Daimler jedenfalls registriert mit der erhöhten Förderung für Elektroautos eine deutlich gestiegene Nachfrage – die der Hersteller letztlich nicht befriedigen kann. Vor der gesamten Palette der Smart-EQ-Linie war bereits der Plug-in-Hybride Mercedes A 250e mit einem Bestellstopp belegt worden.
Smart EQ: Bestellstopp für alle Modellvarianten
Während beim Mercedes A 250e nicht alle Modellvarianten vom Bestellstopp betroffen sind, nimmt Daimler für die Smart-Fahrzeuge derzeit definitiv keine Bestellungen an, wie das Unternehmen dem Branchendienst Electrive bestätigte. Danach schrieb der Konzern: „Da wir derzeit weitere Möglichkeiten bezüglich der Verfügbarkeit prüfen, nehmen wir aktuell keine weiteren Aufträge für die Smart EQ Modelle an.“
Das klingt nach Problemen in der Lieferkette und würde mit Daimler nach dem VW-Konzern, der bereits mehrfach die Bänder seiner E-Autofertigung stoppen musste, einen weiteren deutschen Hersteller treffen.
Mangelt es Daimler an Batteriezellen?
Bei VW respektive deren Tochter Audi betrafen die Verfügbarkeitsprobleme in der Regel die erforderlichen Batteriezellen. Audi blieb im Wording lieber unspezifisch und sprach gegenüber Reuters von „Problemen bei der Koordination der rund 300 Zulieferer“. Im VW-Konzern war die Entscheidung getroffen worden, verfügbare Zellfertigungs-Kapazitäten vorrangig der Tochter Porsche für deren Taycan zur Verfügung zu stellen.
Dem Problem der Batterieknappheit begegnen Autohersteller weltweit mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen. Tesla etwa kooperiert eng mit Panasonic, VW setzt vornehmlich auf LG Chem, baut aber mit dem schwedischen Hersteller Northvolt ein eigenes Werk in Salzgitter auf. Dabei wird der Batteriemarkt aktuell noch sehr stark von Samsung und LG aus Südkorea sowie CATL aus China dominiert. CATL, Hauptzulieferer für BMW, baut inzwischen ein Werk in Thüringen.
Smart EQ: Erhöhte Förderung hätte Fahrzeuge hochattraktiv werden lassen
Der Bestellstopp für die Smart EQ kommt für Kaufinteressenten jedenfalls zur Unzeit. Immerhin hätte die erhöhte Förderung zu Preisen von um 10.000 Euro führen können, die Käufer nur noch selbst hätten aufbringen müssen. Das hatte der Youtube-Kanal Robin.TV errechnet.
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