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Apple-Chronik: Von der Beinahe-Pleite zur wertvollsten Firma der Welt

Apple ist jetzt eine Billion wert. Dabei stand das Unternehmen vor 20 Jahren kurz vor der Pleite. Eine Chronik.

Von Jan Vollmer
6 Min. Lesezeit
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Apple ist als erster US-Konzern mehr als eine Billion US-Dollar wert. (Foto: Apple)

Am Donnerstag stieg der Preis für eine Apple-Aktie auf 207,39 US-Dollar. Eigentlich waren es nur 3 Prozent mehr, aber für Apple ist das ein historischer Tag: Da Apple insgesamt 4.829.926.000 Aktien ausgegeben hat, hat die Firma damit eine Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar erreicht. 1.001.678.353.140 Dollar waren es bei Börsenschluss am Donnerstag, um genau zu sein.

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Apple ist damit die erste US-Firma, die die 1-Billion-Dollar Marke in Marktkapitalisierung knackt. Weltweit ist das bisher nur einer anderen Firma gelungen, dem chinesischen Energie-Riesen Petrochina. Und das allerdings auch nur kurz. Zehn Jahre später ist Petrochina vor allem als einer der größten Wertverluste der Geschichte bekannt. Von der Billion sind mittlerweile 800 Milliarden verschwunden.

Auch Apple hat alles andere als einen geraden Weg aus der Garage zur Billionen-Dollar-Firma hingelegt. 1997 stand Apple kurz vor der Pleite. Nur noch 90 Tage lang hätte Apple die Rechnungen zahlen können, sagte Steve Jobs in einem Interview.

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April 1976: Der Apple I

Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne gründen Apple Computer aus der Garage von Steve Jobs Eltern heraus. Steve Jobs hatte Steve Wozniak vorher davon überzeugt, einen Prototypen des Apple I zu bauen. Apples erster Kunde war ein Computerladen namens The Byte Shop aus der Gegend, der 50 Stück für je 500 Dollar kaufen wollte. Insgesamt wurden 200 Stück des Apple I gebaut.

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Ein Apple-I-Computer von 1976, aufgenommen am 12.05.2017 im Auktionshaus Breker in Köln. Foto: Marius Becker/dpa

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April 1977: Der Apple II

Nur ein Jahr nach dem Apple I präsentieren Steve Jobs und Steve Wozniak den weiterentwickelten Apple II auf einer Computermesse an der Westcoast. Im Gegensatz zum Apple I konnte man den Apple II gleich nach dem Kauf aufstellen und anschließen und musste nicht erst noch verschiedene Teile zusammenbauen. Der Apple II wurde auch gleich mit einem Bildschirm verkauft. Das Nachfolgemodell Apple III, das 1980 auf den Markt kam, unterschied sich äußerlich nur unwesentlich vom Apple II. Steve Jobs hatte allerdings darauf bestanden, dass die dritte Generation aus Design-Gründen ohne Ventilator gebaut und nur durch das Chassis gekühlt würde. Der Computer litt daher chronisch an Überhitzungen.

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Dezember 1980: Apple geht an die Börse

Am 12.12.1980 ging Apple unter dem Kürzel AAPL an die NASDAQ. Es werden 4,6 Millionen Aktien verkauft, für 22 Dollar pro Stück. Ein Investment von 990 Dollar bei dem Börsengang wäre heute eine halbe Million Dollar wert, errechnet die Investment-Seite Investopedia (es gab in der Zwischenzeit etliche Stock Splits). Aber keine Panik. Laut dem Finanznachrichtendienst Bloomberg hätte man das wirklich nicht kommen sehen können. Die ersten 40 Mitarbeiter von Apple und natürlich auch Steve Jobs machte der Börsengang schlagartig zu Millionären.

Januar 1984: Werbespot „1984“

In einer Halbzeit des Superbowl wird der legendäre Apple-Werbespot „1984“ gesendet. Der Regisseur Ridley Scott lässt darin eine Frau einen Hammer in einen riesigen Bildschirm werfen. „Am 24. Januar stellt Apple den Macintosh vor. Und du wirst sehen, warum 1984 nicht wie ‚1984‘ werden wird“, hieß es in dem Werbespot. Zwei Tage später kam der Macintosh auf den Markt.

1985:  Die Gründer verlassen Apple

Nach einem Richtungsstreit mit dem damaligen CEO John Sculley verlässt Gründer Steve Wozniak Apple. John Sculley gewinnt auch den Machtkampf mit Steve Jobs, der daraufhin ebenfalls Apple verlässt und seine Aktien verkauft.

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1985 – 1997: Zu viele Produkte, zu wenig Strategie

Nach neun erfolgreichen Jahren beginnt für Apple eine schwierige Phase. Die Produktpalette wird deutlich ausgeweitet. Neben den Apple II Computern, die immer noch verkauft werden, und den Macintoshs, bringt Apple den Apple IIc  sowie den Apple IIGS ohne Bildschirm auf den Markt. Bis in die 90er entstehen auch der Mac Plus, Mac SE, Mac Classic und der Mac LC. Eines der wichtigsten Produkte dieser Periode sind die PowerBooks, die 1991 auf den Markt kommen. Sie sind die ersten Laptops, wie wir sie heute kennen. Die vielen verschiedenen Modelle und die unklare Strategie manövrierten den Konzern allerdings in die Krise.

1997: Die Krise und Jobs Rückkehr

1997 stand Apple mit dem Rücken zur Wand und war 90 Tage von der Pleite entfernt, wie der legendäre Mitgründer Steve Jobs 13 Jahre danach in einem Interview verriet. Microsoft hatte den Rivalen im PC-Geschäft an die Wand gedrückt – als Jobs zurückkam, der das Unternehmen 1985 hatte verlassen müssen, schien die Lage fast aussichtslos. „Es war viel schlimmer, als ich dachte“, räumte der 2011 im Alter von 56 an Krebs gestorbene Spitzenmanager, der bis heute untrennbar mit dem Namen Apple verbunden ist, später ein.

1998: 30 Prozent der Mitarbeiter werden entlassen, der iMac erfunden

Jobs entschied sich damals zu drastischen Maßnahmen. Ein Drittel der Mitarbeiter wurde entlassen, 70 Prozent der Produktpläne über den Haufen geworfen. „Wir versuchen, wieder zum Wesentlichen zurückzukommen“, impfte er der verbliebenen Belegschaft ein. So gelang die Trendwende: 1998 landete Apple mit dem ungewöhnlichen Desktop-Computer iMac einen ersten, wichtigen Hit.

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2001: Der iPod kommt

2001 folgte der iPod, der zusammen mit der Download-Plattform iTunes Perspektiven weit über das Computergeschäft hinaus eröffnete. Aus dem ursprünglichen iPod mit 5 Gigabyte Speicher wurde schnell eine Serie von MP3-Playern: Es folgten iPod Mini, Shuffle, iPod Classic, Nano und iPod Touch. Das Produkt iPod gab Apple Anfang bis Mitte der 2000er einen enormen Gewinnschub.

Ab 2007: Siegeszug dank iPhone

Der ganz große Wurf gelang aber erst 2007 mit dem iPhone. Die iPhone Reihe war für Apple nicht nur technisch ein wahnsinniger Erfolg, sondern auch finanziell: Wie der Economist 2011 feststellte, hatte Apple zu der Zeit auf dem Mobilfunkmarkt nur einen Marktanteil von vier Prozent, nahm aber mehr als 50 % der Gewinne ein. Seit 2007 haben die Verkaufszahlen der iPhones stark angezogen. Apple scheint dabei nicht verlernt zu haben, wie man nicht nur Stückzahlen verkauft, sondern auch Gewinn macht. Der hohe Preis des Modells iPhone X wird als einer der wichtigsten Gründe zitiert, wie Apple zu den aktuellen Quartalszahlen gekommen ist, auf denen die Billionen-Bewertung beruht.

Dass der Konzern eine Gewinnmaschine ist, die zuverlässig satte Renditen für Investoren abwirft, liegt bis heute vor allem am iPhone. Das zeigte sich wieder im vergangenen Quartal, dessen starke Ergebnisse den Börsenwert letztlich über die Billionenschwelle hievten. Apple steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 53,3 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn kletterte um 32 Prozent auf gut 11,5 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro). Apples Strategie mit dem teuren iPhone X ging auf: Vor einem Jahr wurde viel darüber diskutiert, ob 1000 Dollar oder Euro zu viel wären. Doch nun wurde klar: Die Verbraucher sind bereit, diese Preise zu bezahlen. Das iPhone X war weiterhin das populärste Modell.

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2010: iPad, das iPhone ohne Phone wird zum Hit

Apple hatte zwar vorher schon (seit 1993!) mit Tablet-Computern herumexperimentiert, aber keiner wurde so erfolgreich, wie das 2010 von Jobs vorgestellte iPad. Es dauerte nur knapp drei Monate, bis Apple die erste Million iPads verkauft hatte. Bei dem ersten iPhone dauerte es nach Markteintritt fast doppelt so lang, bis die Millionenschwelle überschritten wurde.

2011: Steve Jobs geht

Im August 2011 verließ Steve Jobs das zweite Mal die Firma, die er aufgebaut hatte. Diesmal aus gesundheitlichen Gründen. Jobs hatte Krebs. Tim Cook übernahm seinen Platz an der Spitze des Konzerns.

2015: Apple Watch und Wearables

Die Apple Watch war eines der ersten völlig neuen Produkte, die Tim Cook als Konzernchef auf den Markt brachte und wurde schnell zum Marktführer im Bereich „Wearables“. Bis heute gibt es allerdings keine verlässlichen Zahlen dazu, wie viele Apple Watches tatsächlich verkauft werden. Tim Cook ging nur so weit zu sagen, dass die Verkäufe von „Wearables“ (also auch AirPods und Beats) im Vergleich zum Vorjahr um 60 % gestiegen sind.

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2018: Die Billion-Dollar-Firma

Dank des anhaltenden Erfolgs des Kult-Handys iPhone schreibt Apple nun Wall-Street-Geschichte: Der Börsenwert des Konzerns überschritt die Billionen-Dollar-Marke – so hoch wurde noch nie ein US-Unternehmen gehandelt. Mit einem Kurs von knapp über 207 Dollar erreichte die Marktkapitalisierung am Donnerstag die magische Eins mit den zwölf Nullen. Der Meilenstein war schon am Vortag nah, nachdem starke Quartalszahlen für kräftigen Kursauftrieb gesorgt hatten. Auf Jahressicht steht die Aktie 22 Prozent im Plus. Gemessen an den Geldreserven von zeitweise deutlich mehr als einer Viertel-Billion Dollar galt Apple ohnehin vielen Marktbeobachtern auch als teuerstes Unternehmen der Welt als eher zurückhaltend bewertet.

Für Apple-Chef Tim Cook ist die Börsen-Billion indes auch ein großer persönlicher Triumph – auch wenn er selbst stets betont, dass er sich keine großen Gedanken über solche Rekordmarken mache. Nach dem Tod seines Vorgängers Jobs hatten viele Beobachter Apple einen schleichenden Niedergang vorhergesagt. Wann immer die iPhone-Verkäufe nicht so rund liefen wie erhofft, moserten Analysten, dem Konzern fehle „das nächste große Ding“. Tatsächlich konnte kein neues Apple-Produkt bisher den Erfolg des iPhones wiederholen. Doch auch ein zwischenzeitlich als Flop belächeltes Produkt der Cook-Ära wie die Apple Watch, dominiert seit Jahren das Geschäft mit Computer-Uhren.

Mit Material der dpa.

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6 Kommentare
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Info Ergänzung

Die wichtigsten Dinge fehlen jedoch…
Ohne Microsoft würde Apple nicht mehr existieren.

Bill Gates hat 125 Millionen Investiert als Apple kurz vor dem Ende stand.
Außerdem hat Bill Gates die Entwicklung & Support für MS-Office auf Mac-Systemen versprochen (somit war ein Hindernis aus der Welt ein Mac-System zu kaufen)…

Also ohne Bill Gates und Microsoft würde Apple nicht mehr existieren…!

Antworten
GENELEC

Apple wäre nicht pleite – man sagt nur das es ohne microsoft so gekommen wäre: Wäre dem nicht so gewesen – hätte man andere Lösungen gefunden, oder wäre vielleicht pleite gegangen – dann was ees gegründet und daraus wäre man wohl zu apple zurück gekommen ! Denn das zeigt jobs ja nach dem ausscheiden – das er neues begann( und später zurück- ausserdem war microsoft apple eher was schuldig …) Viel zutreffender finde ich ! wo wäre Microsoft ohne Apple !? die meiste Zeit orientiert sich Microsoft an Apple; Apple ist viel mehr Visionär rzc.p.p. Microsoft trottet eher hinterher , beinnt sich nicht ausreichend auf sich – wenn möchte „das blinde hugn“ daraus entstehend auch mal ein korn finden – und nur der zufällige verbreitungsgrad – hat Sie nicht verhungen lassen – dies zeigt sich besonders darin , dass man Apple Kunden jünger schimpft – während – microsoft kunden die eigenlichen jünger sind – da diese die wirklich schlechtere software und „produkte“ schon eher krankhaft verteidigen .( fern der realität zu fast allem …)
Windows kann noch so schlecht laufen wie es will, letztendlich noch teuerer sein ( zumeist ) administratorengelder, ernegiekosten usw verschlingen – die leute denken ( 0815 – mit oft zutreffendem stockholsyndrom ) tätsächlich ein windowsrechner sei besser – weit gefehlt ( wenn auch apple software oder produkte – wie alle rechner grundsätzlich auch fehler haben ..)
Letztendlich ist Microsift nur der Wirt Apples !!!

Antworten
Hans

Na der Kommentar ist ja nicht ganz korrekt:
„.. ausserdem war microsoft apple eher was schuldig .. “

Microsoft hat Apple nur geholfen, weil es einen Konkurrenten brauchte, da die Kartellbehörden gerne Microsoft aufsplitten wollten.

Gates und Jobs haben einen Deal gemacht, beide haben dadurch gewonnen.

Antworten
GENELEC

…es ging zb ..auch – wenn auch nicht hauptsächlich primär um urheberechtsverletzungen z.B. zu “ windows= fenster “ die hatte sich microsoft ( die ordner , der mac) nach rechner und softwareanalyse zu eigen gemacht ; Und ja es ging mithin um kartelangelegenheiten – nichts desto trotz ändert dies nichts an der substanz meiner message .Ob ja oder nein – jobs hätte nicht aufgegeben und apple wäre trotzdem das geworden – was apple heute nun einmal ist !!! Und das ist im grund nicht mal „der anfang „Und zudem ist Microsoft der Wirt Apples – das sie sich einfach nicht wirklich auf sich konzentrieren !!!

Antworten
Harry

Schuldet Apple Irland nicht 13.000.000.000€? Also doch keine 1 Billion… :p

Antworten
Herbert

Dann ist die Aussage mit 125 Million und MS-Office also vollständig korrekt.
Egal was sonst hier noch an Kommentaren geschrieben wurde…

Naja sonst wäre die Story für Personen (wie hier an den Kommentaren zu sehen) ja auch nur halb so toll, (wenn dies enthalten wäre)….

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