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Jeder 5. meidet Geschäfte, die nur Bargeld annehmen

Immerhin jede:r Fünfte in Deutschland meidet Geschäfte, in denen man nicht in irgendeiner Form bargeldlos zahlen kann. Und mehr als die Hälfte der Konsument:innen glaubt, dass wir in fünf Jahren im Alltag kaum noch mit Bargeld bezahlen werden.

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(Foto: Shutterstock)

Die Pandemie hat dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen in Deutschland zumindest teilweise bargeldlos und kontaktlos bezahlen, auch und gerade bei kleineren Beträgen. Und eine neue Auflage des Payment Monitors von Visa belegt, dass selbst im bargeldorientierten Deutschland ein Umdenken stattfindet.

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Laut der repräsentativen Befragung unter knapp 1.800 Menschen in Deutschland greifen insbesondere die unter 36-Jährigen immer seltener zum Bargeld: Zahlten 2019 noch 65 Prozent von ihnen häufig bar, sind es in diesem Jahr nur noch 35 Prozent. Selbst im stationären Handel nutzen die Konsument:innen in Deutschland weiterhin intensiv digitale Bezahlmöglichkeiten, Tendenz steigend. Und immerhin 86 Prozent der Befragten glauben, dass das während der Pandemie angeeignete Bezahlverhalten auch in Zukunft in der Gesellschaft beibehalten wird.

Die wichtigsten Argumente dafür sind Schnelligkeit, ein guter Überblick über die Ausgaben und die Unabhängigkeit vom Bargeldautomaten. Und nach und nach werden die Schwellenängste abgebaut: Beim Kauf im Internet sorgen sich 16 Prozent vor einem Datenabgriff, ein deutlicher Rückgang verglichen mit 26 Prozent vor drei Jahren. Im stationären Handel machen sich in diesem Jahr nur noch acht Prozent große Sorgen über Datenabgriffe, ein Rückgang von vier Prozentpunkten im Vergleich zu 2019.

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Besonders großen Wert legen die Verbraucher:innen beim bargeldlosen Bezahlen auf Sicherheit. An Kartenzahlungen schätzen sie, wenn sie bei nicht autorisierten Zahlungen ihr Geld zurückerhalten. Das ist für 94 Prozent ein wichtiger Vorteil. In der Tat dürfte das der wichtigste Vertrauensfaktor sein, egal, ob die Bank haftet oder der Kartenanbieter, wenn etwas schiefgeht.

Junge Zielgruppen zahlen selbstverständlich mit Mobilgerät

Das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse wird mittlerweile von fast allen genutzt (91 Prozent), vor drei Jahren war es gerade mal jede:r Zweite (55 Prozent). Diese Bezahlform ist in allen Altersgruppen verbreitet: Zahlen bei den unter 36-Jährigen ganze 95 Prozent kontaktlos, sind es bei den über 60-Jährigen bereits 88 Prozent.

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Dagegen ist Mobile Payment mit Smartphone oder Wearable (etwa einer Smartwatch oder einem Ring) noch eher eine Geschichte, die vor allem bei jüngeren Zielgruppen wichtig ist. Während bereits ein Drittel (33 Prozent) der unter 36-Jährigen damit an der Ladenkasse zahlt, sind es bei den über 60-Jährigen nur neun Prozent. Insgesamt sind es 19 Prozent, wobei 27 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen so bezahlen.

Und all das trägt dazu bei, dass die Deutschen lieber ihre Geldbörse daheim liegen lassen als das Smartphone. Zwar würde immer noch die Mehrheit beim Verlassen des Hauses das Portemonnaie vorziehen, bereits 44 Prozent würden sich aber für das Smartphone entscheiden. Inzwischen nutzen die unter 36-Jährigen das Smartphone so intensiv, dass fast sieben von zehn (68 Prozent) sich eher für das Smartphone als für ihr Portemonnaie entscheiden würden, wenn sie aus dem Haus gehen.

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Zwar ist Bargeld noch in den allermeisten Portemonnaies der Verbraucher:innen in Deutschland vorzufinden, doch vor allem die 18- bis 35-Jährigen setzen immer seltener auf Bargeld und führen niedrigere Beträge mit sich. Insgesamt ein Drittel (34 Prozent) aller Verbraucher:innen hat in der Regel weniger als 50 Euro bei sich, drei Viertel (75 Prozent) haben unter 100 Euro im Portemonnaie. Gen Y und Z (18 bis 35 Jahre) haben tendenziell deutlich weniger Bargeld dabei als die älteren Generationen – über die Hälfte (52 Prozent) hat weniger als 50 Euro im Geldbeutel. Im Vergleich dazu finden sich bei den über 60-Jährigen häufiger Beträge über 50 Euro (77 Prozent).

Jeder 5. meidet Geschäfte mit reiner Barzahlung

Bemerkenswert ist auch folgende Zahl: Immerhin 20 Prozent der Verbraucher:innen meiden Geschäfte, wenn dort nicht mit der Karte oder digital bezahlt werden kann – unter den 18- bis 35-Jährigen ist es sogar fast ein Drittel (32 Prozent) und unter den Mobilzahler:innen sind es 41 Prozent. Und während 63 Prozent der über 60-Jährigen angeben, häufig mit Bargeld zu bezahlen, sind es bei Gen Y und Z nur 35 Prozent. Vor allem die Mobilzahler:innen haben sich teilweise schon vom Bargeld verabschiedet: 31 Prozent zahlen nie oder so gut wie nie bar.

Die Menschen in Deutschland erwarten zudem, dass das Bargeld in naher Zukunft weiter an Bedeutung verlieren wird: Knapp über die Hälfte (51 Prozent) der Verbraucher:innen glaubt, dass es in fünf Jahren alltäglich sein wird, nicht mehr mit Bargeld zu bezahlen. Ein Blick in Länder wie Schweden oder die Niederlande zeigt, dass das durchaus realistisch ist. Denn auch wenn die Deutschen sich wohl niemals komplett vom Bargeld als gängigem Zahlungsmittel verabschieden werden, ist der Trend hin zu einer (mehr oder weniger friedlichen) Koexistenz von Karte oder Mobile Wallet und Bargeld immer häufiger anzutreffen.

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Deutsche sind noch zurückhaltend bei Kryptoakzeptanz

Dabei hat sich Mobile Payment auch im E-Commerce zu einer wichtigen Zahlungsform entwickelt. Die PSD2-Richtlinie und die Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgen hier für die nötige Sicherheit, die gerade mit Mobilgeräten einfach umzusetzen ist. Die Gesichtserkennung ist dabei 2022 mit 46 Prozent das meistgenutzte Authentifizierungsverfahren bei mobilen Zahlungen und verdrängt den Fingerabdruck (41 Prozent) und die Pin-Eingabe (35 Prozent) auf die nachfolgenden Ränge.

Mittlerweile kaufen 62 Prozent über ihr Smartphone oder Tablet online ein. Durch die intensive Nutzung von Onlinekanälen im Zuge der Pandemie hat sich der Ruf des Kaufs im Internet verbessert: 15 Prozent bewerten Onlinezahlungen heute positiver als vor Beginn der Corona-Pandemie, in der Gruppe der unter 36-Jährigen sind es 18 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bereits 23 Prozent.

Ein anderes Thema, das der Payment Monitor beleuchtet, ist die Kryptowelt – und zwar eher aus der Sicht der Bezahlvorgänge als aus Investmentsicht. Dabei ist Deutschland aber in der DACH-Region sicher nicht Vorreiter: Denn in Bezug auf Kryptowährungen sind die Deutschen deutlich zurückhaltender als ihre Nachbarn. Geben in Deutschland bisher nur 7 Prozent der Befragten an, mindestens eine Kryptowährung zu besitzen, ist der Anteil der Kryptobesitzer:innen in Österreich (14 Prozent) und der Schweiz (23 Prozent) deutlich höher.

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Mehrheitlich werden digitale Währungen hierzulande als Anlage genutzt, bezahlt wird mit ihnen selten. Lediglich 14 Prozent der Besitzer:innen haben bereits mit einer Kryptowährung bezahlt. Auch hier liegt der Anteil in den Nachbarländern deutlich höher (Österreich: 37 Prozent, Schweiz: 38 Prozent).

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Dein t3n-Team

Niko Müller

Nur Bares ist Wahres. Ansonsten werde ich zum gläsernen Bürger, und alle Ausgaben werden dokumentiert. Die jungen Leute blicken es noch nicht ganz…

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