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Apple TV Plus wird unausweichlich ein Erfolg

Apple startet seinen Netflix-Konkurrenten und macht das einzig Richtige: keinen Netflix-Konkurrenten. Wie Apple geschickt eine neue Kategorie erschafft.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min. Lesezeit
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Vieles spricht dafür, dass Apples neuer Streamingdienst Apple TV Plus ein Erfolg wird. (Foto: Apple)

Die beiden interessantesten Neuvorstellungen aus der Apple-Welt sind Flatrates: eine Gameflatrate namens Arcade und eine Streamingflat namens Apple TV Plus. Und letztere hat Apple sehr geschickt positioniert, auch wenn das auf den ersten Blick nicht auffallen mag. Zum Start sind nur fünf Formate erhältlich, sodass mancher in die Versuchung kommen könnte, das Ganze als Billigflatrate mit wenigen Apple-Flaggschiff-Inhalten abzutun. Frei nach dem Motto: „Mehr zahlt eh keiner dafür.“ Diese Beurteilung wäre ein Fehler, denn genau da liegt das Geheimnis des Erfolgs.

Apple erschafft die Nebenbei-Flatrate

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Die Streaminganbieter sind in einem harten Wettbewerb gefangen und kämpfen mit immer mehr Inhalten um ihre Kunden. Die entscheiden sich mittlerweile zwar für mehrere Flatrates parallel – der Markt hat dafür sogar schon den Fachbegriff Stacking geschaffen – aber das Budget ist begrenzt. Amazons Prime Video ist bei vielen die zweite Streamingflat und zählt vermutlich gefühlt nicht, weil es sich um einen integrierten Dienst des sowieso schon vorhandenen Prime-Abos handelt. Da noch ein weiteres Abo zum Vollpreis abzuschließen, hat eine höhere Hemmschwelle – vor allem, weil viele Inhalte sich aktuell noch doppeln. Publikumslieblinge wie The Big Bang Theory finden sich nahezu überall.

Das bleibt nicht so, der Markt wird schwieriger und zersplitterter: Disney beispielsweise startet wie viele andere eine eigene Flatrate und reserviert Premium-Content wie Star Wars oder Marvel-Superhelden-Serien für sich. Außerdem drängen noch die Giganten NBC Universal und Viacom auf den Markt. Der Markt für Lizenzinhalte wird immer schwieriger, es wird immer wichtiger, sich über Original-Inhalte zu differenzieren.

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Apple TV Plus ist unabhängig von fremden Inhalten

Apple setzt offensichtlich komplett auf eigene Inhalte und nicht auf Lizenzinhalte von fremden Produzenten. Im Umkehrschluss wird Apple damit die eigenen Inhalte wohl auch nicht lizenzieren. Umso wichtiger ist ihre Qualität.

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Und da lassen die Trailer und die Besetzungsliste, die sich wie das Who’s who der Hollywood-Elite liest, auf Perlen hoffen. Zwar startet Apple mit fünf Formaten klein, hat aber insgesamt 36 in Produktion und will jeden Monat neue Formate und Inhalte starten.

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Apples Produktionsbudget soll laut Financial Times bei über sechs Milliarden US-Dollar liegen. Das katapultiert Apple direkt in die Top-Riege der Produzenten, denn laut den Analysten von Ampere investieren erst seit diesem Jahr die konsolidierten Angebote von Disney/Fox, NBC Universal/Comcast/Sky und Viacom/CBS Beträge zwischen sechs und acht Milliarden Dollar jährlich.

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Die Höhe des Budgets unterstreicht Apples Anspruch, einen Streamingdienst zu formen, der ganz vorne mitspielen soll.

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Gratisjahr als Einstiegsdroge für neue Apple-Hardware-Kunden

Ähnlich wie bei Amazon Prime Video „einfach dabei“ ist, wird bei neuen Apple-Kunden Apple TV Plus „einfach dabei“ sein. Von einem Gewöhnungseffekt ist da auszugehen und wenn das Gratisjahr vorbei ist, wird die Schwelle mit 4,99 Euro (in den USA 4,99 Dollar) sehr niedrig sein.

Für Bestandskunden gibt es hingegen eine siebentägige Probezeit, was dafür spricht, dass Apple sicher ist, Kunden schnell überzeugen zu können. Darüber hinaus ist eine Woche so knapp bemessen, dass der Durchschnittskunde nicht alle Inhalte in diesem Zeitraum konsumieren kann.

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Apple TV Plus wird unausweichlich ein Erfolg

Apples Entschluss, ausschließlich auf eigene Inhalte zu setzen, erlaubt strategische Entscheidungen und langfristige Planungen zum Aufbau von Inhalten, die Kunden binden. Es verhindert, dass der Dienst mit fremden und austauschbaren Inhalten, die aufgrund neuer Lizenzverhandlungen unkontrolliert wieder verschwinden könnten, eher gesichtslos startet. Der Erfolg der Inhalte wird Apples Erfolg sein, nicht der Erfolg fremder Produzenten. Und erfolgreiche Inhalte können fortgeführt werden und Kunden weiter binden. Das könnte dazu führen, dass wir bei Apple durchschnittlich längere Serien erleben als bei anderen Diensten.

Wird irgendjemand sein Abo bei einem anderen Dienst für Apple kündigen und wechseln? Vermutlich eher nicht, aber wen interessiert das bei Apple? Niemanden. Der geringe Preis wird dafür sorgen, dass der Kunde einfach zu seinen bestehenden Abos dazubucht – und dann auch dabei bleibt. Bei anderen Streaminganbietern wechselt der Kunde, je nachdem, wo der gewünschte Inhalt gerade ist, mal zu Sky, Netflix oder sonst wohin. Wegen 4,99 Euro wird keiner wechseln, vor allem nicht, wenn der komplette Content von Apple TV Plus exklusiv und nirgendwo anders zu bekommen ist.

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Hannes

Schöner Kommentar! Der Ansatz von Apple ist durchaus clever, allerdings muss die Qualität der angebotenen Filme dann auf jeden fall passen. Ich bin sehr gespannt!

Antworten
Peter

Anders und doch gleich.

Nur weil Apple auf die Schiene Exklusiv setzt, machen sie es nicht anders wie die anderen.
Gibt es Eigenproduktionen bei Amazon? Ja
Gibt es Eigenproduktionen bei Netflix? Ja
usw.
Das machen alle so und die Inhalte sind beim jeweiligen Anbieter. Nur das man zusätzlich noch Inhalte hat, die eh fast jeder anbietet….

Antworten
Andreas

4.99 sind kein GERINGER Preis.

Amazon liegt bei 5 Euro und bietet 3600 Filme und Serien dabei sind ca 50 Eigenproduktionen die regelmäßig Preise abräumen (Mrs. Maisel / Transparent )

Netflix biete mit ca. 160 Eigenproduktionen plus 1500 Serien und Filmen auch ein nettes Angebot für knappe 8 Euro

Disney+ kommt mit einem Angebot für Star Wars und Marvel Fans das für einen Fan ein „Must have“ ist und das für 6.99 Euro plus National Geographics und Pixar und einem Archiv von Familienfilmen

Da frag ich dann mal warum sollte Apple ein unausweichlicher Erfolg werden?

Antworten
dan

Wieviel Eigenproduktionen hatte den Prime beim Start?

Antworten
Michael Hupfer

Bei Prime kam das mit den Filmen doch nebenbei, ist gar nicht vergleichbar, denke mal dass das Angebot von Apple derzeit einfach zu klein ist als das es eine breitere Masse, als die ohnehin schon große Fanbase von Apple, ansprechen könnte.

Hans

Fan boy Kommentar

Antworten
Kai Erdmann

Bei dem geringen Angebot kommt das für mich nicht in Frage. Dennoch hat Apple genügend Fans die das bestellen werden allein weil der Apfel drauf ist. Ich komme leider so schon nicht hinterher und schaffe nicht mal Amazon Produktionen zu schauen, ich weiß nicht wo die Leute die Zeit hernehmen für so viel Serien aber ist mir auch egal, der Streamingmarkt ist noch am Anfang, wer am Ende übrigbleibt wird sich zeigen. Ich denke Amazon hat da die größten Chancen.

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