
Amazon hat eine neue KI vorgestellt, die Unternehmenskund:innen helfen soll. (Foto: Shutterstock/Rafapress)
Der Online-Riese Amazon mischt schon seit einer geraumen Zeit im KI-Sektor mit. Nachdem das Unternehmen erst Ende Oktober den Shopping-Assistenten Rufus für Amazon-Kund:innen veröffentlicht hat, folgt jetzt der nächste Schritt. Allerdings geht dieser wieder weg von den Endkund:innen und hin zu den zahlreichen Anbieter:innen, die auf Amazon ihre Produkte verkaufen oder Werbung schalten.
Amazon Nova: Das sind die neuen KI-Modelle
In einer Ankündigung zeigt Amazon gleich sechs Varianten eines neuen KI-Modells namens Nova. Die Varianten unterscheiden sich in ihren Funktionen und in ihrer Komplexität. So gibt es etwa Amazon Nova Micro, ein rein textbasiertes KI-Modell, das primär auf Schnelligkeit und niedrige Kosten getrimmt wurde. Amazon Nova Lite soll ebenfalls kosteneffizient arbeiten, kann aber neben Text auch Bilder und Videos verarbeiten. Dazu gesellen sich noch Pro- und Premier-Versionen von Amazon Nova. Dabei handelt es sich um multimodale Modelle, die sogar komplexe Aufgaben lösen können sollen.
Zu guter Letzt bekommen Kund:innen mit Amazon Nova Canvas ein Modell für Bildergenerierung und mit Amazon Nova Reel ein KI-Modell zum Generieren von Videos. Fast alle Modelle sind ab sofort in Amazon Bedrock in den USA enthalten. Lediglich Amazon Nova Premier soll erst im ersten Quartal 2025 freigeschaltet werden. Ob und wann die KI-Modelle auch hierzulande verfügbar sind, ist nicht bekannt. Alle Nova-KI-Modelle sollen 200 Sprachen verstehen. Amazon Nova Lite, Micro und Pro sollen zudem rund 75 Prozent günstiger als vergleichbare KI-Modelle sein, die über Amazon Bedrock zur Verfügung stehen.
Was kann Amazon Nova?
Wie schon erwähnt, richtet sich Amazon Nova hauptsächlich an Verkäufer:innen, Werbepartner:innen und Unternehmen. Laut Amazon sollen die KI-Modelle „die Barrieren für Verkäufer:innen und Werbetreibende entfernen und ein neues Level an Kreativität und Innovation ermöglichen“. Dazu zählt etwa Videowerbung, wie Amazon mit einem Clip zeigt, der von der KI generiert wurde. In dem Video wird Werbung für eine fiktive Pastamarke gemacht, indem eine komplette Stadt aus Pasta per KI generiert wurde.
Eine andere Anwendungsmöglichkeit sind Beschreibungen, die die KI anhand eines Videos erstellen kann. So wurde Amazon Nova ein Clip eines Football-Spiels ohne Ton gezeigt. Die KI sollte beschreiben, was sie „sieht“. Amazon Nova konnte die unterschiedlichen Team-Farben und sogar einzelne Spielzüge als Text ausgeben. Werbetreibende könnten also ihre Videos von der KI in Text übersetzen und anschließend daraus einen passenden Werbe- oder Social-Media-Texte erstellen lassen.
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So geht es für Amazon Nova weiter
Für 2025 hat Amazon schon weitere Pläne für Nova. Das KI-Modell soll zwei weitere Varianten bekommen, die bislang noch keinen finalen Namen haben. Eines der beiden Modelle soll Sprache als In- und Output unterstützen, während das andere ein multimodales Modell sein wird, das auch seinen Output multimodal verfassen kann.
Für das Sprachmodell verspricht Amazon, dass dieses sogar nonverbale Eingaben registrieren kann – wie den Tonfall und Sprachrhythmus. Das multimodale Modell soll hingegen die Grundlage für KI-Agenten sein. Diese wären dann durch Amazon Nova in der Lage, mehrere Aufgaben in Folge zu lösen oder sogar eigenständig Endgeräte zu steuern.