ARD/ZDF-Onlinestudie 2021: Deutsche verbringen täglich 136 Minuten im Netz

Streamingangebote sind laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 Treiber der erhöhten Mediennutzung. (Foto: Nicolas Maderna / Shutterstock)
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 zeigt es deutlich: Die Internetnutzung hat im Vergleich zum Vorjahr um 16 Minuten zugenommen. Auch die Unterwegs-Nutzung hat im Vergleich zum Vorjahr, das durch den ersten Corona-Lockdown geprägt war, wieder zugenommen. Insgesamt nutzen 76 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren täglich das Internet, das sind 54 Millionen Menschen.
Durchschnittliche tägliche Nutzung: 136 Minuten
Ob unterwegs oder zuhause, insgesamt verbringen die Befragten täglich durchschnittlich 136 Minuten im und mit den Angeboten des World Wide Web. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar durchschnittlich 269 Minuten. Mit fünf Stunden und 29 Minuten weist diese Altersgruppe die meiste Nutzung auf.
Den Großteil ihrer täglichen Nutzungszeit verbringen die 14- bis 29-Jährigen der Befragten bei Streaminganbietern. Am beliebtesten bei der täglichen Nutzung ist das Musikstreaming. 53 Prozent dieser Altersgruppe nutzen täglich Anbieter wie Spotify. Dicht dahinter folgt mit 50 Prozent Video- und Filmstreaming, beispielsweise bei Netflix oder Amazon Prime.
Streamingangebote liegen bei der täglichen Nutzung an erster Stelle
Auch bei den 30- bis 49-Jährigen liegt das Streaming bei der täglichen Nutzung an erster Stelle. 30 Prozent gaben an Netflix, Amazon Prime oder andere Streamingangebote täglich zu nutzen. Die Studie identifiziert damit Streamingangebote als den größten Treiber der gestiegenen Mediennutzungsdauer.
Ebenfalls als Grund für die gestiegene Nutzungszeit wird das, vor allem bei jungen Personen beliebte, Musikstreaming, sowie das Lesen digitaler Artikel genannt. Dabei ist spannend, dass auch beim Rezipieren digitaler Artikel die 14- bis 29-Jährigen die Nase vorn haben. 27 Prozent gaben an täglich zu den digitalen Publikationen zu greifen. Damit liegen sie vor den 30- bis 49-Jährigen, von denen 26 Prozent täglich diese Angebote nutzen. Sowohl bei den 50- bis 69-Jährigen mit 17 Prozent als auch bei den über 70-Jährigen mit 10 Prozent liegt das Lesen digitaler Artikel bei der täglichen Nutzung an erster Stelle.
Whatsapp ist der dominierende Messenger
Insgesamt sind laut der Studie Artikel und Berichte im Internet für 35 Prozent der Befragten wichtiger geworden, dicht dahinter folgt mit 34 Prozent das Chatten oder Whatsapp. Und besonders beim Thema Kommunikation scheinen sich alle Altersgruppen einig zu sein: Whatsapp ist für sie die Nummer eins. Der Messenger-Dienst des Meta-Konzerns hat sich bei 14- bis über 70-Jährigen durchgesetzt. Dabei geben 49 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, dass die Nutzung des Messangerdienstes für sie in den vergangenen 12 Monaten an Wichtigkeit gewonnen habe.
Messenger-Dienste wie Telegram oder Threema haben hingegen bei allen befragten Altersgruppen noch nicht die Masse der Bevölkerung erreicht. Es zeigt sich auch, dass die Nutzer:innen – statt dem dominanten Whatsapp den Rücken zu kehren – ihr Messanger-Portfolio eher um die anderen Angebote erweitern.
14- bis 29-Jährige: Instagram ist ihre Nummer Eins
Die jüngere Zielgruppen nutzen zudem auch andere Messenger und Social-Media-Angebote zum kommunizieren. Die 14- bis 29-Jährigen schreiben beispielsweise auch gern Nachrichten an Freunde und Familie über Instagram. Das ist bei älteren Zielgruppen eher weniger der Fall. Instagram erfreut sich bei den jüngsten Befragten generell der größten Beliebtheit, die Social-Media-Plattform hat ihrem großen Bruder Facebook in dieser Altersklasse den Rang abgelaufen. Platz Eins hat sie jedoch nur bei den 14- bis 29-Jährigen, in allen anderen Altersgruppen liegt weiterhin Facebook vorn und gewinnt sogar bei der mindestens wöchentlichen Nutzung hinzu.
Insgesamt zeigt die 25. ARD/ZDF-Onlinestudie eine weitere Zunahme der Internetnutzung über alle Altersgruppen hinweg. Dabei weisen besonders die 14- bis 29-Jährigen ein intensiveres Nutzungsverhalten auf als die älteren Befragten. Spannend ist außerdem die Zunahme der Relevanz von digitalen Artikeln, sowie die Dominanz des Messengers Whatsapp.