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Apple-Manager Eddy Cue wollte iMessage für Android als Whatsapp-Alternative

Apples Eddy Cue wollte vor Jahren den Messaging-Dienst iMessage auf Android bringen, wurde aber von anderen Führungskräften ausgebremst. Dokumente aus dem Rechtsstreit mit dem Epic bringen Details ans Tageslicht.

3 Min.
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Apple iMessage. (Foto: Shutterstock)

Der Messaging-Dienst iMessage, der exklusiv auf Apple-Geräten nutzbar ist, spielt eine elementare Rolle im Rechtsstreit mit Epic. Der Spieleentwickler wirft Apple vor, seine Kunden gezielt an das eigene Ökosystem zu fesseln und dadurch den Wettbewerb zu behindern. Epic zieht dafür Apples Kommunikationsplattform iMessage heran, die der Konzern bewusst nicht für Android anbieten will, obwohl es technisch machbar ist. Apple-Manager haben sich bewusst gegen die Entwicklung einer Android-Version entschieden, wie mittlerweile deutlich wird.

Eddy Cue wollte iMessage für Android pushen

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Wie nun aus einem internen Mail-Austausch zwischen Cue und Craig Federighi, mittlerweile Apples Software-Chef, ab dem 7. und 8. April 2013 hervorging, wollte Cue ein eigenes Team für die Entwicklung einer iMessage-App für Android aufbauen. Primärer Impuls für die Entwicklung einer Android-Version waren Gerüchte, dass Google den damals unabhängigen Messenger Whatsapp für eine Milliarde US-Dollar kaufen wollte. Dem Mailaustausch nach wollte Cue iMessage als Alternative zu Whatsapp positionieren.

Apple-Manager Eddy Cue. (Foto: Apple)

Federighi antwortete auf Cues Mail skeptisch und sah kaum eine Chance, Whatsapp-Nutzer auf eine neue Plattform zu bewegen. „iMessage ist eine nette App/ein netter Dienst, aber um die Nutzer dazu zu bringen, das soziale Netzwerk zu wechseln, bräuchten wir mehr als eine marginal bessere App“, so Federighi.

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Federighi befürchtete zudem, dass eine iMessage-App für Android eher dazu führen könnte, ein Hindernis für iPhone-Familien zu beseitigen, ihren Kindern Android-Smartphones zu kaufen.

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Auch acht Jahre später ist Cue weiterhin davon überzeugt, dass iMessage für Android eine gute Idee ist, wie er in der Anhörung erklärte. Auf die Frage „Glauben Sie, dass das Fehlen von iMessage auf Android ein Hindernis für Familien ist, ihren Kindern Android-Telefone zu geben?“ antwortete Cue kurz und knapp: „Nein, überhaupt nicht.“ Cue scheint mit dieser Perspektive jedoch zur Minderheit in Apples Führungsriege zu gehören.

Apples Phil Schiller: iMessage auf Android würde uns mehr schaden als nutzen

Schon vor dem veröffentlichten Mailaustausch zwischen Federighi und Cue gab es 2016 ein klares Statement von Apples ehemaligem Marketingchef, mittlerweile App-Store-Chef und Apple Fellow, Phil Schiller, zu den iMessage-Plänen. Auf die Mail eines ungenannten ehemaligen Apple-Mitarbeiters mit der Aussage, der schwierigste Grund, Apples App-Universum zu verlassen, sei iMessage, da iMessage einen ernsthaften Lock-in bedeute, reagierte Schiller mit den Worten: „iMessage auf Android zu bringen, wird uns mehr schaden als helfen. Diese E-Mail zeigt, warum.“

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Phil Schiller Apple Fellow

Apples Phil Schiller sah iMessage für Android als eine Gefahr. (Foto: Apple)

Dass es indes möglich wäre, eine plattformübergreifende iMessage-App entwickeln zu können, bestätigte schon damals Eddy Cue. Er gab zu, dass Apple „eine Version auf Android hätte machen können, die mit iOS zusammenarbeitet“, sodass „Benutzer beider Plattformen in der Lage gewesen wären, nahtlos Nachrichten miteinander auszutauschen“.

iMessage ist laut Epic indes nicht die einzige App, die zu einem Lock-in der Nutzer beitragen würden. Eine weitere sei etwa der Video-Chat Facetime, den Steve Jobs im Zuge der WWDC 2010 als offenen Industriestandard angekündigt hatte. Elf Jahre später steht Facetime weiterhin nur für iPhones, iPads und Macs zur Verfügung. Nicht-Apple-Geräte bleiben außen vor.

Ursache für den Rechtsstreit zwischen Apple und Epic ist die Verbannung des Erfolgsgames Fortnite aus dem App-Store. Der Spieleentwickler hatte versucht, die verpflichtende 30-Prozent-Abgabe an Apple zu sparen, und ein eigenes Bezahlsystem in die App integriert. Epic ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das gegen Apples App-Store-Politik vorgeht. Diese Woche noch könnte die EU rechtliche Schritte einleiten, um die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens zu untersuchen.

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