Niedlicher Assistent: Apple forscht an einer smarten Lampe, die mehr als nur funktional ist

Eine „lebendig“ gewordene Schreibtischlampe wirft frech Bauklötze um, wippt ihren Schirm zum Takt der Musik und schiebt ihrer menschlichen Mitbewohnerin ein Glas Wasser hin. Was nach einem Animationsfilm von Pixar oder Disney klingt, lässt Apple gerade Realität werden.
Die Machine-Learning-Research-Abteilung des Technologiekonzerns hinter dem iPhone hat in einer Studie zumindest einen Prototyp vorgestellt, der die erwähnten Aktivitäten in einem Video zum Paper demonstriert – und dabei durchaus liebenswert wirkt.
Dass die Lampe an eine niedliche Animationsfigur erinnert, ist dabei kein Zufall. Apple forscht laut Titel der Studie gezielt an „ausdrucksstarker und funktionaler Bewegung“ im Roboterdesign.
Niedlicher Prototyp: Apples „Elegnt“ soll ausdrucksstark mit Menschen interagieren
Die Idee hinter dem Konzept mit dem Namen „Elegnt“ ist es, dass Roboter natürlicher mit ihren menschlichen Besitzer:innen kommunizieren sollen. Aus diesem Grund hat das Apple-Team dem Prototyp besonders ausdrucksstarke Qualitäten verliehen. So soll die Lampe nicht nur Absichten kommunizieren und Aufmerksamkeit anzeigen, sondern auch Emotionen und eine Persönlichkeit ausdrücken.
Wie gut das den Forschenden bereits gelingt, haben sie in einem Video zum Paper zusammengefasst:
Spannend erscheinen nicht nur die dargestellten Anwendungsszenarien – von Projektionen, die im Haushalt oder bei Rechenaufgaben helfen, bis zu gestengesteuerter Veränderung der Beleuchtung –, sondern auch die direkte Gegenüberstellung des Unterschieds zwischen ausdrucksstarkem und rein funktionalem Roboter.

Ausdrucksstark versus funktional: Apple demonstriert die Unterschiede. (Animation: Apple via https://www.techradar.com)
Ausdrucksstark versus funktional: Warum das Ganze?
Nüchtern betrachtet stellt sich die Frage, warum ein Gadget, das als Hilfsmittel für verschiedene Aufgaben dienen soll, überhaupt Emotionen und so etwas wie eine Persönlichkeit ausstrahlen muss. Die Antwort ist im Prinzip aber ganz simpel: Weil es uns Menschen gefällt!
Die Forschenden schreiben in ihrer Arbeit: „In einer Nutzerstudie, in der ausdrucksgesteuerte mit funktionsgesteuerten Bewegungen in sechs Aufgabenszenarien verglichen wurden, haben wir herausgefunden, dass ausdrucksgesteuerte Bewegungen das Engagement des Nutzers und die wahrgenommenen Roboterqualitäten deutlich verbessern.“ Die getesteten Szenarien umfassten beispielsweise eine Erinnerung ans regelmäßige Wasser trinken, Unterhaltungen über das Wetter und Unterstützung bei Projektarbeit, etwa mit Beleuchtung und dem Abspielen passender Instruktionsvideos.
Schaut man sich das Video an, erscheint es durchaus logisch, dass das Verhalten der Lampe Spaß in die Nutzung des Geräts bringt. Man erwischt sich selbst immer wieder beim Schmunzeln über die Mimik der Lampe, die etwa scheinbar enttäuscht den Kopf hängen lässt, wenn sie nicht helfen kann. So ist der Roboter nicht nur nützlich, sondern spricht uns auch auf emotionaler Ebene an.
Nutzer:innen bauen durch das Verhalten des Roboters also eine Verbindung zu ihm auf – und nutzen ihn deshalb auch lieber und häufiger. Ob die Lampe so je tatsächlich in unsere Wohnzimmer (und Herzen!) kommen wird, bleibt abzuwarten. Zunächst handelt es sich nur um eine Studie. Apple zeigt aber eindrucksvoll, wie smarte Assistenten künftig gestaltet sein könnten.