Android-Smartphones: Das müsst ihr beim Kauf günstiger Geräte beachten

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Alle Jahre wieder stehen zum Jahresende vor allem Android-Smartphones verschiedenster Hersteller zu stark reduzierten Preisen bei den großen Elektronikketten, Amazon und den jeweiligen Stores der Unternehmen zum Verkauf. Doch nur weil ein Smartphone besonders günstig ist, solltet ihr nicht blind zugreifen.
Sowohl Android-Smartphones als auch iPhones entwickeln sich hinsichtlich der Hardware stetig langsamer. Kameras erleben bei der Bild-Qualität von Jahr zu Jahr keine sonderlich großen Sprünge mehr, Prozessoren haben von einem Jahr aufs nächste auch keine massiven Performanceschübe mehr zu bieten und auch bei der Akkulaufzeit müssen nahezu alle Geräte tendenziell nach einem Tag an die Steckdose. Aus technischer Sicht könnte man daher auch eigentlich zu Geräten vom Vorjahr oder Vorvorjahr greifen, da sie sich unter der Haube teils nicht radikal von aktuellen Modellen unterscheiden.
Ein Smartphone besteht aber nicht nur aus der Hard-, sondern auch der Software, für deren Pflege und Support zum Großteil die jeweiligen Hersteller verantwortlich sind. Die Support- und Updatepolitik unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller teils jedoch massiv. So bieten einige Unternehmen für ihre Geräte Softwareupdates über mehrere Jahre an und versprechen zudem regelmäßige Sicherheitspatches, damit Smartphones stets auf einem aktuellen Sicherheitsstand sind. Andere Hersteller lassen ihre Kunden in Sachen Software-Support regelrecht allein und kümmern sich kaum um die Sicherheit ihrer Geräte – von größeren Android-Updates ganz zu schweigen.
Doch ohne regelmäßige Software-Updates und Patches wird ein Smartphone von heute auf morgen zu einem Sicherheitsrisiko für eure Daten und damit auch für euch. Denn insbesondere auf Smartphones werden äußerst sensible Inhalte wie Fotos, Dokumente, Bankdaten und allerhand mehr abgelegt. Daher sollte jede:r darauf achten, dass die Software eines Smartphones stets aktuell ist, ansonsten könnten sich womöglich Malware und andere Schädlinge in einem unachtsamen Moment darauf einnisten und Zugriff auf eure Daten erlangen.
Aus diesem Grund solltet ihr beim Smartphone-Kauf nicht nur darauf achten, dass das Gerät schick aussieht und günstig ist, sondern auch für eure geplante Nutzungszeit Software-Support erhält. Da die Nutzungszeit von Smartphones sich im Schnitt kontinuierlich erhöht, ist es generell ratsam, zu Geräten greifen, für die Hersteller entsprechende Garantien bieten. Manche Smartphones gehören nämlich schon kurz nach ihrem Marktstart zum alten Eisen, da Hersteller ihnen nur eine kurze Updategarantie von einem Jahr gewähren.
Von solchen Smartphones solltet ihr besser die Finger lassen. Zu diesen Geräten gehört leider etwa Motorolas recht beliebte G-Serie. Denn sie erhalten neben einer (!) neuen Android-Version nur Sicherheitspatches für zwei Jahre. Nach zwei Jahren zum Ende des versicherten Patchzeitraums sind die Geräte damit raus aus dem Updatezyklus und potenziellen Gefahren ausgesetzt. Auch für Xiaomis ältere Modelle oder die günstigen Nord-Varianten von Oneplus wie dem N2oT gibt es nur ein großes OS-Update, aber immerhin drei Jahre Sicherheitspatches.
Aufgrund der teils recht kurzlebigen Software seid ihr tendenziell besser beraten, zu aktuellen Smartphones oder aber maximal zu Vorjahres-Topmodellen von Samsung oder Google zu greifen. Gute Geräte bekommt ihr in der Regel ab 300 bis 400 Euro. Einige Smartphones zu geringen Preisen mit langem Softwaresupport gibt es vor allem von Samsung, die Anfang 2022 versprochen hatten, auch günstigere Modelle mit fünf Jahren Sicherheitspatches zu versorgen. Selbst das erschwingliche Galaxy A33, das ab circa 270 Euro* zu haben ist, kann damit über Jahre hinweg sicher genutzt werden.
Während der Branchenprimus Samsung vielen seiner Geräte ein recht langes und sicheres Leben gewährt, bietet Google bei seinen aktuellen Pixel-7-Topmodellen (Test) auch einen recht langen Updatezeitraum. Zwar erhalten die Geräte „nur“ mindestens drei große Android-Versionen, aber für ganze fünf Jahre Sicherheitspatches. Die selbe Updatepolitik bietet Google auch für sein Budget-Modell Pixel 6a (Test), das eigentlich 450 Euro kostet, bisweilen aber schon für 350 Euro* über die Ladentheke geht.
Der zweitgrößte Android-Smartphone-Hersteller der Welt, Xiaomi, wirft derweil gern mit günstigen Smartphones nur so um sich. Jedoch erhalten die meisten Modelle nur Updates für zwei Jahre, sodass ihr idealerweise zu aktuellen Geräten greifen solltet. Aber Xiaomi hat mittlerweile auch verstanden, dass längerer Softwaresupport wichtig ist und bietet seit den Modellen 11T und 11T Pro und neuer bei den Topmodellen bis zu vier Jahre Sicherheitspatches an.
Beim Hersteller der Nokia-Smartphones, HMD Global, tut sich auch was hinsichtlich einer längeren Updatezeit: Das robuste Nokia G60 ist mit seinen Updates von drei Android-Versionen und vier Jahren Patches fast auf Samsung-Niveau. Leider ist es für seinen Preis von knapp 500 Euro angesichts seiner Ausstattung eine Spur zu teuer. Das Nokia G60, das mit etwa 300 Euro* zu Buche schlägt, erhält derweil drei Jahre Sicherheitspatches und zwei große OS-Updates.

Das Oneplus 10T neben dem Oneplus 10 Pro – beide Topmodelle erhalten vier Jahre Sicherheitsptaches. (Foto: t3n)
Wie steht es um Oppo und Oneplus? Angefangen mit dem Oneplus 8 vom April 2020 verspricht der Hersteller drei große Android-Versionen und vier Jahre Sicherheitspatches. Die Nord- und Nord CE-Modelle bekommen Android-Updates für zwei Jahre und regelmäßige Sicherheitsaktualisierungen für drei Jahre. Mit dem Oneplus 11, das Anfang 2023 erwartet wird, begibt der Hersteller sich mit vier großen OS-Updates und fünf Jahren Sicherheitspatches auf Samsung-Niveau.
Oppo bietet seit Mitte 2021 für all seine neuen Modelle drei Jahre Sicherheitsupdates — das gilt sowohl für die Find-X-Serie als auch für die Reno- und für die A-Serie.
Wenn ihr ein Android-Smartphone kaufen möchtet, das ihr eine lange Zeit sicher benutzen könnt, stehen euch neben Modellen von Samsung und Google mittlerweile auch einige Smartphone-Modelle von Xiaomi und weiteren genannten Herstellern zur Auswahl. Jedoch kommunizieren viele nicht deutlich genug, welche ihrer Smartphones konkret eine längere Updategarantie haben.
Immerhin soll sich dieses Dilemma künftig ändern, denn die EU verpflichtet Hersteller von Smartphones und Tablets zu fünf Jahren Software-Updates. Diese Regelung wird voraussichtlich Ende 2024 umgesetzt, heißt es. Bis zu dieser einheitlichen und willkommenen Auflage an Smartphone-Hersteller heißt es weiterhin: Augen auf beim Smartphone-Kauf.
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