Anthropic-Studie zeigt: In diesen Jobs ist KI schon Alltag

Programmier:innen greifen häufig zu KI. (Foto: Shutterstock/Gorodenkoff)
Mit knapp 90 Millionen monatlichen Website-Besucher:innen hinkt Anthropics KI-Assistent Claude dem OpenAI-Chatbot ChatGPT noch weit hinterher. Letzterer bringt es auf 3,8 Milliarden Besucher:innen im Monat.
Direkter Einblick in die KI-Nutzung im Job
Dennoch verfügt Anthropic über eine ausreichende Datenbasis, um einen direkten Einblick in die KI-Nutzung im Job bieten zu können. Anders als bisher auf Befragungen stützt sich der Anthropic Economic Index auf über vier Millionen anonymisierte Konversationen von menschlichen Nutzer:innen mit Claude.
Allgemein lässt die Auswertung laut Anthropic den Schluss zu, dass KI im Job eher zur Unterstützung bei der Erledigung von Aufgaben herangezogen wird, als dass sie Aufgaben komplett selbst erledigen soll. In 57 Prozent der Fälle half Claude demnach beim Brainstorming, bei der Ausarbeitung von Ideen oder der Überprüfung auf Korrektheit.
Claude löst 43 Prozent der Aufgaben überwiegend selbstständig
Immerhin 43 Prozent der analysierten Unterhaltungen mit Claude fielen derweil in den Bereich der direkten Automatisierung. Hier führte die KI also Aufgaben aus, bei denen die menschliche Beteiligung minimal ausfiel, wie Venturebeat schreibt.
Ein alarmierendes Signal will Anthropic dabei aber nicht erkennen. Wie das Unternehmen schreibt, mache KI nicht – wie oft befürchtet – ganze Berufe überflüssig. Vielmehr werde sie selektiv eingesetzt, und zwar unterstützend bei bestimmten Aufgaben.
4 Prozent der Jobs mit sehr hohem Automatisierungsfaktor
Nur vier Prozent der anhand der Analyse beobachteten Berufe wiesen eine KI-Nutzung von 75 Prozent und mehr aus. In mit 36 Prozent gut einem Drittel der Jobs komme KI bei mindestens 25 Prozent der Aufgaben zum Einsatz.
Am meisten wird KI laut dem Bericht im Bereich Softwareentwicklung und Programmierung eingesetzt. Auf diese Sparte entfielen 37,2 Prozent der analysierten KI-Konversationen. Hierbei ging es vor allem um Aufgabenbereiche wie das Debugging oder die Modifizierung von Software.
An zweiter Stelle lagen kreative Berufe sowie Jobs im Medien- und Marketingbereich mit 10,3 Prozent der untersuchten Anfragen. Dabei geht es insbesondere um Textentwürfe oder die Ideenfindung.
Kaum KI-Einsatz in Medizin und Landwirtschaft
Wenig überraschend kam KI in Berufen im Gesundheits- und Transportbereich sowie der Landwirtschaft deutlich weniger zum Einsatz. So bezogen sich nur 0,1 Prozent der analysierten KI-Anfragen mit dem Fischen oder Themen rund um die Forstwirtschaft.
Der Anthropic Economic Index zeigt also, dass die KI im Arbeitsleben vieler Menschen angekommen ist. Der befürchtete massive Verlust von Arbeitsplätzen scheint aber zunächst auszubleiben, da kaum Jobs komplett automatisiert werden.
Das könnte sich aber in den kommenden Jahren noch ändern. Aktuell sind KI-Assistenten wie Claude oder ChatGPT überwiegend als Unterstützer:innen bei der Erledigung von Aufgaben tätig.