7-Eleven: Start von Bezahl-App endet im Desaster

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Das war wohl nix: Nur eine Woche nach dem Launch muss die japanische Supermarktkette 7-Eleven seine mobile Bezahl-App vorerst wieder abschalten. Zuvor hatten Hacker über eine schwerwiegende Sicherheitslücke die Konten von 900 Kunden kompromittiert und illegale Transaktionen getätigt, wie die Konzernmutter am Samstag mitteilte. Der Schaden beläuft sich auf umgerechnet rund 500.000 Dollar.
So kam es zur fatalen Sicherheitslücke
Die „7pay“ genannte App war erst Anfang Juli gestartet. Einmal registriert, konnten Nutzer eine Kunden- oder Kreditkarte hinterlegen und damit in Ladengeschäften bezahlen. Dazu zeigten sie an der Kasse einen Barcode vor, den der Kassierer dann einscannte. Das seit 1927 bestehende Unternehmen setzte große Erwartungen in die App. „Täglich werden die Geschäfte von 22 Millionen Kunden weltweit besucht, was unserem Bezahlservice einen Vorteil verschafft“, teilte ein Manager vergangene Woche mit. Zum Start hatte 7-Eleven auch größere Werbeanzeigen und Gutscheine lanciert.
Doch schon in den ersten Tagen häuften sich Beschwerden über Abbuchungen, die Kunden gar nicht getätigt hatten. Bei Recherchen von ZDnet stellte sich dann heraus: Hacker machten sich eine leicht zu überlistende Passwortwiederherstellung zunutze. Diese war so konzipiert, dass Nutzer für den Reset nur ihre E-Mail-Adresse, Telefonnummer und das Geburtsdatum angeben mussten.
Fatal: Über ein optionales Feld war der Versand des neuen Passworts auch an eine andere E-Mail-Adresse möglich. So konnten Hacker die Kundenkonten mit vergleichsweise wenigen Informationen übernehmen. Hinzu kam, dass auch das Geburtsdatum keine verpflichtende Angabe war. Es wurde bei Nichtangabe einfach auf den 1. Januar 2019 gesetzt – was es den Dieben noch leichter machte. Belastet wurden die Kreditkarten der Kunden letztlich über ein automatisches Skript.
7-Eleven will Nutzer entschädigen
Unterm Strich wäre die Sicherheitslücke von Entwicklern wohl leicht zu vermeiden gewesen. 7-Eleven hat inzwischen angekündigt, die geprellten Nutzer entschädigen zu wollen. Es wurde eine Not-Hotline für betroffene Kunden eingerichtet. Wann die Bezahl-App neu aufgelegt wird, ist bisher nicht bekannt.
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