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Ratgeber

Auslandserfahrung – wie wichtig ist sie für die Karriere wirklich?

Wer in jungen Jahren keine Gelegenheit zu einem längeren Aufenthalt in einer anderen Kultur hatte, kann das im Berufsleben noch nachholen. Doch dazu braucht es etwas eigenes Engagement und einen Plan.

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If you can make it there … Ein Auslandsaufenthalt lässt sich auch aus der Arbeitswelt heraus noch planen und realisieren. (Foto: Shutterstock/Chaay_Tee)

Auch wenn es meist kein Muss ist, findet sich in vielen Stellenausschreibungen der Hinweis, dass „Auslandserfahrung erwünscht“ sei. Insbesondere Abteilungsleiter:innen und andere Führungskräfte in international agierenden Unternehmen haben, so erklären viele Personalverantwortliche, Pluspunkte, wenn sie eine längere Zeit in einem anderen Land und in einer anderen Kultur gelebt haben.

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In der Tat ist das berühmte Auslandssemester im Studium oder ein halbes oder ganzes Jahr nach dem Abitur in einem anderen Land eine Erfahrung, die neue Horizonte aufzeigt, einen selbstsicherer und offener macht und die typisch deutsche Lebensweise in einem anderen Licht erscheinen lässt. „Es geht auch anders, als man immer dachte“, ist eine wichtige Erkenntnis, die zu Resilienz führen kann und belastbar macht.

Rund 135.000 Studierende (Zahlen aus den Zehnerjahren vor Corona) beginnen jedes Jahr ein Auslandssemester, nicht mitgerechnet all jene, die außerhalb der Hochschulen die Grenzen hinter sich lassen. Doch das kann sich nicht jede:r leisten und oftmals gibt es gute Gründe, es nicht zu tun. Wer aus finanziellen oder familiären Gründen auf die Auslandserfahrung verzichten musste, zieht dann möglicherweise bei einer Stellenbesetzung den Kürzeren.

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Auslandserfahrung zählt – aber nur als ein Faktor unter vielen

Doch das muss nicht sein: So erklärt etwa eine Recruiterin eines großen Verkehrsunternehmens, die für internationale Projekte verantwortlich ist, dass das fehlende Auslandsjahr kein Hindernis sein muss, wenn der Rest stimmt. Und auch ein Personalentscheider eines mittelständischen Industriemaschinen­herstellers berichtet, dass ein Auslandsaufenthalt unter Umständen zwar durchaus geschätzt wird, aber selten den Ausschlag gibt, ob man sich für oder gegen eine:n Kandidat:in entscheidet.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) zeigte zudem, dass Personalverantwortliche etwa die Praxiserfahrung von Bewerber:innen als deutlich wichtiger einschätzen als die wie auch immer geartete Auslandszeit. Klar ist aber auch: Neben den fachlichen Qualifikationen gewinnen Soft Skills immer mehr an Bedeutung bei Personalentscheidungen. Doch die sollten vor allem zur ausgeschriebenen Tätigkeit passen und werden bei einem Sales-Profi andere sein als bei einem:einer Developer:in. Interkulturelles Verständnis und Flexibilität mögen demnach in manchen internationalen Umfeldern oder Konzernen ein echtes Plus sein, während sie in anderen Unternehmen weniger wichtig sind. Auch ist es möglich, die eigenen Soft Skills zu entwickeln und interkulturelle Sozialkompetenz unter Beweis zu stellen.

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Nachgeholt: Alternative Sabbatical im Ausland

Doch insbesondere wer für sich bedauert, nicht längere Zeit in einem anderen Land verbracht zu haben, kann dies im Rahmen eines Sabbaticals nachholen. Der Vorteil der Auslandszeit in späteren Jahren: Man plant diese gezielter auf die eigenen Erfahrungen in der Arbeitswelt hin und kann beispielsweise eine für die Karriere wichtige Sprache erlernen. Zudem dürfte jenseits der Studienzeit der finanzielle Spielraum für ein solches Unterfangen größer sein.

Wer sich hier geschickt anstellt, kann dem aktuellen oder einem späteren Arbeitgeber aber auch signalisieren, dass man in der Lage ist, einen längeren Auslandsaufenthalt zu planen. Denn anders als die oftmals durch die Hochschulen weitgehend organisierten Austauschprogramme, die Reise und Unterbringung gleich mitabdecken, braucht es für ein Sabbatial in einem anderen Land reichlich Planung.

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Doch auch der Arbeitgeber selbst kann beim Gewinnen von Auslandserfahrung behilflich sein, speziell dann, wenn es sich um ein internationales Unternehmen mit Dependancen in zahlreichen Ländern handelt. Denn eine Zeit mit den Kolleg:innen in Übersee zu verbringen, die man sonst nur aus Videokonferenzen kennt, kann durchaus neue Einblicke bringen und zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

Gerade größere Unternehmen schätzen ein solches Engagement und unterstützen in vielen Fällen auch bei der Planung und Umsetzung. Vorteil hier ist die bereits bestehende Infrastruktur am Zielort. Aushandeln sollten Mitarbeitende, die einen solchen Schritt planen, allerdings, dass sie nach dem Auslandsaufenthalt wieder in ihrer alten Abteilung arbeiten können.

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