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Smart oder hohl: Was können Spot, Astro und der Tesla Bot eigentlich?

Übernehmen Roboter zukünftig unsere Arbeit oder stürzen sich für uns in gefährliche Situationen? Wir werfen einen Blick auf die derzeit wichtigsten Projekte und verraten euch, was die Roboter bereits können.

5 Min. Lesezeit
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Helfer mit Hirn? Der Funktionsumfang aktueller Roboter ist sehr unterschiedlich (Bild: Boston Dynamics).

Die Idee von Robotern begeistert und beängstigt Menschen schon seit vielen Jahrzehnten. Ob sie uns nun sämtliche körperliche Tätigkeiten abnehmen, für uns in den Krieg ziehen oder sich gegen ihre Schöpfer wenden: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Doch wie sieht es eigentlich in der Realität aus? Unser Liste zeigt: Saug- und Wischroboter werden jedenfalls nicht die letzten smarten Gerätschaften sein, die es in naher Zukunft in unseren Alltag schaffen.

Spot: Nicht besonders niedlich, aber bereit für den Einsatz

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Das mittlerweile von Hyundai übernommene Unternehmen Boston Dynamics hat mit Spot bereits einen Roboter in verschiedenen Ausführungen auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zu seinen lebendigen Vorbildern ist Spot allerdings sehr nützlich und nur mit viel Wohlwollen als niedlich zu bezeichnen. Nicht umsonst haben TV-Produktionen wie „War of the Worlds“ und „Black Mirror“ ähnliche Designs für böse Alien-Kampfroboter verwendet.

Der Roboter-Hund ist frei erhältlich, allerdings nur für Einzelpersonen, die mehrere Zehntausend Dollar auf der hohen Kante haben. Für Unternehmen gibt es mit dem Spot Explorer ein zusätzliches Modell. Vor allem für gefährliche polizeiliche und militärische Aufgaben wie Aufklärung und Bombenentschärfung soll Spot ein geeigneter Roboter sein. Die New Yorker Polizei hatte Spot bereits im Einsatz – vornehmlich zu Beobachtungszwecken –, brachte den Hund nach jeder Menge Kritik allerdings wieder zurück ins „Tierheim“. Auch die Bundeswehr testet Spot bereits.

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Auch als Hütehund und sogar im Kampf gegen Covid-19 kam der Robo-Hund zum Einsatz. Dank zahlreicher Sensoren, seiner großen Beweglichkeit und ausgefeilter 360-Grad-Kamera-Technik eignet sich Spot dazu, gefährliche Bereiche zu betreten, zu sondieren und dort einfache Tätigkeiten zu übernehmen. Das kann in einer Pandemie dabei helfen, Menschen in Quarantäne zu untersuchen und zu versorgen, ist aber selbstverständlich auch für weniger ehrbare Einsatzzwecke eine Option. Immerhin: Mit einer Geschwindigkeit von nicht mal 5 Kilometern pro Stunde könnte man Spot bei Bedarf noch davonlaufen.

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Smart ist an Spot vor allem sein Umgang mit unwegsamem Gelände und Hindernissen. Die Kontrolle wird aber noch von Menschen übernommen.

Roboterhund Spot Mini

Roboterhund Spot von Boston Dynamics. (Foto: Boston Dynamics)

Spot auf einen Blick:

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  • Maße: Circa 110 Zentimeter lang
  • Gewicht: rund 33 Kilogramm
  • Preis: über 70.000 Dollar
  • Geschwindigkeit: knapp 5 Kilometer pro Stunde

Astro: Spionage-Gadget oder putziger Helfer?

Astro ist der wohl spektakulärste Streich aus Amazons letzter Produktvorstellung. Der putzige KI-Roboter erinnert optisch dezent an Pixars Wall-E und rollt ab diesem Winter durch die ersten Wohnungen. Dabei kann er sich selbstständig bewegen und beispielsweise lernen, Haushaltsmitglieder zu erkennen und bei ungebetenen Gästen Alarm zu schlagen.

Insgesamt erinnert der Funktionsumfang von Astro allerdings ein wenig an eine neue Generation Alexa mit Motor und Tassenhalter. Kritiker nennen den kleinen Tech-Buddy schon vor dem Release eine Kamera auf Rädern, einen Datenschutz-Albtraum und dumm obendrein. Das Produkt-Design und die Aussicht auf weitere zukünftige Funktionen haben dennoch das Zeug dazu, Astro zum Verkaufsschlager zu machen. Gut möglich, dass der kleine Roboter in wenigen Jahren schon durch Tausende Haushalte rollt – und filmt.

Der kleine Astro war unzweifelhaft der Star des Amazon-Events. (Bild: Amazon)

Astro auf einen Blick:

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  • Maße: circa 40 Zentimeter hoch
  • Gewicht: circa 9 Kilogramm
  • Preis: Rund 1.250 Euro
  • Einsatzgebiet: Unterhaltung und Unterstützung im Haushalt, smartes Alarmsystem

Tesla Bot: Elon Musks Roboter muss sich noch beweisen

Der Tesla Bot wurde auf dem diesjährigen AI-Day von Elon Musk angekündigt. Im Gegensatz zu Spot und Astro handelt es sich hier um einen humanoiden Roboter, der auf den ersten Blick ein wenig nach futuristischer Schaufensterpuppe aussieht. Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Unterschied: Während Spot bereits im Einsatz ist und Astro spätestens nach dem Weihnachtsgeschäft durch die ersten Wohnungen rollen wird, ist der Tesla Bot aktuell noch Zukunftsmusik.

Ein Prototyp soll angeblich im Jahr 2022 erscheinen. Der Roboter soll Einkäufe oder andere einfache Tätigkeiten übernehmen können. Allerdings dürfte der menschenähnliche Assistent auch für Unbehagen sorgen, handelt es sich hier doch um einen klassischen Kandidaten für den Uncanny-Valley-Effekt: Der Roboter ist den ersten Konzepten nach sehr menschenähnlich, aber eben nicht zu 100 Prozent. Genau diese kleinen Divergenzen lassen Roboter oder beispielsweise animierte Film-Figuren abschreckend auf viele Menschen wirken.

So soll der Tesla Bot aussehen. (Screenshot: Youtube/Tesla)

Tesla Bot auf einen Blick:

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  • Maße: 176 Zentimeter
  • Gewicht: circa 57 Kilogramm
  • Kraft: Traglast bis zu 20 Kilogramm, soll bis zu 68 Kilogramm anheben können
  • Geschwindigkeit: bis zu 8 Kilometer pro Stunde
  • Einsatzgebiet: voraussichtlich einfache körperliche Tätigkeiten

Pflegeroboter: Robbe Paro und andere werden bereits seit Jahren eingesetzt

Egal, ob Sonys Robot-Dog oder der Heath Education Robot: Roboter mit einfachem Funktionsumfang sind schon lange auf dem Markt oder sogar schon wieder von ihm verschwunden. Insbesondere in der Pflege werden schon seit Jahren verschiedene smarte Helfer getestet und weiterentwickelt. Während Befürworter sich eine Entlastung für Pflegekräfte und mehr Abwechslung und mentales Training für die Pflegebedürftigen erhoffen, befürchten Kritiker eine Entmenschlichung der Pflege.

Paro: Die Pflegeroboter-Robbe

Paro ist letztendlich ein smartes Kuscheltier, das auf Stimmen und Berührungen reagiert und einfach sehr flauschig ist. Von Paro wird sich vor allem bei demenzkranken Menschen ein positiver Effekt erhofft. Bei den Tester:innen kommt die Robbe jedenfalls gut an, wie diverse Youtube-Videos zeigen.

Pepper

Pflegeroboter Pepper wird bereits seit 2018 in der Caritas-Tagespflege im unterfränkischen Erlenbach getestet und das durchaus mit Erfolg. Eine Pflegekraft ersetzt der Roboter allerdings nicht. Zu Peppers Funktionsumfang gehören unter anderem das Beantworten einfacher Fragen, ein Unterhaltungsprogramm mit Bilderrätseln, Tanzeinheiten und Witzen oder wie es in diesem Video der FAZ heißt: „Der bringt Stimmung in die Bude“.

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Neben Pepper gibt es noch zahlreiche weitere Pflegeroboter: Darunter putzige Gefährten wie Buddy, der optisch in Richtung Astro geht und vor allem emotional unterstützen soll, oder den Car-o-Bot, einen Pflege-Butler, an dem auch das Fraunhofer-Institut arbeitet.

Roboter im Alltag: Der große Sprung könnte bevorstehen – aber jetzt noch nicht

Zugegeben, wenn bereits in ein bis Jahren die Supermärkte mit Tesla Bots bevölkert sind, die Einkaufstaschen tragen und sich über die neusten Bio-Produkte informieren, dann wäre das schon eine einschneidende Änderung für unseren Alltag und den Umgang mit Technologie. Auch der Roboter-Hund Spot hat bereits konkreten Nutzen und dürfte schnell weitere feste Einsatzgebiete finden – im positiven und im negativen Sinne. Aber auch er benötigt noch menschliche Steuerung.

Pflegeroboter oder Amazons Astro sind letztlich momentan aber noch nicht viel mehr Sprachassistenten in schicker Hülle. Die große KI-Revolution ist das noch nicht. Dadurch, dass sie fähig sind, Personen wiederzukennen, wirken sie allerdings wesentlich smarter als noch vor wenigen Jahren.  Zwischen Anspruch und Realität klafft jedoch nach wie vor eine große Lücke, wie zum Beispiel zuletzt ein Saugroboter im Teppichgefängnis offenbarte. Doch ob nun wirklich smart oder nicht: Die Roboter stehen auf jeden Fall auf der Schwelle zu unserem Alltag und dürften uns schon bald regelmäßig begegnen.

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