Apple Pay: Zahlen mit der Girocard bei den Sparkassen doch nicht für alle Fälle
Bei der Einführung von Apple Pay waren die Sparkassen zunächst aus verschiedenen Gründen zögerlich gewesen. Doch jetzt werden sie wohl hierzulande als Erste die Girocard-Unterstützung für Apple Pay anbieten. An einem der nächsten Dienstage dürfte es soweit sein – und da die Rede vom August als Einführungszeitraum war (was nichts Verbindliches heißen muss), deutet vieles auf einen Start in der kommenden Woche hin. Die offiziellen Marketingmaterialien für die Händler, die Payment-Geräte der Sparkassen-Gruppe verwenden, sind bereits veröffentlicht.
Apple Pay via Girocard: Viele Onlinehändler bleiben außen vor
Doch jetzt wird deutlich, dass die Nutzung von Apple Pay mit Girocard weniger weitreichend sein wird, als gedacht. Denn im Onlinehandel kann Apple Pay via Girocard offenbar nur dort eingesetzt werden, wo das Feature explizit unterstützt wird, und über einen Mac funktioniert die Bezahlung über den Browser damit zunächst einmal gar nicht. So heißt es in den Nutzungshinweisen, die die Sparkassen herausgegeben haben: „Zahlungen sind in einer App bzw. im Online-Handel per Safari Browser zunächst nur mit digitalen Kredit- und Prepaidkarten möglich, wenn das Apple Pay Symbol als verfügbare Zahlungsoption angezeigt wird. Dies hängt ausschließlich vom jeweiligen Händler ab.“
Umgekehrt wurde zunächst anhand der Marketingunterlagen der Sparkassen vermutet, dass Apple Pay per Girocard hier möglicherweise nicht beim Bezahlen mit der Apple Watch funktionieren könnte. Doch die Sparkassen haben zwischenzeitlich erklärt, dass jedes Apple-Pay-fähige Endgerät prinzipiell dazu in der Lage sein wird.
Alternative bei anderen Banken: Virtuelle Debitkarten für Apple Pay
Dass die Sparkassen auf die Girocard setzen, hat mit deren weiten Verbreitung zu tun. Die im Volksmund immer noch unter dem alten Namen EC-Karten bekannten Karten erfreuen sich allerdings vor allem in Deutschland dieser hohen Beleibtheit, anderswo spielen traditionell Debit- und Kreditkarten der Mastercard- und Visa-Welt eine wichtigere Rolle. Das ist auch der Grund, warum beispielsweise Commerzbank und Deutsche Bank einen kleinen, aber vom Workaround her feinen Umweg gewählt haben: Sie binden für die Apple-Pay-Nutzung eine virtuelle Debitkarte ein, die eng mit dem Konto verknüpft ist, aber dennoch keine Veränderungen beim Schufa-Score nach sich zieht. Ähnlich hatte dies im Zusammenhang mit Google Pay bereits der Zahlungsanbieter Paypal kurz nach dem Deutschland-Start von Google Pay realisiert.
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Was ist das Problem?
Die Karten in der Apple Pay Wallet sind eigentlich nichts weiter als digitale Abbilder der physischen Karte.
Kann man bisher mit der girocard online zahlen? Habe ich noch nirgendwo gesehen und würde es daher komplett verneinen. Hat das bisher jemanden gestört? Vielleicht ein paar Payment-Nerds, aber nicht die große Masse.
Abgesehen davon gibt es bei deutschen oder europäischen Online-Shops ohnehin kaum welche, die Apple Pay als Zahloption anbieten. Die USA sind da mit 4 Jahren Apple Pay-Vorlauf schon deutlich weiter. Also ein theoretisches Problem, welches sehr selten auftaucht.
Einige Tech-Blogger sind zudem der Meinung, dass die Möglichkeit, mit der girocard in Apple Pay online und wohl auch im Ausland zu zahlen, mit iOS 14 oder kurz danach, nachgeliefert wird und es sich hier also nur um eine anfängliche Einschränkung handelt.
Ganz genau.
Es wird hier ein Nachteil suggeriert, der gar nicht da ist.
Der große Vorteil wiederum wird nicht hervorgehoben, nämlich dass man endlich auch dort mit Apple Pay wird zahlen können, wo keine Kreditkarten akzeptiert werden und das sind leider noch eine ganze Menge POS`s. Insofern ist diese Lösung meiner Meinung nach besser als die Debitkarten der anderen Banken.
An sich halte ich von den Sparkassen nicht mehr wirklich viel, aber hier hat man scheinbar tatsächlich etwas bei Apple durchgedrückt, was ich nicht erwartet hätte.