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Audi E-Tron Sportback im Test: Hingucker mit hohem Fahrtkomfort

Der Audi E-Tron Sportback ist ein sportliches SUV-Coupé, das sich wie kaum ein anderes Elektroauto individualisieren lässt. Ein Test.

Von Frank Feil
7 Min. Lesezeit
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Der Audi e-tron Sportback wartet mit jeder Menge technischer Spielereien auf. (Foto: Frank Feil)

Egal, ob auf dem Supermarktparkplatz oder mitten im Schwarzwald – wo auch immer wir mit dem Audi E-Tron Sportback hinkommen, werden wir von anderen Autofahrern auf das „wunderschöne“ Auto angesprochen. Aber mit dem zweiten vollelektrischen Modell der E-Tron-Baureihe ist Audi nicht nur ein echtes Design-Highlight gelungen, sondern auch ein erstklassiges Elektroauto.

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Denn obwohl es sich beim E-Tron Sportback um ein SUV-Coupé handelt, ist es den Ingenieuren gelungen, einen Strömungswiderstandskoeffizienten, also CW-Wert, von nur 0,25 zu erreichen – und das ohne irgendwelche experimentellen Designmerkmale, wie man sie bei anderen Herstellern ab und an vorfindet. Dadurch bringt es das 4.901 Millimeter lange, 1.935 Millimeter breite und 1.616 Millimeter hohe Elektroauto auf eine Alltagsreichweite von soliden 330 bis 380 Kilometern. In Verbindung mit einer Ladeleistung von 150 Kilowatt eignet sich der komfortable Audi damit auch perfekt für längere Strecken.

Doch dazu später mehr. Zuerst werfen wir einen Blick auf den Konfigurator, denn hier gibt es bei den Ingolstädtern so einiges zu sehen.

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Audi e-tron Sportback 55 quattro

Der Audi E-Tron Sportback verfügt über ein höhenverstellbares Fahrwerk. (Foto: Frank Feil)

Audi E-Tron Sportback: Endlose Individualisierungsoptionen

Wenn man bei Tesla oder Polestar den Konfigurator öffnet, wählt man ein Modell aus (Performance, Long Range, etc.), legt Farbe und Felgen fest – und kann danach noch bei einigen wenigen Sonderausstattungen (Anhängerkupplung, Schiebedach, etc.) den Haken setzen. Aber das war es dann auch schon. Es gibt Käufer, die lieben diesen Minimalismus. Es gibt aber auch Menschen, die ihr Auto individualisieren möchten – und die kommen beim Audi E-Tron Sportback voll auf ihre Kosten.

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Das fängt schon beim Antrieb an. Der E-Tron Sportback 50 Quattro hat 408 PS. Die Batterie kommt auf 71 Kilowattstunden (64,7 Kilowattstunden netto). Der E-Tron Sportback 55 Quattro bringt es dann schon auf 95 Kilowattstunden (86,5 Kilowattstunden netto) und 435 PS. Wem das immer noch nicht reicht, für den hat Audi den E-Tron S Sportback mit gleich drei Elektromotoren im Angebot. Bis zu 503 PS stehen dem Fahrer dann zur Verfügung, die das Fahrzeug in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde katapultieren. Zum Vergleich: Bei der Konkurrenz in Form vom Mercedes-Benz EQC oder BMW iX3 steht jeweils nur eine Motorisierung und eine Akkugröße zur Auswahl.

Natürlich kann man sich auch beim Exterieur- und Interieur-Design so richtig austoben, aber wirklich spannend wird es bei der Sonderausstattung. Neben „Klassikern“ wie Fahrassistenz oder Infotainment gibt es einige Features, die man bei vielen anderen Herstellern im Bereich Elektromobilität vergebens sucht. Dazu zählen beispielsweise die virtuellen Außenspiegel, also ein Kamerasystem, das die Aufnahmen direkt auf ein OLED-Touch-Display an der Türinnenseite überträgt. Aus E-Mobility-Sicht aber noch spannender sind die Ladeoptionen. Denn wie auch der Porsche Taycan verfügt der E-Tron Sportback optional über einen zweiten AC-Ladezugang auf der Beifahrerseite, was für deutlich mehr Flexibilität an der Ladestation sorgt. Und was noch wichtiger ist: Beim On-board-Ladegerät hat man die Wahl zwischen 11 Kilowatt und 22 Kilowatt, was derzeit im Premium-Bereich eher Seltenheitscharakter hat.

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Ob man diese Features braucht, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber immerhin hat man bei Audi zumindest die Möglichkeit, sein Elektroauto technisch nach Belieben „aufzurüsten“ und die Motorisierung an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Audi E-Tron Sportback: Luftfederung sorgt für hohen Fahrkomfort

Für unseren Test stand uns ein E-Tron Sportback 55 Quattro zur Verfügung, also die Version mit großem Akku (86,5 Kilowattstunden netto), 265 Kilowatt Leistung und einem Drehmoment von 561 Newtonmeter. Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde geht es in 6,6 Sekunden. Im Alltag fährt sich der E-Tron Sportback damit angenehm komfortabel, da die Beschleunigung weder zu stark noch zu schwach ist. Und wenn es doch mal schneller gehen muss, wäre da noch die Fahrstufe S. Aktiviert man diese, steht einem der sogenannte „Boost-Modus“ zur Verfügung. Hier produziert der Antrieb für acht Sekunden 300 Kilowatt Leistung und 664 Newtonmeter Drehmoment. Der Sprint auf 100 Kilometer pro Stunde dauert dann nur noch 5,7 Sekunden.

Der Audi e-tron Sportback wartet mit jeder Menge technischer Spielereien auf. (Foto: Frank Feil)

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Diese Werte passen zum Image des E-Tron Sportbacks, der zwar „Sport“ in der Modellbezeichnung trägt, aber in erster Linie ein komfortables Auto für entspannte Fahrten ist. Das soll nicht heißen, dass man mit dem SUV-Coupé nicht dynamisch unterwegs sein kann, aber es ist eben kein Audi E-Tron GT.

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Echte Pluspunkte sammelt der E-Tron Sportback beim Thema Fahrkomfort. Das liegt vor allem an der verbauten Luftfederung, die Audi „adaptive air suspension“ nennt – ein Feature, das man bei den meisten vollelektrischen Modellen der Konkurrenz ebenfalls vergebens sucht. Bei höherem Tempo oder im Dynamic-Modus senkt sich die Karosserie des E-Tron Sportback um bis zu 26 Millimeter ab. Im Allroad- beziehungsweise Offroad-Modus geht es bis zu 35 Millimeter nach oben. Wählt man „Anheben“, sind sogar bis zu 50 Millimeter möglich. Natürlich passen sich auch die Dämpfer entsprechend an, sodass man in jeder Situation komfortabel und effizient unterwegs ist. Auf unserer Route durch den Schwarzwald, die uns über Autobahnen, kurvige Landstraßen und unbefestigte Wege führt, kann der E-Tron Sportback das Potenzial seines Fahrwerks jedenfalls voll ausspielen.

Audi E-Tron Sportback: Solide Reichweite, erstklassige Ladeleistung

Der Audi E-Tron Sportback bringt es auf ein Kofferraumvolumen von stolzen 615 Litern, mit umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.655 Liter – und auch auf den Vordersitzen und im Fond haben die Insassen jede Menge Platz. In Anbetracht dessen dürfte es auch niemanden überraschen, dass das SUV-Coupé kein Reichweitenwunder ist. Im WLTP-Zyklus liegt die Reichweite bei 452 Kilometern, im Alltag je nach Fahrweise und Streckenprofil eher bei 320 bis 370 Kilometern. Unser Testverbrauch (Autobahn, Landstraße, innerorts) lag bei rund 23 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Das ist in Anbetracht der Größe und Leistung des Autos ein guter Wert. Bedeutet aber natürlich auch: Keine Kick-downs und maximal 130 Kilometer pro Stunde. Insgesamt erzielt das SUV‑Coupé übrigens bis zu 30 Prozent seiner Reichweite durch Rekuperation. Diese lässt sich über Schaltwippen am Lenkrad in drei Stufen regulieren, allerdings nie so stark, dass echtes One-Pedal-Driving möglich wäre.

Beim E-Tron Sportback fällt das Thema Reichweite aber gar nicht so sehr ins Gewicht, da er eine der besten Ladeperformances am Markt aufweist. Konkret heißt das: Während die Konkurrenz zum Teil um die 100 Kilowatt rumdümpelt und diese auch nur bis etwa 50 Prozent SoC (State of Charge) hält, stehen beim Audi von Anfang an nahezu 150 Kilowatt zur Verfügung – und die werden über weite Teile des Ladevorgangs auch gehalten. Erst ab etwa 75 Prozent sinkt die Ladeleistung kontinuierlich auf unter 100 Kilowatt. Ein Ladevorgang (5 Prozent bis 80 Prozent) dauert somit 30 Minuten. Fährt man daheim mit 100 Prozent los, muss man für eine Strecke von 600 Kilometern zwei Pausen à 20 Minuten einplanen.

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Hieran zeigt sich auch ein genereller Trend im Premium-Bereich: Entweder die Reichweite des Fahrzeugs ist sehr hoch, dafür bleibt man bei der Ladegeschwindigkeit hinter dem technisch Möglichen zurück (Mercedes-Benz EQS). Oder die Reichweite fällt etwas geringer aus, aber dafür geht man bei der Ladegeschwindigkeit ans derzeitige Maximum (Porsche Taycan, Audi E-Tron GT).

Audi E-Tron Sportback: Premium-Elektroauto mit gewöhnungsbedürftigem Bedienkonzept

Der Audi E-Tron Sportback ist ein durch und durch gelungenes Elektroauto, das seinem Premium-Anspruch zweifelsohne gerecht wird. Die Fahrassistenzsysteme sind State of the Art, das Sound-System von Bang & Olufsen ist ein wahrer Genuss für die Ohren. Der 12,1 Zoll große Touchscreen, über den man das MMI-Infotainmentsystem steuert, zeigt sogar Apple Carplay ordentlich an – etwas, das in nur sehr wenigen Fahrzeugen überhaupt der Fall ist.

Dennoch stellt man sich als Fahrer schnell die Frage, warum Audi das 8,6 Zoll große Display, über das man die Klimatisierung steuert und Texte eingibt, unten hinter der Schaltung platziert hat. Wenn man die Augen nicht von der Straße nimmt, ist es gerade am Anfang reine Glückssache, die richtigen Bereiche zu treffen. Daran ändert auch das haptische Feedback nichts. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar daran, aber aus Usability-Sicht ist die Positionierung des Displays dennoch suboptimal.

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Überaus gelungen ist dagegen das 12,3 Zoll große Audi Virtual Cockpit hinter dem Lenkrad, das mit einer Auflösung von 1.920 mal 720 Pixeln alle relevanten Parameter gestochen scharf darstellt. Mit der View-Taste kann man bequem zwischen den unterschiedlichen Ansichten wechseln und je nach Bedarf unterschiedliche Informationen ein- und ausblenden.

Audi E-Tron Sportback: Viel Platz, viel Komfort

Ähnlich wie beim Audi E-Tron liegt auch beim Sportback-Modell der Fokus auf einem großzügigen Platzangebot in Kombination mit einem hohen Fahrkomfort. Der E-Tron Sportback ist weder ein Reichweitenwunder noch wartet er mit irrwitzigen Beschleunigungszeiten auf. Aber genau das macht dieses Elektroauto in sich stimmig.

Zumal man auch immer realistisch bleiben muss: Mit 320 bis 370 Kilometern Reichweite deckt das SUV-Coupé bei den meisten Menschen 95 Prozent aller Alltagssituationen (zur Arbeit pendeln, Wochenendausflug, etc.) ab. Und wenn man dann einmal im Jahr 700 Kilometer in den Urlaub oder zu den Schwiegereltern fährt, dann sind 40 Minuten Pause bei sechs Stunden Fahrt so oder so drin.

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Im Vergleich zu anderen Elektroautos im Premium-Bereich bietet der Audi E-Tron Sportback nicht nur jede Menge Platz und Komfort, sondern auch zahlreiche Ausstattungsmerkmale, die man bei anderen Modellen vergebens sucht. Das hat natürlich seinen Preis. Der E-Tron Sportback 50 Quattro beginnt zwar bei einem Bruttolistenpreis von 71.350 Euro, aber wenn man zum 55 Quattro greift und noch einige Extras reinnimmt, ist die 100.000-Euro-Marke schnell überschritten. Das ist viel Geld, aber dafür bekommt man eben auch sehr viel (Elektro)auto.

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8 Kommentare
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Ruediger Gros

E-Autos sind erst nützlich und brauchbar ab einer Fahrleistung von 500km im praktischen Betrieb mit einer Ladung. Alles andere ist ein Witz. Im Winter gehen die 320km oder so noch weiter runter und das ist einfach unbrauchbar.

Antworten
Dieter Petereit

Dieses Argument von den Steintafeln eines Verbrenner-Moses altert nicht gut.

Antworten
Guy

Dieser Test wurde im Januar in Norwegen gedreht.: https://www.youtube.com/watch?v=gZAbnHGekbg,
Eine bessere Schalldämmung verbessert den Wärmeverlust.

Antworten
Gunar Gürgens

Sehr komisch, ich finde meinen E-Twingo mit rund 200km Reichweite mehr als brauchbar und nützlich. Reicht mir locker für ne Woche und ich bin bei 0,02€ „Spritkosten“ pro km.

Antworten
Rüdiger

Wenn man sich zwei Autos leisten kann, dann ist ein Twingo mit 200km Reichweite sicher ok. Aber für lange Strecken ist es nichts.

Gunar Gürgens

Naja ich finde das ist eher ein Weg-, denn ein Hingucker. So wie eigentlich jeder moderne Audi…

Antworten
Zorr

Vorsprung durch Technik ist lange vorbei. Tesla zeigt seit Jahren, wie es geht. Audi hinkt hinterher. Preis/Leistung ist ein Witz. Die Leistungsdaten klingen im ersten moment brauchbar, aber das Gewicht ist absurd hoch, das können andere besser. Die Probleme an den Ladesäulen sind ein graus, Plug&Charge funktioniert noch immer nicht. Andere bieten das seit fast 10 Jahren. Einfach mal ausprobieren, und vergleichen. Klassischer bezahlter Artikel eines Bloggers der seine Dienste für Geld anbietet, der Audi für ein mittelmäßiges aber überteuertes Auto in den Himmel lobt.

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Frank Feil

Für den Kommentar hast du dir einen Keks verdient :)

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