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Warum Amazon viele Waren in Zukunft direkt vom Hersteller kauft

Amazon will in den westeuropäischen Staaten offenbar seine Geschäftsbeziehungen mit einer größeren Zahl an Distributoren auf den Prüfstand stellen. Das hat einen einfachen Grund.

2 Min. Lesezeit
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Eine Studie zeigt, wie Amazon seine Steuerlast reduziert. (Foto: Mike Mareen/Shutterstock)

Amazon will im EU-Raum offenbar in vielen Fällen in Zukunft die Händler als Lieferanten umgehen und dafür lieber direkt beim Hersteller kaufen. Das solle, so erklärt das Unternehmen gegenüber Medien, dazu beitragen, „die Kostenstrukturen niedrig zu halten und Preise für die Kund:innen attraktiv zu halten“.

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In vielen Fällen arbeitet Amazon (ähnlich wie der gesamte Handel) mit Distributoren zusammen, die das Unternehmen beliefern. Es handelt sich dabei um die Waren, die die Endkund:innen direkt von Amazon selbst erwerben. Im Gegensatz dazu stehen die Marketplace-Händler, die den Verkaufsprozess selbst abwickeln und Amazon nur als Verkaufsplattform nutzen. In Zukunft will Amazon in mehr Fällen die Ebene der Distributoren übergehen und direkt Bestände von Produktherstellern aufkaufen.

In einigen Fällen wird Amazon allerdings auch weiterhin nicht um die Distributoren herumkommen. So erklärte das Unternehmen, dass es weiterhin Produkte von Großhändlern und Distributoren beziehen wird, wenn diese der Markeneigentümer sind oder wenn sie eine Vereinbarung mit dem Hersteller haben, der exklusive Distributor zu sein. Das betrifft freilich nur die wenigsten Großhändler, die eine solche Exklusivvereinbarung haben.

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Amazon setzt auf Automatisierung in allen Bereichen

Die Händler wurden diese Woche über den Schritt informiert, wobei Amazon den Großhändlern auch ans Herz legt, selbst Waren über Amazon Marketplace anzubieten und zu verkaufen. Hieran verdient dann wiederum Amazon in noch deutlich größerem Umfang mit. Einige Großhändler, die auch direkt an Amazon geliefert haben, befürchten, dass in Zukunft vor allem Lieferanten kaltgestellt werden könnten, die selbst keinen Handel über den Marketplace betreiben.

In einer offiziellen Erklärung seitens Amazon, die CNBC zitiert, heißt es: „Wie alle Unternehmen überprüfen wir regelmäßig unsere Vorgehensweise bei der Produktbeschaffung, um unsere Kosten zu kontrollieren und die Preise für unsere Kunden niedrig zu halten. Vor diesem Hintergrund haben wir beschlossen, uns darauf zu konzentrieren, bestimmte Produkte für unsere europäischen Shops direkt von den Markeninhabern zu beziehen.“ Man wolle die Änderungen zum April umsetzen, um den Großhändlern und Distributoren zu ermöglichen, sich darauf einzustellen.

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Zusätzlich bemüht sich Amazon bereits seit längerer Zeit um eine weitgehende Automatisierung der Beziehungen mit den Händlern im Vendor-Management-Business. Hierbei unterstützen ausgeklügelte Automatisierungslösungen die Mitarbeitenden bei Amazon, die die jeweiligen Produktkategorien betreuen und verwalten. Schon heute haben immer weniger Händler überhaupt direkten Zugang zu einem menschlichen Vendor-Manager.

Kürzungen auch beim Personal

Dass Amazon diesen Schritt gehen kann, hat einerseits mit der angespannteren Lage im E-Commerce zu tun. Denn in den letzten Jahren wurde bestenfalls aus logistischen Gründen versucht, möglichst wenig unnötigen Bestand länger in den Logistikzentren vorzuhalten. Es ist aber auch ein Zeichen, dass das Unternehmen an allen möglichen Stellschrauben dreht, die von den Zulieferern über die Mitarbeitenden (18.000 Entlassungen in den letzten Wochen und ein weitgehender Einstellungsstopp) bis hin zu den Endkund:innen reichen.

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Amazons CEO Andy Jassy hat in den letzten Wochen alle in einem Handelskonzern vorkommenden Kostenblöcke angepackt, um die Ausgaben an die derzeit sogar je nach Rechnung rückläufigen Umsätze anzupassen. All das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der Handelskonzern, der insbesondere durch sein Cloud-Geschäft breit und krisensicher aufgestellt ist, hat Jahre des vergleichsweise großzügigen Wachstums hinter sich. Dieses hat allerdings auch die Erwartungen seitens der Aktionär:innen erhöht.

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