Arbeitstag zu anstrengend? Garmins Fitnessuhr Vivosmart 3 misst dein Stresslevel
Die Hersteller von Fitnesstrackern müssen sich was einfallen lassen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Tomtom misst am Handgelenk den Anteil des Körperfetts und Fitbit analysiert beim Schlaf die REM-Phasen. Garmin will nun mit dem Vivosmart 3 eine Aussage über den Stress des Nutzers treffen können. Der Fitnesstracker zeichnet dazu hektische und ruhige Phasen im Tagesverlauf auf – und zwar über die Bewegungssensoren und über die optische Herzfrequenzmessung am Handgelenk.
Auf Basis dieser Werte berechnet das Gerät dann das aktuelle Stresslevel des Nutzers, das sich in mehreren Stufen auf dem Display anzeigen lässt. Auf dem Smartphone kann außerdem in der herstellereigenen App Garmin Connect auf dem Smartphone eine Tagesübersicht abgerufen werden. Falls das Stresslevel zu hoch ist, soll der Vivosmart 3 mit ein paar angeleiteten Atemübungen für Beruhigung sorgen können.
Besonders spannend für Kraftsportler klingt die Möglichkeit, beim Stemmen von Gewichten die Wiederholungen, Sets und Ruhezeiten zu messen und dann über Garmin Connect App auszuwerten. Ob Garmin das auch bei seinen anderen Wearables nachrüstet – was technisch ja möglich sein sollte –, ist derzeit nicht klar. Wünschenswert wäre es, denn die Messung von Krafttraining wird derzeit von nahezu allen Sportuhren eher schlecht als recht erledigt, dabei ist der potenzielle Kundenkreis groß.
Der Vivosmart 3 verfügt über die aktuelle Ausgabe von Elevate, so heißt die Garmin-eigene optische Pulsmessung, mit der die Herzfrequenz kontinuierlich ermittelt wird. Frühere Versionen haben das nur bei Aktivitäten gemacht, aber den Puls bei Ruhe nur alle zehn Minuten oder noch seltener überprüft. Auf Basis der optischen Messung soll das Gerät auch den VO2Max und sogar die Herzfrequenzvariabilität bestimmen können – bislang wurde dieser Wert meist nur von deutlich teureren Geräten ermittelt.
Automatisch erfasste Aktivitäten
Laut Garmin erscheint der Vivosmart 3 in drei Farbvarianten, der Preis liegt bei rund 150 Euro. Wie praktisch alle Fitnesstracker misst das Gerät auch die Schritte und zeichnet Schlafdaten auf. Eine Automatik erkennt zudem Startzeit und Ende von sportlichen Aktivitäten wie Laufen oder Radfahren. Eine praktische Neuerung: Ab wann die Erfassung eines solchen Trainings einsetzen soll, kann erstmals individuell bestimmt werden – zum Beispiel nach zwei oder zehn Minuten.
Dadurch soll vermieden werden, dass der Sprint zur U-Bahn gleich als Laufrunde gespeichert wird. GPS-Daten erfasst der Tracker nicht – anders als der Vivosmart HR+.
Die Bedienung erfolgt über ein OLED-Touchdisplay, das bei Inaktivität kaum vom Rest des Bandes zu unterscheiden ist – was schick aussieht, findet jedenfalls Garmin. Der Vivosmart 3 erscheint laut Hersteller im 2. Quartal 2017, Informationen zur Wasserdichtigkeit und zur Batterielaufzeit liegen Golem.de nicht vor.
Autor des Artikels ist Peter Steinlechner.
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