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„Anmelden mit Apple“: Google und Facebook soll der Riegel vorgeschoben werden

Apple hat auf der WWDC ein Feature namens „Anmelden mit Apple“ vorgestellt, das Drittanbieter daran hindern soll, Nutzerdaten bei der Anmeldung in Apps abzuschnorcheln.

Von Sébastien Bonset
2 Min. Lesezeit
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Apples Single-Sign-On-Lösung. (Bild: Apple)

OAuth ist eigentlich eine praktische Sache: Der Nutzer meldet sich unter Verwendung eines bestehenden Accounts – wie beispielsweise dem Facebook-, Twitter- oder Google-Login – mit nur einem Klick bei einem Dienst, einer Website oder App an. Das Problem daran ist allerdings, dass diese bequeme Lösung häufig auf Kosten der Privatsphäre geht. Im Hintergrund werden persönliche Informationen unter Umständen mit anderen Unternehmen geteilt. Wer sich so anmeldet, kann leicht getrackt werden.

Anonyme Anmeldung statt Targeting

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Diesem Gebahren will Apple nach eigener Aussage Einhalt gebieten. Doch wie soll das funktionieren? Laut Apple ist es möglich, mittels Face- oder Touch-ID einen neuen Account für eine App anzulegen, ohne persönliche Informationen des Nutzers an das Unternehmen oder den Entwickler hinter der App preiszugeben. Herkömmliche One-Click-Lösungen füllen den Namen und die Mail-Adresse des Nutzers automatisch aus.

Wer das nicht will und seine Privatsphäre schützen möchte, kann das mit „Anmelden mit Apple“ umgehen. Hierzu generiert Apple automatisch eine zufällige Relay-Adresse, die die wahre Adresse des Nutzers verschleiert. Der Nutzer muss weder eines seiner Social-Media-Konten nutzen, noch Formulare ausfüllen, Mail-Adresse verifizieren oder jedes Mal ein neues Passwort auswählen. Zur Authentifizierung wird die Apple-ID verwendet.

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Craig Federighi stellte „Anmelden mit Apple“ auf der WWDC 2019 vor. (Foto: t3n)

„Das sind gute Neuigkeiten, denn jeder Nutzer erhält für jede App eine einzigartige und zufällig generierte Adresse. Das bedeutet, dass jeder Nutzer jede generierte Adresse jederzeit deaktivieren kann, wenn er nichts mehr von der betroffenen App hören möchte“, erklärte Craig Federighi, Senior Vice President für Software-Entwicklung bei Apple, im Rahmen der WWDC. Apple positioniert sich mit dem neuen Feature weiter als Verfechter der Nutzerprivatsphäre und betreibt so natürlich auch bewusst Image-Pflege – und setzt gleichzeitig besonders Google und Facebook unter Druck, die mit ihren oAuth-Lösungen Geld in Form von Ad-Tracking-Daten verdienen.

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Nicht jedem dürfte „Anmelden mit Apple“ gefallen

Einige Entwickler beziehungsweise Unternehmen dürften das verpflichtende Anbieten von „Anmelden mit Apple“ für ihre Apps (sofern auch der Single Sign-on von Google, Twitter oder Facebook angeboten wird) aus diesem Grund kritisch sehen. Immerhin müssten Unternehmen – die in vielen Fällen ein Interesse daran haben, persönliche Daten zu sammeln – auf diese Weise die Anwender dazu zwingen, sich entweder für einen werbeunterstützenden Login oder einen die Privatsphäre schützenden Login zu entscheiden. Die Maßnahme ist in jedem Fall im Sinne der Nutzer, aber sie verhindert nicht, dass Unternehmen nach der „anonymen“ Anmeldung für eine App nicht hinterher doch persönliche Daten erheben.

Die weiteren Neuerungen von der WWDC-Keynote:

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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

JJ

Ist das auf dem ersten Bild nicht Tim Cook?

Antworten
Paul

ID4me….aber natürlich muss Apple wieder was eigenes machen

Antworten
borisch

„Zur Authentifizierung wird die Apple-ID verwendet.“

Also doch ein Bezug zur Person. Hier bekommt halt nur Apple die Daten. Da muss ich immer wieder lachen, wenn Apple Jünger über die „böse Datenkrake Google“ herziehen aber selber nicht merken wie Apple sich die Taschen mit den Daten vollstopft.

Antworten
Titus von Unhold

Aber Apple betreibt kein Werbenetzwerk und hat seine Dienste auf Milliarden Webseiten eingebunden. Vor allem sollte man aber immer vom Otto-Normalanwender ausgehen, der gar keine Ahnung von Tracking und dem Schutz seiner Daten hat.

Antworten
borisch

Falsch gedacht. Apple bietet exklusive Deals mit Herstellern von online Diensten mit denen diese nicht nur Geld verdienen, sondern ausgesuchten Partnern wie eben Google auch den Zugriff auf Daten.

Auch ansonsten kommt es bei Apple, Google und co. immer auf die Formulierung an. Denn Daten verkauft niemand, sondern nur den Zugriff ;)

https://www.watson.ch/digital/analyse/445028003-datenschutz-als-killerfeature-und-was-apple-aendern-muss
https://eu.usatoday.com/story/tech/talkingtech/2018/04/17/apple-make-simpler-download-your-privacy-data-year/521786002/
https://www.theatlantic.com/technology/archive/2019/01/apples-hypocritical-defense-data-privacy/581680/

Jens

Unterstützt die Javascript Implementierung (Sign in With AppleJS) für Windows, Web und Android auch die Relay-Mail Funktion mit den Wegwerf-Adressen? Laut Doku sieht das irgendwie nicht so aus.

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