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Android Honeycomb scheitert unnötigerweise und Google ist schuld daran

Ich muss es so klar sagen: Google tut nichts für seine Tablet-Plattform. Kein Wunder also, dass sich der erste ernstzunehmende Vertreter, das Motorola Xoom, das seit Wochenbeginn auch in Deutschland zu erwerben ist, trotz beeindruckender Hardware weltweit schlechter verkauft als meine alten Socken. Aktuellen Schätzungen zufolge konnte Motorola von bis zu 800.000 produzierten Geräten bislang nur zwischen 25.000 und 120.000 absetzen. Dabei kann Motorola nicht mal was dafür. Google lässt sie eben im Stich…

6 Min. Lesezeit
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Fehler 1: Das OS Honeycomb an sich ist unfertig

Oberflächlich betrachtet bietet Honeycomb eine gefällige Optik, eine ansprechende Verarbeitungsgeschwindigkeit und erscheint als solide Basis. Unter der Oberfläche werkelt jedoch ein System, das von Leuten, die bereits versucht haben, mit Honeycomb ernsthaft zu arbeiten, als frühe Betaversion bezeichnet wird.

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Ich bekam letzten Sonntag Gelegenheit, das Motorola Xoom kurz in Augenschein zu nehmen. Bekanntlich bietet seit dem 30. April 2011 die Telekom das Gerät zunächst für drei Monate exklusiv an. Auch wenn ich zeitlich nicht die Möglichkeit hatte, das Gerät einem intensiven Test zu unterziehen, so kann ich aufgrund des ersten Eindrucks die geäußerte Kritik durchaus nachvollziehen. Ich besitze ein viel und gern genutztes Samsung Galaxy Tab, sowie ein HTC Desire und würde mich entsprechend als erfahren im Umgang mit Android bezeichnen. Doch selbst ich, als geübter Androiduser hatte Schwierigkeiten, auf Funktionalitäten, die ich auf meinen anderen Geräten im Schlaf finde, unter Honeycomb zuzugreifen. Honeycomb ist eben keine evolutionäre Fortentwicklung des OS, sondern etwas eigenständiges. Der Erfolg muss sich daher nicht duplizieren. Anders als bei iOS nutzt hier die Kenntnis des Bedienkonzepts des Phoneproduktes nichts. Das ist eine Schwelle.

Ins Bild passt hier, dass Google im März des Jahres bekannt gab, den Quellcode von Honeycomb vorerst zurück zu halten. AndroidPit fragte darauf hin, ob es sich um das potenzielle Ende der Open-Source-Ära im Hause Android handeln würde. Google behauptet, man wolle mit dieser Maßnahme lediglich verhindern, dass Menschen versuchen, Android 3.0 auf Smartphones zu portieren. Spekulieren könnte man über weitere Gründe. So etwa, ob man verhindern will, dass der Baustellenstatus von Honeycomb nicht allzu publik werde.

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Fehler 2: Der Androidmarket ist undurchsichtig

Im Androidmarket gibt es gute drei Monate nach der offiziellen Vorstellung von Honeycomb noch immer keine einfache Möglichkeit, Apps zu finden. Apples App Store verfügt über einen Schalter, mit dem man iPhone- respektive iPad-Apps ausblenden kann. Alle Sichten sind klar unterteilt. Das Finden von iPad-Apps ist kinderleicht.

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Der Androidmarket bietet nichts dergleichen. Stattdessen muss man sich manuell durch den App-Bestand quälen und im Einzelfall prüfen, welche Mindestvoraussetzungen der App zugeordnet sind. Echte Honeycomb-Apps zu finden ist Glückssache.

Android Honeycomb: Entsprechende Apps finden sich nicht so leicht…

In den Foren wird empfohlen, über die Suchfunktion des Market zu gehen und nach „honeycomb“ oder „tablet“ zu suchen. Einschränkend wird hinzugefügt, dass auf diese Weise längst nicht alle für Honeycomb optimierten Apps gefunden werden, respektive nicht alle unter dem Suchbegriff „Honeycomb“ gefundenen auch wirklich optimierte sind. Stattdessen solle man doch einfach Apps runter laden und ausprobieren und – bei kostenpflichtigen – sollten sie nicht vernünftig funktionieren, die im Market mögliche Rückerstattung innerhalb von 30 Minuten nach dem Kauf in Anspruch nehmen.

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Ein Witz? Ja, aber eher aus der Kategorie Realsatire. Man muss sich fragen, warum Google, gerade Google, die neue Produkte im Sekundentakt produzieren, seit drei Monaten nicht in der Lage ist, hier einen vernünftigen, komfortabel nutzbaren Katalog von Tablet-Apps anzubieten. Eine Redaktion würde dem Androidmarket ganz grundsätzlich gut tun. Mein Eindruck ist, dass hier keiner den Bestand pflegt.

So muss man mit seinem immerhin 600 bis 700 Euro (je nach Ausstattung) schweren Hardwareglanzstück mühsam und ohne Navigationshilfe in einem Überangebot vielfach nicht einmal lauffähiger Anwendungen wühlen.

Fehler 3: Apps sind nicht vorhanden

Was hatte Apple im Gepäck, als sie die iPads vorstellten? Richtig, optimierte Apps. Beim iPad 2 sogar solche, die quasi die Grenzen der Tabletnutzung neu definieren, weil sie vor kurzem noch für tragbare Geräte als nicht umsetzbar gegolten hätten. Die Rede ist von dem Musikstudio GarageBand und der Videoschnitt-App iMovie. Beide Apps hat Apple im eigenen Interesse erstellt, um den potenziellen Kunden Appetit auf den Kauf des iPad zu machen?

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Was hat Google getan, um den Honeycomb-Interessenten zum Käufer zu machen? Außer einer nicht mal besonders gut umgesetzten App für Google Mail findet sich aus dem Google-Portfolio bis heute nichts Optimiertes im Market, wenn man von der Calendar-App absieht, angesichts derer Qualität mir das Wort „optimiert“ einfach nicht aus der Feder fließen will.

Die Google Docs hätten eine Vorzeigeanwendung werden können, wenn man gewollt hätte. Auch ein vernünftiger Readerclient fehlt. Sicher, die Androidphone-Varianten der Google-Apps laufen auf dem Honeycomb, was man von vielen anderen Apps nicht behaupten kann. Aber, stellt man sich das so vor, wenn man ein 10-Zoll-Gerät kauft? Will man dann tatsächlich die Optik eines Riesensmartphones haben? Wären die iPads annähernd so erfolgreich gewesen, wenn sie lediglich die bestehenden iPhone-Apps optisch verdoppelt hätten? Vermutlich eher nicht. Wobei man hier sagen muss: iPhone-Apps laufen wenigstens zuverlässig auf dem iPad. Das kann man von Android-Apps mit Blick auf das Xoom nicht in allen Fällen sagen.

Interessant ist auch das Signal, das Google so an die Entwicklergemeinde sendet: „Für Honeycomb programmieren lohnt sich nicht, wir machen es nicht einmal selbst.“ So entsteht eine sich nach unten drehende Spirale. Der Fokus bleibt auf den Androidphones, die Tablets werden mit jedem neuen Phone unattraktiver.

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Licht und Schatten: Das Xoom-Tablet

Technisch braucht Motorola sich im Vergleich grundsätzlich keinen Vorwürfen auszusetzen. Das Xoom-Tablet ist ein zeitgemäßes Stück Hardware, das hinsichtlich seiner Spezifikationen dem iPad in Teilen voraus ist, diesen Vorsprung jedoch merkwürdigerweise nicht nutzt.

Völlig unverständlich ist beispielsweise, dass der integrierte SD-Kartenslot werksseitig deaktiviert ist, im Sinne von: aus Android heraus nicht ansprechbar. Die Nutzbarkeit soll künftigen OS-Versionen vorbehalten bleiben. (Mutige finden hier eine Sofortlösung).

Android Honeycomb: Das Flaggschiff sollte das Motorola Xoom sein

Auch unverständlich ist, dass Flash bislang nur in einer Betaversion vorliegt, die den Akku strapaziert, häufig abstürzt und quälend langsam ist. Das Xoom wurde immerhin im Februar 2011 in den USA bereits gestartet.

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Kurzes Zwischenfazit: Zwei der größten Pfunde, die Android bislang gegen Apples iOS ausspielen konnte, nämlich die Erweiterbarkeit per (billiger) Speicherkarte und die Flashfähigkeit, sind beim Xoom nicht gegeben.

Alle funktionalen technischen Fähigkeiten sind nicht in der Lage, das Xoom deutlich vom iPad abzusetzen. Sicherlich ist hier noch die HDMI-Ausgabe zu nennen, für die es allerdings eines speziellen Kabels aus dem Motorola Zubehörshops bedarf. Mit einem zusätzlichen Kabel ist indes auch das iPad in der Lage, HDMI auf den großen Schirm zu bringen. Preislich liegen beide Lösungen ähnlich, um die 30 Euro muss der HDMI-Fan aufwenden.

Ansonsten zeigt sich ein weitgehend identisches Bild. Auf den ersten Blick höherwertig erscheint noch Motorolas Kameraausstattung, die nominal mit 2 Megapixel Front- und 5 Megapixel Back-Kamera oberhalb der Fähigkeiten des iPad liegt. Die Bildqualität kann ich nicht beurteilen, jedoch: Wer will einen 10-Zoll-Fotoapparat? Diese Frage stellt sich auch hinsichtlich des iPad in gleicher Weise.

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Halten wir fest: Das Xoom bietet technisch betrachtet nicht weniger als das iPad 2. Es bietet derzeit aber auch nicht mehr. Möglicherweise verfügt es perspektivisch über Vorteile, die man dem OS Android stets gern zuspricht. Die Updatepraxis der Hersteller von Android-Devices steht jedoch in teils krassem Widerspruch dazu. Wer nicht in der Lage oder willens ist, sein Gerät eigenverantwortlich mit alternativen Roms zu versehen, bleibt häufig auf genau der Androidversion sitzen, mit der er dunnemals sein Device erworben hat.

Wenigstens einer serienmäßige SD-Karten-Unterstützung und eines funktionierenden Flash bedarf es schon, um das Xoom  im Ansatz zu einem ernsthaften Wettbewerber für iOS zu machen. Und selbst dann bleibt die Problematik mit den Apps…

Was meint Ihr? Hat Google Honeycomb mit der heißen Nadel gestrickt und dann so gelassen? Kann ein OS den Massenmarkt erobern, das man nur gerootet auf einem aktuellen Releasestand halten kann? Wieso entwickeln so wenige Programmierer Tablet-optimierte Apps? Ist Honeycomb eine Totgeburt? Werden die anderen Tablets nicht zwangsläufig das Schicksal des Xoom teilen?

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Dein t3n-Team

Fritz

Ist Okay, wir wissen mittlerweile das du Google nicht leiden kannst egal was sie machen. Tue dir selbst und uns einen gefallen und meide das Thema. Nach deinem Letzten Fiasco mit der Locationortung nimmt dich in der Beziehung eh keiner mehr ernst.

P.S auch wenn Honeycomb unfertig ist hat es in der Grundausstattung mehr Features als das Ipad mit allen bisher erschienen Apps. Denn ein Multidashboard, nen richtigen Tabbasierten Browser und echtes Multitasking wird auch in nächster Zeit nicht von Apple kommen. Deswegen ist Honeycomb bisher alles andere als gescheitert ;)

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Tino

Das der Apple Fanatiker gegen Android ist, war uns vorher schon klar. Daher könnt ihr euch solche Artikel sparen. Wie erfolgreich Android ist, sieht man doch an den Statistiken. Und das iOS ist auch noch lange nicht perfekt.

Ich frag mich sowieso was die ganzen Apple / iOS Links in den T3N Linktipps immer sollen.

m2c

Antworten
Dieter Petereit

Hallo Fritz!

Schön, dass Du vorbeischauen konntest. Eben hat mir der Postbote mein neues LG Optimus Speed geliefert. Ich konnte es einfach nicht leiden, es nicht zu besitzen.

Übrigens: Das obige Thema sachlich mit unterschiedlichen Meinungen zu diskutieren wäre einen Versuch wert. Zu einem anderen Ergebnis zu kommen als ich ist dabei völlig in Ordnung!

Hallo Timo!

In den heutigen FrühLinks findest Du die grandiose App Feedly für Android! Ich hoffe, damit eher Dein Interesse zu treffen.

Antworten
Nils

@Fritz: Also für mich liest sich dieser Text eher so, als wenn er grundsätzlich ein Google-Fan bzw. mindestens jemand, der Google nicht abneigend gegenüber steht, ist. Ich erkenne hier keine Tendenz hinsichtlich pro Apple oder so. Im Gegenteil. Von daher kann ich deinen Kommentar nicht nachvollziehen.

Im übrigen sehe ich das ähnlich wie der Autor, auch wenn ich Honeycomb noch nicht ausprobiert habe. Die Zahlen und Meinungen im Markt sprechen aber eine ähnliche Sprache. Als Marketing-Experte kann ich nur sagen, dass Apple hier einiges besser macht als Google.

Antworten
Lars

Ich frage mich ob man hier die Schuld bei google suchen muss. Klar einige Punkte sind unstreitig wie z.B. die Punkte mit dem Market, aber so wie ich Motorola kennengelernt habe passt die meiste Kritik in deren Softwarephilosophie: Closed Source schlecht entwickelt auf den Markt bringen

Beispiel Milestone: es bekommt 8 Monate nach den anderen Geräten 2.2 und das auch noch total verbugt – eigentlich war es auch mal gute Hardware, aber Software: 6, setzen

Da das Xoom wohl das erste mit Honeycomb ist war der schlechte Einfluß auf Google wohl zu groß^^ ..bin gespannt auf andere Geräte damit.

Antworten
ThorstenSepp

Also ich bin mittlerweile sehr ernüchtert in Bezug auf Android Tablets. Als das Xoom vorgestellt wurde, da war ich zunächst begeistert, aber als dann das „marktreife“ Gerät auf den Markt kam, machte sich schon Ernüchterung breit. Zudem sind die Preise für diese Geräte, aus meiner Sicht, viel zu hoch. Schließlich müssen sich Xoom und Co mit dem ipad Messen und das ist in seiner günstigsten Variante sehr preiswert. Ich jedenfalls, obwohl ich Apple sehr skeptisch gegenüberstehe, habe mir ein ipad zugelegt. Apple bietet momentan einfach das beste Paket. Vielleicht ändert sich die Lage ja, wenn Amazon sein Tabelet auf den Markt bringt.

Antworten
Norman

Ich würde grundsätzlich auch eher dazu tendieren dass Honeycomb noch nicht ganz fertig ist. Allerdings hier die Fehler von Motorola beim Xoom gleich auf Honeycomb zu führen ist eher zu weit her geholt. Dass das Xoom keine SD-Karte Lesen kann liegt nicht an Honeycomb. Denn das – auch schon verfügbare – Acer Iconia A500 hat damit keine Probleme. Ebenso konnte ich bei meinen Tests mit dem Iconia auch keine Abstürze bemerken (ich besitze es allerdings nicht selbst, kann es aber in der Firma testen). Auch das scheint mir eher ein Xoom-Problem zu sein. Dass Motorola hier der Android-Plattform nichts gutes tut, wenn sie ein unfertiges Produkt ausliefern, ist aber nicht schön.

Ich würde aktuell auch die Update-Politik nicht kritisieren. Bei den Smartphones ist die aktuelle Situation schlecht (zumindest gegenüber iOS). Aber bei den Honeycomb-Tablets wird ja die offizielle Version ohne Änderungen an der Oberfläche ausgeliefert. Ich bin mir sicher dass dies die wahrscheinlichkeit von Aktualisierungen deutlich erhöht und auch in der Zeit beschleunigt. Die Hersteller müssen das natürlich auch erst noch unter Beweis stellen, aber die Aussicht ist schon mal wesentlich besser als wie bei den Smartphones.

Im ganzen würde ich sagen dass Honeycomb noch etwas Zeit zum reifen braucht. Allerdings sehe ich auch sehr viel Potential darin, so dass es höchstens ein Schnellschuss war, aber kein gänzlicher Fehlschuss ist. Ich bin vielmehr gespannt was künftige Geräte wie das Asus Transformer oder die Galaxy Tabs bieten werden. Zudem wäre es auch möglich dass Google auf der Google I/O nächste Woche auch schon Neuerungen und Updates bekannt gibt. Es war ja bisher immer so dass es zu diesen Events etwas neues gab. Den Start von Honeycomb hätte man wahrlich besser machen können. Allerdings hätte Google auf der MWC dieses Jahr dann noch nichts präsentieren können, sondern hätte das Verschieben müssen. Hier war wohl die Versuchung zu groß, Apple zuvorzukommen, auch wenn es dem ersten Eindruck von Honeycomb nicht gut getan hat.

Antworten
Sascha Pallenberg

Sachlich wird es schwer, wenn jemand eine ganze Menge falscher Informationen aus Unwissenheit zu Fakten werden lassen moechte und dann noch einen Testbericht aufgrund von „Ich konnte es mal kurz anfassen“ raushaut.

Jetzt passte dir natuerlich die Ansage des selbsternannten Analysten gut ins Bild, denn immerhin hat die Nummer in der letzten Woche die Runde gemacht. Ich erwarte aber eigentlich von einem Blogger, dass er sich ein wenig mit den Dingen auskennt, ueber die er schreibt. Dass dies nicht der Fall ist, hatten wir ja schon bei der BILD Nummer mit dem Location-Tracking, wo ich leider zu spaet drueber gestolpert bin, um noch einen offenbarenden rant rauszuknallen.

Man kann den Motorola Earning Call mitbekommen haben (als Techblogger hat es jeder, jeder!), man kann es aber auch sein lassen. Vom Xoom sind 250k Einheiten bisher abgesetzt worden und das wohl ausnahmslos in den USA.

Ebenfalls koennte man wissen, dass man mit dem Acer Iconia Tab A500 auch ein weiteres Honeycomb Tablet in Deutschland erwerben kann.

Weiter zum Testbericht… du kannst die Bild-Qualitaet nicht beurteilen? ja warum denn nicht? probier es doch aus und schreibe dann darueber oder schweige einfach!

http://www.youtube.com/watch?v=8aOaFpEYBvA

Mein Vergleich von iPad 2, Iconia und Xoom Cam von vor 4 Wochen!

Google Quellcode, bitte hier den Android Chef und seine Statements recherchieren (sorry ich werde muede den ganzen Quak hier zu widerlegen).

Update-Politik. Jetzt kennt sich einer ganz boese aus… das ist totaler Huehnermist den du da rausknallst. Alle neuen Tablets werden mit der Google Experience Variante ausgeliefert und bekommen somit umgehen das aktuellste Honeycomb! Das ist einfach absolut unwahr war du schreibst und extrem offenbarend bzgl. deine Wissensstand.

Es ist muessig sich darueber auszulassen warum du Honeycomb nicht bedienen kannst, ich ueberlasse den weiteren Lesern die naheliegenden Schluesse.

Sorry, aber ich habe selten jemanden gesehen, der sich in wenigen Artikeln so um Kopf und Kragen bloggt!

Antworten
Tanja Handl

@ Norman: Ich bin ganz auf deiner Seite. Honeycomb hat viel Potential, dass aber leider noch nicht voll ausgenutzt wird. Manchmal lohnt es sich eben einfach, noch ein bisschen zu warten.

Antworten
Dieter Petereit

Hallo Herr Pallenberg!

Genau diese Art von Kommentar ist es, die in der Sache zu gar nichts führen. Zu gar nichts. Auch ich könnte jetzt mit Bezug auf Ihre Person zackig ad hominem gehen und ein paar, vielleicht sogar wahre (worauf es dabei ja bei solchen Kommentaren nun wahrlich nicht ankommt) Knüppel schwingen.

Das liegt mir aber fern. Denn das ist wohl ein Niveau der Arroganz, das man leichter dann erreicht, wenn man sich für den größten Blogger unter Gottes Himmel hält.

Insofern schließe ich damit, mich lediglich für den zwar geringen, aber immerhin doch mit einigem Spürsinn erfühlbaren sachlichen Anteil an Ihrem Kommentar zu bedanken.

Schöne Grüße
D. Petereit

Antworten
Gilly

„Wenigstens […] eines funktionierenden Flash bedarf es schon, um das Xoom im Ansatz zu einem ernsthaften Wettbewerber für iOS zu machen.“

Äh? Flash funktioniert seit dem — 18. März 2011 — mit dem Flash Player 10.2 http://www.youtube.com/watch?v=HD8VB7vLF3M

Es wurden über 250.000 Geräte verkauft. Hier eine seriöse Quelle dazu, die ARD: http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_531584

„Halten wir fest: Das Xoom bietet technisch betrachtet nicht weniger als das iPad 2. Es bietet derzeit aber auch nicht mehr.“

Achso. Widgets, Multitasking, USB-Massenspeichermodus und vieles mehr sind natürlich keine nennenswerten Vorteile.

Ansonsten: was Sascha sagt.

Antworten
Dieter Petereit

Hallo Gilly!

Danke für den Hinweis. Genau von dieser Version schrieb ich auch im obigen Beitrag.

Zu den Verkaufszahlen: Bitte nicht dem alten Börsianertrick anheim fallen, wenn es um verkaufte Einheiten geht. Wenn 250 T Einheiten bei den Händlern wie Blei in den Regalen liegen, hat man sie zwar verkauft, aber eben nur den Händlern. Ist aber verständlich, dass das nicht jeder ohne kaufmännische Kenntnisse erkennen kann. Deshalb ist es ja auch so ein beliebter Trick…

Antworten
Sascha Pallenberg

Dieter, sorry aber schreib ueber Strickliesln oder Kartoffelsalatmasken, da kann man nicht so viel verkehrt machen. Dein Artikel strotzt von Fehlern und ist einfach so ziemlich das offenbarendste was ich zu diesem Thema in Deutschland je gelesen habe. Das mag man natuerlich nicht gerne hoeren, aber dann sollte man einfach mal demnaechst die Tastatur fuer 2 Jahre einschliessen (bzw. Dragon Natural Speak deinstallieren)

Ansonsten wuerde ich mich gerne auf die Knueppel freuen, die du mir aufgrund meiner Fakten in die Beine schmeissen moechtest. Da kommt gerade ganz wenig Wissen und viel heisse Luft rueber!

Antworten
Gilly

Und deine Quelle zu den tatsächlich abgesetzten Stückzahlen ist welche? Oder ist das mehr so „Frei nach Schnauze und das habe ich im Urin weil ich Ahnung von kaufmännischen Dingen habe“?

Antworten
Nils

Sorry Sascha und Gilly, aber wieviele Einheiten wirklich an den Mann gebracht wurden, variiert von Quelle zu Quelle. Allthingsdigital würde ich dabei als ebenso seriös beachten wie die ARD. Am Ende kommt es darauf aber auch nicht an, von einigen tatsächlich vorhandenen Fehlern im Artikel mal abgesehen ist der Grundtenor hier auch ganz anders gemeint. Denn Motorola/Google haben hier tatsächlich ein Problem. Ich würde mich freuen, wenn sie es lösen können, damit endlich mal mehr Bewegung in diesen Markt kommt. Einen interessanten Test zum Xoom gibt es übrigens auch gerade drüben bei mobicroco.

Antworten
Gilly

Nils das mit den Zahlen mag stellenweise richtig sein, aber kann man dann nicht dazu schreiben / eine Quelle nennen, wie man auf diese Zahlen kommt?

Antworten
rudi

@ sascha und gilly: ja, ihr beiden seid die tollsten und besten und wisst überhaupt alles und alle anderen sind blöd. und deshalb könnt ihrs auch raushängen lassen und euch überhaupt das recht rausnehmen, euch über andere zu erheben bzw. andere lächerlich zu machen.
meine güte, irgendwann reicht diese klugscheißerei dann aber auch mal wieder…

Antworten
Gilly

Huch, mea culpa. Die Quelle digitaldaily ist im Artikel verlinkt. Also nehme ich den Teil des Kommentars natürlich zurück.

Antworten
Michael Kohnen

Lol, so ist es immer. Der Pallenberg kommt damit nicht klar, dass ein anderer als er selbst etwas über ein Tablet oder ein Tablet-OS schreibt, und dann wird drauf gehauen, dass es schnell persönlich wird. Und der Gilly, der ja keine eigene Meinung hat außer über Katzen, ist natürlich sofort da und tritt auch noch mit drauf auf den, der schon am Boden liegt. Respekt!

Antworten
Gilly

@rudi ich bin ja schon still…

Antworten
Sascha Pallenberg

Nils, AllthingsD hat die vermeintliche Prognose eines selbsternannten Analysten genannt, die ARD Zahlen beruhen auf den Quartalszahlen von Motorola, das ist verdammt noch einmal ein Unterschied! Mal davon abgesehen sind 250k Einheiten nichts und wie ich auch auf meiner Droidcon Keynote sagte, ist das Xoom zu frueh auf den Markt gekommen, wobei es sich hierbei ganz klar um ein Hardwareproblematik handelt. Motorola wollte das erste Honeycomb Tablet raushauen.

Stichwort Google macht nichts.. sorry aber das ist BS! Jetzt weiss ich natuerlich nicht, was der liebe Dieter macht wenn er nicht gerade solche „Testberichte“ verfasst aber ich kann sagen, dass das Honeycomb Team extrem aktiv ist und ob der Problematik von z.B. fehlenden Standards fuer Widgets weiss. Die Google docs App fuer Honeycomb ist hervorragend. Gmail ist der beste Tablet-Mail-Client (egal ob iOS, webOS, Android, Windows,…. whatever)und Kalendar gibt es massenhaft. Es gibt ebenfalls keinen besseren Browser als die Android Honeycomb Tablets, das wird dir jeder User bestaetigen.

Ich behaupte ganz frech, dass der liebe Dieter kein Motorola Xoom auch nur annaehernd in den Fingern gehalten hat. All seine Aussagen basieren auf diversen Artikeln, die er hier verlinkt. Seine Aussage zu Flash und zu den Honeycomb Updates ist so grundlegend falsch, dass man mutmassen muss, er will hier bewusst die Unwahrheit sagen.

Ich denke seine Reaktion spricht fuer sich… Wenn man schon Testberichte ueber Produkte schreibt, die man nicht selber erhalten hat, sollte man sich zumindest ueber die fundamentalen Eigenschaften eines OS (ich verweise nch einmal auf Flash und die Google Experience und den damit verbundenen Update-Zyklen)informieren oder aber beim Spiegel anheuern. Patalong hatte das richtig drauf und der durchschnittlich intelligente Spiegel Online Leser hat es noch nicht einmal gemerkt.

Dieser Artikel ist hier ist das Synonym fuer „was sauge ich mir denn heute mal aus den Fingern“? Das kannst du machen, wenn dein Blog 4 Besucher am Tag hat aber nicht auf einer Publikation wie t3n.

Anstatt auf meine Vorwuerfe zu reagieren zieht es Dieter ja auch lieber vor die vermeintliche rethorische Keule zu schwingen, Schuster bleib bei deinen Leisten!

Antworten
Fritz

Herr Pallenberg macht am laufenden Meter handwerkliche Fehler, schreit aber am lautesten. Glaubwürdiger macht Dich das nicht Sascha! Warum bleiben wir nicht einfach sachlich und halten uns kurz?

Antworten
Grosskotz S.

Ohhhhh, wie der große Pallenberg „auf seiner DroidCon Keynote schon sagte“. Daher weht der Wind. Er riecht allerdings reichlich übel. Irgendwie nach Weihrauch.

Ich sehe am Beitrag nichts aus den Finger gesogenes. Ich sehe Schlüsse und Beurteilungen. Ich sehe Fakten. Mir fehlt nichts. Ich kann zu anderen Ergebnissen kommen. Tue ich aber nicht.

Sachliche Kritk? Wie sachlich ist denn die Kritik des P.?

Hier wird schließlich nicht behauptet, es gäbe keine Updates und ob einer nun die Bildqualität testet, muss man ihm schon selbst überlassen. Wenigstens hat der Autor nicht behauptet, er hätte es getan, sondern sogar gesagt, warum es ihm am Ende egal wäre (10 Zoll Fotoapparat). Dass er nicht aufs Iconia hinweist. Na und? Wieso sollte er das müssen?

Die Kommentare des P. muten an, wie „was sauge ich mir denn heute mal aus den Fingern“. Vielleicht sollte er beim Spiegelanheuern….

Antworten
Keine Motivation

Der Text greift viele Punkte auf, die teilweise schon letztes Jahr erkennbar waren. Aber die Fans verleugnen immer statt sich etwas zu wünschen, was funktioniert wie gedacht.

Als Iphone-Besitzer würde mich ein guter Google-Store und Frapp-Store (Google-based) schon interessieren. Dann müsste Steve Jobs nachziehen. Der Apple-Store ist unübersichtlich. Wie es für Rest-Opfer mit Iphone1 u.ä. aussieht, kann ich auch nicht beurteilen.

Wenn ich Google wäre, würde ich den Apple-Store ja wohl in besser „nach“programmieren:
Structured Tags – nicht nur 20 Kategorien
Unified Language die auch übersetzt werden und i18n vorliegen
Hardware-Voraussetzungen als Filter-Hilfe
Alternatives (am besten kostenlose) bzw. Substitutive Konkurrenz-Apps
Ergänzende Apps
usw.
Beliebtheit und Screenshots sind natürlich eh normal. Auch Zahl der Aufrufe. Viele Apps benutzt man später ja doch nicht mehr.

Eine Grundregel der Software-Industrie lautet: Man merkt meist sehr schnell, wenn Programmierer ihre Software nicht selber benutzen. Sonst wären die meisten Verwaltungen viel schlanker und wirksam self-serving.

Ein Gerät für 600 Euro nicht updaten zu können ist armselig für FOSS. Das sind zillionen kleine gute Geräte die nutzbringendes machen könnten. Und wenn es nur ein Bilderrahmen oder eine Haus-Steuerung (per Bluetooth4 und Sensoren und Schaltern mit Bluetooth) ist. Nicht updaten ist nur für Geräte mit kleinem Funktions-Umfang und Fehlerfreiheit akzeptabel. Beides gilt für Smartphones (=Mini-Laptops) nicht.

Und wegen Hardware: Wenn keine Kamera eingebaut ist, kann man sie ja nachrüsten dank USB. Dasselbe gilt z.b. für GPS-Maus per Bluetooth oder USB. Daher sollten Apps die eine Kamera brauchen, im Store nicht ausgeblendet werden sondern nur „gelb“ oder „rot“ markiert werden.

Wegen Kamera: Eine drehbare Kamera könnte Kosten sparen. Und wenn man unterwegs ist oder Immobilienscout macht o.ä. will man durchaus Fotos machen und die Gartenkrankheit hochladen oder die Pustel vom Dackel dem Tierarzt mailen oder die Regale fotografieren um bei Ikea die richtigen nachzukaufen. Eine „richtige“ Kamera ist zwar nett, aber wenn die Bluetooth-Foundation keine Austauschstandards für Bilder festlegt (Kindle sendet die Farbbilder aus dem Zeitungs-Artikel an den digitalen Bilderrahmen oder im Zug aufs Iphone) hat man das SD-Karten-Problem.
Und viele Handies können leider kein SD-Hotplug. Da es anscheinend bezahlbar ist, sind bei 600-Euro-Geräten Kameras durchaus zu erwarten. Dunkel-Fähigkeit, Rauscharmut usw wären allerdings ganz nett.

Die Stores können auch semi-self-served sein. Bei DMOZ von Google muss man den jeweiligen Teil-Admin belabern, einen Link einzutragen. Bei Appstore müsste man nur voten und wenn 200 dafür sind, das die App eine Kamera braucht und 200 sind dagegen, dann muss man mal gucken was abgeht. In den meisten Fällen dürften die Votes aber stimmen, wenn nur die Käufer voten dürfen.

Das Google das so schlecht hinbekommt zeigt, das wenig Motivation herrscht. Die sitzen sicher lieber an Windows-PCs und lassen sich China-Phishing-Emails unterjubeln anstatt Tabletts selber zu nutzen oder ausserhalb von Wifi-Netzen mit den Handy mal online zu gehen und die armselige Versorgung zu erkennen. Youtube funktioniert. Google Mail funktioniert. AdWords+AdLink funktioniert. Der Rest scheint ziemlich egal. Er ist oft nicht schlecht (GoogleReader, Google-News), oft aber unbrauchbar wenn man nicht in google-City, Hamburg oder New York wohnt (Google-Maps u.ä.). Die fangen viel an oder kaufen es auf und pflegen es dann nicht mehr. Dodgeball => FourSquare zeigt es klar auf.

Alles wo Flash nicht läuft, wird normalerweise heruntergemacht. Komisch das das bei Xoom nicht auch passiert. Vermutlich Vorurteils-Poster ohne Selbstkritik-Fähigkeit und von Herstellern bezahlte Poster wie viele Firmen schon peinlich dokumentierten.

Man erkennt schnell, das viele doch lieber am Desktop sitzen als per GSM/UMTS am Mann unterwegs ihre Sachen zu regeln.
Und wie Google, Intel (USB3 verzögert), Apple (sehr spätes USB-3), MicroSoft usw. den Fortschritt aktiv verzögern und verschleppen. Vermutlich damit Trivialpatente für neue Techniken länger halten.
Oder Google hat mit Microsoft abgemacht, das Bing nicht (relevant) ausbaut und dafür Google den Tablet-Markt an Windows überlässt.
Wenn man als potenzieller Kunde sieht, das viele Märkte (Appstore für Windows, alternativer Appstore für MacOS, FreeApps-Store=FrappStore wie Heise-Software aber als Such+Download+Install-Software für (legale) Software die auf Webseiten herumliegt, Periodika auf Tabletts&Smartphones ohne proprietäre buggy Verlags-Apps,…) nicht bearbeitet werden, erkennt man schon, das viel mehr problemlos möglich wäre :-(

Du warst zu langsam Michael => Ja. Lass schauen wie ich schneller werde.
Ihr habt weniger Tore geschossen als der Gegner => Ja. Lass schauen wie wir besser spielen. / Ihr müsst besser spielen.
Der neue Lamborghini ist 10 km/h schneller als Euer Ferrari. Ja. Unser nächstes Modell hat Elektro oder schafft 20km/h mehr als der Lamborghini.
Der Google-Store ist schlechter als der AppleStore => Du bist voreingenommen. Das muss so sein. Google ist der Größte. …
Der Unterschied zwischen Leistern und labern wird schnell erkennbar.

FOSS ist vorangehen und besser sein und nicht, Payware hinterherzulaufen und ständig zu jammern. Viele Leute brauchen anscheinend einen Glauben dem sie folgen können. Bald regiert vielleicht wieder der Adel.

Antworten
Mirko

Ob vom Xoom nun 1,000 oder 1,000,000 verkauft wurden, juckt mich ehrlich gesagt recht wenig.
In vielen Punkten hat Dieter leider in vielem prinzipiell recht, auch wenn man maches nicht als ganz so schlimm empfinden mag – z.B. kleine Verzögerungen, Probleme mit Flash auf bestimmten Seiten oder dass offizielle System-Updates meist nur mit 3 Monaten Verzögerung wenn überhaupt kommen.

> Hat Google Honeycomb mit der heißen Nadel gestrickt und dann so gelassen?

Teilweise. Das Grundsystem scheint ausreichend stabil und flott zu sein, dass zumindest den Entwicklern (die durch den langsameren Debug-Modus Verzögerungen gewohnt sind und vermutlich nur Beta-Treiber hatten) nichts aufgefallen sein könnte. Bei den App-Anpassungen wurde dann scheinbar schon eher mit der heißen Nadel gestrickt.
So gelassen wird Honeycomb ganz sicher nicht. Die Entwicklung ging bei Android von Anfang an ziemlich rasant vorwärts, und auch den oberpeinlichen Code-Freeze wird Google wohl baldmöglichst loswerden wollen.

> Kann ein OS den Massenmarkt erobern, das man nur gerootet auf einem aktuellen Releasestand halten kann?

Warum nicht? War doch vor iOS auf fast jedem Handy so ähnlich üblich, und auch jetzt gibt es keinen nennenswerten Konkurrenten, der’s besser macht. Gut, WP7 hat immerhin ein Konzept dafür, dafür ist’s sonst eher „iPhone light“ mit hässlicher Oberfläche – und bei den Samsung-Phones klappt das Update auch nicht reibungslos.

> Wieso entwickeln so wenige Programmierer Tablet-optimierte Apps?

Weil man schneller ’ne Kanne Kaffee geleert hat als die App auf dem Emulator gestartet, echte Testgeräte bisher schwer zu bekommen und sauteuer sind, die Kompatibilität zu den bisher leider weiter verbreiteten Handys mit Android 1.5 flöten geht, aufwendige Anpassungen in der UI-Schicht nötig sind, Android 3.0 wie beschrieben eher gefühlten Beta-Status hat, die Anzahl der Tablet-Besitzer es kaum in Googles Statistik der verwendeten Android-Versionen schafft, …

> Ist Honeycomb eine Totgeburt?

Ungefähr so, wie Android 1.0 eine Totgeburt war. Es ist noch nicht ganz ausgereift, aber das Konzept ist gut, und man kann sich trotz aller Macken gut damit abfinden. Besser als Windows 3.0 ist es allemal, und das war sicher keine Totgeburt… ;)

> Werden die anderen Tablets nicht zwangsläufig das Schicksal des Xoom teilen?

Nö. Zunächst mal wird Google ja irgendwann ein Update rausbringen. Und dann ist da noch die Sache mit dem Preis. Fürs Couch-Surfen und Angry Birds braucht man nicht Hammer-Hardware wie beim Xoom, ein halbwegs brauchbares Gerät für ca. 300€ kann das trotz aller Nachteile Käufer finden, denen das iPad zu teuer ist. Und dann gibt es noch interessante Varianten wie das Eee Transformer, das im Netbook-Bereich wildert.

Antworten
Nils

@Sascha:

ich weiß, dass du viel tiefer in der Materie drinsteckst als ich oder der Autor hier (den ich nicht mal persönlich kenne) ;-)
Am Ende glaube ich aber, dass Google hier noch mehr tun könnte. Am Ende hat das auch gar nichts mit dem Android-Team zu tun, die sind wirklich am Ball, das sieht man und hört man immer wieder. Es ist eher ein Management-Problem. Und das hat Google allgemein. Es gibt keine wirklich klar erkennbare Strategie. Produkte werden auf den Markt geworfen, beinahe wöchentlich (ich meine jetzt alle Google Produkte), wirklich erfolgreich sind am Ende aber nur wenige. Google könnte mit Android soviel mehr tun. Im Handy-Bereich haben sie das versucht, und sind zumindest mit einzelnen Geräte erfolgreich, stellenweise sogar erfolgreicher als Apple (dass Android insgesamt weiter verbreitet ist bzw. mehr Reichweitenpotential als iOS hat, ist mir bekannt). Gutes Beispiel ist das Motorola Droid (siehe diesen sehr spannenden Artikel ). Im Tablet-Bereich kommen sie aber derzeit nur an die Freaks ran.

Der Unterschied zwischen Apple und Android bei den Tablets ist, dass der Nutzer sie unterschiedlich wahrnimmt. Diesen Aspekt hat Peter hier versucht rauszuarbeiten. Apple bietet den Nutzern keine wirklich tollen Geräte-Features, die Geräte sind aber in sich relativ rund und gut. Es bietet aber eigene Apps, die super sind und Apps von Drittanbietern die ebenso gut sind. Beim Endverbraucher ergibt das einen Haben-Wollen-Effekt, Apple ist sexy dadurch.

Google, Motorola und Co punkten vor allem auf Hardware-Ebene, die Software ist noch leicht Beta (die von Apple hat sicher auch viele Probleme) und die Apps sind irgendwie nicht ganz so sexy. Da fehlt die Leidenschaft, das Wollen, auch Nicht-Freaks anzusprechen. Was meinst du, warum Apple in seiner Werbung solch für uns Freaks sinnlose Funktionen wie Facetime propagiert mit dem Klischee Oma ruft Enkel an? Das ist es, was die Massen zum Kauf bewegt. Nicht dass das Gerät Flash kann.

Am Ende fände ich es gut, wenn die Diskussion hier etwas sachlicher laufen würde. Von beiden Seiten.

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Sascha Pallenberg

Ich begruesse meine persoenliche Fanboy Gruppe und verabschiede ich mich aus der Diskussion. Es wird einfach zu komplex mit all den Experten hier und ich habe noch eine Batterie Android Honeycomb Tablets hier rumfliegen, die alle getestet werden muessen.

Pingt mich bitte wieder an, wenn t3n den Toni an die Luft gesetzt hat und man hier wieder gefahrlos mitlesen kann.

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Gilly

„Da fehlt die Leidenschaft, das Wollen, auch Nicht-Freaks anzusprechen.“

100% Zustimmung. Aber auf der anderen Seite denke ich mir immer, wenn ich unter Android-Freaks bin, dass es solche Geräte eben auch geben muss. Letzten Endes ist Android im Moment ein Nerd-Betriebsystem, für Leute die sich auch ein wenig damit auseinandersetzen wollen.

Vielleicht sollte man das einfach bei der Öffentlichkeitsarbeit/Werbung deutlicher machen. „Du willst out of the box alles einfach nutzen und shiny shiny? Kauf dir ein iOS Device. Du willst ein Betriebssystem, dass die viele Freiheiten lässt aber auch etwas Einarbeitung in die Materie bedarf? Nimm Android.“

Oder die Hersteller gehen ganz einfach dazu über dem Nutzer die Wahl zwischen Stock-Android und einer angepassten Oberfläche wie HTC-Sense (die es IMHO für Einsteiger viel einfacher macht) zu lassen.

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Schlimm Schlimm

Das ist schlimm! Vollkommen egal wie fundiert der Artikel ist (es gibt handwerkliche und faktische Fehler), kann man hier nicht mit „blazing guns“ reinstürmen, Personen angreifen/ beleidigen und dann wieder heulend verschwinden, weil man kein Gehör erhalten hat, nicht wahr Sasch Palle? Das ist ein Raufbold, der, wo er auch hinkommt, sofort Streiterein anfängt. Wäre ich hier Admin, dann würde ich ihn aussperren, nicht weil er provoziert und ebenfalls teilweise falschen Mist von sich gibt, sondern weil er das ganze Klima vergiftet und statt fachlich kompetent zu antworten, erstmal den großen Macker raushängen lassen muss und dann sofort persönlich wird – und teilweise auch der Blogosphäre schadet. Auf so einen Kindergartenbubi würde ich gar nicht eingehen. Würd‘ mich ja irgendwie interessieren, ob auf seiner Schildmütze nicht auch ein Propeller drauf ist; sieht man auf dem Foto so schlecht..

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marlan

Ich kann nur jedem mal empfehlen ein Honeycomb Tablet selbst auszuprobieren (oder sich die Benutzererfahrungen auf amazon.com durchzulesen).
Ich habe mein iPad gegen ein Xoom eingetauscht und bin sehr begeistert.
Das der Autor bei dem Thema extrem voreingenommen ist sollte bekannt sein.

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NexusTalk

Lieber Dieter,

wir haben deine These einmal aufgegriffen und in unserem Android-Magazin NexusTalk einen neuen Beitrag dazu verfasst: http://www.nexustalk.de/magazin/artikel/214-scheitert-android-3-0-honeycomb.html

Wir sind gespannt auf die Reaktionen unserer User und freuen uns über einen Besuch!

Viele Grüße aus dem Androiden-Land!

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Nerddeutschland

Sehr schöner Test-Rant! Trifft meinen Geschmack. Finde ihn auch nicht gegenüber Google „unfair“.
(Wieso muss immer alles auf Fanboy- Debatten hinauslaufen, gehts hier um Technik oder um Glauben?)

Habe im letzten Jahr 3 Android- Devices, inkl. des HTC- Desire durchgetestet, und 3 IDevices.
Inkl. aller möglichen Tweaks, Jailbreaks, Custom Roms, LagFixes etc. pp.

Ich weiß also, wie aufwendig (und manchmal auch schwer) es ist, die Use Cases der Geräte zu erweitern, bzw. im Fall einiger Android-Geräte, diese aktuell, oder überhaupt erst alltagstauglich zu bekommen (Samsung Galaxy S Lags&Freezes, HTC Desire Speicherbug).

Infofern kann ich aus der Sicht eines Nutzers, der seine Geräte nicht nur „schön finden will“,
sondern die auch „auslasten“ möchte, deinen Ärger verstehen, und auch den Schlüssen zustimmen.

An anderer Stelle bin ich diesbezüglich in der Interpretation auch noch weiter gegangen: ich behaupte, zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch gar keinen Markt für Android- Tablets:
http://nerddeutschland.posterous.com/blog-rant-tablets-gadgets-ohne-markt

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ibins

Ein viel zu großes Handy, das gerne ein lahmes Notebook wäre? Kinder, Kinder … Doch vermutlich werden diese „Innovationen“ den Markt derart überschwemmen, dass der Überbestand demnächst jeden Bahnsitz, Supermarkteinkaufswagen und Kaffeehaustisch aktivieren wird.

Ich finde es dennoch faszinieren, wie viel man über dieses Spielzeug/Werbeträger quatschen kann. *G

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zumpinkel

android ist einfach kacke.

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