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Das war’s dann, Paketdienste: Amazon liefert rund 50 Prozent der Pakete selbst aus

In den USA liefert Amazon jetzt seine Pakete zur Hälfte selbst aus. Damit ist es soweit: Die Paketbranche wird angezählt. 

Von Jochen G. Fuchs
2 Min. Lesezeit
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Amazon liefert in den USA mittlerweile knapp 50 Prozent seiner Sendungen selbst aus. Das wird hart für die Paketbranche. (Foto: Ina Fassbender/dpa)

Etwa 48 Prozent der Amazon-Sendungen soll der Online-Riese selbst befördern. Knapp 33 Prozent übernehmen (noch) die US Post, 16,5 Prozent UPS und 1,5 Prozent soll Fedex noch befördern, so eine Datenauswertung des US-Mediums Axios. Geliefert hat Rakuten Intelligence den Datensatz, der aus der Überwachung mehrerer Millionen Amazon-Paketnummern stammt. Amazon bestreitet die Genauigkeit der Zahlen ohne nähere Angaben.

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Die gleiche Entwicklung ist auch in Deutschland zu erwarten. Im Endeffekt werden große Teile des Paketmarktes in den nächsten zwei Jahren zu Amazon gehen. Den Versandhändlern werden nicht nur Amazons eigene Pakete fehlen. Das wird eine Zerreißprobe.

Amazons eigene Sendungen stehen in den USA für 20 Prozent Marktanteil

In den USA stehe Amazon für 40 Prozent des E-Commerce-Marktes, daher würden die knapp 50 Prozent am eigenen Paketversand für knapp 20 Prozent des US-amerikanischen E-Commerce-Paket-Marktes stehen, so Axios. Und zitiert einen Analysten von Bernstein Research, der den E-Commerce-Anteil am US-Paketmarkt auf ein Drittel, also rund 35 bis 40 Milliarden US-Dollar, beziffert. Damit hätte Amazon schon rechnerisch rund sieben bis acht Milliarden Dollar Volumen an sich gezogen. Amazon hat gegenüber Axios die Zahlen zurückgewiesen — sie gäben die Sendungsaufteilung von Amazon nicht akkurat wieder.

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Marktanteile von Amazon werden in Deutschland größer als in den USA

In Deutschland hat Amazon einen höheren Marktanteil als in den USA. Auch wenn die genauen Zahlen nicht bekannt sind – die Hochrechnungen gehen seit 2017 meist von rund 50 Prozent mit steigender Tendenz aus.

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In zwei Jahren hat Amazon in den USA den Anteil an selbst ausgelieferten Paketen von 15 Prozent auf 48 Prozent gesteigert. Sollte Amazon innerhalb der nächsten zwei Jahre in Deutschland ebenso schnell wachsen, wird Amazon wohl mindestens rund 25 Prozent des E-Commerce-Marktes mit eigenen Lieferungen bestreiten.

Es wird mehr werden: Händler versenden auch über Amazon

Damit ist aber noch nicht das gesamte Paketvolumen von Amazon erfasst. Weil Axios Sendungsnummern verfolgt hat, die bei Amazon hinterlegt werden, sind zwar Händlersendungen erfasst. Ein weiterer Aspekt könnte aber für ein noch größeres Volumen sorgen: Amazon wird seinen Logistikdienst auch fremde Pakete ausliefern lassen.

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Der Multichannel-Versand der Händler aus dem auch als FBA bekannten „Versand durch Amazon“ wird ebenfalls vom hauseigenen Logistikdienst abgewickelt werden. Dabei lassen Händler Bestellungen beispielsweise aus dem eigenen Onlineshop auch von Amazon abfertigen. Es ist zu erwarten, dass Amazon seine Kapazitäten bei einem voll ausgebauten eigenen Paketdienst auch stärker nach außen vermarkten wird. Erste Tendenzen zur Vermarktung von Kapazitäten sind in den USA bei einem Amazon-Frachtvermittlungsportal bereits zu sehen. Alles in allem wird die Luft dünner für die Paketdienste.

In einer früheren Version dieses Artikels hieß es Amazon hätte rechnerisch 700 bis 800 Millionen US-Dollar Marktvolumen auf dem US-Paketmarkt an sich gezogen. Das ist ein Rechenfehler: Es sind rechnerisch 7 bis 8 Milliarden US-Dollar.

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28 Kommentare
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Roull

Wieso wars das mit den Paketdiensten? War selbst länger beim größten Logistikunternehmen angestellt. Man muss wissen, dass mit Amazon Kindle was verdient wird. Die Dienste liefern nur für Amazon wegen der Marktanteile. Gewinn ist hier nicht viel zu holen, einige machen sogar Verlust. Deswegen mache ich mir keine Sorgen um die Lieferdienste.

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Holgersson

Dir sagt das Wort „Marktanteil“ schon etwas, oder? Amazon hat bisher jeden Konkurrenten verdrängt, indem sie Verlustgeschäfte inkauf genommen haben und deshalb Waren und Dienste für weniger angeboten, als es irgendjemand sonst könnte. Auf kurz oder lang verliert so jedes andere Unternehmen gegen den reichsten Mann der Welt, niemand kann sich so viele Verlustgeschäfte leisten wie amazon

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Andre Grünhoff

Ganz genau und deswegen werden DHL und Co auch verlieren, weil alle immer nur in Gewinnen denken. Jahr für Jahr machen die Millardenüberschüsse und bekommen es einfach nicht hin. Stattdessen werden Preise weiter angezogen, um das Paketvolumen zu bremsen. So einen Blödsinn kann sich echt nur die DHL ausdenken und Amazon lacht sich einen ins Fäustchen.

Und Kapitalismus ist leider in den seltensten Fällen gerecht.

Nick

Soweit ich weiß ist es in Deutschland schlicht und ergreifend so, dass z.B. die Deutsche Post so investiert, dass sie auf ein Wachstum von 5 – 10% pro Jahr kommen. Die anderen Versandanbieter wachsen ähnlich oder weniger. Amazons Versand in DE wächst aber mit 25% – 30% pro Jahr. Daher ist Amazon gezwungen, den Versand teilweise selbst zu übernehmen.

Klar, das passt Amazon langfristig vermutlich gut in’s Konzept. Klar, wird der noch weiter zunehmende Druck auf den Versandmarkt unter Umständen folgen für die eh schon schlecht behandelten Mitarbeiter haben. Klar, das kann man gut oder schlecht finden. Nur: wenn der bestehende Markt mit Amazons Wachsum nicht mithalten kann hilft Fingerpointing Richtung Amazon nicht weiter. IMHO müssen die Arbeiter dieser Branche vom Gesetzgeber besser geschützt werden, egal für wen sie die Päckchen austragen.

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Die Gerechtigkeit

Man solte soweiso nicht bei Amazon bestellen, die machen einfach alles kaputt, von Wettbewerb (Kundenklau), bis zu Druck auf die Einzelhändler (existenzbedrohliche Preisdrückerei) bishin zu Angriff auf andere Sparten und alles nur aus Habgier. Wir brauchen keinen Laden, der meint die Weltherrschaft auf Kosten anderer Unternehmen an sich zu reissen. Wir brauchen eine Welt in der jeder überleben kann. Und da ist Größenwahn einfach fehl am Platze!!!

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patrick

tja wenn dhl und wie sie alle heißen so unfähig sind kein wunder nutze amazon lieferdienst schon länger zeiten sind garantiert und es kommt zuverlässig an entweder bis 12:00 oder bis 21:00 am nächsten tag wie man will und wenn es nicht ankommt gibts sogar das geld wieder

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Tom Schöne

Ja juhuu!
Und wenn ein US-Unternehmen seine hießigen Mitarbeiter bis zum Äußersten ausquetscht, seine deutschen Händlerkunden ruiniert und mit Milliarden in der Hinterhand unsere Märkte kaputtmacht, damit wir Kunden an absurde Liefergeschwindigkeiten gewöhnt werden können, dann muss das ja gut sein. Am Ende wird dieser Quasi-Monopolist unserem Land sicher viel, viel Gutes tun. Weil wir doch so fleißig gekauft und uns gefreut haben, dass der DRINGEND benötigte Fernseher am nächsten Tag schon da war.

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patrick

absurd würde ich nicht sagen komisch alle die ich kenne die bei amazon arbeiten sind zufrieden damit klar man muss klotzen bekommt dann aber auch zb nen urlaub bezahlt mit hotel und und wenn man gut ist da ist kein paltz für faule leute klar werden auch leute ausgebeutet wo nicht dhl ist da nicht anders wenn ich unsern postboten immer frage wie der ohne heizung im winter mit den kack e autos rumgurken muss gefällt dem das auch nicht

Schroedi

Bei jedem Versand-Einkauf kannst Du vom Kauf zurücktreten (widerrufen) , wenn das Paket nicht ankommt, weil Du ohne die Ware auf jeden Fall noch in der Widerrufsfrist bist.

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Mannidonna

Amazon schafft es ja nichtmal die eigenen Pakete auszuliefern, die Fahrer sind mit dem Volumen das Sie ausliefern völlig überfordert. Deutsch kann da keiner und Unterschreiben muss man auch nix, wird auf offener Straße in der Altstadt vor die Tür geknallt und immer wieder verschwinden Sendungen (Oh Wunder) Bis das wirklich läuft wird es noch dauern!

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Plumps

Ich kann es nur begrüßen. Bisher ist Amazon zuverlässiger, während ich mit dhl nur Probleme habe und oft mein Paketen hinterher telefoniere. Ebenso jammern ja dhl, dpd und co, dass sie völlig überlastet sind, dicke Gewinne einfahren und scheiße, auch mehr Personal einstellen und Fuhrpark erweitern. Na sowas aber auch.

Auch gab es bei Amazon in den vergangen Jahren massive Beschwerden über Paketdienste. Tja wahrscheinlich hat man sich hier gesagt, wenn man nicht alles selber macht. Also weiter so Amazon. Nur noch die Arbeitsbedingungen verbessern und jeder wird glücklich. :)

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Max

Es gab im vergangenen Jahr einen Bericht zu DHL und Amazon. Amazon hatte wohl einen äußerst vorteilhaften Vertrag mit der DHL geschlossen. Dagegen spricht erst einmal auch nichts. Es war für die DHL aber ein Verlustgeschäft. Die Verluste wurden dann in Form höherer Paketpreise auf andere Händler umgelegt.
Dass Amazon preislich günstig ist sitzt bei vielen Leuten im Kopf, ist aber mehr eine Folge von deren Werbung als Tatsache. Ich kann natürlich nicht für alle Branchen sprechen. Für meine trifft es aber zu (Bürobedarf/Toner,etc.). Als Beispiel 1 Block 3m Haftnotizen zu ca.8 Euro bei Amazon. Dafür gab es bei mir 10 Blöcke der gleichen Marke und Ausführung. Natürlich ist das nicht bei jedem Produkt so drastisch und manchmal kann man auch ein Schäppchen machen. Obgleich der überwiegende Teil deutlich über dem Preis anderer Shops liegt. Der zweite Punkt ist die Bequemlichkeit der Leute. Das Amazon Konto ist eingerichtet und da finden es manche schon zu anstrengend in einen Preisvergleich zu schauen, geschweige denn bei Google zu suchen. Ich habe Bekannte, die bewußt bei Amazon bestellen auch wenn Sie wissen, dass Sie dort teilweise deutlich mehr bezahlen-weil bequem. Der dritte Punkt: die kurze Lieferzeit. Der vierte Punkt: Die große Auswahl, fast wie früher im Tante Emma Laden nur in groß. Und dann noch das Zusatzangebot Prime in Verbindung mit Film,Musik, etc. Einfach schön wenn alles an einem Platz sitzt oder ? Muss man sich nicht mehr so anstrengen. 5.Punkt: Amazon nimmt so gut wie alles zurück. Ob man das jetzt letztlich positiv oder negativ sieht ist eigentlich unerheblich, da es sich schlicht so verhält. Das gab es übrigens auch schon in der Vergangenheit: Konkurrent wird mit zunächst niedrigen Preisen oder massiven Werbekampagnen verdrängt, um die Preise dann hochzuschrauben.
Jammern hilft da nicht, nur ein Umdenken des Kunden. Händler müssen sich immer wieder etwas neues einfallen lassen und dürfen nicht stehen bleiben. Auch wenn man finanziell schnell an Grenzen stößt, das Mögliche heraus holen. Etwas anderes bleibt nicht übrig.

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Andy Kempker

Verstehe das Problem nicht ganz, sonst beschweren sich DHL & co doch über das inzwischen so groß gewordene Paketaufkommen gerade durch Amazon und Konsorten, das kaum noch zu bewältigen sei – und jetzt ist es wieder nicht recht wenn die dann einen großen Teil abnehmen?

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Kilian

Genau das kam mir auch in den Sinn. Sich erst über steigende Auftragsvolumen beschweren und mit Preiserhöhungen drohen, bis dann bald über die sinkenden Marktanteile lamentieren. Bei bei diesen Mitbewerbern kann man nur gewinnen.

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Schulmann Günter, Schuhmann

…hoffentlich wird das zum Nachdenken über den zum Teil sehr schleppenden Versand bei „DHL“, es ist teils eine Zumutung wie lange DHL braucht um versicherte Pakete zuzustellen, vorallem Depot Köngen, wenn man Pakete am Postschalter abgibt z. B. 14:35 Uhr ist es oft der Fall, daß dann die Pakete ca. 16:00 Uhr abgeholt werden zum Transport nach Depot Köngen, dann kann man darauf gehen, daß die Pakete erst am nächsten Tag bearbeitet werden und dann oft bis zu 5 Werktage brauchen, bis zur Zustellung. Da ist ja Hermes Versand schneller, wir versenden im Jahr ca. 1200 Pakete, 30% davon, haben eine Laufzeit von mindestens 3 bis 4 Werktage, aber das intressiert DHL überhaupt nicht, bei ca. 6.000 EUR Versandkosten, kann man schon etwas mehr erwarten.

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Pappnase

Diese Entwicklung könnte mich glatt dazu veranlassen, doch irgendwann mal etwas bei Amazon zu bestellen, wenn sie ihren Paketdienst hier in Deutschland aufbauen und die Qualität der Paketzustellung stimmt. Bleibt nur zu hoffen, dass Amazon in dem Bereich eine ordentliche Qualitätssicherung aufbaut. Das wäre aus meiner Sicht ein Alleinstellungsmerkmal. Mit festangestellten und vernünftig bezahlten Fahrern, ordentlicher Datenanalyse im Hintergrund und automatisierten Logistikzentren kann das durchaus günstiger werden, als auf externe Dienstleister zu setzen, welche dann wieder Subunternehmer beauftragen.
DHL, Hermes und Konsorten sind für mich ein Grund, wenn möglich im stationären Handel einzukaufen. Online Einkäufe schiebe ich, im Gegensatz zu vor 10 Jahren, auf die lange Bank und bestelle nur, wenn der „Leidensdruck“ groß genug wird.

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Der Löwe

Schön mich freut es zu lesen, dass Amazon, dies selbst in die Hand nimmt. Das ständige gemaule der DHL-Paketboten war ja nicht mehr auszuhalten. Ständig nur am nörgeln, unfreundlich, teilweise sogar beleidigend.
Sätze wie „Wenn die Arschgeigen so viel bestellen, dann sollen die gefälligst auch zu Hause bleiben um ihre scheiß Pakete anzunehmen“. Jedes mal dachte ich mir so: Mensch das ist dein Job und jedes Paket das du durch die Gegend trägst finanziert dein Gehalt. Wenn man so nett ist und eine Ablage vereinbart werden die Pakete zerfleddert um zu gucken ob da was drin ist was man gebrauchen kann. Das ist doch eine Frechheit,
was sich hier in Deutschland teilweise manche Paketboten erlauben.

Es gibt aber auch andere, wir sind mittlerweile umgezogen und unser neuer DHL-Bote fährt bei uns sogar zweimal vorbei um zu gucken ob wir nicht doch schon zu Hause sind um die Paket anzunehmen. Dieser eine Paketbote weiß was Service ist. Es verlangt von ihm keiner, aber alle in der Nachbarschaft profitieren davon und der Paketbote muss seine Pakete nicht im nächsten Paketshop abliefern. Er ist immer freundlich, höflich und zuvorkommend. Ein super Beispiel das ich gerne überall sehen möchte. Leider ist dies wohl eine Utopie.

Jetzt kommt der Kritiker und sagt, ja sie können auch den lokalen Einzelhandel fördern. Danke würde ich ja auch gerne, aber der Einzelhandel kann mir Produkte oft nur noch auf Bestellung liefern und dies dauert meistens länger als beim Onlinehandel. Mediamarkt und co sind ja auch nur noch Abholstationen.

Ich muss ja teilweise schon Gewürze online bestellen, weil ich Sie im Laden nicht mehr bekomme und ich wohne nicht auf dem Dorf oder in einer Kleinstadt.

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Heigl

Otto-Versand bediente sich doch anfänglich seines eigenen Dienstes Hermes, oder bin ich da falsch informiert? Dann wäre es ja nichts Neues.
Zukünftig fahren dann halt 8-10 Dienste ( früher Post, dann + Hermes, dann UPS, und jetzt immer mehr ) sowohl lukrative Ballungsräume als auch Flächengebiete ab, gerade ländliche Gebiete, die tlw. eben auf Paketversand angewiesen sind, werden sicher nicht besser bedient.
Dem einzelnen Zusteller hilft das alles nicht, mehr Konkurrenz wird seine Arbeitsbedingungen und Lohnerwartung noch weiter nach unten treiben. Seine Arbeitsbedingungen werden auch unter Amazon nicht den Level erreichen, den der Herr Kaiser als Postbeamter seinerzeit hatte. Und für uns Kunden wird sich – bis auf noch mehr verstopfte Strassen und Schlechtzustellungen – wohl kaum etwa zum Positiven wenden.

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Micha

Da ist ein Fehler im Artikel.
Wenn Amazon 20% Marktanteil an US-amerikanischen E-Commerce-Paket-Markt hat. Und dieser 35 bis 40 Milliarden US-Dollar ausmacht. Dann sind 20% eben nicht 700 bis 800 Millionen, sondern 7 bis 8 Milliarden US-Dollar. Oder aber der Paket-Markt ist um die Größenordnung 10 kleiner, also 3,5 bis 4 Milliarden US-Dollar.

Antworten
Tim

Das Problem zwischen großen Firmen, wie z.B. Amazon und deren Paketdienstleistern ist,
dass die Paketdienstleister(vor allem DHL )diese Firmen als „Prestige“ Projekte sehen,
bei denen Verluste billigend in Kauf genommen werden und diese Verluste natürlich dann auf den kleinen Mann
(1.den Paketfahrer,2 den Sachbearbeiter) abgewälzt werden, durch systematische Überlastung uns aunutzen der Eigenen Mitarbeiter, während sich die Manager dann noch mit Bonis die Taschen vollstopfen und damit rühmen was Sie denn für einen tollen Deal abgeschlossen haben und welch tollen Kunden Sie an Land gezogen haben,
aber jeder der meint, der sich etwas für 9,99 Euro bei Amazon bestellt und meint dafür eine super tolle punktgenaue Logistikleistung erwarten zu können, sollte sich erst mal an die Eigene Nase packen…

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Maik

Glaubt irgendjemand im Ernst, dass Amazon ausreichend Mitarbeiter im Logistikbereich findet, bei den schlechten Arbeitsbedingungen die dort vorherrschen? Wohl kaum…

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TechnikDieBegeistert

Damit machen die sich keine Freunde. Bereits heute nehme ich jeden Artikel wieder aus der Bestellung raus und suche diesen woanders (Marketplace wenn vorhanden, sonst gar nicht bei Amazon), die nicht an eine Packstation geliefert werden (Speditionsartikel natürlich ausgenommen). Ich bin berufstätig und kann keine Pakete zuhause annehmen oder zu normalen Öffnungszeiten auf die Post fahren. Ich wüsste auch nicht warum ich wegen Amazon auf eine technische Errungenschaft wie die Packstation verzichten sollte.

Antworten
Eric

Im ländlichen Raum und in der Vorstadt kann man angeben wo Amazon das Paket ablegen soll, bei mir zB der Schuppen. Hier gibt’s niemand der Schuppen nach Paketen mit Wertsachen durchsucht. Und wenn es doch passieren sollte ist das ein Einbrecher wie jeder andere und da habe ich noch ganz andere Wertsachen um die ich mich sorgen müsste. Das mag für Städter gegen den Instinkt sein, aber funktioniert hier absolut problemlos. Seit Jahrzehnten machen das hier alle mit den Paketdiensten so, nie ist was weg gekommen.

In der Stadt baut Amazon zunehmend ein eigenes Netz von sogenannten Amazon Locker auf. Optisch eine Kopie der Packstation, dürfte genauso funktionieren, eben nur für Amazon. Vielleicht ist solch eine ja auch in deiner Nähe.

Zu Beginn waren Lieferungen per Amazon Logistics hier (Augsburger Umland) eine Katastrophe. Inzwischen perfekt. Und ich bekomme 9 von 10 Amazon Bestellungen auch so. Mag daran liegen, dass das nächste Amazon Lager nur 10 km entfernt ist, das ist sicher nicht für ganz Deutschland ein repräsentativer Proporz. Aber wo Amazon erstmal anfängt denke ich nicht, dass sie bei 50% halt machen. Die anderen Paketdienste werden dann halt für Spitzen genutzt und standardmäßig die eigene Truppe. Nur so ergibt das doch auch Sinn.

Antworten
Tobi

gerne auch hier in Deutschland. Ich hab die Nase voll von DHL. Saftladen.

Antworten
Liliane

DHL geht hier im Raum Wiesbaden gerade noch. Ich dagegen habe heftige Probleme mit DPD. Die wollen Pakete versucht haben zuzustellen, obwohl ich den ganzen Tag zu Hause war. Alles mögliche ist passiert, nur keine Klingel, die geläutet hätte. Ich bin schon so weit, dass ich bei Amazon-Bestellungen zuerst den Verkäufer kontaktiere, mit welchem Paketdienst er liefert, ehe ich auf kaufen drücke. Ich renne doch nicht ständig meinen Paketen hinterher.
Weiß jemand, welcher Paketdienst bei ;; Versand durch Amazon ;; ausliefert ?

Antworten
Pedro

Eine marzialisch gewählte Überschrift. Die Paketbranche wird angezählt. Das hat sie in Deutschland zumindest selber getan. Schlichtweg hat man seitens DHL, vertreten durch F.Appell der primär das Wohl seiner Anleger im Auge hat, verschlafen. Schön dass alle die hier über das Geschäftsmodell von DHL schreiben auch wirklich dort beschäftigt sind. Ich kann alle beruhigen. Es war und es ist kein Verlustgeschäft. Dafür sorgt die „Unterbeschäftigung“ durch Servicepartner diedann auch lohnmäßig anders aufgestellt sind. Das erklärt dann die „Motivation“ mancher Zusteller. Dieses ist aber ein Kernproblem der gesamten Logistikbranche.

Antworten
Minando vomBerge

Wenn man seine Leute schlecht bezahlt und der Arbeitsplatz eine Zumutung ist, dann ist das Ergebnis selten sonderlich erfreulich für die Kunden, egal ob ein gestresster DHL-Fahrer das Paket bringt oder ein mies bezahlter Amazon-Sklave.
Wie will Amazon bei gleichzeitiger Kostenersparnis besseren Lieferservice bieten? Motivationstraining wird da auf Dauer nicht reichen.
Mein Tipp: die Menschen-Verschleissquote wird beim neuen Amazon-Lieferservice um ein vielfaches höher sein als sowieso schon bei DHL und Konsorten. Man wird sich junge Leute suchen, diese körperlich und seelisch kaputtmachen und sie dann feuern, natürlich alles ohne Rentenanspruch oder gar Gesundheitsvorsorge.
Hauptsache das Päckchen kommt schnell.

Antworten
Ebert

Bin selbst Bote bei der deutschen Post und nehme selten bis gar kein Paket mit zurück zur Zustellbasis. Kommt halt auch auf die Kunden an, manchmal wollen die Nachbarn nich das Paket abnehmen, sind nich Zuhause oder es ist kein Ablageort angegeben. Da wirds dann rechtlich schwierig das Paket auf dem Grundstück abzustellen, kann man machen, aber wenn dich jemand anscheißt, dann haftet man selbst dafür.

Hab auch schon oft die Jungs von Amazon angetroffen. Sind bisher nette Fahrer, zugegeben immer gebrochenes Deutsch, aber entspannt sieht anders aus.

Was jeder verstehen muss, Amazon stellt Fahrer ein, die nicht tariflich bezahlt werden. Das fängt in den Logistikzentren an, wo man für niedrigen Lohn zu schindern hat, unter zu fordernden Arbeitsbedingungen und geht beim Ausliefern so weiter.

Die fahren lange Strecken und liefern bis abends um 21 Uhr aus. Da gehts nicht um den Kunden per se, sondern um Gewinnmaximierung auf Kosten des Amazonfahrers. Auf kurz oder lang, spart Amazon, weil sie den Lohn drücken können und nich mehr auf Externe angewiesen sind. Ob das dann Sinn und Zweck von Pünktlichkeit ist, dass andere dann für weniger Geld mehr ackern müssen, muss jeder selbst entscheiden. Kann mir aber denken, dass das dem Otto-Normalen am Arsch vorbei geht, wie andere Arbeiten müssen, so lange das Paket auch am nächsten Tag da ist.

Mir fehlen zB. momentan etwa 5 Pakete am Tag. Ist nicht so viel, da vieles von Amazon noch über uns läuft. Aber das dreht sich in den Jahren sicherlich noch.

Sollte es dazu führen, dass tariflich Bezahlte gekündigt werden, weil Niedriglohner den Wettbewerb verzerren, dann haben wir hier wieder ein schönes Beispiel für amerikanisches Lohndumping. Das sowas dann gefeiert wird, weil einige sagen, 55 jährige Postbotin, die du schon seit 30 Jahren bei der Post arbeitest, dann muss du eben das 30 Kilo Paket Hundefutter rasch von Nachbar zu Nachbar bringen, bis du jemanden gefunden hast, um pünktlich wieder in der Basis zu sein, wir haben nämlich um ca. 16 Uhr +/- ’ne Abbruchspflicht, dann ist das eben so. Arbeitest ja schließlich dafür. Dann entzieht sich das doch dem Mitgefühl und Verständnis. Die Älteren wollen auch nur bis zur Rente kommen. Da kannste nich mehr von einer Klingel zur nächsten fliegen. ^^

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