In seiner ersten Rede zur Lage der Nation konzentrierte sich US-Präsident Joe Biden natürlich vor allem auf den Krieg in der Ukraine. Biden bezeichnet Wladimir Putin als „russischen Diktator“, der sich bei seiner Invasion „schwer verkalkuliert habe“. Außerdem kündigte Biden weitere Sanktionen an, die USA würde etwa Russlands Zugang zu Technologien erschweren. Darüber hinaus adressierte Biden in seiner Rede auch innenpolitische Herausforderungen. So ging es um Investitionen, unter anderem in die E-Mobilität. Was fehlte, war – einmal mehr – die Erwähnung von Tesla.
Biden und Musk verbindet innige Abneigung
Offenbar ist die Abneigung Bidens gegen Tesla und dessen Chef Elon Musk so groß, dass er einmal mehr „vergisst“, Tesla auch nur am Rande zu erwähnen, wenn es um Investitionen in die Elektromobilität geht. Was – wie nicht anders zu erwarten – wiederum Tesla-Chef Musk auf die Palme bringt. In seiner Rede lobte Biden die 18 Milliarden US-Dollar umfassenden Investitionen, die die Autokonzerne Ford und GM in den Bau von Elektroautos steckten. Außerdem seien damit 15.000 Jobs geschaffen worden.
Musk setzte diese Summen später per Twitter in Relation: Tesla habe über 50.000 Jobs geschaffen und mehr als doppelt so viel Geld wie Ford und GM zusammen in den E-Autobau gesteckt. Gegenüber CNBC schäumte Musk, dass sich sowieso niemand für die Rede zur Lage der Nation interessiere. Dass sich Musk so über die Nicht-Erwähnung aufregt, liegt an der langen Vorgeschichte, bei der man Biden durchaus attestieren kann, Tesla bewusst zu ignorieren.
Biden versucht, Erwähnung von Tesla zu umgehen
So hatte Biden Tesla – zumindest öffentlich – lange nicht als größten Elektroautobauer der USA anerkannt. Stattdessen hatte der US-Präsident diese Ehre General Motors zuteilwerden lassen. Dabei hatte GM im Schlussquartal 2021 gerade einmal 26 Elektroautos verkauft. Tesla hatte im selben Zeitraum dagegen 300.000 E-Autos hergestellt. Es gab sogar eine Petition, die Zehntausende unterschrieben hatten, in der Biden aufgefordert wurde, Tesla als „größten Hersteller von Elektrofahrzeugen im Land“ zu bezeichnen – was er später auch tat.
Die feindselige Stimmung zwischen Biden und Musk entlädt sich immer wieder einmal in Tiraden des Tesla-Chefs auf Twitter. So hatte Musk Biden als „feuchte Sockenpuppe in Menschengestalt“ bezeichnet, weil dieser ihn nicht zu einem Treffen eingeladen hatte, bei dem Biden unter anderem mit den Chef:innen von GM und Ford über seinen Build Back Better Act verhandelte. Im Weißen Haus, so heißt es von Insider:innen, sei man verärgert über Musk und würde ihn auch weiterhin nicht einladen. Man fürchte, er könne sich unflätig gegenüber Biden oder der US-Administration äußern. Musk hatte dazu zuletzt wissen lassen, er würde schon „das Richtige tun“, sollte er ins Weiße Haus eingeladen werden.
Wladimir Putin bezeichnet Biden als „russischen Diktator“,
Wen/was bezeichnet wer als wen/was -> Ist korrekt, wenn auch vielleicht leicht missverständlich. Dadurch, dass aber Biden nicht der russische Diktator sein kann, ist es wieder verständlich, finde ich.