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Apple gibt Update für Basecamps Hey-App frei

Die Hey-App von Basecamp erhält eine kostenlose Testphase. Damit sollen Apples Bedingungen erfüllt werden.

Von Golem.de
3 Min. Lesezeit
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Der App-Store unter iOS. (Foto: BigTunaOnline / Shutterstock.com)

Apple hat ein seit einigen Tagen ausstehendes Update für die E-Mail-App Hey im App-Store freigegeben. In einem nächsten Schritt soll die Hey-App eine kostenlose Testphase erhalten, um so die Bedingungen Apples zu erfüllen. Das Unternehmen Basecamp streitet mit Apple darüber, ob die Hey-App Apples Zahlungssystem für Abos verwenden müsse. Apple verlangte, dass innerhalb der App eine Abobuchung erfolgen müsse und damit automatisch Apples Zahlungssystem genutzt werde. Der Vorwurf lautete, dass Basecamp gegen die App-Store-Regeln verstoße. Das war auch der Grund, dass ein Update der App zurückgehalten wurde. Apple drohte damit, die App ganz aus dem App-Store zu entfernen.

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Basecamp sah das anders und wollte Apples Zahlungssystem nicht verwenden. Das Unternehmen verglich sich immer wieder mit ähnlichen Diensten, die ebenfalls keine Abobuchung in der App ermöglichten und im App-Store trotzdem verfügbar seien. Apple bezeichnete es nachträglich als Fehler, dass die Hey-App überhaupt freigeschaltet worden sei.

In einem Blogbeitrag kündigte Basecamp nun an, in Kürze eine neue Version der Hey-App in den App-Store zu bringen. Darin wird es die Möglichkeit geben, den E-Mail-Dienst für zwei Wochen mit einer zufällig ausgewählten Hey-E-Mail-Adresse auszuprobieren. Zudem soll in der App stärker als bisher ersichtlich sein, dass es sich um eine Lösung für Geschäftskunden handele. Es ist noch unklar, ob Apple diese Schritte ausreichen.

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Apple will App-Store-Regeln ändern

Basecamp startete mit Hey einen E-Mail-Dienst, der für 100 US-Dollar im Jahr angeboten wird. Das Abo kann außerhalb der App im Internet gebucht werden. Für den Dienst stehen passende Apps für Android und iOS bereit.

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Noch im Sommer 2020 will Apple eine Änderung bei Streitigkeiten rund um die Einhaltung von App-Store-Regeln umsetzen. Gibt es eine App bereits im App-Store, werden Fehlerkorrekturen nicht mehr aufgrund von Verstößen gegen App-Store-Regeln zurückgehalten, wie es im Fall der Hey-App passierte – vorausgesetzt die App verstößt nicht gegen geltendes Recht. Stattdessen erhalten App-Unternehmen die Möglichkeit, das Problem mit einem künftigen App-Update zu beseitigen.

Im Streit um Apple melden sich weitere kritische Stimmen

Im Zuge des Streits um die Hey-App gab es weitere große App-Anbieter, die Apples Provisionen für App-Store-Abos kritisierten. Die Unternehmen hinter Fortnite und Tinder bemängeln, dass Apple durch sein Vorgehen die Gewinnmargen der Konkurrenz verringere, und zugleich die Kundschaft im App-Store höhere Preise habe zahlen müssen.

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Epic Games verdient unter anderem Geld damit, dass über Fortnite virtuelle Gegenstände gekauft werden. Von diesen Einnahmen behält Apple einen Teil. Der Konzern begründet dies damit, die Sicherheit im App-Store zu schützen. Der CEO von Epic Games, Tim Sweeney, sagte: „Das Monopol des iOS-App-Store schützt nur den Profit Apples, nicht die Gerätesicherheit.“

Der Vorsitzende des Kartellausschusses im US-Repräsentantenhaus, David Cicilline, verglich Apples Methoden mit Straßenraub. „Wegen seiner Marktmacht verlangt Apple exorbitante Gebühren – im Grunde genommen ist das Straßenraub – und nötigt die Leute, 30 Prozent zu zahlen – oder verweigert ihnen den Zugang zu ihrem Markt“, sagte er. „Es erdrückt kleine Entwickler, die mit dieser Art von Zahlungen einfach nicht überleben können. Wenn es auf diesem Markt echte Konkurrenz gäbe, würde dies nicht geschehen.“

EU-Kommission ermittelt gegen Apple

Vor einer Woche begann die EU-Kommission nach Beschwerden von Konkurrenten mit Untersuchungen gegen Apple, die klären sollen, ob Apple unfairen Wettbewerb in seinem App-Store und beim Zahlungssystem Apple Pay betreibe. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager leitete zwei offizielle Verfahren ein.

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Hintergrund der Prüfungen ist unter anderem eine Beschwerde des Musikdienstes Spotify über die Abgabe von 30 respektive 15 Prozent auf Aboeinnahmen im App-Store. Darin sieht der Streamingdienst eine Benachteiligung gegenüber Apples eigenem Streamingabo Apple Music. Netflix ermöglicht aufgrund der App-Store-Provisionen bereits länger keine Buchung eines Abos über den App-Store. Bei Apple Pay kritisierten Banken unter anderem, dass sie nicht an Apple vorbei auf den NFC-Chip zum kontaktlosen Bezahlen zugreifen könnten.

„Es scheint, als habe Apple beim Vertrieb von Apps und Inhalten an Nutzer der beliebten Apple-Geräte die Rolle eines ‚Torwächters‘ eingenommen“, sagte Vestager. Es müsse sichergestellt werden, dass dies nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führe.

Apple wies die Vorwürfe der EU-Kommission zurück. „Es ist enttäuschend, dass die Europäische Kommission den haltlosen Beschwerden einiger weniger Unternehmen folgt, die einen Freifahrschein wollen, statt nach den gleichen Regeln zu spielen wie alle anderen auch“, sagte ein Sprecher. Apple halte das nicht für richtig. „Wir wollen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle erhalten, damit jeder mit einer guten Idee und Entschlossenheit Erfolg haben kann.“

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Autor des Artikels ist Ingo Pakalski.

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