Bildungsoffensive der anderen Art: Warum diese Ingenieurin auf Pornhub unterrichtet

Pornhub zahlt Content Creators mehr pro Stream als Youtube. (Bild: Shutterstock/PixieMe)
Wenn stimmt, was die US-Amerikanerin Zara Dar in ihrem Linkedin-Profil schreibt, hat sie ein Doktoratsstudium abgebrochen, um Content Creator zu werden. Auf der Plattform Onlyfans soll sie die Hüllen fallen lassen und zur Millionärin geworden sein.
Wissenschaftliche Themen auf Pornhub
Darüber hinaus erklärt sie – leicht – bekleidet wissenschaftliche Themen wie Integrale, Wahrscheinlichkeitsrechnung oder neuronale Netze auf Youtube und Pornhub. Das entsprechende Wissen hat sie bei ihrem Ingenieursstudium erworben und teilt es jetzt sehr erfolgreich.
Aber warum ausgerechnet auf der auf pornografische Inhalte spezialisierten Website Pornhub? Die einfache Antwort: Dort lässt sich mehr Geld verdienen als auf Youtube. Theoretisch zumindest.
Youtube zahlt nur ein Drittel
Denn, wie Dar per Linkedin erklärt, gibt es auf Pornhub 1.000 US-Dollar pro eine Million Views. Bei Youtube sind es 340 Dollar – also rund ein Drittel.
Der Website 404media.co zufolge hat Dars sechsminütiges Erklärvideo auf Pornhub zu Integralen gut eine halbe Million Views, kommt auf 450 Likes und 87 Prozent positive Reviews. Ein Nutzer kommentierte etwa, dass Integrale in dem Video besser erklärt würden als in seiner Uni.
Ungewöhnliche Inhalte auf Pornoplattform
Aber warum schauen Nutzer:innen wissenschaftliche Erklärvideos ausgerechnet auf Pornhub? Dar meint, dass sie das selbst nicht so genau wisse. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die für die Plattform ungewöhnlichen Inhalte aus der Masse herausstächen.
Allerdings ist es wiederum auch nicht ungewöhnlich ist, nicht-pornografische Inhalte auf Pornhub zu veröffentlichen. Einige machen das wohl als Scherz, aber 404media.co nach gibt es durchaus Menschen, die dort Geld verdienen, indem sie etwa Minecraft-Games streamen.
Droht Verbot auf Youtube?
Tatsächlich verdient Dar aber insgesamt via Youtube mehr Geld als per Pornhub, einfach weil sie dort deutlich mehr Views generiert. Dass sie dennoch weiter auch auf Pornhub veröffentlicht, hat einen einfachen Grund.
Dort, so Dar, werde man sie wegen ihrer auf Onlyfans geposteten expliziten Inhalte nicht gesperrt werden. Anders als vielleicht bei Youtube, so die Befürchtung. Dars Linkedin-Account war nach der Pornhub-Offenbarung offenbar vorübergehend gesperrt worden. Jetzt ist er aber wieder zugänglich.