Apple bestätigt – T2-Chip blockiert einige Reparaturen neuer Macs durch Drittanbieter
Wenn ihr künftig Probleme mit eurem iMac Pro, Macbook Pro oder dem neuen Macbook Air haben solltet, wendet euch besser gleich an Apple oder einen zertifizierten Händler. Denn bei bestimmten Problemen lassen sich die Rechner mit T2-Chips nicht ohne ein bestimmtes Tool reaktivieren. Freien Werkstätten wird so das Leben schwer gemacht.
Apple: T2-Chip blockiert diverse Reparaturen durch Dritte
Schon im Oktober sind interne Dokumente über Apples Pläne an die Öffentlichkeit gelangt, denen zufolge Reparaturen von Macs mit integriertem T2-Coprozessor nur von zertifizierten Händlern und Apple selbst durchgeführt werden können. Um die Geräte wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzen zu können, werde eine proprietäre Software benötigt.
Beim Macbook Pro (2018) würde das sogenannte Apple-Service-Toolkit für Reparaturen an Display, Logikplatine, Touch-ID und dem „Topcase“, das dem Dokument zufolge Tastatur, Batterie, Trackpad und Lautsprecher beinhaltet, erforderlich sein. Für den iMac Pro sei das Tool lediglich für Reparaturen an Logikplatinen und Flashspeichern notwendig. Welche Komponenten beim Macbook Air (2018) und dem neuen Mac Mini betroffen sind, ist noch unklar.
Gegenüber The Verge hat Apple diese Richtlinie bestätigt und erklärt, dass neuere Macs einen Software-Check benötigten, um nach der Reparatur bestimmter Komponenten wieder zum Laufen gebracht zu werden. Welche Komponenten konkret betroffen seien, will Apple nicht verraten. Eine vollständige Übersicht der von der Richtlinie betroffenen Komponenten wolle Apple nicht veröffentlichen. Zudem wollte das Unternehmen nicht klarstellen, ob es sich dabei um eine neue Regelung handele oder sie bereits seit der Einführung des iMac Pro im vergangenen Jahr bestehe.
Von Macbook Air bis Pro: Das sind die Unterschiede zwischen den Apple-Notebooks
Apple: T2-Chips soll Macs und Macbooks sicherer machen
Apple hatte seinen T2-Chip zusammen mit dem iMac Pro (2017) vorgestellt. Das Unternehmen hatte damals hervorgehoben, dass der Chip bislang eigenständige Komponenten wie System-Management-Controller (SMC), Bildsignalprozessor (ISP), Audio- und SSD-Controller steuert. Zudem hat er eine Secure-Enclave für die verschlüsselte Speicherung und sichere Bootfähigkeit an Bord. Eine dedizierte AES-Hardware verschlüsselt Apple zufolge auf der SSD abgelegte Daten, „ohne dass die Leistung beeinträchtigt würde, während der sichere Bootvorgang sicherstellt, dass nur vertrauenswürdige Software beim Start geladen wird“.
Im Oktober hatte Apple seinen neuen Mac mini und ein Macbook Air vorgestellt, die beide mit dem T2-Chip ausgestattet sind. Nachfolgend ist ein vollständiger Sicherheitsleitfaden für den T2 veröffentlicht worden. Dieser erklärt unter anderem, wie der Chip das Mikrofon in zugeklapptem Zustand hardwareseitig vor dem Abhören durch Dritte schützen soll.
Für Kritiker, die ein Recht auf Reparatur gesetzlich verankert sehen wollen, dürfte Apples neue Regelung weiteres Angriffspotenzial bieten.
Denn in einigen US-Bundesstaaten werden Gesetze debattiert, die Verbrauchern ein „Recht auf Reparatur“ zugestehen. Dazu gehört unter anderem eine Verpflichtung für Elektronikhersteller, Ersatzteile und Reparaturanleitungen auch an nicht autorisierte Serviceunternehmen zu verkaufen. Apple stemmt sich dagegen.