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Analyse

Das Amazon-Haus ist da, der letzte Schritt in der Amazonisierung des Kunden

Amazon eröffnet voll vernetzte Alexa-Modellhäuser, die sogenannten Experience-Center dienen als Verkaufs- und Beratungsangebot für komplette Smarthomes. Dieser Schritt bringt Amazon an sein finales Ziel.

Von Jochen G. Fuchs
4 Min.
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Amazon verkauft jetzt komplette Alexa-Häuser und Smart-Home-Installationen. (Foto: Amazon)

Am Anfang schuf Amazon Alexa und Smart Devices. Jetzt folgt der letzte und endgültige Schritt Amazons in das Leben seiner Kunden: das Amazon-Haus. Amazon eröffnet sogenannte Amazon-Experience-Center in Modellhäusern des US-Fertgbauhaus-Spezialistens Lennar. Dort können Kunden nicht nur eine vollendete Alexa-Integration erleben, sondern sich mit ganz konkreten Paketen von Amazon-Experten ihr eigenes Haus zum Smarthome umrüsten lassen. Oder eben gleich ein komplettes Smarthome von Lennar mit Amazon-Integration erwerben. Die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklungsstrategie von Amazon, die jetzt in einem groß angelegten Angriff auf die Smarthome-Branche mündet. Und in der vollständigen Amazonisierung des Kunden endet.

Amazons finaler Move: Näher am Kunden geht nicht

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Ein digitaler Sprachassistent im Haus ist schon fast die höchstmögliche Nähe zum Kunden. Aber was, wenn nicht nur ein Sprachassistent in einem Zimmer steht? Sondern ein ganzes Haus von Amazon versorgt und ausgestattet wird – und Amazon im Gegenzug den ultimativen Zugang zum Kunden ermöglicht?

Amazon Echo Spot auf dem Nachttisch, näher dran am Kunden geht nicht. (Bild: Amazon)

Das ist nicht nur die ultimative Kundenzentrierung, das ist die ultimative Kundenbindung – oder ein goldenes Gefängnis, eine neue Dimension des geschlossenen Systems von Kindle und Prime.

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Amazon hat in den vergangenen Monaten einen Geräte- und Dienste-Kosmos aufgebaut, der jetzt in und mit Modellhäusern verkauft wird, die wirklich jeden Quadratmeter in und um das Haus mit smarten Endgeräten versorgen. Und den Kunden darin mit Amazon-Diensten und -Produkten.

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Amazon startet Verkaufs- und Beratungszentren für Smarthomes: Amazon-Experience-Center

In 15 Modellhäusern des Fertigbauhaus-Herstellers Lennar in den Großräumen Atlanta, Dallas, Los Angeles, Miami, Orlando, San Francisco, Seattle und Washington (DC) ist Amazon eingezogen. Mit Mitarbeitern, Alexa und jeder Menge Smart Devices und Dash-Buttons. Von der Türklingel an der Haustür über den Echo Spot als Wecker auf dem Nachtisch bis hin zum Alexa-gesteuerten Garagentor und zur Gartensprinkler-Anlage.

Das Amazon-Angebot für Smarthomes umfasst jeden Haushaltsbereich. (Screenshot: Amazon)

Die speziell geschulten, Amazon-eigenen Mitarbeiter in den Häusern beraten Kunden zu Alexa-kompatiblen Systemen unterschiedlicher Hersteller – nicht nur zu Amazons eigenen Produkten. Gleichzeitig demonstrieren sie auch, wie die Amazon-Dienste-Welt in das Haus Einzug halten kann. Von Prime-Video am Abend bis hin zur automatisierten Verbrauchsartikellieferung oder zum Prime-Abo der wöchentlichen Haushaltsprodukte. Oder einer wöchentlichen Hausreinigung durch Putzkräfte aus dem Amazon Marktplatz für dienstbare Geister: Amazon-Home-Services.

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Die Amazon-Experience-Center sind im Moment in 15 Metropolregionen zu finden. (Screenshot: Amazon)

Kunden vereinbaren online einen Termin mit Amazon und bekommen dann ihre Privatführung durch das Haus – wer kein Amazon-Experience-Center in der Nähe hat, kann auch einen Termin im eigenen Haus vereinbaren.

Der perfekte Einstieg ins Amazons Smarthome-Welt.

Die Amazon-Smarthome-Welt

Neben Alexa, die Grundlage für alles in den Smarthomes ist, hat Amazon schon vor den Experience Centern in den Modellhäusern die Grundlagen für eine Smarthome-Welt gelegt. Neben dem Zukauf der Smart-Device-Hersteller Blink und Ring, die Kamerasysteme und Türsprechanlagen herstellen, hat Amazon seinen Marktplatz für Dienstleistungen, Amazon-Home-Services, im letzten Jahr um den Bereich Smarthome-Services erweitert. Sind dort sonst externe Amazon-Partner und Dienstleister zu finden, ist dieser Bereich fest in den Händen Amazons.

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Die Smarthome-Kamera von Blink, mittlerweile ein Amazon-Unternehmen. (Foto: Blink)

Verbunden mit diesen Smarthome-Services bietet Amazon laut Techcrunch etwa seit Ende letzten Jahres Home-Security-Services und Hardware-Pakete beginnend ab 249 US-Dollar mit smarten Sicherheitsgeräten wie Kameras, Schlüsselanlagen und ähnliche Produkte an.

Die Welt der Amazon-Smart-Devices umfasst neben der Echofamilie, die mittlerweile aus Bildschirm-, Nachttisch-, Mini- und komplexen Varianten von Amazon Echo besteht, auch Amazon Key und die Amazon-Cloud-Cam. Daneben verbaut Amazon auch viele Smart Devices, die im Onlineshop von Amazon erhältlich sind.

Übersicht über Smart Devices in einem Amazon Modellhaus

In dem Modellhaus North-Creek-Ridge in Bothell, im Bundesstaat Washington nahe Seattle, sind die in der Bildergalerie aufgeführten Geräte verbaut worden – sortiert nach Eingang, Garten, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Badezimmer und Vorratsraum. Dash-Buttons sind im ganzen Haus zu finden.

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Bei Amazon erhältliche Produkte, die im Garten und in der Garage im Modellhaus verbaut wurden. (Screenshot: Amazon)

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Amazons Plan wird aufgehen, diese Kunden gehen nie wieder

Um eine Massenverbreitung von digitalen Assistenten und Smarthomes zu erreichen, ist es notwendig, den Funktionsumfang nicht nur anschaulich zu demonstrieren, sondern auch die passenden Dienstleistungen dazuzuverkaufen. Die Einrichtung eines Smarthomes ist eine Herausforderung, auch für technisch versierte Menschen. Mit einem stationären Vertriebsweg dieser Form wählt Amazon den Königsweg.

Techcrunch weist auf ein interessantes Detail hin: Lennar, der Kooperationspartner für die Amazon-Modellhäuser, arbeitete bisher mit Apple zusammen. Die jedoch nur ihre eigenen Produkte beisteuerten – Amazon ist agnostisch und liefert und integriert alles.

Die einzelnen Komponenten dieser Smarthome-Welt greifen so perfekt ineinander, dass Amazon hier nur Erfolg haben kann. Die Daten, die in einem Alexa-kontrollierten Haus gesammelt werden, erlauben die perfekte Kundenzentrierung. Da kennt Amazon jede Vorliebe und den Alltag des Kunden bis ins letzte Detail.

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Ob sich jeder Kunde dabei wohlfühlt, dass Amazon seinen kompletten Alltag kennt, ist eine andere Frage. Die Frage nach den gesammelten Daten stellt sich aber bei der Nutzung eines Smarthomes in Verbindung mit einer zentralen Plattform generell.

Die Kundenbindung in diesem goldenen Käfig wird trotzdem unglaublich sein, denn die Bequemlichkeit dieser automatisierten Welt wird der Kunde nie wieder verlassen wollen.

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