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Amazon-Mitarbeiter der ersten Stunde plädiert für Zerschlagung des Konzerns

Einer der ersten Amazon-Mitarbeiter hat sich für eine Zerschlagung des Konzerns ausgesprochen. Besonders missfällt ihm die schlechte Behandlung der Marketplace-Händler.

2 Min. Lesezeit
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Kritik an Amazon und Jeff Bezos von Ex-Mitarbeiter. (Bild: dpa)

Der britische Programmierer Paul Davis gehörte neben Shel Kaphan zu den beiden ersten Programmierern, die Jeff Bezos Mitte der 1990er-Jahre für sein erst entstehendes Unternehmen Amazon eingestellt hat. Schon kurz, nachdem Amazon offiziell an den Start gegangen war, verließ Davis den Online-Händler. Jetzt hat sich der IT-Experte für eine Zerschlagung seines Ex-Arbeitgebers ausgesprochen. Grund: Er sei beunruhigt von Berichten darüber, wie schlecht Amazon die Marketplace-Händler behandelt, wie Davis dem US-Portal Recode erzählt hat.

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Amazon im Visier von Wettbewerbshütern

Konkret geht es um Vorwürfe, dass Amazon die ihm vorliegenden Daten über die Verkäufe der Händler auf seiner Marketplace-Plattform verwendet haben soll, um kleineren Händler etwa im Preis zu unterbieten. In der EU sowie in Deutschland steht Amazon unter anderem deswegen im Visier von Wettbewerbshütern. Auch in den USA ermitteln Behörden gegen den E-Commerce-Riesen.

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„Was nicht gut ist“, so Davis, „ist, dass das Unternehmen, das den Marktplatz betreibt, zugleich als Händler dort tätig ist.“ Dadurch hätten sie Zugang zu allen möglichen Daten und könnten diese verwenden, um ihren Marktplatz nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Dabei, so betont Davis, würde Amazon nicht einmal gegen irgendwelche Vereinbarungen verstoßen. Sie würden einfach nur die Vorstellung davon verletzen, wie man sich einen solchen Marktplatz vorstelle, sagt Davis. Ähnlich wie Davis argumentieren in den USA längst auch Politiker, etwa die US-Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren.

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Amazon widerspricht den Vorwürfen

Amazon widerspricht diesen Vorwürfen. Der Konzern habe nur Zugang zu aggregierten Daten und nicht zu jenen einzelner Händler. Recode veröffentlichte unter anderem ein Statement von Amazon, in dem es unter anderem heißt, dass die Marketplace-Händler für knapp 60 Prozent der Umsätze verantwortlich seien. Daher seien sie unglaublich wichtig für den E-Commerce-Konzern. Zudem habe Amazon allein 2019 über 15 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur, Tools, Services und Features investiert – das käme vor allem den Händlern zugute.

In einem Artikel der New York Times (NYT), der vor wenigen Tagen erschien, wurde dem Online-Händler allerdings vorgeworfen, dass Amazon seine Marketplace-Händler unter Druck setze, wenn diese ihre Waren woanders billiger anböten. Zudem hätten es Marken, die nicht auf der Plattform werben schwerer, mit ihren Angeboten auf den oberen Plätzen aufzutauchen. Davis, der seine Amazon-Beschwerde auch in einem Kommentar zum NYT-Artikel abgab, betont, dass auch er bei Amazon einkaufe und von der Erfolgsgeschichte beeindruckt sei. Aber, dass ein solch mächtiger Konzern seine Mitarbeiter nicht besser bezahlen könne, wundere ihn schon.

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

Jens

Was hat ein Programmierer mit dem operativen Geschäft von Amazon zu tun? Da kann ich auch genau so behaupten das die Sparkasse zerschlagen werden soll nur weil ich da mal gearbeitet habe.

Antworten
Jörn Brien

Laut eigenen Angaben hat Davis als einer von zwei Programmierern das gesamte Backend – also das Rückgrat des Amazon-Systems – mit aufgebaut. Er ist also nicht nur „ein Programmierer“, der mal irgendwann dort gearbeitet hat. Aber ja, welches Gewicht eine solche Aussage hat, muss natürlich jeder für sich bewerten.

Antworten
Jana

Natürlich können sie das behaupten. Ist eben dann nur eine Behauptung, während Herr Davis seine Meinung mit Argumenten hinterlegt.

Antworten
Harder Investment

Da muss man auch kein Hellseher sein um zu sehen wie Amazon arbeitet ein Blick in die Roules reicht…….
Amazon tritt als Plattformanbietet auf und gleichzeitig als Händler mit 100% Einblick in alle Mitbewebetkonten das wünscht sich jeder Verkäufer :)

Amazon wertet das Artikelsortiment der Händler aus was sich gut verkaufen lässt verkauft Amazon selbst die Artikel die keine richtige Marge abwerfen dürfen die Händler verkaufen dann bekommt Amazon wenigsten eine Provision.
Sollte ein Händler auf den Gedanken kommen einen Topseller Artikel günstiger als Amazon anzubieten wird er sich wundern durch den Algorithmus von Amazon wird der Preis innerhalb Sekunden angepasst und Amazon ist wieder der günstigste.
Viele Händler glauben immer noch an das gute bei Amazon….. was viele nicht bedenken Amazon durchleuchtet die Angebote der Händler was wie gut verkaufbar ist welche Preise akzeptabel sind die Flopartikel überlässt man andere für solche Analysen und Marktforschungen legen andere viele Taler auf den Tresen.
Und als Belohng dürfen die braven Händler die Versandkosten und Rücksendekosten übernehmen…

Für Käufer ist Amazon sicherlich ein guter Ort
Wer als Händler dort auftritt und glaubt dort gut aufgehoben zu sein ……

Und von den Bezahlmanagement der Mitarbeiter da muss man wohl nix sagen ohne diese Hände würde Amazon auch nicht da sein wo es heute steht

Irgendwann wird auch Amazon verschwinden und eine neue Plattform nimmt den Platz ein

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