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Bargeld oder bargeldlos: Was geht schneller, was ist günstiger?

Viel wird gestritten über die günstigste, schnellste und einfachste Art, zu bezahlen. Gerade die Pandemie hat ein Umdenken gebracht. Doch haben bargeldlose Verfahren wirklich die erwarteten Vorteile?

6 Min. Lesezeit
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Nur Bares ist Wahres? Nein, auf die Mischung kommt es an. (Foto: Shutterstock)

Die Diskussion um das Bezahlen im Handel tobt seit Jahren: Die Händler müssen seit 2020 für jeden noch so kleinen Kauf einen Bon drucken, die Befürworter argumentieren, dass nur so der Schwarzhandel unterbunden werden könne, die Gegner führen an, dass es ja ohnehin nur darum gehe, dass der Staat weiß, was seine Bürger kaufen. Ähnlich verhärtet sind die Fronten bei der Frage des passenden Bezahlverfahrens: Für die einen sind smartphonebasierte kontaktlose Bezahlverfahren wie Apple Pay und Google Pay die beste Erfindung ever, die anderen sehen alles, was nicht über Bargeld geregelt wird, als einen Angriff auf die persönliche Freiheit des Individuums.

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Immerhin hat die Coronakrise dazu beigetragen, dass die Deutschen deutlich häufiger als früher bargeldlos – und hier vor allem kontaktlos – mit der klassischen Girocard (bekannt als EC-Karte) bezahlen. Eher bei den technikaffinen Zielgruppen sind Apple Pay und Google Pay beliebt, die den Kredit- oder Debitkarten der beiden großen Systeme Visa und Mastercard zu einem Erfolg in Deutschland verhelfen. Dennoch bleiben deren Zuwachsraten moderat.

Eine aktuelle Studie des EHI Retail Institute hat für 2020 einen niedrigeren Transaktionsteil für Bargeldkäufe ausgemacht. Dieser soll um 5 Prozentpunkte sinken, der Umsatzanteil sogar um 5,3 Prozentpunkte abnehmen. Der Anteil der Girocard soll laut Hochrechnungen vom November von 33,6 auf 40,2 Prozent gestiegen sein. 2020 war zweifellos das wachstumsstärkste Jahr für unbares Bezahlen in Deutschland seit Beginn der regelmäßigen Erhebungen durch das EHI im Jahr 1994.

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Bargeld oder bargeldlos: Was kostet all das genau und was geht am einfachsten?

Dieser Frage ist die deutsche Bundesbank in einer groß angelegten Studie nachgegangen. Grundsätzlich, das sei allen Fundamentalisten der Bargeld- und der Bargeldlos-Seite gleich gesagt, fährt der Handel aktuell mit einem Mix aus Bargeld und unbaren Verfahren am besten, wie auch die Bundesbank findet. Die Untersuchung zeigt aber auf, dass Bargeld nicht teurer als bargeldlose Verfahren sein muss, noch dazu, weil Händler ohnehin meist umsatzbezogen mit Sicherheitsfirmen abrechnen. Eine Auszahlstation, wie sie beispielsweise viele Lebensmitteldiscounter und -ketten anbieten, sorgt somit leider in der Regel nicht dafür, dass der Händler weniger für den Abtransport des Geldes zahlt, obwohl ja physisch weniger in der Kasse ist.

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Mobile Payment schneller als Barzahlung

Was die Geschwindigkeit betrifft, ist die Sache übrigens nicht ganz eindeutig: 22,3 Sekunden dauert im Durchschnitt eine Bezahlung mit Bargeld am POS. Damit ist Bargeld um rund sieben Sekunden schneller als eine Kartenzahlung mit Pin-Eingabe und knapp 16 Sekunden schneller als eine Kartenzahlung mit Unterschrift, wie die Bundesbank ermittelt hat. Doch eine aktuelle Studie der DHBW Heilbronn kommt zu einem anderen Ergebnis: Danach seien kontaktloses Bezahlen mit Smartphone und ohne Pin nochmal rund fünf Sekunden schneller als Barzahlung zu realisieren, was freilich nur Zahlung von Kleinbeträgen bis zum Beispiel 50 Euro betrifft. Dieser Betrag wurde von 25 auf 50 Euro angehoben.

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Für die Zukunft wird es aber vor allem darum gehen, wie schnell und nachhaltig sich das kontaktlose Bezahlen durchsetzen kann. Denn das, soviel steht bereits heute fest, ist immer dann schneller und somit günstiger als eine Bargeldzahlung, wenn Kunde und Kassierer mit der Technik klarkommen. Bemerkenswert, aber wenig verwunderlich: die Erkenntnis der Bundesbank, dass die Dauer einer Bezahlung, unabhängig von der Wahl des Zahlungsmittels, mit zunehmendem Alter ansteigt.

Girocard-Zahlungen sind für den Handel interessant

Die Kosten einer Transaktion liegen für den Handel im Schnitt bei knapp 24 Cent – etwas niedriger, wenn viele Zahlungen mit der kontaktlosen Girocard abgewickelt werden. „Insgesamt weisen Barzahlungen nach wie vor die geringsten Kosten pro Transaktion auf, kontaktlose Girocard- oder Kreditkartenzahlungen werden aber aufgrund der geringeren Bezahldauer noch günstiger als Lastschrift- und Kreditkartenzahlungen mit Unterschrift“, erklärt die Bundesbank. „Umsatzbezogen kehrt sich das Verhältnis um: Kontaktlose Girocardzahlungen haben die geringsten Kosten, gefolgt vom elektronischen Lastschriftverfahren, kontaktlosen Kreditkartenzahlungen, Barzahlungen und Kreditkartenzahlungen mit Unterschrift.“ Letztere gehen richtig ins Geld, sind somit ein echtes Entgegenkommen des Handels und wohl auch ein Zugeständnis an Geschäftskunden und ausländische Kunden, die diese Form des Bezahlens nun mal einfach gewohnt sind und bevorzugen.

Bargeld oder bargeldlos – was ist günstiger, schneller, einfacher? (Grafik: Deutsche Bundesbank)

Doch auch Bargeld verursacht Aufwand: Klar ist einerseits, dass die Bereitstellung von Bargeld hohe Kosten für alle Beteiligten mit sich bringen kann, was beispielsweise dazu führt, dass die 1- und 2-Cent-Münzen schon nicht mehr von der einzigen Geld liefernden Volksbank auf die Insel Wangerooge transportiert werden – es ist einfach zu teuer geworden, dass hieraus noch ein Nutzen entstünde. Fest steht aber auch, dass Kreditkartenzahlungen infolge der höheren Transaktionskosten in jeder Betrachtung teurer als Barzahlungen oder Girocard-gestützte Zahlungen sind. Hinzu kommt das Risiko eines Überfalls und die damit verbundenen Kosten für Sicherheitsvorkehrungen in den Geschäften selbst.

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Lösungen wie Apple Pay kosten zusätzlich zu den üblichen Abwicklungskosten noch systembedingt bankenseitig 0,15 Prozent – ein Betrag, den niemand, der entsprechende Verträge mit Apple hat, auch nur in den Mund nehmen will, den aber jeder in der Branche kennt. Das zeigt schon, dass reine Girocardzahlungen günstiger sind und selbst die Bezahlung mit Apple Pay auf Basis einer Girocard, wie es die Sparkassen seit vergangenem Jahr bieten, den Händler günstiger kommen dürfte als eine kreditkartenbasierte Lösung. Dagegen fällt für Google Pay übrigens keine Gebühr seitens Google an – lediglich die üblichen bank-, beziehungsweise zahlungsmittelspezifischen Provisionen.

Bargeld: 78 Prozent aller Zahlungsvorgänge

Abgesehen davon kann von einer grundlegenden Verdrängung des Bargelds zumindest im deutschen Handel keine Rede sein. Denn noch immer werden 78 Prozent aller Zahlungsvorgänge in Deutschland am POS noch mit Münzen und Scheinen abgewickelt. Gemessen am Umsatz sind das immerhin noch 51 Prozent, die bar erfolgen – klar, weil vor allem niedrigere Transaktionen mit Bargeld erledigt werden. Erwartungsgemäß ist die bargeldaffinste Branche dabei der Lebensmittelhandel.

Trotzdem ist wohl der Mix an Zahlungsweisen, wie eingangs beschrieben, wohl noch über längere Zeit die optimale Lösung für den Handel in Deutschland. Es gibt nun einmal immer mehr Kunden, die gerne mit Apple Pay, Kreditkarte oder zumindest mit der Girocard bezahlen wollen, und das sollte dem Handel dann doch das Kartenterminal wert sein. „Lohnt sich für uns nicht“, heißt es da oft pauschal, wobei übersehen wird, dass es inzwischen Lösungen gibt, die wie etwa das Sumup-Terminal oder iZettle gar nicht mehr regelmäßige Kosten nach sich ziehen müssen, wenn das Kartenlesegerät nicht genutzt wird. Umgekehrt lassen sich aber Risiken reduzieren, weil durch eine bargeldlose Lösung gar nicht so viel Bargeld in der Kasse liegt und man den Kunden, der aus welchen Gründen auch immer kein Bargeld in der Tasche hat, nicht wegschicken muss.

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Dass die bargeldlosen Bezahlverfahren in Deutschland zunehmend beliebter werden, ist wohl ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. Denn zum einen haben viele Kunden in den letzten Monaten gelernt, dass gerade bei kleineren Beträgen bis 50 Euro eine einfache Handbewegung für den Bezahlvorgang ausreicht, ohne dass man einen Pin-Code eingeben muss, zum anderen rüsten auch immer mehr Geschäfte bargeldlos nach. Dass Deutschland wohl nie wie Schweden oder die Niederlande zum Bargeldlos-Land wird, dürfte aber auch klar sein. Dazu ist die Zahl der vehementen Bargeldlos-Gegner hierzulande einfach zu groß. Geschäftsleute tun deshalb gut daran, beide Wege als Angebot an den Kunden zu akzeptieren und einzusehen, dass bargeldlose Bezahlverfahren weder komplexer noch teurer sein müssen als die Bargeldversorgung und -abholung.

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38 Kommentare
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Dein t3n-Team

Daz Khan

Also von mir aus kann das doch jeder halten, wie er/sie das möchte. Das ist (noch) ein freies Land und Bargeld hat eine wichtige Funktion!

Was mir aber gar nicht passt, sind diese ewig gestrigen „Geschäftsleute“, die immer noch bloß Bargeld oder maximal Bank-/Giro-Card akzeptieren und das mit den Kosten begründen. Wenn es sich dabei nicht um Läden handelt, die ich aufsuchen muss, weil ich das Gewünschte nur dort bekomme, lasse ich diese ollen Kamellen inzwischen konsequent links liegen und hole mir mein Zeug da, wo ich auch mit dem Kreditkarten-Token auf meinem Fitnesstracker zahlen kann. Geschäfte, die wirklich nicht erkennen, dass sie das Umsätze kostet, sterben zurecht langsam aus.

Antworten
Micha

Die Aussage, dass kontaktloses bezahlen nur bis 25 Euro Pinfrei geht stimmt nicht ganz. Mit Apple Pay bezahle ich auch 50€ ohne eine zusätzliche PIN. Heists, mit Handy kontaktlos bezahlen ist immer genauso schnell, egal welcher Betrag.

Antworten
Sebastian

Ging z.B. bei Kaarstadt auch mit Beträgen über hundert Euro. Ohne Pin-Eingabe :)

Antworten
Felix

Korrekt. Und das stimmt für alle Händler. Apple Pay und die meisten anderen mobile payment systeme nutzen „CDCVM“ (Consumer Device Cardholder Verification Method). Somit muss am Terminal nie eine Pin eingegeben werden.

Micha

Pssst: Schaut nochmal, wie die Insel im ersten Absatz der zweiten Seite heißt. ;)

Antworten
Claudia Wieschollek

Hoppla, danke für den Hinweis, ist korrigiert!

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MrX

Die Insel heißt Wangerooge ;-)

Willy Millowitsch

Lasst euch bloss nicht draufheben,
die Reue wir bitter.
Gruß
Karl

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Sassy

Bargeld ist die einzige Möglichkeit, anonym zu bezahlen! Alles andere ist irrelevant.

Antworten
Chris

Es gibt auch PaySafe. Nimmt nur nicht jeder.

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Frederik

Im Laden?

Bernd Milota

Der Staat möchte halt überall den Bürger kontrollieren. Bargeldloses Verfahren würde dem Staat einen gläsernen Bürger bescheren. Nur die Superreichen würden wieder als Gering-Steuerzahler Vorteile erzielen und ihr Geld ins Ausland transferieren können. Wie immer ist der kleine Mann der dumme und die Bonzen lachen…

Antworten
W

Ich lache schon jetzt über deine Paranoia.

Antworten
der W

Das ganze Handybezahlzeugs geht mal, mal nicht, dann fummeln alle wie die Deppen rum und ich stehe da wie eine Nappsülze. Bargeld oder EC ist der schnellste Bezahlvorgang. Sofern auch alle wissen, dass sie nach dem Einkauf bezahlen müssen und nicht erst mal das Geld/Karte suchen. Aber auch „moderne“ Menschen suchen ihr Handy dann und fummeln erst mal rum. Das Selbe einchecken bei Flügen. Was ich DAS GEFUMMEL da von Handyfreaks hasse! Und ja, ich verstehe Geschäfte, die American Express bsp. aussperren……

Antworten
Wolfgang Krauß

Was mir an diesen Bericht wieder auffällt, ist wieder die Erwähnung von apple und google mit Bezahlsystemen. Auch deutsche Einzelhändler haben Bezahlsysteme über Handy, z. B. Edeka und Netto. Wobei bei Edeka erwähnt werden muss, die stellen sogar die Internetverbindung. Ohne Anbindung an Internet geht das Bezahlen mit Handy gar nicht. Da greift man auf EC-Karte oder Bargeld zurück. Dumm nur, wenn nur noch Bargeld geht, aber das können sich einige in Deutschland gar nicht vorstellen, gelle? Du gehst um Ecke und schon ist die Service-Station mit Kundenberater Deiner Bank da!

Antworten
Lars

Man braucht im Moment der Bezahlung keine Internetverbindung bei Google Pay, nur alle paar Bezahlvorgänge mal um neue Tokens herunterzuladen.
Apple Pay genauso nicht.
Dass das bei Insellösungen von einzelnen Handelsketten anders ist, ist verständlich.

Elmond

Ich zahle zu 99% mit Bargeld.
Mit allen anderen Zahlungmöglichkeiten zahle ich auch immer mit Daten, die für Unternehmen Macht und Kontrolle bedeuten, worüber sie hohe Umsätze generieren. Und ich kenne kein Unternehmen, dem ich einen Umgang mit dieser Macht zutrauen würde – daher behalte ich sie lieber selbst. :)

Darüber hinaus fällt es mir persönlich leichter so Dinge zu kaufen, die ich auch wirklich brauche – einfach weil der Bezug zu dem was ich Geben muss materiell greifbar ist.

Antworten
HW

Es kann ja jeder halten wie er will. Aber man muss leider feststellen, dass regelrecht Kampagnen gegen das Bargeld laufen. Mastercard und Visa tun sehr viel für die Stimmung gegen Bargeld, weil sie an diesen Transaktionen nichts verdienen.
Noch besteht in Deutschland weitestgehend Wahlfreiheit. Werden aber Bargeldeinzahlungen für den Handel massiv verteuert, dann ist diese Diversität verloren.
Das Argument mit dem Schwarzgeld kann ich im Handel nicht nachvollziehen. Muss dagegen wirklich ausnahmslos ein physischer Beleg gedruckt werden, der eh meist im Müll landet? Die elektronische Erfassu g der Transaktion sollte dem Finanzamt doch reichen. Die wollen eh kein Papier mehr haben.

Bei einem komplett bargeldlosen System muss man sich dazu 100% auf die Technik verlassen. Was passiert einem Händler, wenn seine Terminals ausfallen? Was wenn man in den Übertragungsprotokollen Fehler entdeckt, oder wenn die Bank einen technischen Ausfall hat?

Und an der Kasse. Ich habe noch genug Zeit um etwas zu warten. Egal ob jemand Kleingeld sucht oder seine PIN zweimal eingeben muss. Oder weil die Payback Karte versackt ist.

Jedes Brötchen und jeden Kaffee brauche ich aber nicht auf dem Kontoauszug. Ist mir zu unübersichtlich und zu sehr „Bewegungsprofil“.

Antworten
HW

PS

Studien haben gezeigt, dass der Kunde bei bargeldlosen Zahlungsarten bereit ist mehr Geld auszugeben. Bargeld ist also ein Mittel sein Geld beisammen zu halten. Für den Handel eher ein Gegenargument.

Antworten
the real

„Bargeld oder bargeldlos: Was ist billiger, was geht schneller?“ hää, man muss schon hart auf den kopf gefallen sein oder geld von (bargeld gegnern) bekommen um so eine sinnfreie bzw. in die irre führene Überschrift zu wählen.

Antworten
Karin66

Ich gehöre wahrscheinlich in den Augen vieler Leser hier zu den hoffnungslos „altmodischen“ Leuten – aber mir ist diese ganze Zahlerei über das Smartphone immer noch suspekt, eben weil in meinen Augen viel zu unsicher! Dieses Argument wird in diesem Artikel hier leider völlig ausgeblendet, obwohl es meiner Meimnung nach überaus wichtig ist! Okay, ich zahle auch öfter mit meiner EC-Karte, habe aber sogar diese NFC-Funktion gleich nach Erhalt der neuen Karte deaktiviert, da ich auch dieser Sache absolut nicht traue und dann eben doch lieber meine PIN eingebe – selbst wenn das eben länger dauert. Ich möchte nämlich nicht noch mehr zu „gläsernen Kunden“ werden und zahle daher eben auch viele (vor allem eben kleinere Beträge) immer noch in bar. Daher stimme ich auch dem Artikel zu, dass es eben der Mix für den Handel macht und hoffe, dass Bargeld NIE aussterben wird!

Antworten
Chris

„Dieses Argument wird in diesem Artikel hier leider völlig ausgeblendet, obwohl es meiner Meimnung nach überaus wichtig ist! “ Wahrscheinlich, weil es nur eine gefühlte „Wahrheit“ ist. Oder wodurch begründet sich konkret diese Unsicherheit? Bargeld wird auch gestohlen, man verliert es etc. Wenn jemand mein Handy klaut, muss er erstmal mein Bildschirm-Passwort knacken, dann noch irgendwie an mein PayPal Passwort oder meinen Fingerabdruck kommen, und das alles, bevor ich gemerkt habe dass mein Handy weg ist und ich meinen Account gesperrt habe.
Und was das Auslesen angeht: Die benötigte Nähe dafür ist nur wenige Centimeter, wenn die Karte im Portmonnaie ist und Metall die Übertragung stört, wird es noch schwieriger. Außerdem kann man ja alle Transaktionen nachverfolgen.

Was die „gläserne Kundin“ angeht: Da ist es völlig egal ob man per NFC oder PIN bezahlt.

Antworten
Karin66

Hallo Chris,

ich meinte eigentlich auch weniger die physische Unsicherheit – eben dass das Gelnd oder das Handy gestohlen wird, klar, das kann natürlich auch immer passieren. Man muss eben auf beides gut aufpassen.
Ich meinte aber eher die Unsicherheit, eben dass das Handy gehackt wird und dann eben mit den ganzen Daten Unfug getrieben wird. Ich aktualusiere natürlich schon immer regelmäßig mein Antivirenprogramm und die Firewall auf dem Gerät, checke es auch regelmäßig. Aber manche Leute sind hier leider immer noch so naiv, dass die gar nicht wissen, dass man eben auch (und gerade da vor allem!) ein gutes Antivirenprogramm nebst Firewall auf dem Handy braucht! Und die denken auch nicht unbedingt immer daran, ob das – wenn vorhanden – auch auf dem neusten Stand ist! Man braucht sich nur unbedarft eine unbekannte App runterzuladen (was man tunlichst NICHT machen sollte) – und schon kann man sich einen netten Trojaner einfangen. Ich weiß, auch beim PC kann das passieren, aber da sind die meisten Leute eben doch noch vorsichtiger…

Gerd Reichenbach

ZITAT“ Die Händler müssen ab 2020 für jeden noch so kleinen Kauf einen Bon drucken“

Da sind eindeutig FAKE NEWS !1!111

„Die Händler müssen ab 2020″ NICHT “ für jeden noch so kleinen Kauf einen Bon drucken“ !!!!!

Nur Händler mit elektronischen Registrierkassen müssen einen Bon drucken ! Aber den haben die auch bisher in der Praxis schon immer gedruckt !

In der Praxis ändert sich als praktisch nix !!!!

Kein Händler ist verpflichtet, überhaupt eine elektronische Registrierkasse für seine Verkäufe zu benutzen ! Weder ein großer, noch ein kleiner.

Antworten
Charlotte

Ein großer Punkt, der mich mehr oder weniger zum bargeldlosen Zahlen gezwungen hat, ist dass meine Bank die mir nächstgelegene Filiale geschlossen hat. Zum Bargeld abheben muss ich nun mindestens 2 Stationen mit der Stadtbahn fahren, oder eben 20 Minuten zu Fuß gehen. Oder die Bank wechseln. Mmmmhhh. Oder eben einfach mit Karte Zahlen.

Antworten
Heinz

Ich kaufe ein Brötchen für 23CT beim Bäcker Abbuchungskosten 24CT und Kosten für den Bon, was bleibt da noch Übrig?

Antworten
Gerd Reichenbach

Verstehe ich nicht !?

Antworten
Heinz

Im Artikel steht geschrieben, dass dem Handel die Transaktion ca. 24Ct kostet. Wenn ich nun für einen Kleinstbetrag beim Bäcker bargeldlos bezahle hat er höhere Kosten als der Preis des Produktes, also muss er seine Produkte teurer machen. Die Verkäuferin hat die paar Ct evtl schneller in der Kasse wie der E-Pay dauert.

Gerd Reichenbach

Und, wo soll denn da das Problem sein ? Mit der Karte zahlen, wenn man kann, ist immer sinnvoll ! aber das spricht dennoch nicht gegen Bargeld; es wird nie überall möglich sein, auf Bargeld zu verzichten.

Und dass die Bankfiliale geschlossen hat, spricht auch nicht gegen Bargeld ! Gibt inzwischen fast überall Geldautomaten, da muss man nicht endlos zu anderen Filialen fahren; irgendwann kommt man auf seinem Weg zum Einkauf sicher am nächsten Bargeldautomaten vorbei.

Und selbst wenn nicht; die meisten Geschäfte akzeptieren inzwischen die kartenzahlung und gerade die größeren Lebensmittelfilialisten zahlen auf Karte an ihren Kassen sogar Bargelld auf Wunsch aus !

Antworten
Nordenslys

Bargeld lacht!
Kreditkarten und Bezahlsysteme kosten dem Verbraucher zusätzliches Geld (Gebühren)!
Es verdienen die Banken und Anbieter.
Wo soll das hinführen?

Antworten
Gerd Reichenbach

Ja klar, die erbringen Dir dafür ja auch eine Leistung ! Würdest Du für Deinen Arbeitgeber eine Leistung erbringen und dann sagen: „Hallo Chef – das habe ich Dir aber jetzt kostenlos gemacht – dafür will ich nix ???!!!

Genauso müssen auch die Banken ihere leistungen bezahlt bekommen, insbesondere als die im Zinsbereich jetzt nix mehr verdienen !

Du bist ja aber nicht gezwungen, die Leistungen der Banken in Anspruch zu nehmen ! Hebst alles und zahlst künfit nur noch bar !

So what ?

Antworten
Gerd Reichenbach

„Kreditkarten und Bezahlsysteme kosten dem Verbraucher zusätzliches Geld (Gebühren)!
Es verdienen die Banken und Anbieter.“

Erstens verlangen auch die meisten Banken Gebühren; da sie nix mehr mit Zinsen verdienen können, liegt das ja nahe ! Und auch Geldautomaten kosten die Anbieter eine Menge Geld ! Wieso erwartet man denn überall, dass solche Dienstleistungen kostenlos sein müsten ! Solangr die Banken gut an unseren Zinsen verdienen konten ging das zwar; aber auch die Zinsen musste letztlich jemand bezahlen !

Auch #Nordenslys will für seine Arbeit sein Geld verdienen ! Oder gehst Du zur arbeit ohne eine angemessene Entlohnung zu erwarten oder zu verlangen ???

Im Übrigen gibt es nach wie vor noch Banken, die Barauszahlungen kostenlos machen, man muss sich nur umschauen und ggfls. einfach wechseln ! Dane4ben kann man mit seiner EC-Karte praktisch in allen Geschäften heute kostenlos bezahlen !

So what ?

Antworten
ergraute Blondine

Da es nicht einfach ist, alle möglichen negative Folgen der angebotenen bargeldlosen Zahlungsmethoden für unsere Gesellschaft abzuschätzen, sollten wir vielleicht nicht nur Bequemlichkeit, Verfügbarkeit und Zeitersparnis in Betracht ziehen.
Ziemlich umfassende Zustandsbeschreibung von Einem, der sich auskennt zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=yxJPuccfQy0&list=PLeJoe5WGh0K3NLrbu4kE8wBdN01ulBr3R&index=32

Antworten
Bronko

Es scheint keinen mehr zu interessieren, dass der vollelektronische Kunde ohne Bargeld komplett überwacht werden kann. „Sie trinken zu viel bier -> sie bekommen die versicherung nur zu dien konditionen oder den Führerschein2 -< Nur ein beispiel von vielen. Ode dass ich technisch den Menschen ohne Bargeld komplett aUSSCHALTEN kann (ja, kann ich!) interessiert auch niemanden. dann könnt ihr technischen Spielemeiers nicht mal ein Brötchen kaufen. Das merkt ihr wohl gar nicht??

Antworten
Donald Duck

Danke Bronko,
endlich Mal jemand, der genau das hinterfragt und auch anspricht. Viel zu Wenige bisher.
Bargeld bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit !!!
Egal, was an Gegenargumenten angeführt wird, es bleibt dem Bargeldzahler vorbehalten, was und wieviel er kauft, völlig anonym und Systemunabhängig. Man stelle sich nur vor, daß jemand ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung hat, doch das Bargeld ist abgeschafft. Er paßt aber nicht in das politische Sytem … Nun drückt jemand, dem das nicht paßt, auf den entsprechenden Knopf und setzt das Häkchen … Dann kann der Unbequeme sich nicht Mal was zu Essen kaufen. Kaufen seine Freunde was für ihn, so erfährt die entsprechende Stelle auch Dank des gläsernen Kunden davon. Da werden dann eben auch wieder die entsprechenden Knöpfe gedrückt … Oje … So läßt sich letztendlich der Bürger kontrollieren und wird zum willfähigen einheitlichen Verbraucher. Mehr interessiert die Wirtschaft und Politik nicht, denn die sind miteinander verfilzt. Also bitte bedenkt dies und erhaltet das Bargeld. Bargeld bedeutet Freiheit und ebenso Individualität !
Die Chinesen haben jetzt schon ein Punktesystem zur Kontrolle und Bespitzelung seiner Bürger eingeführt.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-schafft-digitales-Punktesystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

Antworten
Gerd Reichenbach

Nun ja, wir wollen doch mal nicht zu sehr übertreiben ! Ich bin davon überzeugt, dass der Datenschutz in Deutschland mit Sicherheit ein wenig besser ist, als in China ! Aber wenn er dies nicht wäre oder der“gläserne Mensch“ würde tatsächlich auch bei uns einmal Realität, dann darfst Du sicher sein, dass die dann nicht wirklich Dein Einkaufsverhalten dazu brauchen; da wird es dann um ganz andere Dinge gehen, die Du durch Zahlkarten-Abstinenz auch nicht wirst verhindern können !

Felix

Sorry, aber der Artikel hat mehrere Fehler, oder?
– „Danach seien kontaktloses Bezahlen mit Smartphone und ohne Pin nochmal rund fünf Sekunden schneller als Barzahlung zu realisieren, was freilich nur Zahlung von Kleinbeträgen bis zum Beispiel 50 Euro betrifft. Dieser Betrag wurde von 25 auf 50 Euro angehoben.“ –> Das stimmt ja so nicht. Also wenn ich ApplePay nutze dann kann man auch Beträge über 50 € zahlen, weil man die Zahlung sowieso immer über seinen Fingerabdruck freigibt. Mit der Smartwatch spare ich mir selbst den Fingerabdruck und drücke nur 2x seitlich, um auch große Beträge zu zahlen. Die 50 € sind die Grenze, wenn ich die NFC Funktion meiner Kreditkarte nutze.
– „Das zeigt schon, dass reine Girocardzahlungen günstiger sind und selbst die Bezahlung mit Apple Pay auf Basis einer Girocard (die Sparkassen arbeiten daran, verschieben den möglichen Launch aber von Quartal zu Quartal) den Händler günstiger kommen dürfte als eine kreditkartenbasierte Lösung.“ –> Ich bin zwar nicht bei der Sparkasse, aber anderen Artikeln nach zu urteilen funktioniert ApplePay mit der Girocard der Sparkasse seit Ende letzten Jahres.

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