ARM kündigt spezielle Chips für künstliche Intelligenz an
Der britische Chipentwickler ARM, dessen Prozessor-Architektur in den meisten Smartphones und Tablets steckt, richtet seine nächste Prozessor-Technologie auf die Bedürfnisse künstlicher Intelligenz aus. Schon im März kündigte das Unternehmen mit DynamicIQ seine entsprechende Architektur an – die ersten Chips mit künstlicher Intelligenz im Fokus sind am Montag angekündigt worden.

Die ersten ARM-Modelle mit DynamicIQ sind der Cortex-A55 und -A75. Sie sind laut Hersteller energieeffizienter, außerdem wurden durch die neue Architektur Elemente sogenannter neuronaler Netze in den Steuer-Algorithmus eingefügt, die in selbstlernenden Maschinen zum Einsatz kommen. Der rechenstärkere Cortex A75 sei 50 Prozent schneller als der Vorgänger Cortex A73.
Auch Apple verwendet ARM-Prozessoren
Darüber hinaus ist mit der Mali-G72 eine neue mobile Grafikeinheit vorgestellt worden, die die Mali-G71 ablöst, die beispielsweise im Huawei Mate 9 (Test) verbaut wurde. Die GPU liefert laut ARM 17 Prozent mehr Rechenleistung für Prozesse des maschinellen Lernens als das Vorgängermodell. Bis die ersten Smartphones mit den Chips auf den Markt kommen, dürfte noch etwas Zeit vergehen – laut ARM ist es erst 2018 soweit.

Die neuen Cortex-Chips seien aber erst der Anfang: ARM rechnet bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz in den kommenden drei bis fünf Jahren dank besserer Architektur und Fortschritten bei der Software mit einer 50 Mal besseren Leistung. Die britische Firma, die Google hatte mit dem Prozessorspezialisten Movidius Anfang 2016 bereits Smartphone-Chips mit KI-Fähigkeiten angekündigt.
Apple will künstliche Intelligenz per Chip aufs iPhone bringen
Dass auch Apple seinen iPhones Chips für künstliche Intelligenz verabreichen will, berichtet Mark Gurman von Bloomberg. Dabei soll es sich um einen Co-Prozessor handeln, der unter anderem für Sprach- oder Gesichtserkennung eingesetzt werden soll, heißt es unter Berufung auf informierte Personen. Damit solle es möglich sein, komplexe Aufgaben effizienter auf den Geräten selbst zu erledigen, statt sie an die Server in der Cloud auslagern zu müssen. Auch eine effizientere Steuerung des Systems für eine bessere Akkulaufzeit sei denkbar. Apple habe bereits iPhone-Prototypen mit dem Chip getestet, so Bloomberg.

Insider erwarten, dass Apple schon im Zuge der am 5. Juni stattfindenden WWDC-2017-Keynote erste Details über die sogenannte „Apple Neural Engine“ enthüllen könnte. Ob besagter Co-Prozessor schon im kommenden A11-Prozessor für das iPhone 8 stecken wird, bleibt abzuwarten.
Mit Material der dpa.
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