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Warum eine Welt ohne Bargeld mehr Schulden und Überwachung bedeutet [Kolumne]

Zahlen ohne Bargeld, nur noch per Klick oder Fingerabdruck? Eine Utopie, die von Politik und Banken, aber auch von Konzernen und Startups vorangetrieben wird. Doch die Idee dahinter ist gefährlich. Die Doppelklick-Kolumne von Florian Blaschke zur Themenwoche Die Zukunft des Geldes.

Von Florian Blaschke
5 Min. Lesezeit
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Eine Welt ohne Bargeld? Eine gefährliche Idee. (Foto: Shutterstock)

Wir sind nicht außer uns. Wir toben nicht. Und das zu Unrecht

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger (Mitte) in Köln. (Foto: IW Köln / flickr.com, Lizenz: CC-BY)

Stellen wir uns ganz kurz vor, der Wirtschaftsweise Peter Bofinger würde in Entenhausen leben. Vielleicht wäre er eine Ente, vielleicht würde er aussehen wie Primus von Quack, auf jeden Fall aber würde er die Abschaffung des Bargelds in Entenhausen fordern. Stellen wir uns jetzt vor, was passieren würde, versetzen wir uns in die Lage von Dagobert Duck, der gerade noch ein Bad in seinem Geldspeicher genommen hat und von Quacks – pardon, Bofingers – Plänen hört. Wir wären außer uns, wir würden toben. Und das zu Recht.

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Doch auch wenn wir nicht nach Entenhausen blicken und uns Peter Bofinger nicht als Ente vorstellen, auch wenn wir im Hier und Jetzt bleiben, sehen wir: Die Abschaffung des Bargelds wird immer wieder gefordert. Sicherer soll das Zahlen ohne Bargeld werden, einfacher und komfortabler sowieso. Doch wir? Wir sind nicht außer uns. Wir toben nicht. Und das zu Unrecht.

Nur das Zahlen mit Bargeld löst einen Schmerz aus

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„Geld ist eine Fiktion. Es ist nicht wirklich, sondern etwas, woran wir glauben.“ (Paul Auster)

Es gibt etliche Studien und Analysen darüber, wie sich bargeldloses Zahlen auf unser Verhalten auswirkt – und es gibt etliche bargeldlose Zahlungsmittel. Bei manchen wie der EC-Karte wird der Betrag zeitnah vom Konto abgebucht, bei Kreditkarten werden die Beträge erst gesammelt und am Monatsende gebündelt in Rechnung gestellt – wofür der Verbraucher ordentlich Zinsen bezahlt, was nur ein Grund dafür ist, warum bargeldloses Zahlen und Privatverschuldung oft in einem Atemzug genannt werden. Bei Anbietern wie PayPal werden Beträge zwar fast in Echtzeit zwischen den virtuellen Konten verrechnet, die Abbuchung vom Bankkonto aber passiert auch hier verzögert – mit Abstand von einigen Tagen.

Wer sich aber selbst beim Einkaufen beobachtet, wird feststellen, dass 100 Euro in bar stärker spürbar sind als 100 Euro, die ich mit EC- oder Kreditkarte zahle. Wissenschaftler haben dieses Phänomen eingehend untersucht und in Studien festgestellt: Bezahlen Probanden in bar, werden genau die Hirnregionen aktiv, in denen auch das Schmerzempfinden sitzt. Zahlen sie mit Karte, bleibt diese Region ruhig.

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„The Pain of Paying“ nennen Wissenschaftler dieses Phänomen, den Schmerz des Bezahlens. Der physisch vollzogene Akt, das Geld aus der Hand zu geben, sich von ihm zu trennen, wirkt sich auch psychologisch aus. Beim bargeldlosen Zahlen fehlt dieses Gefühl, es fehlt der Schmerz.

Selbst Fingerabdrücke lassen sich längst fälschen

Die wie der Chaos-Computer-Club unlängst gezeigt hat.

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Ein weiteres Problem – allen Vorteilen und Chancen zum Trotz – hat das Zahlen mit Bitcoins: die Umrechnung. Hatten Bitcoins anfangs überhaupt keinen Wechselkurs, können sie seit 2010 auch in Einheitswährungen umgerechnet werden. Doch wer nach einem Urlaub im Ausland schon mal festgestellt hat, dass er viel mehr Geld ausgegeben hat als er dachte, weil das mit dem Umrechnen so seine Tücken hat, wird merken: Hier lauert eine doppelte Gefahr. Die Zahlung über ein so verwirrendes System in einer Geldeinheit, deren Wechselkurs teils heftigsten Schwankungen unterliegt, kann gar nicht ohne Risiko sein. Und während bei Kreditkarten-Betrug das Geld von den Banken oft erstattet wird, sind Bitcoins, die mir aus meinem Cyberwallet geklaut werden, einfach weg.

Eine Welt ohne Bargeld liefert den Menschen dem System aus

Solange es Bargeld noch gibt, kann ich es auch bei der Bank abheben. (Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com">Shutterstock)

Solange es Bargeld noch gibt, kann ich es auch bei der Bank abheben. (Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com)

Trotzdem wird in einigen Ländern schon länger darüber diskutiert, das Bargeld abzuschaffen, in Italien und Frankreich sind Barzahlungen über 1.000 Euro schon nicht mehr erlaubt, in Dänemark muss der Einzelhandel ab dem kommenden Jahr keine Münzen und Scheine mehr annehmen. Experten wie der Bundesbank-Chef Jens Weidmann sind skeptisch – ebenso wie drei von vier Deutschen, die einen solchen Schritt ablehnen würden.

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„Für den Verbraucher würde eine Welt ohne Bargeld die Möglichkeit restloser Überwachung bedeuten.“

Doch denken wir – neben der Gefahr der stärkeren privaten Verschuldung oder den Sicherheitsrisiken – auch kurz über die ökonomischen Konsequenzen nach, die eine Abschaffung des Bargelds haben würde: Ein vollständiger Verzicht auf dieses Zahlungsmittel würde die Menschen komplett vom Finanzsystem mit seinen Banken abhängig machen – und neuerdings auch von all den Startups und Playern wie Google. Das Gefühl der Sicherheit, das mit Bargeld und der Möglichkeit, es sich auszahlen zu lassen, verbunden ist, würde verloren gehen. Würde einer der Anbieter in diesem System ins Wanken kommen, gäbe es keine Möglichkeit mehr, seine Reserven abzuheben und „in Sicherheit“ zu bringen – der Transfer zu einem anderen Anbieter wäre das Einzige, das uns bliebe.
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Unabhängig von der Frage, was passieren würde, wenn die Technik mal ausfällt: Das Geldsystem wäre privatisiert und der Mensch ihm ausgeliefert. Der Ökonom Daniel Stelter schreibt: „Wir wären vor die Wahl gestellt: Enteignungsrisiko eingehen, das Bargeldverbot missachten und umgehen, das Geld in teure Vermögenswerte stecken oder es gleich ausgeben.“ Letzteres würde die Konjunktur beflügeln, weshalb Banken und Konzerne das Bargeld lieber gestern als heute abschaffen würden. Vor allem aber, betont der Bankenverband, „hätten die Bürger ohne Bargeld keine Möglichkeit, einem negativen Zinssatz auf Einlagen durch das vermehrte Halten von Bargeld auszuweichen“. Um das kurz klar zu machen: Ein negativer Zinssatz hieße nichts anderes, als dass das Geld, das wir alle auf unserem Konto haben, mit der Zeit nicht mehr wird, sondern weniger. Haben wir in einem solchen Szenario kein Bargeld mehr, das wir abheben und dem Einfluss eines Negativzins entziehen können, sind wir die Gelackmeierten.

Der Blick ins Portemonnaie: Ein Gefühl der Sicherheit und der Freiheit

Der Verband weist auch noch auf ein weiteres, drängendes Problem hin: den Datenschutz. Ohne die Möglichkeit der Barzahlung würde jeder Einkauf, jede Transaktion – vom Kneipenbesuch über die Brötchen beim Bäcker bis hin zum Shopping-Bummel – elektronisch erfasst. Für die Verfolgung von Kriminellen wäre das ein Vorteil. So argumentiert Bofinger, dass die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen ohne Bares ausgetrocknet werden könnten und Geldwäsche oder Steuerhinterziehung deutlich erschwert würden. Das klingt verlockend. Für den Verbraucher aber würde eine Welt ohne Bargeld die Möglichkeit restloser Überwachung bedeuten. Und wo Möglichkeiten bestehen, werden sie irgendwann auch genutzt.

Und so kann ich nachvollziehen, warum Dagobert Duck, der gerade noch ein Bad in seinem Geldspeicher genommen und von Plänen wie der Abschaffung des Bargelds gehört hat, außer sich wäre, warum er toben würde. Wie ihm der Sprung in den Geldspeicher gibt mir der Blick auf das Geld in meinem Portemonnaie ein Gefühl der Sicherheit und der Freiheit. Und das ist mehr wert als ein bisschen Komfort.

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28 Kommentare
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Poulette

Davor warnte schon Anfang des Jahres Martin Armstrong (Analysehauses Armstrong Economics)!!! Er geht sogar so weit, einen Zusammenbruch der EU aufgrund des Eu-Staatsschuldendebakel zu beschreiben. Leider machen sich nicht viele Gedanken über eine zukünftige bargeldlose Zahlung und deren Konsequenzen!

Antworten
Thomas

Typisch deutsch. Typischer deutsch hätte man es wohl kaum schreiben können.

Fortschritt passiert, der Mensch passt sich an. Egal ob von der Kutsche zum Auto oder von (Gold-) Münzen zu Papiergeld.

Na und nun eben Plastikgeld, elektronisches Geld, NFC…

Wer kein Geld hat kann auch bei einem elektronischen System nichts ausgeben, da gesperrt. Wer kreditwürdig ist und Kredit bekommt der kann sowohl mit der Karte Schulden machen also auch mit Bargeld, einfach beim Geldautomaten holen und das Konto überziehen.
Das Problem ist hier wohl der Kredit, die Erziehung, Bildung… aber nicht die Art der Zahlung.

Überwachung? Klar, die haben wir sowieso, ist wohl nötig um eine moderne Gesellschaft zu verwalten. Keine Sorge, die Überwachungsindustrie ist dank Bilderkennung schon so weit dass auch Barzahler recht lückenlos verfolgt werden können.

Was wir brauchen sind gute, demokratische Gesetze die neue Technologien regulieren. Was eher nichts hilft: Fortschrittsfeindlichkeit und das krampfhafte Festhalten an alten Gewohnheiten.

Antworten
E.

Sind Goldmünzen wirklich besser als Papiergeld? Denke nicht…

Antworten
kayyy

Genau meine Rede, typisch Deutsch eben :)

Antworten
Florian Blaschke

Danke für den Kommentar, Thomas. Hast Du zum Thema Bilderkennung und Verfolgung von Barzahlern einen Link? Würde mich interessieren das Thema.

Antworten
Daniel

Oweia es tut mir wirklich leid das ich jetzt einfach mal platt behaupte… Du hast wirklich nicht den geringsten Schimmer wie Geld funktioniert.

Antworten
Klaus

Fortschrittsfeindlich sind die, die naiv und dumm, weil höchstens halbgebildet, jeden Quatsch ohne Nachdenken mitmachen müssen, weil man sonst angeblich uncool und out wird. Diese nur um ihren Status bemühten Mitläufer öffnen der Pervertierung echten Fortschritts Tür und Tor, weil kritiklose Lemminge nie etwas wirklich weiterentwickeln werden. Sie sind höchstens Opfer des eigenen Unvermögens.

Antworten
Florian Blaschke

Das Argument gefällt mir bis jetzt am besten.

Billy

Nein, die Überwachungsindustrie kann Cashzahler natürlich nicht lückenlos verfolgen. Weder gibt es eine zentrale Stelle für Überwachungssaufnahme noch besitzt der Späti um die Ecke eine solche. Man mag Barzahlung schrecklich antiquiert finden, aber sie ist ein Teil bürgerlicher Freiheit und bargeldloses Bezahlen ist nun auch kein grandioser Komfortvorteil. Drogendealer werden sicherlich mit Bitcoin und Co Wege finden, allerdings ist es genauso ein Teil bürgerlicher Freiheit, dass nicht jedem kleinen Kiffer sofort der Gar ausgemacht wird. Das sieht selbst das Verfassungsgericht so. Das Abheben und Rumtragen eines Geldbeutels ist der einzige Gewinn, der Verlust ist dafür hoch. Das ist nicht gleichzusetzen mit revolutionären Veränderungen wie Autos.

Antworten
Moritz

Also ich würde die Ängste und potentielle Gefahren der Bargeldabschaffung wirklich gerne besser verstehen! Aber auch dieser Artikel zeigt keine stichhaltigen Argument, sondern schürt nur weiter die typisch deutschen Ängste: Mit Bargeld hat man etwas in der Hand, das kann man unters Kopfkissen legen, dann kann es einem keiner wegnehmen!

Negative Zinsen schmälern Vermögen? Erstens sind dauerhafte Negativzinsen auf Privatkonten sehr unwahrscheinlich und zweitens ist eine Geldentwertung durch Inflation wesentlich wahrscheinlicher – das betrifft jede Form des Geldes. Und speziell der Deutsche, mit seinem Hang zum Sparbuch und Bargeld, ist davon besonders schnell betroffen, weil er sich höhere Zinsen entgehen lässt.

Dass Bargeld Freiheit und Unabhängigkeit verschafft, wurde zuletzt erst wieder in Griechenland widerlegt. Was bleibt, wenn die Banken schließen und täglich nur noch 60€ am Automaten zu holen sind? Wir sind so oder so von Banken abhängig! Wer Bares hortet setzt sich der Gefahr aus, dass es ihm gestohlen wird. Die Gefahren verschieben sich nur. Es bleibt außerdem immer die Möglichkeit Geld in physische Wertgegenstände, wie Gold, Immobilen, Kunst usw., zu tauschen. Das ist meistens auch sinnvoller als Scheine zu bunkern.

Und das ewige Argument, dass man Bargeld nicht so schnell ausgibt: Wer mehr ausgibt als er hat, hat so oder so ein Problem. Ein psychologischer Schmerzeffekt, wird sich auch bei dem Blick auf die Banking-App feststellen lassen, wenn das Konto Tiefrot ist. Dort kann man zumindest erkennen für was man das Geld verprasst hat, was bei Scheinen und Münzen schwieriger ist.

Zu guter letzt das Thema Überwachung: Klar bleibt ein mulmiges Gefühl, dass alle Transaktionen überwacht werden können. Doch die meisten tun sich das heute doch eh schon mit Bonuskarten und Co an. Bar zahlen aber dann die Payback-Karte hinterher reichen? Super! Die einzigen die wohl wirklich Bedenken haben müssen sind Handwerker und Restaurants, die Schwarzgeld einstecken (Drogendealer werden hingegen ihren Weg über Bitcoins finden). Das ist wohl teilweise nachvollziehbar („Die Reichen schieben ihr Geld ins Steuerparadies, der kleine Bürger hat keine Möglichkeiten“). Die Austrocknung von Schwarzgeld ist aber kaum ein Grund gegen ein bargeldloses System.

Antworten
Ich

Spitzenkolumne! Immer wieder gerne gelesen!! Ich vermeide auch Kartenzahlungen so weit es geht.
Schön immer wieder auch die engstirnigen Kommentare die manche Einwände nicht sehen wollen…

Mal einige Kommentare @Moritz:
„Erstens sind dauerhafte Negativzinsen auf Privatkonten sehr unwahrscheinlich „. So unwahrscheinlich wie Tschernobyl? Oder Fukushima? Darf ich mich auf Deine Aussage berufen wenn es doch so kommt und Du machst den Zahlungsausgleich??

„zweitens ist eine Geldentwertung durch Inflation wesentlich wahrscheinlicher“. Und bargeldlos hast Du nun beides: Inflation UND negative Zinsen!

„Wir sind so oder so von Banken abhängig“ Und wenn es so kommt wie befürchtet wird es bald Rettungspläne für Apple, Google und Co geben…

„Es bleibt außerdem immer die Möglichkeit Geld in physische Wertgegenstände, wie Gold, Immobilen, Kunst usw., zu tauschen“ Prima. Für meinen 50 € monatlichen Sparplan machst Du mir bitte mal eine Immobilie klar. Und schon aufgefallen das es einen Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis bei Gold gibt? Und warum dann der Tausch? Damit ich ein weiteres Wechselkursrisiko habe??

„Ein psychologischer Schmerzeffekt, wird sich auch bei dem Blick auf die Banking-App feststellen lassen, wenn das Konto Tiefrot ist“. Dann ist es aber zu spät weil das Geld ja schon weg ist.

„Dort kann man zumindest erkennen für was man das Geld verprasst hat, was bei Scheinen und Münzen schwieriger ist.“ Ändert nix an der Tatsache das ich schon bis über beide Ohren verschuldet bin.

„Die Austrocknung von Schwarzgeld ist aber kaum ein Grund gegen ein bargeldloses System.“ Ich lach mich tot. Schwarzgeld gibt es seit ewigen Zeiten und wird es immer geben. Bitcoins hast Du ja schon selbst geschrieben, Gold hast Du auch schon genannt. Wer will findet Wege, aber das wirst Du selbst wissen.

Aber wichtig: Es geht nicht darum, den bargeldlosen Zahlungsverkehr abzuschaffen!! Wer will kann ja die Vorteile (Nachvollziehbarkeit, kein Geld wechseln, etc.) gerne nutzen. Aber hier geht es darum, BARGELD ABZUSCHAFFEN! Also das man bargeldlos zahlen MUSS! Alles was Du genannt hast geht auch jetzt schon, mit beiden Systemen parallel. Warum sollte also das Bargeld verboten werden??

Antworten
Florian Blaschke

Bei so vielen Argumenten und guten Gegenargumenten brauch ich mich ja gar nicht mehr einzumischen.

Moritz

Ich verkneife es mir jetzt mal auf jedes Gegenargument weitere Gegenargumente zu liefern…

Ich habe keineswegs für eine Bargeldabschaffung plädiert! Halte es aber für eine kaum aufzuhaltende Weiterentwicklung und kann viele Ängste nicht nachvollziehen. Waren die Menschen im 16. Jhd. von Papiergeld begeistert? Nein! Hat es sich dennoch durchgesetzt und den Fortschritt gefördert? Ja! Und das obwohl es rein auf Vertrauen basiert.

Faktisch haben wir seit Abschaffung des Goldstandards ein rein vertrauensbasiertes Geldsystem. Die zwanghafte Abhängigkeit von Wachstum und vieles Anderes muss man sehr wohl in Frage stellen. Aber das ist völlig unabhängig von der Form des Geldes. Deshalb lenken die Ängste vor einer Bargeldabschaffung nur von den eigentlichen Problemen ab. Der Glaube mit Bargeld etwas Werthaltiges zu besitzen, was einem Unabhängigkeit verschafft ist schlichtweg Augenwischerei.

Anstatt also Ängste vor bargeldlosen Verkehr zu schüren, sollten wir uns besser fragen, wie wir im allgemeinen die Abhängigkeit von Banken und anderen Instituten verringern. Oder wie sich systematische Probleme (Stichwort „endloses Wachstum“) lösen lassen.

Ich

@Moritz:
„Waren die Menschen im 16. Jhd. von Papiergeld begeistert? Nein! “
Völlig unsinniger Vergleich! War Papiergeld im 16. Jhd. so etabliert wie heute? Nein! Im 16 Jhd. gab es in Europa übrigens nur in Spanien Papiergeld… https://de.wikipedia.org/wiki/Banknote#Geschichte_der_Banknote

Und der Rest ist einfach nur am Thema vorbei, denn es hat nichts mit der Form des Geldes (Bargeld oder bargeldlos) zu tun.

Klaus

Das Vertrauen ist schon längst durch hackbare, unsichere bargeldlose Kartensysteme (bei denen Hersteller und Anbieter die nachgewiesene Unsicherheit massiv und mit Lügen abstreiten), chaotisch „programmierte“ (besser: hingeschluderte) Apps, unsichere Online-Verbindungen und zu guter Letzt durch die Bankenkrisen selbst nachhaltig zerstört. Wer da noch zu Bargeldlos rät, ist naiv oder Technokrat oder krimineller Profiteur.

Antworten
Uwe K.

Ich finde es immer wieder interessant, dass die Gegner von neoliberalen Ideen als fortschrittsfeindlich bezeichnet werden. Aber wenn es um Fortschritt um jeden Preis geht, dann bin ich gerne auch mal fortschrittsfeindlich…

Wer denkt, dass Negativzinsen auf privaten Konten unwahrscheinlich sind, ist äußerst naiv. Es ist eben nur nicht machbar, solange Bargeld ein alternatives Zahlungsmittel ist. In diesem Rahmen wird übrigens darüber nachgedacht, Gold als alternative Geldanlage zu verhindern. Und Immobilien kann sich nun wirklich nicht jeder leisten.

Das Ziel ist, das private Sparen möglichst unattraktiv zu machen und damit den Konsum anzuheizen. Denn die Wirtschaft sieht die Grenzen des Wachstums im B2B-Geschäft (siehe China) und und sucht verzweifelt nach neuen Wachstumsmärkten. Da unsere gesamtes Wirtschaftssystem ein Schnellballsystem ist, das nur mit Wachstum funktionieren kann ist dies die einzige Möglichkeit, denn Zusammenbruch zu verzögern – verhindern wird nicht funktionieren, da ein endloses Wachstum einfach unmöglich ist.

Antworten
Adres

„ein endloses Wachstum einfach unmöglich ist“

Rein theoretisch ist ein stetiges Wachstum möglich, allerdings nur unter einer Bedingung: Macht das Unternehmen Gewinn, muss es einen Teil auch an seine Mitarbeiter auszahlen, sozusagen ein dynamisches Wachstum.

Wenn immer mehr gespart wird, der Staat immer mehr vom Gehalt wegnimmt, ist es doch logisch, dass der Konsum abflaut. Schließlich sind wir Lebewesen, die weit über 50 Jahre leben, also trifft man Vorsorge und lebt nicht für den Moment.

Das Problem meiner Meinung nach ist das System insgeheim. Der mensch ist einfach nicht dazu gemacht, große Systeme aufrechtzuhalten, weil er schnell den Überblick verliert.

Kleine Einheiten sind vor allem effizienter, weil man schneller an den Stellschrauben drehen kann, als von ganz oben bis nach unten zu arbeiten.

Schulden sind ganz klar hausgemacht. Es wird hier und da verschwendet. Auch wenn alle brav ihre Steuern zahlen würden, wette ich mit meinem Leben, dass das Problem sich nicht lösen wird, weil dann noch mehr verschwendet wird, weil mehr Geld zur Verfügung steht.

Antworten
Marco

Vermutlich bringen diese Online-Petitionen nicht viel, aber besser als nichts zu tun, ist’s wohl allemal. Also:

http://www.civilpetition.de/kampagne/bargeld-erhalten/startseite/

Antworten
Marco

Wollte noch kurz hinzufügen:

Ich bin Software-Entwickler und als solcher ganz sicher nicht fortschrittsfeindlich. Ich begrüße und unterstütze (teils durch Mitarbeit) alle Technologien, die unsere Bürgerrechte schützen und Anonymität im Netz erhöhen.

Als Experte weiß ich, wie man technologisch „Big Data“ auswertet und somit Profile von allem und jedem erzeugt – alles und jedem, der diese Datensammelei blind mitmacht.

Desweiteren habe ich bereits in einer allgemein als solche anerkannten Diktatur gelebt habe (und im Gegensatz zu Angie draus gelernt).

Und da ich Uwe nur zustimmen kann, daß unser derzeitiges Wirtschaftssystem kurz vor dem Kollaps steht, und in einem solchen mit Sicherheit keine schönen Dinge auf uns zurollen, kann ich die Naivität von Menschen wie Thomas nicht nachvollziehen.

Wenn ich sowas wie seinen Kommentar lese, dann hoffe ich immer, daß wir nicht zusammen im selben Boot untergehen – sondern, daß Leute wie er, die es durch ihre Ignoranz mit verschulden, als erste auch die negativen Konsequenzen zu tragen haben.

@Thomas: Wie gefährlich morgen Deine gestern und heute hinterlassenen Daten sein werden, kannst Du überhaupt nicht abschätzen! Oder glaubst Du etwa, die Juden, die 1933 arglos in der Volkszählung ihre Religion korrekt angegeben haben, wußten, daß ein paar Jahre später diese vermeintlich harmlose Information ihr Todesurteil würde?!

Außerdem scheint vielen auch gar nicht klar zu sein, daß zunehmend mehr automatische Entscheidungen auf Basis von Korrelationen passieren. Da wird Dir dann plötzlich Dein Kredit/Versicherung/irgendwas verweigert, weil Du z.B. in dem Laden X eingekauft hast oder weil Person Y in Deiner Nähe wohnt. Glaubt Ihr nicht? Dann recherchiert mal selbst etwas!

Hier sei ein Link zu dem Thema genannt (geht um die Auswirkung „falscher Freunde“ bei Facebook auf die Kreditwürdigkeit): http://www.pcworld.com/article/246511/how_facebook_can_hurt_your_credit_rating.html

Aus diesen Gründen zahle ich prinzipiell (bis auf ganz wenige Ausnahmen) alles nur in bar.

Antworten
Holm Jürgens

Natürlich ist EC-Karten und Bargeldlosen Bezahlen bequem. Und Genau hier liegt das Problem. Es ist viel einfacher sich mit ungezügeltem Konsum finanziell zu ruinieren. Natürlich ist beflügelt das unsere Wirtschaft, weil es Wachstum (auf Pump des Bürgers)erzeugt. Sicher würde es auch dazu führen das wir dann viel mehr Leute brauchen wie einen Peter Zwegert, der die Leute in Privatinsolvenzen begleitet. Was aber noch viel Schlimmer ist, dass der einzelne damit noch einfach und umfassender finanziell überwachbar wird. Man stelle sich vor diese Möglichkeiten hätten schon der DDR zur Verfügung gestanden. Ich gehe mal davon aus das mit der Abschaffung des Bargeldes der Tauschhandel eine neue Blüte erleben wird.
Oder ganz kurz zusammen gefasst.
Abschaffung des Bargeldes, NEIN; NEIN; NEIN!!!

Antworten
Chris

Toller Beitrag!

Ich finde es interessant, dass hier in erster Linie auf Wertverfall und Überwachung eingegangen wird.

Man sollte sich bei solchen vorhaben aber darüber bewusst sein, dass eine totale Kontrolle der Bürger möglich ist. Das finde ich noch viel bedenklicher.
Wenn es nur noch Buchgeld gibt, werden unbequeme Menschen einfach durch das Einfrieren der Konten lahm gelegt.
Auch eine Variante, die sich für Diktaturen hervorragend eigenen würde, da politisch verfolgte sich so nicht mehr die Flucht finanzieren können.

Antworten
Jenner Gruhlke

Mich wundert, dass auf eine Eigenschaft des Bargeldes noch gar nicht eingegangen worden ist: ich kann damit mit jeder beliebigen Person an jedem beliebigen Ort zu jeder beliebigen Zeit unabhängig von technischen Bezahllösungen kleinere Geschäfte tätigen. Egal, an welchen Zahlmethoden diese Person teilnimmt:
– auf dem Flohmarkt etwas kaufen
– jemandem etwas vom Einkauf mitbringen
– einem Verwandten/Freund/Fremden ein kleines Geldgeschenk machen
– jemandem mit Dingen aushelfen die ich nicht verschenken will (z.B. Benzin)

All das wird durch Bargeldabschaffung zunichte oder zumindest unzumutbar kompliziert gemacht. Daran denkt wohl keiner, obwohl es das Miteinander der Menschen nachhaltig beeinflussen würde (und zwar oft mehr als die Frage, ob ich an der Supermarktkasse jetzt Bargeld oder EC-Karte hinlege).

Antworten
Uwe K.

Auch daran wurde schon gedacht, in Schweden nehmen die ersten Bettler bereits Kreditkarten (kein Scherz!). Bals kann jeder mit dem Smartphone nicht nur zahlen, sondern auch Kreditkartenzahlungen erhalten (das funktioniert ja jetzt bereits mit Paypal). Und so können dann auch private Angelegenheiten wunderbar kontrolliert werden.

Und nicht nur kontrollieren, sondern auch regulieren kann dieses System. So kann die Karte für bestimmte Warengruppen oder Empfänger gesperrt werden. Und wer weiß, ob nicht dann auch irgendwann bei einer Bewerbung erst einmal geprüft wird, wie viel Geld der Kandidat für Alkohol und Tabakwaren ausgibt. Schöne neue Welt…

Antworten
Mirco

Die Deutschen kennen immer nur ein Extrem. Momentan noch im einen Extrem, dass ich nicht überall bargeldlos bezahlen kann, wo ich gerne würde und wie es in anderen Ländern auch normal ist (Mal ehrlich: Wer von euch war schon in der Kneipe um’s Eck, Kiosk, im Restaurant oder beim Bäcker in der Lage, mit Karte zu zahlen, ohne schief angeschaut zu werden oder ein „das geht bei uns nicht“ zu hören? Sogar BurgerKing, McDonald’s und das Kino bei mir im zugegebenermaßen ländlichen Raum akzeptieren erst seit 2-3 Jahren [wieder] Karten), bald schon im anderen Extrem, dass man nur noch mit Karte zahlen kann. Vorher noch schnell die 5-Euro-Münze einführen, dass hier noch schön unnötig Geld verbraten wird (Design, Produktion, Automatenumstellung).

Ich hätte gerne überall die MÖGLICHKEIT, mit Karte zu zahlen (gerne auch Geldkarte für Kleinstbeträge), aber als ausschließliches Muss? Nein, danke. Weder aus den im Artikel beschriebenen Gründen, noch aus Gründen wie „soll mir Omi dann zu Geburtstag ein Überweisungsformular in den Briefumschlag stecken, für das sie sogar noch 10ct Gebühren bezahlen muss?“ ;-)

Was allerdings das „nur Bares ist Wahres“ angeht: Da würden sich die Leute dann im Notfall sicher etwas einfallen lassen. Der Gold-Markt wird florieren. Vielleicht schiebe ich meinen Enkeln dann mal einen kleinen Goldbarren in die Geburtstagstüte. Oder tausche mit meinem Nachbarn sechs Eier gegen einen Kürbis.
Blöd, dass man sich nicht mehr so einfach ein Schweizer Nummernkonto anlegen kann…

Antworten
Wolfgang

Liebe Mitkommenierer,

bitte einmal überlegen:
1.) Der einzige, der uns wirklich richtig ruinieren kann, ist nicht ein Verbrecher oder eine Gruppe von Verbrechern, sondern sind unsere Vertreter. 1923 und 1948 seien da nur beispielhaft genannt, Zypern und Griechenland machen es uns gerade vor. Das geht natürlich einfacher, wenn man die einzelnen Bürger genauer auf die Finger schauen kann. Die Banken sind auch was, was ordentlich ins Geld gehen kann. Wofür hätten wir sonst den ESFS gebraucht? Wirkliche Weitsicht – mehr als eine oder zwei Legislaturperioden – ist von den Volksvertretern nicht zu erwarten, bei den Banken sieht es noch viel schlimmer aus, da ja quartalsweise berichtet wird.
Man braucht sich nur das Zeug anzuhören, was der Vorstandsvorsitzende Herr Funke von der HypoRealEstate von sich gegeben hat, als es seinem Arbeitgeber schlecht ging.
2.) Es wird schlicht und einfach davon ausgegangen, dass jeder bargeldlos zahlen kann. Das ist jetzt ja schon nicht der Fall. Fragen sie mal Soloselbstständige im Privatkonkurs hat sogar bei Banken, die ihm ein Konto geben müssten, Schwierigkeiten, ein solches aufzumachen. Das dauert dann bis zur Prüfung… Was macht er denn in den Wochen, bis er endlich eine Möglichkeit zum bargeldlosen Bezahlen hat? Fasten und Frieren?
3.) Wir sind schon jetzt zu stark von privaten Institutionen abhängig. Man braucht sich nur die Folgen eines Schufaeintrags anschauen (und das trotz der immer wieder festgestellten „Datenqualität“). Das sollen wir durch die Abschaffung des Bargelds weiter ausbauen? Warum denn das? Cui bono?
4.) Es wird davon ausgegangen, dass mit diesem Zahlsystem überall bezahlt werden kann. Da frage ich mich schon, ob ich im Land meiner angeheirateten Verwandschaft in der Ex-UdSSR zahlen kann? Weißrussische Rubel könnte ich im Westen gar nicht eintauschen, mit diesem Spielzeuggeld will sich hier niemand, weder Banken, noch Google, Apple, Handygesellschaften oder wer sonst auch immer – seine Finger (und sein Geld) verbrennen. Andererseits müsste ich dann der „letzten Diktatur Europas“ vertrauen. Soll das wirklich Herrn Bofingers Ernst sein? Und wie sieht es aus, wenn ich mehr als 10.000€ – kommt bei mir wegen Umsatzsteuervorauszahlungen durchaus vor – auf dem Konto habe? Muss ich die dann beim Grenzübertritt deklarieren? Oder kann ich die per bargeldlosem Irgendwas einfach so „mitnehmen“? Und vielleicht auch noch ausgeben… Über solche Fragen werden unsere Ordnungspolitiker schlaflose Nächte bekommen!
5.) Natürlich sind Negativzinsen eine Quelle des Einkommens für Banken und wenn die ersten damit anfangen, werden andere folgen. Großartige Überzeugungsarbeit bräuchte die Politik da nicht betreiben, um die Bankenwelt zeitweilig zu Negativzinsen zu überreden. Ausweichen kann man dann als Bürger nicht mehr. Für den Staat ist eine Steuerung des Konsums durchaus angenehm. Angenommen, eine Krise bricht jetzt aus. Die EZB könnte die Zinsen gar nicht senken, da sie eh schon fast auf Null sind. Auch hier gehe ich nicht von irgendeiner Weitsicht aus. Zwar sollen wir für die Rente sparen, aber doch bitte nicht während einer Krise. Wir müssen dann ja unsere Wirtschaft ankurbeln und das geht z.B. über Konsum – und der, der nicht mitmacht, wird über Negativzinsen bestraft. Außerdem will ein Politiker bei der nächsten Wahl wieder gewählt werden und nicht bei meinem Rentenantritt. Da ist es schon günstig, dass später, beim Renteneintritt, dann argumentiert werden kann, dass genug Zeit zum Ansparen war und der Rentner, der dann halt nichts hat, halt in Saus und Braus gelebt hat. Bild&Co werden die Böswilligkeit der Selbstständigen dann schon entsprechend verkaufen.
6.) Zypern beweist doch, dass sich kein Staat scheut, bei „großen“ Vermögen ordentlich zuzuschlagen, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht. Für die 100.000€, die ein Zypriot dann auf einer Bank haben durfte, kann ich mir als Selbstständiger keine wie auch immer geartete Rente leisten, ohne dass das Geld in relativ kurzer Zeit weg ist. Und dann? Ich kann mir auch vorstellen, dass bei der Lage sich sicher ein Politiker findet, der erklärt, dass es unfair wäre, 3 Konten bei drei Banken a 40.000€ nicht heranzuziehen, ein Konto a 120.000€ aber schon und das ist natürlich leichter, wenn kein Geld unter dem Kopfkissen sein kann…

Antworten
Die Zukunft wird nicht besser

Man sieht inzwischen auch beim Döner dieses VISA-Wave-Logo oder bei Aldi an der Kasse so ein „WiFi“-Logo was wohl NFC-Payment bedeutet.
Dank 4k/UHD1-Kameras kann man bald jedem seine Pin-Nummern-Eingabe mitfilmen. Für solche Kommentare wurde ich vor Jahren gemobbed.

Inzwischen sind aber auch andere so interessiert wie ich was man dankenswerterweise an den Kommentaren immer mehr sieht.

Dollar never Dies. Ich glaube panama hat gar keine eigene Währung. In ostblockländern waren harte Westmark und Dollar gängige Zahlungs-System.
Fiat-Money gibts vielleicht noch nicht so lange. Davor gabs Wechsel oder Gold-Münzen. Newton (Der mit den Äpfeln und der Gravitation) hat diese Riffelung an den Münzen eingeführt damit man nicht mehr wie zuvor Gold-Teile abknipste und bei der Zentralbank in Geld umwandelte.
Die ganzen Konservativen die Bitcoin mit den üblichen Gründen (Drogen, Waffen, …) ablehnen vergessen zu erwähnen das diese Dinge bisher auch existierten und mit Dollar-Scheinen bezahlt werden. Bitcoin ändert daran gar nix.
Wenn Obama Akte-X gucken würde, wüsste er das diese drei Verschwörungs-Gläubigen meinten, das in den Drähten im Geld RFIDs (gabs da noch nicht aber das Grundprinzip sollte klar sein) drin sind damit man wave-mash-basiert tracken kann wie die Geldscheine sich bewegen bzw. wer welchen Geldschein am Automaten bekommen hat.
http://www.golem.de/news/magnetische-tinte-wenn-der-metalldetektor-ins-portemonnaie-schaut-1203-90780.html

Wenn die Rechtskosten nicht so hoch wären, würde ich diese Sirenen-geräte für geklaute Kleidung als Vorlage nehmen und per Sirene Drogen/Dopingmittel usw. am Urinal-Ende anzeigen.
Eltern von Schülern würden das sofort Crowdfunden und dicke Investment-Runden wären sicher.
Dank Lab-on-a-Chip und anderen Techniken wäre das sehr preisgünstig und sollte in Staatsgebäuden (wie schon die Waffen-Scanner hier und in US-Schulen) Standard werden. Und natürlich bei Sportveranstaltungen, Body-Building-Wettbewerben und natürlich Tour de France usw.
Kontrolle ginge schon längst. Der Wille fehlt. Vernünftiges und richtig hilfreiches Onlinebanking gibts ja auch fast nicht obwohl das wirklich nur eine Angelegenheit des GUIs wäre.

Und direct-Pay-Methoden wären dank Android/iOS problemlos möglich. Man könnte es auch als ergänzenden alternativen Einsatzzweck für NFC-Payment mit iWatch/iPhone/… oder Samsung-Pay usw. mal eben programmieren wo die Rechtskosten bezahlbar sind oder fair Use existiert. Ob die Gelder per Magnet-Wellen(Samsung-pay), NFC (Apple-Pay) oder WiFi/Bluetooth die App des Taxifahrers oder Supermarkt-kasse erreichen ist relativ egal und es gibt ja die 25 Euro Grenze was die Sache z.b. auf dem zitierten Flohmarkt erleichtern würde.
Wenn es einfach wäre, würden die Leute es längst machen.

Aber die EZB will Bargeld verringern und führt endlos lange IBANs ein aber liefert bis heute nicht das schon lange angekündigte QR-Rechnungs-Payment damit man die doofen Nummern nicht abtippen muss. US-Schecks sind längst QR-Code-Basiert. Das Papier drumherum ist Text für Menschen. Der QR-Code ist die Sprache des Schecks nämlich vom Bank-Drucker oder Arbeitgeber-Drucker oder Walmart-Gutschrift-Scheck-Drucker zum Bank-Lese-Gerät. Aber Deutschlands Banken schaffen das bis heute nicht…

Ist zwar OffTopic: Weil es noch Fiktion ist, macht Diskussion keinen Sinn. Aber weil hier viele vernünftige Kommentatoren sitzen nur mal ein Aufruf sich mal zu überlegen und zu beobachten welche Mechanismen am Ende des Jahres zum Beschluss von TTIP führen werden. Börsencrash wie heute, zurückgetretener Minister, … Griechenlandwahl, Drachme returns, Bilderberger, Atlantik-Brücke, angebliche bewaffnete Nerd-Aufstände wegen StarWars 7, … überall kann TTIP lauern und die Dominosteine anschubsen. Bis dahin kann man achtsam sein.

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Stefan Wehmeier

„…den Kreditausweitungen zwischen 1970 und 2009, in Höhe von 1.596 Mrd. Euro, standen in der gleichen Zeit Zinszahlungen des Staates in Höhe von 1.562 Mrd. Euro gegenüber! D. h., nutzbar für Staat und Bürger waren in diesen 39 Jahren nur jene 34 Mrd. Euro, die sich aus der Differenz zwischen Kreditaufnahmen und Zinszahlungen ergeben. – Profitiert hat also alleine jene Bürger-Minderheit, die dem Staat ihr Geld geliehen hat: Sie ist um 1.562 Mrd. Euro reicher geworden.“

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/12/staatsverschuldung-kurz-gefasst.html

Politiker sind keine „Volksvertreter“ (das Volk besteht zu über 90 Prozent aus Zinsverlierern), sondern solche, die den Staat als „Anstalt zur zwangsweisen Einziehung des arbeitsfreien Kapitaleinkommens“ erhalten wollen. Und weil Politiker viel zu dumm sind, die „banalsten Selbstverständlichkeiten“ zu begreifen, kam ein gewisser J. M. Keynes auf die Idee, die „hohe Politik“ mit der „Allgemeinen Theorie (der Beschäftigung der Politik)“ nach Strich und Faden zu verarschen, um sich selbst zum „Jahrhundertökonomen“ zu machen.

Keynes war ein schlechter Schüler von Silvio Gesell, der kaum die Hälfte verstanden hatte, aber er wusste, dass eine „antizyklische staatliche Investitionspolitik“ die Katastrophe (globale Liquiditätsfalle) nur hinausschieben und nicht verhindern kann, denn solange keine staatliche Liquiditätsgebühr („carrying costs“) auf alles Zentralbankgeld erhoben wird und es ein privates Bodeneigentumsrecht gibt, ist der Staat niemals in der Lage, die Verschuldung wieder abzubauen. Keynes wusste auch, dass die „hohe Politik“ alle denkbaren und sogar die undenkbaren Möglichkeiten einer staatlichen Investitionspolitik ausprobieren würde (nebenbei bemerkt: der erste Patient, der den Keynesianismus anwendete, war Adolf Hitler), bevor sie ihr endgültiges Versagen eingestehen müsste, denn etwas anderes können Politiker in einer Zinsgeld-Ökonomie (zivilisatorisches Mittelalter) sowieso nicht machen. Das einzig Sinnvolle, was die „Volksvertreter“ tun können, ist, sich selbst überflüssig zu machen!

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/12/der-abbau-des-staates.html

Aber auch dafür sind Politiker viel zu dumm, denn es fehlt Ihnen jegliche Kompetenz zur praktischen Durchführung einer freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform. Selbst wenn man ihnen bis ins Detail aufschreiben würde, was sie zu tun hätten, würden sie noch immer eine Katastrophe in der Katastrophe auslösen, anstatt die Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu befreien und damit die echte Soziale Marktwirtschaft zu verwirklichen,…

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/08/personliche-freiheit-und-sozialordnung.html

…die nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth überfällig ist:

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html

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