Apple Intelligence in Deutschland nutzen: Diese Funktionen sind schon unter macOS Sequoia verfügbar
Mit dem Update auf macOS Sequoia 15.1 landen erste Funktionen des KI-Pakets Apple Intelligence auch in Deutschland. Denn im Unterschied zu iPhones und iPads gelten die Macs nicht als Gatekeeper, sodass Apple keine speziellen Anpassungen für die EU nach DMA-Vorgaben vornehmen muss. Ab April 2025 soll es laut Apple aber auch auf iPhones und iPads mit den KI Funktionen in der EU losgehen.
Das erste größere Update nach dem Release von macOS Sequoia hat jedoch lange nicht alle zur WWDC 2024 angekündigten KI-Funktionen an Bord. Wie bei iOS 18 liefert der Hersteller seine Apple-Intelligence-Funktionen portionsweise aus. Auch an einer deutschsprachigen Lokalisierung hapert es noch. Zwar arbeitet Apple daran, vor 2025 wird aber nichts daraus. So stehen die ersten Apple-Intelligence-Funktionen nur auf US-Englisch zur Verfügung.
Wer damit keine Probleme hat und seinen Rechner ohnehin auf Englisch nutzt oder keine Scheu vor der Umstellung hat, kann voraussichtlich ab dem 28. Oktober folgende Funktionen ausprobieren.
Apple Intelligence in macOS Sequoia 15.1 bringt neues Siri – zumindest das Design
Während die finale Siri-Version noch ein wenig Zeit benötigt, liefert Apple mit macOS 15.1 immerhin schon ein frisches Design: Das neue Siri-Fenster kann jetzt überall auf dem Bildschirm positioniert werden. Eine Leuchtanimation gibt jetzt visuelles Feedback und zeigt an, wenn Siri aktiv zuhört, ohne laufende Aufgaben zu unterbrechen.
Wenn ihr nicht mit Siri reden wollt, könnt ihr Aufgaben oder Fragen auch einfach schreiben. Durch ein laut Apple verbessertes Kontextbewusstsein könnt ihr endlich auch Folgefragen stellen, ohne schon Geschriebenes oder Gesagtes zu wiederholen.
Der neue Siri-Assistent bietet außerdem mehr Funktionen zur Verarbeitung natürlicher Sprache: Siri kann euch besser verstehen und erkennen, wenn ihr etwa über Ihre Worte stolpert oder mitten im Satz die Meinung ändert.
Überdies hat Apple die Wissensdatenbank um umfassende Informationen zu Apple-Produkten und -Support erweitert. Der Assistent kann euch Gerätefunktionen und -einstellungen erklären. Siri kann laut Apple sogar bestimmte Einstellungen finden, auch wenn ihr den genauen Namen nicht kennt. Im ersten Gehversuch mit Siri haben wir versucht, uns das WLAN-Passwort anzeigen zu lassen. Siri öffnete zwar den Passwortmanager, der konkrete Zugang wurde nicht eingeblendet.
Kurios ist, dass Siri zwar die Bluetooth-Einstellungen anzeigen kann, beim Befehl, die WLAN-Einstellungen zu öffnen, entgegnet mir der Assistent nur „Sorry, I can’t do that.“ Ein- und Ausstellen des WLAN-Moduls verlief indes problemlos.
Apple Intelligence: Schreibwerkzeuge für macOS Sequoia
Neben einem verbesserten Siri ziehen erste Schreibwerkzeuge ein: Sie sind im Grunde überall abrufbar: Ihr wählt einen beliebigen Text aus und mit Apple Intelligence könnt ihr sie etwa zusammenfassen oder in verschiedenen Tonalitäten umschreiben lassen.
Per Korrekturfunktion können Texte zudem durchsucht und auf Rechtschreib- und Grammatikfehler hingewiesen werden. Zudem kann der Assistent Verbesserungsvorschläge bei der Wortwahl und
Satzstruktur liefern.
Die Zusammenfassungsfunktion kann von euch ausgewählte Texte zusammenfassen und in verschiedenen Formaten wie Absätzen, Stichpunkten, Listen oder Tabellen erstellen. Diese Funktion kann etwa in Apps wie Mail, Notizen, Messages, aber auch Safari genutzt werden, um längere Inhalte schneller erfassen zu können.
Smart-Replys und Transkriptionen
Ähnlich wie es Google schon eine Weile anbietet, lässt euch Apple Intelligence mit der Smart-Reply-Funktion schnellere Antworten in Mail und Messages verfassen. Das Feature soll euch Antworten anbieten, die auf dem Inhalt der empfangenen Nachrichten basieren, sodass ihr auf Mail mit wenig Aufwand antworten könnt.
In macOS Sequoia 15.1 bietet Apple außerdem eine Transkriptionsfunktion für Notizen, mit der ihr Audioaufnahmen erfassen und automatisch eine Abschrift des Inhalts erstellen könnt. Auch eine Zusammenfassung des transkribierten Texts für ein schnelles Erfassen des Inhalts kann die KI euch erstellen.
Apple Intelligence in der Fotos-App
Auch in Fotos hält Apple Intelligence Einzug. Neu ist etwa das sogenannte „Rückblicke“-Feature, mit dem ihr Filme aus euren Bildern nach euren Wünschen erstellen könnt, indem ihr einfach eine Beschreibung eingebt.
Obendrein könnt ihr in natürlicher Sprache nach bestimmten Fotos suchen. Auch die Suche in Videos wird laut Apple durch die Möglichkeit verbessert, indem ihr bestimmte Momente in Clips finden sollt.
Praktisch ist zudem das neue Clean-up-Tool (Bereinigen Werkzeug), mit dem störende Objekte im Hintergrund eines Fotos erkannt und entfernt werden können, ohne das Motiv dabei versehentlich zu verändern. Eine recht ähnliche Funktion namens „Magischer Radierer“ bietet Google für die Pixel-Smartphones an.
Intelligenter Fokusmodus, aber kein iPhone-Mirroring
Auch der Fokusmodus bekommt ein wenig KI: Das Feature „Reduce Interruptions“ soll Unterbrechungen und alle Benachrichtigungen außer den wichtigsten herausfiltern. Das Tool soll sicherstellen, dass ihr nur jene angezeigt bekommt, die eure unmittelbare Aufmerksamkeit erfordern.
Was leider nicht nach Deutschland kommt, ist das iPhone-Mirroring, mit dem ihr euer iPhone direkt vom Desktop aus bedienen könnt. Diese Funktion hat Apple für Europa neben Apple Intelligence und Share-Play-Screensharing wegen Streitigkeiten mit der EU gestrichen.
Das macOS-Update ist lediglich der Auftakt für Apple Intelligence. In den kommenden Monaten sollen weitere KI-Funktionen, die Apple schon zur WWDC 2024 angekündigt hatte, Einzug halten. Im Dezember erscheint voraussichtlich macOS 15.2, mit dem unter anderem ChatGPT in Siri integriert wird.