Apple Intelligence: Software-Chef spricht über die Konkurrenz und den zögerlichen Start

Bald wird das neue Update erscheinen und Apple Intelligence ausgerollt. (Foto: Drop of Light/shutterstock)
Mit iOS 18.1 will Apple die ersten Funktionen vom KI-Paket Apple Intelligenc ausliefern. Kurz vor dem Start gab Craig Federighi, der Leiter der Software-Abteilung, dem Wall Street Journal ein Interview. Demzufolge habe das Unternehmen bei Apple Intelligence und KI-Tools nicht den Anspruch, schneller zu sein als die Konkurrenz. Dafür soll sie aber in Bereichen wie Bildbearbeitung, Datenschutz und bei alltäglichen Hilfeleistungen das beste Mittel der Wahl werden.
Das will Apple anders machen als die Konkurrenz
Federighi betont im Interview die Abgrenzungen und alternative Wege hinsichtlich anderer KIs. Als simples Beispiel führt er an, dass Apples smarter Sprachassistent Siri Nutzern schon heute dabei hilft, ihr Garagentor zu öffnen oder SMS zu senden. Anwendungsbereiche, die ChatGPT bislang nicht abdeckt. Das mag in diesem Fall stimmen, doch liegt Siri sonst eher auf den hinteren Plätzen der hilfreichen Assistenten. Der Google Assistant oder Alexa konnten früh Wissensfragen beantworten, während Siri oftmals auf die Websuche verweist und keine konkreten Ergebnisse liefert.
Auch in Zukunft soll Siri anders funktionieren als Tools der Konkurrenz. Federighi erklärt, der Assistent solle nie zu einer Art Freund werden. Damit wird sich Siri von Angeboten wie dem ChatGPT Advanced Voice Mode oder Google Gemini Live unterscheiden, mit denen eine Unterhaltung wie mit einem echten Menschen möglich sein soll.
Apple fokussiert sich dagegen auf einzelne Bereiche. Dazu gehören Textzusammenfassungen oder die “Clean Up”-Funktion. Das ist ein Tool, das Nutzer Bilder bearbeiten lässt – wie zum Beispiel Objekte entfernen – ohne das Bild selbst grundlegend verändern zu müssen. Die Idee ist allerdings nicht neu. Das Feature ähnelt Googles Magic Editor.
Apple ist zwei Jahre hinterher
Zum Ende des Interviews legt Journalistin Joanna Stern den Finger in die Wunde und fragt bei Federighi nach, warum die Apple Intelligence mit so viel Verspätung erscheine. Schließlich hat Apple die Funktionen bereits im Juni 2024 angekündigt. Der Rollout erfolgt allerdings schrittweise. Apple wolle es richtig machen, erklärt Federighi.
Dabei erwähnt er allerdings nicht, dass Insider davon ausgehen, dass das Unternehmen beim Entwicklungsstand zwei Jahre hinter der Konkurrenz zurückliege. Das berichtete Bloombergs Mark Gurman. Demnach solle ChatGPT etwa in 25 Prozent der Fälle präzisere Antworten als Siri mit Apple Intelligence liefern.
Apple Intelligence wird hierzulande zunächst auf Macs erscheinen und wird schrittweise ausgerollt. Dabei wird es vermutlich weniger Funktionen beinhaltet.