Am 8. Januar 2025 hat sich der Asteroid (887) Alinda der Erde auf bis zu 12,3 Millionen Kilometer genähert. Das entspricht der 32-fachen Entfernung zwischen Erde und Mond. Trotz seiner Größe von 4,2 Kilometer und dem vergleichsweise nahen Vorbeiflug stellt der Asteroid aber keine Gefahr für die Erde dar.
Seltene Gelegenheit der Beobachtung
Stattdessen bietet der Vorbeiflug – zuletzt befand sich Alinda vor 100 Jahren so nah bei der Erde – eine seltene Möglichkeit der Beobachtung auch per Fernglas. Am 12. Januar 2025 soll der Asteroid seine maximale scheinbare Helligkeit von 9,4 Magnituden erreichen, wie The Virtual Telescope Project berichtet.
Auf der Youtube-Seite des Projekts wird der Vorbeiflug des Asteroiden am Sonntag per Livestream übertragen. Los geht es ab 18:30 Uhr deutscher Zeit.
Einfaches Fernglas reicht aus
Schon jetzt ist das Himmelsobjekt aber gut sichtbar. Sollte ausreichend gutes Wetter herrschen, der Abendhimmel also möglichst wolkenfrei sein, reicht Expert:innen zufolge ein sogenanntes 10×50-Fernglas für Einsteiger:innen aus.
Ein solches Fernglas verfügt über eine zehnfache Vergrößerung sowie einen 50 Millimeter großen Frontlinsendurchmesser. Ferngläser, die diese Voraussetzung erfüllen, gibt es online schon ab rund 50 Euro.
Gut von der nördlichen Hemisphäre aus zu sehen
Anders als der Komet C/2024 G3 (Atlas) ist der Asteroid Alinda von der nördlichen Hemisphäre aus gut zu sehen. Interessierte richten den Blick in Richtung der Sternbilder Orion und Zwillinge.
Sollte es in den kommenden Tagen mit der Beobachtung nicht klappen, wird es erst am 25. Januar 2087 eine neue Möglichkeit geben, Alinda aus der Nähe zu beobachten. Alinda ist einer der fünf größten Asteroiden, die bis 2200 der Erde näher als 15 Millionen Kilometer kommen.
Alinda ist ein Amor-Asteroid
Bei Alinda handelt es sich um einen sogenannten Amor-Asteroiden. Von dieser Art Asteroiden sind bisher knapp 15.000 bekannt, darunter 145 potenziell für die Erde gefährliche. Alinda wurde im Januar 1918 von dem deutschen Astronomen Max Wolf von Heidelberg aus entdeckt. In 73 Stunden und 58 Sekunden rotiert der Himmelskörper einmal um die eigene Achse.