„Ganz schlechter Stil“: Bewerber berichten von Chaos und Arroganz bei Tesla in Deutschland
Im Sommer will Tesla die Produktion im neuen Werk im brandenburgischen Grünheide starten. Dann sollen dort 7.000 Menschen arbeiten. Im November warb der Leiter der zuständigen Agentur für Arbeit noch, dass Langzeitarbeitslose und Ungelernte bei Tesla eine gute Chance auf einen Job hätten – bei guter Bezahlung. Jetzt, wo der Bewerbungsprozess an Fahrt gewonnen hat, äußern viele Bewerber aber ihren Unmut über dessen Ablauf.
Tesla: 8 Gespräche für einen Managerposten
Laut Berichten von Tesla-Bewerbern auf der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu soll der Elektroautobauer auf Anrufe oder E-Mails mit Nachfragen nicht reagieren. Auch Berichte darüber, dass Tesla nach einem Bewerbungsgespräch keine Absage-Mails schreiben soll, häufen sich. Ein Bewerber dazu: „So geht man nicht mit gut ausgebildeten Leuten in Deutschland um!“ Ein Kununu-Nutzer, der sich auf einen Posten im Management beworben hat, kritisiert Arroganz. Und: „Kein Grund für acht Gespräche. Wir bewerben uns nicht für den US-Kongress oder das Paradies!“
Damit im Sommer wie geplant mehrere Tausend Menschen im Tesla-Werk Grünheide arbeiten, müsste der Bewerbungsprozess in den kommenden Wochen aber wohl noch deutlich beschleunigt werden. Laut Jochem Freyer, dem Chef der Arbeitsagentur Frankfurt an der Oder, habe die Behörde Tesla mit „mehr als 1.000 Bewerberinnen und Bewerbern zusammengebracht“. Die Auswahlverfahren sollen jetzt anlaufen, wie der Behördenchef der Wirtschaftswoche sagte. Die erste Vermittlung sei der Leiter eines Unternehmensbereiches gewesen. Der Schwerpunkt werde aber bei Produktionsmitarbeitern liegen, so Freyer.
Viele Tesla-Mitarbeiter mit Gehalt unzufrieden
Die laut Kununu-Rückmeldungen chaotisch erscheinenden Zustände im Bewerbungsprozess werden noch ergänzt durch negative Berichte über Zustände bei Tesla in Deutschland sowie dem Ableger Tesla Grohmann. Nicht einmal die Hälfte der Tesla-Mitarbeiter würde derzeit ihren Arbeitgeber weiterempfehlen. Zum Vergleich: Bei VW sind es 86 Prozent, wie die Wirtschaftswoche schreibt. Darüber hinaus empfinden 44 Prozent der Tesla-Angestellten ihr Gehalt als schlecht oder sehr schlecht – der Wert liegt deutlich unter Branchendurchschnitt, ebenso wie jener bei der Firmenkultur.
Ebenfalls interessant: Tesla-Fabrik – Das sind die ersten Stellenanzeigen der Gigafactory
Der Bericht strotzt von Unerfahrenheit im Umgang mit Bewerbungen. Ich musste mal ein Assessment-Center bei Hewlett Packard durchlaufen mit 10 Stufen. Und dabei ging es nur um einen Vertriebsposten im unteren Drittel der Hierarchie. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Wenn jemand sich für einen Management-Posten bewirbt und sich über 8 Gespräche aufregt, war er sowieso falsch am Platz. Ausserdem verlängern nur Zweifel die Anzahl der Gespräche, weil der potentielle zukünftige Arbeitgeber unsicher ist ob der Kandidat richtig passt. Wäre alles bei den ersten Gesprächen positiv verlaufen, hätte man ihn wohl nicht noch ein paar mal eingeladen.
Das man heute keine Response auf eine Bewerbung bekommt, ist eher Standard als ungewöhnlich. Also ein lächerlicher Vorwurf.
Das Mitarbeiter mit dem Verdienst unzufrieden sind, ist auch nicht ungewöhnlich. Bei VW müssen die Kunden die hohen Personalkosten eben über den Preis der Produkte mit bezahlen.
In anderen Artikeln heisste es, dass die Gewerkschaften sich aufregen, dass Tesla so gut bezahlt, wieso das andere nicht könnten. Also, was den nun?
Der ganze Artikel ist ein lächerliches Tesla-Bashing und die Berichterstattung dazu kommt mir extrem wie Click-Baiting vor.
Stimmen Sie Ihnen voll und ganz zu, und wenn sie nicht glücklich sind, dass sie Arbeit bei anderen Herstellern finden, ja, es stimmt, dass sie nicht mehr bei anderen Herstellern einstellen.
@Frederic M: Man lasse dabei natürlich außer acht, dass man dann evtl. wegziehen muss und dadurch Freunde, Familie, Sozialen halt etc. aufgeben muss. Zumal man dann in Unsicherheit umzieht und der Lebenspartner evtl. seine feste Stelle aufgeben muss, damit der neue Arbeitgeber noch in der Probezeit sagen kann „Nein doch nicht“, dann steht man in einer neuen Stadt, ohne halt und ohne Job. So kann wirklich nur jemand argumentieren, der solche Probleme nie hatte oder dem seine Karriere wichtiger ist als der Rest.
@Gordian Hense:
Es mag Unternehmen geben, wo es wirklich so ist, dass man 8-10-mal zum Vorstellungsgespräch kommen muss, aber ich würde jetzt mal sagen, dies ist alles andere als der Standard. Kann sein, dass es Zweifel am Kandidaten gab oder mehrere zur Wahl standen, aber ich finde dennoch, das man dafür keine 8-10 Gespräche benötigt. Mein Arbeitgeber macht da max. 3 eine große Runde mit Test. Eine mit Einzelgespräch und dann sollte die Wahl schon auf 2 Kandidaten eingeschränkt sein. Dann kommt noch mal ein Gespräch und dann entscheiden die Personaler, Abteilungsleiter und natürlich auch der Betriebsrat.
Dass man keine Response auf seine Bewerbung bekommt, ist leider war, dennoch ist das kein „lächerlicher Vorwurf“, sondern ein berichtige Kritik! Nur weil immer mehr Leute sich scheiße verhalten, wird es nicht dadurch entschuldbar. Wenn mein Nachbar auf der Straße Ausländer anpöbelt und das 51 % der Deutschen mitmachen, will ich das trotzdem kritisieren und zwar zurecht, ohne das mir einer sagt, „das macht doch jeder – lächerlicher Vorwurf“.
Zum Thema verdienst: Bei dem Punkt bin ich mir in der Tat auch unsicher, aber ich denke, was hier bemängelt wird, ist, dass der Grundlohn sehr hoch ist, dafür aber wohl auf Weihnachtsgeld und andere tarifliche Vorteile verzichtet werden muss. Daher stehen tarifliche Mitarbeiter bei der Konkurrenz (VW, Mercedes etc.) am Ende besser dar. Ich denke, das kann man schon kritisieren, allerdings können die Mitarbeiter ja versuchen, dieses Problem zu lösen (obwohl, das bei Amazon auch nicht klappt).
Generell würde ich sagen, die News könnte noch informativer sein, aber als „lächerliches Tesla-Bashing“ würde ich es jetzt nicht bezeichnen.
Ich bin mir sicher, würde ich ordentliche journalistische Arbeit machen, hätte ich schon seit Jahren eine Kolumne, in der ich über Unternehmen, nach den genannten Kriterien berichten würde. Die Liste wäre sehr lang und man könnte jeden Tag darüber berichten. Sich jetzt gerade Tesla raus zu suchen, lässt eben ein Click-Baiting und Bashing-Hintergrund vermuten. Also ganz billigen Bild-Zeitungs-Journalismus.
Das die Arbeitsverhältnisse in Deutschland in vielen Bereichen, gerade auch bei Deutschen Firmen, oft alle Grenzen überschreiten, ist eine grundsätzliche Diskussion wert, die aber von den Medien nicht angestossen wird. Aber plötzlich ist es bei Tesla, weil die im Spot stehen, ein Thema. Etwas verlogen, oder? Man kann es auch Trittbrettfahrern nennen.
Das die Gewerkschaften gegen Tesla schiessen ist bekannt, nehmen ihnen doch E-Autos so viele Arbeitsplätze ihrer Mitglieder weg. Die denken nur von 12 bis Mittag. Das sich die Welt verändert und sie sich auch ändern müssen, haben oder wollen die nicht begreifen. Auf dem fetten Funktionärssessel sitzet es sich gut? Gewerkschaften in Deutschland sind also kein Massstab für die Beurteilung und übrigens auch andere Autohersteller nicht. Denn diese befinden sich in einer anderen Situation. Sie haben verschiedene Disruptionen verschlafen, existieren schon seit Jahrzehnten in Deutschland und konnten sich arrangieren. Tesla baut auf und ist neu im Markt. Wer eins und eins zusammen zählen kann, sollte den Unterschied verstehen. Die ständige Negierung betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge und Dynamik in Märkten in Deutschland schreit zum Himmel. Das geht schon in der Schule los. Lehrer mit solchen Kenntnissen gibt es kaum. Wie sollte also ein Leser von t3n den Unterschied in der Beurteilung bei Tesla im Vergleich mit anderen Unternehmen einschätzen können?
Ich schätze oft Artikel auf t3n, aber wenn das Niveau nun so abdriftet und auf den gleichen mainstream Mist aus ist, wie alle anderen, lohnt sich der Aufruf der Seite nicht mehr.
Aus meiner Erfahrung in der Automobilindustrie, wird aber in Deutschland grundsätzlich ein Bashing gegen ausländische Unternehmen betrieben. Wie ich schon erwähnt habe, wurde und wird Opel wegen seiner Zugehörigkeit zu ausländischen Unternehmen auch schon immer gebashed. Das zieht sich aber auch über alle Branchen hinweg. Deutschland will ein innovativer Standort sein, vergrault aber jeden kleinsten Zuzug. Darüber sollte t3n mal berichten, anstatt Unternehmen zu bashen, die Arbeitsplätze nach Deutschland bringen. Aber Hannover liegt halt nahe an Wolfsburg.
@Bill
Beim Thema Verdienst möchte ich noch ergänzen: Das Grundgehalt ist fest, Weihnachstgeld kann auch schnell mal ausfallen, wenn es nicht so gut läuft.
Das ist natürlich anders, wenn ein 13. Gehalt fest im Vertrag vereinbart ist. Dann sehe ich aber auch keinen Grund immer 12 Monate drauf warten zu müssen.
@Gordian Hense:
Es mag Unternehmen geben, wo es wirklich so ist, dass man 8-10-mal zum Vorstellungsgespräch kommen muss, aber ich würde jetzt mal sagen, dies ist alles andere als der Standard. Kann sein, dass es Zweifel am Kandidaten gab oder mehrere zur Wahl standen, aber ich finde dennoch, dass man dafür keine 8-10 Gespräche benötigt. Mein Arbeitgeber macht da max. 3, eine große Runde mit Test, eine mit Einzelgespräch und dann sollte die Wahl schon auf 2 Kandidaten eingeschränkt sein. Dann kommt noch mal ein Gespräch und dann entscheiden die Personaler, Abteilungsleiter und natürlich auch der Betriebsrat.
Dass man keine Response auf seine Bewerbung bekommt, ist leider war, dennoch ist das kein „lächerlicher Vorwurf“, sondern ein berichtige Kritik! Nur weil immer mehr Leute sich scheiße verhalten, wird es nicht dadurch entschuldbar. Wenn mein Nachbar auf der Straße Ausländer anpöbelt und das 51 % der Deutschen mitmachen, will ich das trotzdem kritisieren und zwar zurecht, ohne das mir einer sagt, „das macht doch jeder – lächerlicher Vorwurf“.
Zum Thema verdienst: Bei dem Punkt bin ich mir in der Tat auch unsicher, aber ich denke, was hier bemängelt wird, ist, dass der Grundlohn sehr hoch ist, dafür aber wohl auf Weihnachtsgeld und andere tarifliche Vorteile verzichtet werden muss. Daher stehen tarifliche Mitarbeiter bei der Konkurrenz (VW, Mercedes etc.) am Ende besser dar. Ich denke, das kann man schon kritisieren, allerdings können die Mitarbeiter ja versuchen, dieses Problem zu lösen (obwohl, das bei Amazon auch nicht klappt).
Generell würde ich sagen, die News könnte noch informativer sein, aber als „lächerliches Tesla-Bashing“ würde ich es jetzt nicht bezeichnen.
„Wenn jemand sich für einen Management-Posten bewirbt und sich über 8 Gespräche aufregt, war er sowieso falsch am Platz.“
Blödsinn. Auf Managementposten bewirbt man sich nciht, die werden mittels Headhunter angesprochen und beim Abendessen im Ritz vergeben.
Ein ganzer Bericht der sich auf 3! Bewertungen bei Kununu stützt. Das ist professioneller Journalismus (/s)
Dann nochmal nachschauen, ist eine 3-stellige Zahl ;)
Mir kommt das sehr bekannt vor, man ist da als Angestellter nichts, nur eine Nummer und so behandeln die einen auch. Nie wieder einen amerikanischen Arbeitgeber – das ist mal meine aktuelle Einstellung.
Tesla sind ja nun auch teure luxus schleudern, da sollte das Gehalt, wie bei VW auch schon stimmen.
„Darüber hinaus empfinden 44 Prozent der Tesla-Angestellten ihr Gehalt als schlecht oder sehr schlecht – der Wert liegt deutlich unter Branchendurchschnitt“
Heißt also: Im Branchendurchschnitt empfinden MEHR Angestellte ihr Gehalt schlecht oder sehr schlecht. Sprich: Es ist ein positiver Punkt für Tesla!
Falsch formuliert oder falsch in den Kontext gebracht. Wie auch immer, das ist schlecht(er Journalismus).
Und nein, ich bin eigentlich nicht Pro Tesla.
Kommt darauf an ob beim Ende von Positiv 0% oder 100% steht ;) Ist nämlich definierbar. Je mehr desto geringer die Zahl und andersrum
Aus Arbeitnehmersicht, und auf der Seite steht der Artikel ja sehr deutlich, wäre positiv gleich einer 100 prozentigen Zufriedenheit mit dem Gehalt. Und selbst ein Arbeitgeber möchte natürlich möglichst wenig Ausgaben haben aber eine Unzufriedenheit mit dem Gehalt ist in der Regel auch nicht so in dessen Sinne, dass 0% positiv wären. Sehe also nicht, was hier definierbar sein soll.
Ihr recht niederschmetternder Bericht stutzt sich auf gerade mal 3 negative Kununu- Bewertungen? Wow, Hut ab. :-)
Klick-bait Artikel vom Feinsten – und das mit einer Message, die 95% der ARD Volontäre wieder toll fänden.
Es ist das gute Recht eines jeden Unternehmens soviele Assesment Runden zu veranstalten wie es möchte. Dabei entstehen ja schließlich auch unternehmensseitig Kosten & gebundene Ressourcen. Daher spricht das eher für das Unternehmen, wenn an dieser Stelle Zeit und Geld investiert wird.
Click bait. Das sind nur 4 Bewertungen. Daraus so einen Artikel zu schreiben ist unprofessionell
Es sind 267 Bewertungen.
Ich habe mich letztes Jahr auf eine Recruiter Stelle beworben, der Prozess war super schnell und unkompliziert. Die Kollegen waren alle sehr freundlich und waren fachlich richtig stark, das hat man an den Fragestellungen und dem Gesprächsverlauf gemerkt. Der Gesamte Prozess von Bewerbung bis Vertragsangebot hat keine zwei Wochen gedauert! Das Gehaltsangebot war sehr gut im Branchenvergleich. Ich denke das hier ist einfach etwas Propaganda, wenn man sich Kununu Bewertungen ansieht gibt es bei allen Arbeitgebern unterirdische Bewertungen, das liegt aber nicht unbedingt an den Arbeitgebern sondern jemand möchte seinen Frust rauslassen.
Also als jemand der Infos aus erster Hand hat: Bewerbungsprozess bei mir war vorbildlich und das Gehalt über dem Durchschnitt. Lasst euch nicht abschrecken!
Alle anderen sollten mit dem gefährlichen Halbwissen kleine Brötchen backen.
P.S.: Bei mir hat es zum damaligen Zeitpunkt aus persönlichen Gründen auf meiner Seite nicht geklappt.
Wie viel Geld hast du für diesen Kommentar bekommen oder bist du bei einer Werbeagentur fest angestellt?
„Hochmut kommt vor dem Fall!“
TESLA wäre nicht das erste außereuropäische Unternehmen,
das eben hier in Europa eine kräftige Bauchlandung macht!
[An dieser Stelle stand ein Kommentar, der gegen unsere Community-Richtlinien verstößt. Wir haben ihn gelöscht.]
Schade, denn ich hätte diesen Kommentar von „Hell“ gerne noch gelesen. %D