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Autonom in die Klimakrise: Selbstfahrende Autos mit mieser Umweltbilanz

Laut Elon Musk ist autonomes Fahren die Zukunft des Autofahrens. Kritik daran gab es bisher beim Thema Sicherheit. Jetzt zeigt eine Studie, dass autonomes Fahren jede Menge CO2-Emissionen verursacht.

2 Min. Lesezeit
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MIT befürchtet riesigen CO2-Ausstoß autonomer Autos. (Foto: Shutterstock / metamorworks)

Für Elon Musk ist klar: Der Wert von Tesla steht und fällt mit der Möglichkeit, autonomes Fahren anbieten zu können. Dem widerspricht aktuell der von Musk geschasste Tesla-Mitgründer Martin Eberhard, der findet, dass der Autopilot „Mist“ sei.

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Autonomes Fahren: CO2-Ausstoß als Kritikpunkt

Eberhard macht seine Kritik vor allem an möglichen Unzulänglichkeiten der Software fest. Eine aktuelle Studie von Forscher:innen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) könnte Kritiker:innen des autonomen Fahrens wie Eberhard jetzt mit neuer Munition versorgen.

Denn zu dem Sicherheitsaspekt gesellt sich das Umweltthema. Ähnlich wie KI-Systeme wie ChatGPT benötigen auch autonom fahrende Autos jede Menge Rechenpower – und verursachen damit CO2-Emissionen.

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Und das nicht zu knapp, wie die MIT-Forscher:innen berechnet haben. Für ihre im Fachmagazin IEEE Micro erschienene Studie „Data Centers on Wheels: Emissions From Computing Onboard Autonomous Vehicles“ gehen sie davon aus, dass bis zum Jahr 2050 rund 95 Prozent aller Fahrzeuge autonom fahren.

1 Milliarde autonom fahrende Autos 2050

Dabei würde es sich dann um eine Milliarde autonom fahrende Autos handeln. Für ihre Berechnungen gingen die Forscher:innen davon aus, dass jedes dieser Autos für etwa eine Stunde am Tag unterwegs wäre.

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Aufgrund der Vielzahl an Sensoren und der daraus folgenden Rechenleistung würden damit künftig 0,3 Prozent der aktuellen globalen CO2-Emissionen verursacht.

CO2-Ausstoß so hoch wie der von Argentinien

Das entspricht dem Treibhausgasausstoß aller Rechenzentren auf der Welt (Stand: 2018) oder 0,14 Gigatonnen, wie es in der Studie heißt. So viel verbraucht derzeit etwa ein Land wie Argentinien.

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Dabei haben die Forscher:innen den Energieverbrauch der Fahrzeugsensoren oder die bei der Herstellung entstehenden Emissionen noch gar nicht mitgerechnet, wie brutkasten.com hinweist.

Hard- und Software müssen effizienter werden

Um den CO2-Ausstoß autonom fahrender Fahrzeuge unter Kontrolle zu halten, müsste zum einen die Hardware effizienter gestaltet werden. Zum anderen müssten auch die Algorithmen optimiert werden, sodass ihre Berechnungen weniger Energie verbrauchten, wie Studienautorin Soumya Sudhakar erklärt.

Elektroautos: 5 Vorurteile und was an ihnen dran ist Quelle: husjur02 / shutterstock

Sudhakars Hoffnung: „Wenn wir uns gut darauf vorbereiten würden, könnten wir effizientere autonome Fahrzeuge entwickeln, die von Anfang an einen geringeren CO2-Fußabdruck haben.“

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Autonom Fahren: Mehr Robotaxis statt privater Autos?

Dass der von den Forscher:innen berechnete Fall stark steigender CO2-Emissionen eintritt, setzt allerdings die Annahme voraus, dass bis 2050 tatsächlich eine Milliarde autonom fahrender Fahrzeuge auf den weltweiten Straßen unterwegs sind.

Andere Modelle gehen davon aus, dass die Verbesserung der autonomen Fahrfähigkeiten zu einer Zunahme von sogenannten Robotaxi-Fahrten führt. Diese selbstfahrenden Autos würden dann von vielen statt nur von einigen wenigen Personen genutzt – die Gesamtzahl der Autos würde sinken.

Dies sowie eine durch künstliche Intelligenz verbesserte Navigation könnten dann wiederum eher zu einer Einsparung von CO2 führen. (Danke für den Hinweis in den Kommentaren.)

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8 Kommentare
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Dein t3n-Team

Peter Greper

Ein unfassbar schlecht recherchierter Artikel. Autonomes Fahren reduziert die Kosten (auch Energie- bzw. Treibstoffkosten) um 60-90%, da dies unweigerlich zu Robotaxis führt, die statt 1,3 Personen pro Fahrt automatisch mehr als 3,4 oder 5 (oder sogar mehr) befördern können und werden.

Robotaxis sind günstiger pro km als privat genutzte Fahrzeuge.

Lesen Sie mal einige Grundalgen hierzu zum Beispiel hier:

https://www.amazon.de/Die-Transport-Energie-Revolution-Energie-Sektor-Disruption/dp/3982319919/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=QC1Q9Y14J8NQ&keywords=roman+skuballa&qid=1676899986&sprefix=roman+skuballa%2Caps%2C109&sr=8-3

Etwas mehr Professionalität würde ich mir wünschen, statt einfach nur „Virtue Signaling zum Thema CO2“.

Antworten
Jörn Brien

Die Daten stammen aus der oben zitierten Studie, die auf verschiedenen Modellrechnungen basiert. Bitte wenden Sie sich an die Forscher:innen, um ihnen schlechte Recherche vorzuwerfen.

Antworten
Ralf Römling

Hallo Zusammen,

@Peter man kann auch berechtigte Kritik freundlich und weniger besserwisserisch formulieren. Dann hört der Empfänger evt. auch zu :-)

@Jörn So ganz kommst Du m. E. aus der Nummer nicht raus. Kritisches Hinterfragen und kontextualisieren sollte nach dem ganzen Corona-Studien-Drama eigentlich zum „neuen“ Journalismus-Verständnis gehören. Einfache Zusammenfassung, auch renommierter Quellen, tut’s für mich nicht mehr bzw. sollte mit gaaanz vielen Konjunktiven wiedergegeben werden

Johannes

Ich möchte meine Zweifel anbringen, dass durch autonomes Fahren die Emissionen sinken werden.
Dabei stelle ich nicht infrage, dass die Emissionen durch „Shared Mobility“ sinken werden, also durch Robotaxis (sofern man da nicht lieber ungestört drin sitzen will).
Außerdem sehe ich beim Carsharing, wie viel der durchschnittliche Verbrauch beträgt und der ist immer deutlich höher als mein „robohaftes“ Autofahren. Also wird wohl auch durch autonomes Fahren wahrscheinlich der Verbrauch pro Kilometer gesenkt.

Aber es gibt noch zwei weitere, wichtige Faktoren: Zeit und Kosten.
Kosten: Je weniger Mobilität kostet, desto mehr nutzen wir sie. Siehe 9€-Ticket. Quelle: https://www.spektrum.de/magazin/mobilitaet-grundbeduerfnis-des-menschen/823839 (letzter Abschnitt „eine Vorraussetzung der Evolution“)

Zeit: Die in Mobilität investierte Zeit ist wohl seit Jahrhunderten nahezu konstant, auch wenn wir heute natürlich viel weiter in dieser Zeit kommen als früher (Quelle bin ich leider schuldig, aber es ist ziemlich einleuchtend).
Wenn die Zeit im Auto nicht mehr als verlorene Zeit gilt (Quelle https://www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrend-mobilitaet/ „…werden autonome Fahrzeuge die Zeit im Auto aufwerten“), dann werden wir umso mehr reisen.
Für einen Tag ins Skigebiet? Lohnt sich doch nicht! Aber wenn ich meinen Schlaf im Auto verbringe und morgens direkt am Lift aufwache, ist es doch toll. Ist allerdings im Robotaxi viel ungemütlicher, wenn andere drin sind und sich unterhalten.
Anderes Beispiel E-Bike: Durchs E-Bike werden die Fahrten länger, die Zeit auf dem Rad bleibt gleich

Daher bin ich mir recht sicher, dass sich unterm Strich LEIDER mehr Energie als weniger verbraucht wird. Und diese klimaneutral zur Verfügung zu stellen wird nicht einfach, da wir weltweit jedes Jahr rund 3% mehr Primärenergie benötigen (https://www.weltenergierat.de/publikationen/energie-fuer-deutschland/energie-fuer-deutschland-2021/energie-in-der-welt-zahlen-fakten/?cn-reloaded=1) d.h. uns geht der Platz aus.

Antworten
Peter Greper

Nun stimmt, das könnte man auch, allerdings, obliegt Ihnen auch die Verantwortung, den Wahrheitsgehalt der Quelle zu prüfen.

Nur eine Quelle zu zitieren, ist schlechter Journalismus.

Man sollte dies auch schon kritisch hinterfragen können, und dann käme man sehr schnell darauf , dass die Quelle sich mit autonomem fahren, überhaupt nicht auseinandergesetzt hat.

Ich könnte ja auch angeben, mit Quelle, dass die Erde eine Scheibe ist.

Bitte entschuldigen Sie meinen Sarkasmus, aber das Thema liegt mir zu sehr am Herzen.

Bitte nehmen Sie sich das für die Zukunft als Ansporn nicht nur bessere Artikel, sondern vor allem auch Artikel mit Tiefe und hohem Wahrheitsgehalt zu schreiben.

dies vermisse ich bei t3n zunehmend und hoffe, dass sich das in Zukunft bessert.

viel Erfolg weiterhin …

Antworten
Jörn Brien

Sie können ja die Herangehensweise der Forscher:innen hinterfragen. Dass autonomes Fahren unweigerlich zu – von allen genutzten – Robotaxis und damit einer starken Reduktion der Fahrzeuge führt, nehmen diese offenbar nicht an, sondern sie rechnen mit 1 Milliarde autonom fahrender Fahrzeuge bis 2050.

Unter dieser Annahme sind die Berechnungen erfolgt. Daher ist hier auch nicht an einem „Wahrheitsgehalt“ der Berechnungen zu zweifeln. Allenfalls daran, dass in 30 Jahren weiterhin ein großer Teil der Menschen ein eigenes Auto besitzt, was wiederum niemand seriös vorhersagen kann.

Schaue ich mir die aktuellen Entwicklungen an, ist die Überlegung zumindest für diese Übergangszeit nicht von der Hand zu weisen.

Diese Meldung ist eine News und auch so gekennzeichnet. In dieser Form des Journalismus berichten wir ganz genau so wie ich das getan habe in aller Kürze über neue Entwicklungen, etwa Studienergebnisse, und ordnen diese kurz ein – zum Beispiel mit einem Vergleich der Menge des von den Forscher:innen berechneten CO2-Ausstoßes.

Für tiefgreifendere Recherchearbeiten steht die Form der Analyse zur Verfügung.

Zu ihrem Punkt: Autonomes Fahren reduziert eben nicht per se den CO2-Ausstoß, sondern steigert ihn durch die Vielzahl der verwendeten Sensoren und die benötigte Rechenleistung. Erst wenn man davon ausgeht, dass statt vieler einzelner privat genutzter Fahrzeuge (in diesem Fall 1 Milliarde) schon in 30 Jahren vor allem Robotaxis herumfahren, wovon ich zum Beispiel nicht ausgehe, wäre das nicht der Fall.

Ihren Einwurf finde ich aber insgesamt natürlich berechtigt und werde ihn noch nachträglich in den Artikel aufnehmen, nämlich als Hinweis, dass die Berechnungen nur dann „stimmen“, wenn man eben weiterhin mit einer großen Anzahl privat und einzeln genutzter Fahrzeuge rechnet.

Antworten
Peter Greperr

Verstanden. Nun, bei seit Jahrzehnten sinkenden Kosten für Wind, Solar und Batterien, können wir davon ausgehen, dass die Emissionen extrem zurückgehen werden, und dass ohne autonomes Fahren. Denn Elektroautos werden dann hauptsächlich hierüber geladen werden.

Des Weiteren: wenn Sie in einer Suchmaschine, z.B. Google folgendes eingeben „anteil geschäftsfahrzeuge versus privatfahrzeuge“ stellen Sie fest, dass 2022 ca. 63% auf Firmenwagen entfielen.

Das bedeutet. dass 63% der Fahrzeuge im Eigenbesitz entfallen, denn es wird günstiger sein (pro KM), ein Robotaxi zu buchen, statt ein Firmenfahrzeug zu betreiben.

Diese Kostenbetrachtung trifft auch in hohem Maße auf Private zu, denn diese haben auch eine Kostenentscheidung zu treffen. Das ist ja auch der Grund warum viele Öffis nutzen, um schlicht Kosten zu sparen.

Wir sprechen dann also davon. dass mehr als 63% der Fahrzeuge ersetzt werden, wohl eher 70-90% (oder sogar noch mehr).

Das sind sehr einfache Überlegungen, die meiner Meinung nach widerlegen, dass Robotaxis zu „mehr Emissionen führen“. Das exakte Gegenteil ist der Fall.

Mobilität wird günstig, sauber wie nie zuvor und für weltweit breite Schichten verfügbar, die bislang noch nicht in den Genuss kamen.

Dass die Emissionen radikal sinken werden ist dabei aus meiner Sicht sogar nur ein reiner Nebeneffekt.

Peter Greper

Vielen Dank für die Ergänzung übrigens, spricht für Sie, dass Sie da offen und konstruktiv sind :-) .

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