iPhone SE 4: Auch Apples günstigstes Smartphone soll sich vom Homebutton verabschieden
Das aktuelle iPhone SE hatte Apple Anfang 2022 vorgestellt. Wie sein Vorgänger lehnt es sich optisch an das mittlerweile sieben Jahre alte iPhone 8 an. Entsprechend sind noch ein kleines 4,7-Zoll-Display und der Touch-ID-Fingerabdrucksensor unterhalb des Bildschirms an Bord – immerhin begleitet von relativ aktueller Ausstattung, die teilweise vom iPhone 13 stammen.
Die nächste SE-Generation, die Anfang 2025 erwartet wird, soll Berichten zufolge nicht nur größer werden, sondern auch den Home-Button verlieren, ein moderneres Display und KI-Funktionen erhalten. Was drinstecken und wie es aussehen könnte.
iPhone SE 4 wird wohl etwas größer und moderner
Seit etwa zwei Jahren kursieren schon Gerüchte über einen Nachfolger des Budget-Smartphones. Damals hieß es, dass die nächste Generation das mittlerweile altbacken wirkende Design ablegen und stattdessen eher wie ein iPhone XR aussehen könnte. Sogar Face-ID soll an Bord sein. Fraglich ist indes, ob diese Technologie in die knappe Preiskalkulation des SE-Modells passt.
Fiele der Home-Button weg, bliebe mehr Platz für den Bildschirm. Entsprechend soll das Display künftig anstelle von 4,7 ganze 6,1 Zoll messen. Damit würde das Gerät in einer Liga mit iPhone 14, 15 und 16 spielen. Das bisher verwendete LC-Display soll beim nächsten SE-Modell zudem durch einen OLED-Bildschirm ersetzt werden. Das wäre dann das Ende des LC-Displays bei iPhones.
Laut dem Magazin Nikkei Asia soll Apple die Bildschirme für das SE 4 von den beiden Herstellern BOE und LG beziehen. Einem älteren Bericht von The Elec könnte das OLED-Panel für das iPhone SE 4 wahrscheinlich das Gleiche sein, das auch im iPhone 14 im Jahr 2022 und im iPhone 13 ein Jahr zuvor verwendet wurde.
Wie bei den aktuellen Basis-iPhones dre 16er-Serie können wir von einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz ausgehen – die Pro-Modelle arbeiten mit einer variablen Bildrate bis zu 120 Hertz. Dadurch wirkt die Bedienung flüssiger. Ferner könnte Apple sich vom 16:9-Format des bisherigen iPhone SE verabschieden und auf das bei aktuellen iPhones mittlerweile gängige 19,5:9-Seitenverhältnis umschwenken. Dass das SE-Modell mit OLED und 60 Hertz erscheinen soll, will auch der bekannte Leaker Ice Universe erfahren haben.
iPhone SE 4: USB‑C für die Einstiegsklasse
Gerüchte aus einer Quelle mit tendenziell vagen Vorhersagen gehen gar von einer Dynamic-Island-Notch aus. Die platzsparende Einkerbung im Bildschirm hatte Apple mit dem iPhone 14 Pro (Test) eingeführt und 2023 in allen Modellen der iPhone-15-Serie integriert. Das Budget-Modell ebenso auszurüsten, würde die Geräte jedoch tendenziell zu nah aneinander bringen.
Zudem steht diese Spekulation nicht im Einklang mit anderen Gerüchten, die auf ein Design im Stil des iPhone 14 hindeuten. Diese wurden zuletzt von The Information im Mai 2024 erneut befeuert und erneut von Bloomberg-Reporter Mark Gurman bestätigt. Eine weitere Quelle spekuliert gar, dass Apple sich an der Rückseite des iPhone 16 bedient, um Kosten zu sparen.
Bei der Kamera soll Apple weiterhin auf einen einzigen rückseitigen Sensor setzen. Anstelle einer bisher verbauten 12-Megapixel-Kamera wird ein neuer Sensor mit 48 Megapixeln erwartet. Es könnte sich dabei eventuell um den Weitwinkelsensor des iPhone 15 Plus (Test) handeln, schließlich ist Apple dafür bekannt, Komponenten anderer Modelle für die SE-Modelle zu verwenden.
Sicher ist derweil, dass das SE-Modell aufgrund von EU-Auflagen einen USB‑C-Anschluss anstelle des Lightning-Ports bekommen wird. Hinsichtlich der Übertragungsleistung dürfte Apple hier wie beim iPhone 15 auf USB 2.0 setzen.
iPhone SE 4 könnte erschwinglichster Einstieg in Apple Intelligence werden
Was den Prozessor angeht, wird Apple einem Chip der A‑Serie verbauen: Schaut man auf den Vorgänger von 2022, setzte der Hersteller auf einen A13-Prozessor, der im damals aktuellen iPhone 13 (Pro) zum Einsatz kam. Entsprechend wäre es durchaus plausibel, dass ein A18-SoC (System on a Chip) – oder ein bis zwei Generationen älterer Prozessor – zum Einsatz kommt.
Angesichts dessen, dass Apple für seine eigenen Apple-Intelligence-Dienste einen schnellen Prozessor mit starker NPU voraussetzt, wäre es naheliegend, den A17 Pro des iPhone 15 Pro, oder den gleichen Chip zu verwenden, der im Basismodell des iPhone 16 zum Einsatz kommt. Für Apple Intelligence müsste Apple außerdem den Arbeitsspeicher auf bis zu acht Gigabyte vergrößern.
iPhone SE 4: Release wohl erst Anfang 2025
Bis das nächste iPhone SE auf den Markt kommt, wird es aber wohl noch eine Weile dauern, denn die Markteinführung für 2024 wurde Gerüchten zufolge recht früh gestrichen. Es heißt, das kommende Modell sollte das erste mit einem hauseigenen 5G-Modem sein.
Das iPhone SE 4 sollte dem Analysten Ming-Chi Kuo zufolge ein Testballon für das 5G-Modem sein, das seit 2020 inhouse nach der Übernahme von Intels Modemsparte entwickelt wird. Mit der eigenen Lösung plant Apple, sich langfristig unabhängig von Qualcomm zu machen.
Apples erstes 5G-Modem lässt aber weiter auf sich warten, sodass das iPhone SE 4 weiterhin mit Qualcomm-Chip auf den Markt kommen könnte – aber wohl frühestens Anfang 2025. Qualcomm wird Apple zudem bis März 2027 mit 5G-Modems beliefern, wie der CEO des Chipentwicklers, Cristiano Amon, Ende Januar 2024 sagte.
Gespannt können wir nicht nur auf die Ausstattung und das Design des nächsten iPhone SE sein, sondern auch auf den Preis. Die aktuelle Variante mit „abgetragenen“ Komponenten diverser iPhone-Vorgänger kostet ab 529 Euro. Es könnte sein, dass die moderneren Komponenten wie OLED-Display und das mögliche Face-ID-Array den Preis ein Stück weiter in die Höhe treiben. Wir erinnern uns: Das iPad der 10. Generation (Test) wurde durch ein neues Design und modernere Bauteile (bis Mai 2024) auch spürbar teurer.
Glaubt man indes den Quellen von The Information und Ice Universe, soll das nächste SE-Modell 500 bis 550 US-Dollar kosten. Diesen Preis erhebt Apple beispielsweise auch für das 256-Gigabyte-Modell des iPad 10 – der Europreis des Modells beträgt hingegen knapp 600 Euro. Angesichts der kontinuierlich steigenden iPhone-Preise wäre ein Startpreis für das nächste SE-Modell in diesem Bereich gar nicht so unwahrscheinlich.