Von Select bis Max: So findest du den Fire TV Stick der zu dir passt
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Spätestens zum Black Friday Ende November dürfte Amazon die Preise für die eigene Hardware mal wieder massiv senken. Für Kund:innen ist das eine günstige Gelegenheit, das eigene Entertainment-Setup aufzuwerten. Wenn der Fernseher etwa keine Updates mehr vom Hersteller bekommt und Apps wie Netflix nicht mehr funktionieren, muss nicht gleich ein neues TV-Gerät her. Günstiger lässt sich das Problem mit einem Fire TV Stick lösen, der in der Regel alle gängigen Streaming-Anbieter unterstützt.
Eine andere Frage ist, welcher der richtige Stick fürs Wohnzimmer ist. Wer bei beim Versandhändler nach „Fire TV Stick 4K“ sucht, bekommt schließlich gleich drei Modelle angezeigt: den Select*, den Plus*, und den Max*. Dass Amazon den Plus parallel noch als baugleichen Fire TV Stick 4K anbietet, macht die Sache nicht übersichtlicher. Und nun?
Highspeed gegen ultraschnelles WLAN
Die größte Gemeinsamkeit der drei Dongles: 4K-fähig sind sie alle. Das heißt, die Sticks unterstützen Bildschirmauflösungen von bis zu 3840 x 2160 Pixeln. Was kann man also falsch machen, einfach beim günstigen Select-Stick zuzugreifen, den Amazon regulär für 54,99 Euro anbietet? Zumindest muss man ein paar Details wissen.
Denn für weniger Geld gibt es beim Select-Stick auch weniger – und zwar von allem. Den Eindruck erweckt die Produktseite zunächst nicht. Ganz oben, im Promo-Material, gibt Amazon an, der Select-Stick böte „Highspeed-WLAN“, der nächstteurere Fire TV Stick 4K Plus für 69,99 Euro dagegen „ultraschnelles WLAN“. Gibt es da einen Unterschied? Tatsächlich. Wenn man weiter nach unten scrollt, schlüsselt Amazon die Werbebegriffe auf. Das günstige Streaming-Gadget ist nur mit Wi-Fi 5 ausgestattet. Der Plus-Stick verbindet sich per Wi-Fi 6 mit dem heimischen Netzwerk, der Fire TV Stick 4K Max (79,99 Euro) mit dem aktuelleren Wi-Fi 6e.

Das ist bei allen Sticks gleich: Über den blauen Button auf der Fernbedienung aktiviert man Alexa und kann unter anderem Smarthome-Geräte steuern. (Foto: Amazon)
In Verbindung mit einem entsprechenden Router profitieren sie also von einer höheren Datenübertragung. Theoretisch möglich sind 9,6 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Wi-Fi 5 schafft selbst bei eintretendem Bestfall nicht einmal die Hälfte (3,5 Gbit/s). Weitere Vorzüge sind eine geringere Verzögerung (Latenz) und eine effizientere Verteilung der Bandbreite beim Betrieb vieler Geräte im Netzwerk – besonders bei Wi-Fi 6e. Vorteile ergeben sich nicht nur beim Streaming, sondern auch beim Zocken. Gerade, wenn man auf Cloud-Dienste setzt.
Weitere technische Unterschiede betreffen die Bildtechnologie. So müsst ihr beim Select-Stick auf Dolby Vision verzichten. Stattdessen bietet er HDR10(+). Entsprechende Inhalte bieten also einen geringeren Dynamikumfang. Ob das aber wirklich ein Nachteil ist, kommt auf den Fernseher an. Wenn der ebenfalls kein Dolby Vision unterstützt, wie es bei Samsung-Geräten der Fall ist, ist der Punkt nicht relevant.
Nicht alle Apps laufen auf jedem Stick
Neben der Hardware müssen Käufer:innen zudem Abstriche bei der Software machen. Amazon installiert auf dem Select-Stick das neue Vega OS, bei dem es sich nicht mehr um ein abgewandeltes Android, sondern um Linux handelt.
Das soll sich kaum auf die Benutzeroberfläche und deren Bedienung auswirken, hat aber andere Konsequenzen. So manche App ist für das neue System noch nicht verfügbar. Amazon nennt hier unter anderem NordVPN, Meganta TV und die Gaming-Dienste Xbox Cloud Gaming und Amazon Luna. Alle sollen immerhin „bald“ auf dem günstigen Stick zur Verfügung stehen. Konkreter wird es nicht.
Darüber hinaus lässt der Select-Stick den Bild-in-Bild-Modus vermissen, auf den man aber wohl problemlos verzichten kann.
Wichtige Features oder nur Spielerei?
Die Unterschiede zwischen dem Fire TV Stick 4K Plus und Max fallen deutlich geringer aus. So bietet der Max mit 16 Gigabyte doppelt so viel Speicher wie der Plus und der Select. Ob das wirklich ein Vorteil ist? Viel herunterladen wird man auf die TV-Dongles abseits der Streaming-Apps wohl eher nicht.

Der Ambient-Modus des Fire TV Stick 4K Max bringt hübsche Bilder auf dem Screen. Wirkluch wichtig ist das Feature aber nicht. (Foto: Amazon)
Darüber hinaus befindet sich im Lieferumfang die sogenannte Alexa-Sprachfernbedienung in der Enhanced-Edition. Die unterscheidet sich durch zusätzliche Tasten von der normalen Variante. Über die könnt ihr am Fernseher durch Live-TV-Kanäle zappen. Kompatible Fernseher und Soundbars per Infrarot ein- und auszuschalten, funktioniert aber mit allen drei Fernbedienungen.
Das größte Alleinstellungsmerkmal des Fire TV Sickt 4K Max ist der sogenannte Ambient-Modus. Heißt übersetzt: Läuft der Fernseher, aber ihr streamt nichts über den Stick, zeigt er hübsche Hintergrundbilder und auf Wunsch auch Widgets an. Eher eine Spielerei als ein wichtiges Feature.
Die anderen Streaming-Geräte
Neben den drei 4K-fähigen Fire-TV-Sticks verkauft Amazon noch die HD-Variante* für 44,99 Euro, die sich für ältere Full-HD-Fernseher eignet. HDR 10 und Dolby Vision gibt es hier nicht. Wie beim Select ist nur Wi-Fi 5 möglich und auf den Cloud-Dienst von Xbox müsst ihr auch verzichten.
Am anderen Ende des Spektrums steht der 159,99 Euro teure Fire TV Cube der dritten Generation*. Dabei handelt es sich nicht um einen Stick, der hinten im Fernseher verschwindet, sondern um eine Mischung aus Settop-Box und Echo Dot. Ihr könnt dem Würfel also direkt Sprachbefehle zurufen. Amazon liefert ihn aber ebenfalls mit der erweiterten Fernbedienung aus. Technisch bietet er gegenüber dem Max-Stick vor allem einen Vorteil: Er ist mit einer LAN-Buchse ausgestattet und lässt sich direkt an den Router anschließen. Das minimiert Störungen beim Streamen.
Der (vermutlich) beste Deal
Mit ausgeruhtem Blick auf die Datenblätter abseits aller Geschwindigkeitsversprechen dürfte der Fire TV Stick 4K Plus der beste Amazon-Deal zu sein für Kund:innen auf der Suche nach einem passenden Stick sein. Nur, wer zusätzlich noch mit derselben Fernbedienung durch die Kanäle zappen will, braucht den Max mit der Enhance-Fernbedienung. Für den Ambient-Modus lohnt der Aufpreis aber nicht. Beim Cube seid ihr richtig, wenn ihr Echo und Fire TV in einem haben wollt oder euer WLAN aufgrund Interferenzen kein vernünftiges Streaming zulässt.
Durch Vega OS wird der Stick erstmal massiv an Verkaufszahlen verlieren.
Die Leute werden jetzt vielleicht noch „Schnell“ einen Fire OS Stick kaufen wollen.
Allerdings hat Amazon schon angedroht, auch auf den Fire OS Geräten „Fremdsoftware“ auszusperren.
Es geht dabei nicht um irgendwelche „Verbotene“ ding, sondern einfach um die Option sich Kodi, Plex oder sonst irgendwelche brauchbaren Tools zu installieren.
Alleine die Option vom Lokalen Nas zu streamen würde somit entfallen.
Auch andere Mütter haben Hübsche Töchter. ;)