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Apple und Google: Weg frei für Corona-Apps

Die technische Plattform von Google und Apple für Corona-Apps rückt näher. Auf Wunsch der Behörden haben die Konzerne ein Konzept zur Bedienung der Anwendungen entworfen und stellen Entwicklern Software-Bausteine zur Verfügung.

3 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Apple und Google wollen ihre Smartphone-Schnittstellen für Corona-Warn-Apps grundsätzlich für jeweils eine Anwendung pro Land verfügbar machen. Das soll dafür sorgen, dass mehr Nutzer sie installieren sowie einen Flickenteppich aus verschiedenen Apps verhindern, erklärten die Unternehmen am Montag. Wenn jedoch ein Land beschließe, verschiedene Apps für einzelne Regionen aufzusetzen, sei man bereit, sie dabei zu unterstützen.

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Die Corona-Apps sollen helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn die Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten.

Von Google und Apple kommen die beiden relevanten Smartphone-Systeme – Android und die iOS-Software für das iPhone. Sie sind damit als einzige in der Lage, die Basis für eine effiziente Einbindung der Corona-Apps in die Telefone zu schaffen.

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Erste Konzepte präsentiert

Die US-Konzerne stellen Entwicklern auch Beispiel-Softwarecode für die Entwicklung von Corona-Apps zur Verfügung, damit sie die Schnittstellen ausprobieren und ihre Anwendungen schneller programmieren können. Am Montag präsentierten Google und Apple zudem erste Konzepte für die Bedienung der Apps. Darunter ist auch ein Mechanismus für die Verifizierung einer Infektionsmeldung mithilfe von Codes der Gesundheitsämter.

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Beim Konzept von Apple und Google soll die Entfernung zwischen Smartphones anhand der Bluetooth-Signalstärke gemessen werden. Die Smartphones sollen zugleich per Bluetooth Krypto-Schlüssel austauschen, die sich alle 10 bis 20 Minuten ändern. Damit soll man Begegnungen nachvollziehen können, ohne dass ein Einzelner nachverfolgbar wäre.

Wenn ein Nutzer seine Infektion meldet, werden alle User und Userinnen benachrichtigt, die in den vergangenen Tagen seinen Schlüssel empfangen haben. Dieser Abgleich findet ausschließlich auf einzelnen Smartphones und nicht zentral auf einem Server statt. Dafür werden alle Schlüssel von Infizierten aus der Region auf die Telefone geladen. Eine Warnung enthält den Tag der Begegnung, aber nicht die Uhrzeit.

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Die Benachrichtigung über das Infektionsrisiko kann es dabei erst geben, wenn die Telefone mehr als fünf Minuten auf kurzem Abstand verbrachten. Das soll Situationen herausfiltern, in denen zum Beispiel jemand an einem Auto vorbeigeht, in dem eine infizierte Person sitzt.

Schnittstellen sollen später wieder geschlossen werden

Die Unternehmen bekräftigten, dass die Apps keinen Zugang zu den GPS-Positionsdaten der Smartphones bekommen und keine Daten für Werbung verwenden dürfen. Die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer muss nicht nur zur Verwendung der App, sondern gesondert auch vor der Infektionsmeldung eingeholt werden. Apple und Google wollen die Schnittstellen wieder schließen, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Zugleich erwägen sie, den Mechanismus später fest ins Betriebssystem zu integrieren – dann müssten Nutzer in Zukunft keine spezielle App mehr herunterladen, sondern könnten die Funktionen einfach in ihren Smartphones aktivieren. Auch dann wäre eine Zustimmung der Nutzer die Voraussetzung.

Insbesondere bei den Apple-Smartphones sind die Entwickler einer Corona-App auf die Kooperation mit dem Hersteller angewiesen, da auf dem iPhone keine ständigen Bluetooth-Zugriffe möglich sind, wenn die App nur im Hintergrund läuft. Frankreich und Großbritannien setzen dennoch bisher auf ein eigenes App-Modell, das auf technische Probleme stoßen könnte.

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In Deutschland könnte die Grundregel einer App pro Land relevant werden. Die Bundesregierung beauftragte erst vergangene Woche den Software-Konzern SAP und die Deutsche Telekom mit der Entwicklung ihrer Corona-App – sie stehen daher erst ganz am Anfang. Zugleich gibt es unter anderem eine Firmengruppe rund um das Beratungsunternehmen PWC Deutschland und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, die nach eigenen Angaben schon in wenigen Tagen eine funktionsfähige App präsentieren könnten. dpa

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