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Bayerns erste KI-Ampel sorgt bei Autofahrern für Frust

Rund drei Monate ist die erste von künstlicher Intelligenz gesteuerte Ampel im niederbayerischen Essenbach in Betrieb. Doch die Bewohner:innen der Kleinstadt sind verärgert – und umfahren die Kreuzung mit der KI-Ampel inzwischen sogar ganz bewusst.

Von Sabine Vaas
2 Min.
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Die Kreuzung im bayerischen Essenbach im Landkreis Landshut ist im Gegensatz zu der Hauptstraße auf diesem Symbolbild verwaist – sehr zum Missfallen der Autofahrer:innen, denen die dortige KI-Ampel das Leben schwer macht. (Foto: Ralf Gosch / Shutterstock)

Grund der sich häufenden Beschwerden seitens der Essenbacher:innen: Die Grünphasen der KI-Ampel an der Kreuzung seien den Autofahrer:innen nicht lang genug, die Hauptstraße werde bevorzugt – auch dann, wenn dort gar keine Autos fahren. In den Seitenstraßen hingegen stocke der Verkehr und es entstünden Staus. Ist die KI-Ampel, die sich dynamisch der aktuellen Verkehrslage anpassen soll, also nicht intelligent genug?

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KI-Ampel in der Kritik: „Warum reagiert die Ampel nicht?“

Wie der BR berichtet, seien viele Bewohner:innen in Essenbach frustriert, die Schaltung der Ampel ist für die Autofahrer:innen oftmals nicht nachvollziehbar und einige Anwohner:innen würden inzwischen für ihre Wege bewusst mehr Zeit einplanen – oder gleich einen Umweg fahren.

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Dabei sollte das 100.000 Euro teure Pilotprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und die Landesbaudirektion Bayern (ZVM) in Bayern „Vorreiter in Sachen technologischer Fortschritt“ sein.

Doch das Gegenteil ist der Fall, wie jetzt auch Bürgermeister Dieter Neubauer (CSU) zu spüren bekommt, denn bei ihm kommen zahlreiche Beschwerden über die Ampel an. Sprüche wie „Die soll intelligent sein? Wenn die intelligent ist, dann bin ich ein Genie“ seien laut Bericht ebenso an der Tagesordnung wie die Tatsache, dass viele Essenbacher:innen lieber auf die Seitenstraßen ausweichen: „Wer hier wohnt, versucht, die Ampel kreativ zu umgehen“, wird Neubauer beim BR zitiert.

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Ist das Projekt KI-Ampel gescheitert?

Stephan Stroh, Leiter des Verkehrsmanagements der verantwortlichen Landesbaudirektion, wirbt hingegen für die KI-Ampel und erklärt gegenüber dem BR, dass man der KI einfach noch etwas Zeit geben müsse und die Ampel in den vergangenen Monaten bereits dazugelernt habe.

Vielleicht liegt das Problem der KI-Ampel auch woanders: Dass die Autofahrer:innen sich von der intelligenten Ampel torpediert fühlen, könnte an dem Umstand liegen, dass die KI darauf ausgerichtet ist, die schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen zu schützen. Im Fokus stehe laut Verkehrsmanagement die Sicherheit der Fußgänger:innen und anderer vulnerabler Gruppen wie Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder anderen Mobilitätseinschränkungen sowie Fahrradfahrende. Die KI-Ampel könne unterscheiden und die Grünphasen entsprechend anpassen, erläuterte Stephan Stroh: „Anhand dieser Bewegungsmuster verändert die Ampel dann auch ihre Steuerung.“

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Mehr Sicherheit, mehr Frust – bleibt die KI-Ampel?

Dass die KI-Ampel für ein höheres Maß an Verkehrssicherheit sorgt, sollte den Bewohner:innen von Essenbach eigentlich gefallen, doch dass der Verkehrsfluss dadurch nicht optimiert, sondern in deren Empfinden eher gestört wird, war wohl nicht das erklärte Ziel.

Für den Frust ist die KI-Ampel allerdings nicht allein verantwortlich, denn die Kreuzung in der bayerischen Kleinstadt wird nicht ausschließlich durch KI gesteuert. Autos und Lkw – außer Fahrzeuge mit Blaulicht– sind davon ausgenommen, denn eine vollständige Steuerung durch KI ist rechtlich nicht abgesichert.

Ein paar Monate müssen die Anwohner:innen noch durchhalten – nach einem Jahr soll das Pilotprojekt bewertet werden. Ob es dabei Anklang findet und weitergeführt wird, bleibt beim derzeitigen Stand fraglich.

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