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Schluss mit Überstunden: Die besten Mitarbeiter kommen spät und gehen früh

Überstunden führen nicht zu mehr Produktivität. Im Gegenteil: Wer pünktlich Feierabend macht, arbeitet meistens effektiver. Denn was ist besser? Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder welche, die nur so tun?

3 Min. Lesezeit
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Spät kommen, früh gehen: Wer es sich leisten kann? (Foto: Shutterstock-Akos Nagy)

„Wo warst du nur all die Jahre?“, fragt Opa Hermann seine lange Zeit verschollene Ella und überreicht ihr einen Blumenstrauß zur Feier des Wiedersehens. Ihre Antwort: „In der Agentur!“ Das Bild, auf das ich hier zurückgreife, kennt wohl jeder, der nicht gerade die Post im Amtskeller sortiert. Leicht ironisch wird das Meme, obwohl schon fast zehn Jahre alt – also in Internetjahren ein halbes Jahrhundert –, noch immer in regelmäßigen Abständen durch das Netz gepeitscht.

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Gefühlt immer dann, wenn ein neuer Jahrgang von Uniabsolventen sich in die Tretmühlen manch eines Offices begibt. Und jedes Mal denke ich mir: Da werden die nächsten jungen Kolleginnen und Kollegen verbrannt, bis sie es eines Tages besser wissen. Ironie ist oft die letzte Phase der Enttäuschung.

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Die Besten brauchen keine Überstunden

Noch immer wird Leistung und Loyalität vielerorts daran gemessen, bis in die Puppen zu arbeiten. Als Erster kommen, zuletzt gehen. Das ist aber irgendwie auch kein Wunder, wenn junge Berufstätige allen Ernstes in Magazinen wie GQ lesen, dass Überstunden schrubben der Karriere-Booster schlechthin sein soll. Chef freut sich! Doch warum eigentlich? Bezahlen sie doch im Grunde unproduktive Leute.

Denn seien wir mal ehrlich: Niemand wird auf Dauer gut drauf sein, wenn sie oder er wie eine Legehenne in der Batterie sitzt und das einzige Sonnenlicht in Form eines Hintergrundbildes auf dem Desktop ins Gesicht scheint. Angesichts dessen ist die GQ-Headline „So werden Sie befördert, ohne etwas zu können“ dann vielleicht doch wieder ganz passend.

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Außerdem ist es doch längst belegt, dass Qualität und Produktivität sich kaum bis gar nicht verändern, mancherorts sogar steigen und schlussendlich sogar der Krankenstand sinkt, wenn Menschen beispielsweise einen Sechs- statt Acht-Stunden-Tag hinlegen dürfen. Schwedische Testläufe zum verkürzten Arbeitstag sprechen eine deutliche Sprache und sind, wenn überhaupt, nur dann eingestellt worden, weil geringe Mehrkosten, die derartige Projekte während des Testlaufs verursachen konnten, keine Akzeptanz in den Chefetagen fanden.

Als ob Innovation, wenn sie denn schon gewährt wird, wenigstens nichts kosten darf. „Wie jetzt? Da zieh ich mir schon den Finger aus der Nase, damit das Hirn mal Luft bekommt und dann wird’s im Hinterstübchen auch noch frisch? Un-er-hört!“

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Achtung, steile These: Die besten Mitarbeiter kommen spät und gehen früh! Dass sie die Besten sind, hängt nämlich damit zusammen, dass sie sich auf den Tag freuen, weil sie etwas davon haben. Sie besitzen die Freiheit, ihren Geist neben der Arbeit mit neuen Dingen zu konfrontieren.

Morgens in Ruhe durch ein Magazin zu blättern, ohne sich den Kaffee zwischen Tür und Angel hinter die Binde zu kippen, nur um vorbildlich das Licht im Büro anzumachen, kann im Meeting schon Mal zur zündenden Idee führen. Abends in Ruhe zum Sport zu gehen, ohne die Blicke der Kollegen zu fürchten, weil es zum guten Ton gehört, bis Mitternacht zu arbeiten, wird vitale Menschen hervorbringen, die auch in stressigen Phasen nicht sofort beim Arzt auf der Matte stehen.

Wer lange bei der Arbeit ist, der leistet nicht mehr. Im Gegenteil: Wer seinen Arbeitstag strukturiert gestaltet und deshalb pünktlich Feierabend machen oder auch mal früher gehen kann, arbeitet so gut wie immer effektiver. U

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nd wer in der Lage ist, ein Leben auch außerhalb der Arbeit zu führen, wird am nächsten Tag deutlich zufriedener und motivierter wieder zurück ins Büro gehen. Frage an alle: Was ist besser? Ein motivierter, kreativer und gut organisierter Mitarbeiter? Oder jemand, der nur so tut?

Ich glaube, ich kenne die Antwort bereits.

Büroalltag: Tweets, die den täglichen Wahnsinn offenbaren Quelle: Vaobullan-Shutterstock / Twitter
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Ben

Also eigentlich lese ich eure Artikel gerne – aber bei diesem hier rollen sich nicht nur meine Fingernägel hoch. Wer sich diesen quatsch überlegt hat, hat auch nicht den Horizont über den Tellerrand hinauszuschauen.

– Ich übe ca. 1 1/2 Volltagsstellen aus. Mein Arbeitspensum ist IMMER ausgeschöpft. Ohne Überstunden schaffe ich nicht im Ansatz alles – selbst dann, wenn ich nur meiner „eigentlichen Stelle“ nachkomme. Werde ich auch nie. Aber das ist auch gar nicht das Problem.
– In unserem (und bestimmt auch in einigen anderen) Dienstleistungsbetrieb(en) bestimmt gerne mal das aktuelle Geschehen den Tagesablauf. Läuft auf den „Baustellen“ alles nach Plan, steht das Telefon still etc.
– könnte noch einiges weiter schreiben, hab ich aber kein Bock drauf. Was mich aber am meisten stört (!!111Elf!!!) Dieser Artikel wird von einem Abteilungsleiter, Teamleiter, vielleicht Geschäftsführer oder wem auch immer gelesen und leider für VIEL zu ernst genommen.

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