Bilderkontrolle in Whatsapp: Meta testet neue Funktion zur Erkennung von Fake News

Über ein neues Whatsapp-Menü lässt sich bald eine Bildersuche starten, die dabei helfen soll, Fake-News zu identifizieren. (Foto: PixieMe / Shutterstock)
Meta geht derzeit verstärkt gegen die Verbreitung von Propaganda und Desinformation auf seinen Plattformen vor. So hat der Konzern kürzlich russische Staatsmedien von Facebook, Instagram, Threads und Whatsapp verbannt.
Auch mit Blick auf das sich anbahnende Ergebnis der US-Wahl dürfte es in Zukunft zunehmend wichtig werden, manipulierte Informationen und Propaganda von Fakten zu unterscheiden. Eventuell haben diese Überlegungen bei Metas Entschluss, eine umgekehrte Bildersuche in Whatsapp zu integrieren eine Rolle gespielt.
Bilder-Rückwärtssuche in Whatsapp: Mehr Kontrolle und Transparenz
In der Beta 2.24.23.13. haben Anwender:innen die Möglichkeit, über einen Tap auf die drei Punkte im oberen rechten Bildschirmrand die Menüoption „Suche im Web“ aufzurufen. Darüber wird dann die Google Bilder-Rückwärtssuche gestartet, das heißt, die Anwendung sucht im Web nach anderen Seiten, auf denen das fragliche Bild zu finden ist.
Dadurch können Bildquellen und Kontexte besser identifiziert und die Inhalte eines Bildes verifiziert werden. Oftmals werden für Propaganda-Zwecke und Desinformation auch unmanipulierte Bilder einfach aus dem Zusammenhang gerissen. Diese verbreiten sich dann über Kanäle wie Whatsapp-Gruppen in rasender Geschwindigkeit.
Auch ob ein Bild durch künstliche Intelligenz generiert wurde, soll mithilfe der Rückwärts-Bildersuche leichter zu klären sein.
Bisher musste man für eine derartige Suche zunächst umständlich das Bild aus dem Chat speichern und dann in eine eigene Suche hochladen – ein entscheidender Mehraufwand, der deshalb sicher gerne vermieden wurde. Das neue Feature soll jetzt mehr Kontrolle und Transparenz bei geteilten Bildern bringen.
Whatsapp Bildersuche soll keine Einbußen im Datenschutz bedeuten
Allerdings dürfte die erleichterte Rückwärtssuche nicht nur für Faktenchecks interessant werden. So kann man über die Suche zum Beispiel (berühmte) Personen auf Fotos identifizieren, herausfinden, welche:r Künstler:in für ein Bild verantwortlich ist oder wo sich abgebildete Orte befinden, wenn im Chat keine diesbezüglichen Informationen geteilt wurden.
Datenschutzrechtliche Bedenken bezüglich der neuen Suchfunktion räumt Meta aus: Die Bildersuche soll rein optional sein, muss also manuell ausgewählt werden und läuft nicht automatisch im Hintergrund mit.
Außerdem wird bei der Suche das Bild ohne weitere Info wie Nutzer:innendaten oder Nachrichten hochgeladen. Zudem verspricht Meta, die Fotos nicht zu untersuchen oder zu teilen.
Das Feature ist derzeit nur von Beta-Tester:innen nutzbar, wird aber wahrscheinlich in den kommenden Wochen durch ein Update für alle Nutzer:innen zugänglich gemacht.
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