
Ein Asteroid könnte 2032 mit der Erde kollidieren. Die Chancen dafür sind aber gering. (Symbolfoto: Nazarii_Neshcherenskyi / Shutterstock)
Im Dezember 2024 hat das Nasa-Projekt Atlas den Asteroiden 2024 YR4 entdeckt. Der könnte der Erde gefährlich nahe kommen. Ein Einschlag gilt allerdings als unwahrscheinlich. Was aber, wenn das anders wäre?
Hundertfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe
Zwar würde der 40 bis 90 Meter große 2024 YR4 die Erdoberfläche wohl nicht erreichen. „Sein Auseinanderbrechen in der Atmosphäre hätte aber eine Sprengkraft, die die der Hiroshima-Bombe um ein Hundertfaches übersteigt“, heißt es in einer Mitteilung des deutschen Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB.
Daher wollen die OHB-Forscher:innen sich auch nicht auf darauf verlassen, dass der Asteroid schon nicht auf der Erde einschlagen wird. Stattdessen wurde eine Expert:innengruppe eingesetzt, die sich mit dem Thema Asteroidenabwehr beschäftigen soll.
OHB-Forscher erarbeiten Abwehrplan
Mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Missionsplans sei schon begonnen worden. Der Plan soll sicherstellen, dass der Asteroid im Notfall abgelenkt werden kann.
Basis für den Abwehrplan sind die Esa- und Nasa-Missionen Dart, Hera oder Ramses, an denen OHB beteiligt war. So entwickelte, baute und testete OHB im Auftrag der Esa die Hera-Sonde.
Dart-Mission als Blaupause für Asteroidenabwehr
Diese ist derzeit auf dem Weg zum Asteroiden Dimorphos, um dort die Folgen des Einschlags der Nasa-Sonde Dart genauer zu untersuchen. Dart wurde gezielt zur Kollision mit Dimorphos gebracht, um zu testen, ob die Menschheit in der Lage ist, gefährliche Gesteinsbrocken von einem möglichen Kollisionskurs mit der Erde abzubringen.
Die Dart-Mission der Nasa darf als voller Erfolg bezeichnet werden. Die geplante Verkürzung der Umlaufbahn wurde mehr als das Dreifache übertroffen. Allerdings half den Forscher:innen auch, dass es sich bei Dimorphos eher um einen durch Gravitation zusammengehaltenen Schutthaufen als um einen Gesteinsbrocken handelt.
Asteroid verfehlt die Erde sehr wahrscheinlich
Die OHB-Forscher:innen gehen zwar konform mit der Überzeugung der meisten Expert:innen, dass „die Einschlagswahrscheinlichkeit nach weiterer Beobachtung der Flugbahn auf Null sinken wird“. Es ist aber möglich, dass die Wahrscheinlichkeit ansteigt.
In diesem Fall wäre es gut, schon einen Abwehrplan parat zu haben. Zudem eilt es etwas. Denn die nächste und beste Startmöglichkeit für eine Einschlagsonde ergibt sich schon 2028. Dann nähert sich 2024 YR4 auf acht Millionen Kilometer.