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Ratgeber

Apples Homekit für alle: So verbessert die quelloffene Homebridge euer Smarthome

Leider ist längst nicht jedes Smarthome-Gerät auch mit Apples Homekit kompatibel. Mit der Open-Source-Software Homebridge gibt es dafür aber eine Lösung. Wir zeigen am Beispiel smarter Fritz-Thermostate, wie das funktioniert.

5 Min.
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Dieses smarte Thermostat haben wir mit Homebridge verbunden. (Screenshot: Home-App / Hintergrund: Midjourney / t3n)

Mit der Home-App bietet Apple seinen Nutzer:innen eine recht einfache Möglichkeit, um das gesamte Smarthome von einer Anwendung aus zu steuern. Zumindest theoretisch, denn in der Praxis unterstützt längst nicht jeder Hersteller das zugrundeliegende Homekit-Framework von Apple.

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Seit 2022 unterstützt Apple auch den neuen Smarthome-Standard Matter. Kompatible Geräte lassen sich seitdem auch ohne Homekit-Unterstützung in die Home-App bringen. Nur: Auch den Matter-Standard unterstützen längst nicht alle Smarthome-Lösungen. Und selbst wenn Hersteller eine Möglichkeit bieten, bestehende Smarthome-Geräte mit Matter zu verbinden, entstehen euch dadurch bisweilen weitere Kosten.

Ein Beispiel dafür ist Fritzbox-Hersteller AVM. Der bietet seit geraumer Zeit auch smarte Thermostate und Glühbirnen an, die ihr praktischerweise über den vor allem für die Verbindung mit tragbaren Festnetztelefonen bekannten DECT-Standard direkt mit der Fritzbox verbinden könnt.

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Besitzer:innen eines AVM-Routers sparen sich so die Anschaffung eines Smarthome-Hubs – müssen dafür allerdings auf die Integration in Apples Home-App verzichten. Seit Oktober 2024 können AVM-Nutzer:innen die jetzt zwar nachrüsten, dafür benötigen sie allerdings mit dem Fritz Smart Gateway zusätzliche Hardware. Die wiederum kostet derzeit zwischen 70 und 80 Euro. Doch es geht auch anders.

Die Open-Source-Lösung Homebridge bringt eure Smarthome-Geräte in die Home-App

Homebridge ist ein Open-Source-Programm, über das ihr eine Vielzahl von Smarthome-Geräten mit der Home-App verbinden könnt. Damit könnt ihr fehlende Homekit-Kompatibilität nachrüsten. Obendrein kann Homebridge aber auch dann hilfreich sein, wenn ein Hersteller Homekit zwar unterstützt, aber nicht alle Funktionen auch über das Apple-Framework anbietet.

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Homebridge selbst stellt erstmal „nur“ die Verbindung zur Home-App her. Die unterschiedlichen Geräte werden dann über Plugins eingebunden. Im Folgenden wollen wir den Prozess für euch am Beispiel von smarten Thermostaten von AVM durchspielen. Der grobe Ablauf ist allerdings bei jedem Smarthome-Gerät ähnlich. Welche zusätzlichen Informationen ihr bei der Einrichtung benötigt, findet ihr in aller Regel in der Plugin-Beschreibung.

Homebridge läuft auf einer Vielzahl von Plattformen. (Screenshot: Homebridge / t3n)

Fritz-Thermostate mit der Home-App verbinden: So geht’s

Bevor es losgehen kann, müsst ihr zunächst überlegen, wo ihr Homebridge installieren wollt. Hier stehen euch eine ganze Reihe an Optionen zur Verfügung. Zum einen könnt ihr Homebridge auf Windows, Linux oder macOS installieren. Außerdem steht euch das Programm als Docker-Container zur Verfügung.

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Wir haben Homebridge für unseren Versuch direkt auf einem NAS von Synology installiert. Als kostengünstige Alternative bietet sich aber auch die Installation auf einem Raspberry Pi an. Für den Minirechner bietet das Homebridge-Projekt ein eigenes Image zum Download an.

Standardmäßig wird Homebridge mit einem grafischen Web-Interface installiert, über das ihr alle notwendigen Einstellungen vornehmen könnt. Das erreicht ihr über den Port 8581. Wenn die IP-Adresse eures Homebridge-Servers also beispielsweise 192.168.123.132 lautet, dann erreicht ihr das Interface über den Browser, indem ihr http://192.168.123.132:8581 eingebt.

Nachdem ihr einen Nutzer:innen-Namen und ein Passwort festgelegt habt, gelangt ihr auf die Übersichtsseite. Hier findet ihr Informationen zu eurer Hardware und eurer Homebridge-Installation. Jetzt solltet ihr in den Plugin-Bereich wechseln. Den findet ihr unter dem Steckersymbol in der Navigationsleiste auf der linken Fensterseite.

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Über die Suchfunktion könnt ihr jetzt das Plugin Homebridge Fritz Platform aufspüren und installieren. Anschließend müsst ihr das Plugin konfigurieren. Dazu empfiehlt es sich, in einem zweiten Fenster das Web-Interface eurer Fritzbox zu öffnen.

Die Einrichtung nimmt etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich für Fans der Home-App aber definitiv. (Screenshot: Homebridge / t3n)

Um eure Fritzbox hinzuzufügen, klickt ihr auf Devices und klickt dort auf Active. Jetzt müsst ihr die lokale IP-Adresse eurer Fritzbox eintragen. Außerdem müsst ihr unter Connection auswählen, ob eure Fritzbox per DSL, Kabel oder Glasfaser mit dem Internet verbunden ist.

Jetzt geht es weiter zu dem Unterpunkt Credentials. Hier müsst ihr euren Nutzernamen und euer Passwort für die Weboberfläche der Fritzbox eintragen. Der Nutzername besteht standardmäßig aus dem Wort „fritz“ und einem vierstelligen Zahlencode. Euren Nutzernamen findet ihr im Web-Interface der Fritzbox, indem ihr zunächst in der Seitenleiste System auswählt und dann auf FRITZ!Box-Benutzer klickt.

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Über die folgenden Menüpunkte könnt ihr eine Vielzahl von Funktionen eurer Fritzbox in der Home-App verfügbar machen. Wir springen an der Stelle aber direkt zu dem Menüeintrag Smart Home. Hier müsst ihr jetzt nach und nach alle mit der Fritzbox verbunden Smarthome-Geräte eintragen.

Dazu vergebt ihr zunächst einen Namen. Anschließend will Homebridge die Identifikationsnummer des Geräts wissen. Diese Nummer findet ihr im Web-Interface der Fritzbox, wenn ihr im seitlichen Menü auf Smart Home klickt und dann auf das jeweilige Gerät. Nicht wundern: Während Homebridge an der Stelle von AIN spricht, wird die Nummer von der Fitzbox als Identifikationsnummer (IPEI) bezeichnet. Die kopiert ihr einfach und entfernt dann noch das Leerzeichen in der Mitte des Zahlencodes.

Jetzt müsst ihr nur auswählen, um welche Art von Gerät es sich handelt. In unserem Beispiel wählen wir also Thermostat. Anschließend wiederholt ihr den Schritt mit jedem weiteren Smarthome-Gerät.

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Dank Homebridge könnt ihr eure AVM-Thermostate über die Home-App steuern. (Screenshot: Home-App für macOS / t3n)

Habt ihr mehrere Thermostate in der Fritzbox als Gruppe definiert, dann könnt ihr die auch als Ganzes an Homekit weitergeben. Dazu klickt ihr lediglich auf Grouped Device. Statt einer Erkennungsnummer reicht es in dem Fall aus, dass ihr den Namen der Gruppe eingebt.

Habt ihr das alles erledigt, müsst ihr nur noch auf Speichern klicken. Anschließend könnt ihr wählen, ob eure Fritzbox-Geräte direkt über die Homebridge bereitgestellt werden, oder ob ihr eine sogenannte Unter-Bridge anlegen wollt. Dadurch wird das Plugin getrennt von euren anderen Homebridge-Plugins ausgeführt. Das kann von Vorteil sein, wenn ein Plugin unerwartet abstürzt. Da die anderen davon dann nicht betroffen sind. Für unser kleines Beispiel benötigen wir die Option allerdings nicht.

Homebridge mit der Home-App verbinden

Wir haben unsere Fritz-Thermostate erfolgreich mit der Homebridge verbunden. Ein letzter Schritt fehlt aber noch, denn die muss jetzt noch mit Apples Home-App verbunden werden. Aber keine Angst, der Schritt geht wirklich einfach.

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Ihr geht einfach nochmal auf den Status-Bereich, indem ihr auf das Haus-Icon in der linken Menüleiste klickt und seht dort einen QR-Code. Jetzt öffnet ihr die Home-App auf eurem iPhone oder iPad und klickt auf das Plus-Symbol am oberen rechten Rand und wählt Gerät hinzufügen aus. Anschließend müsst ihr nur noch den QR-Code abfotografieren und schon sind eure AVM-Thermostate ganz ohne offizielle Homekit-Unterstützung Teil eurer Home-App.

11 Gratis-Apps, die deinen Mac besser machen Quelle: (Foto: Farknot Architect / Shutterstock)
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