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Fundstück

Bill Gates: „Ja, Geld macht glücklich“

Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich bei Reddit den Fragen von Nutzern gestellt. Dort äußerte er sich zum Grundeinkommen und worin er die größte Bedrohung für die Menschheit sieht.

Von Daniel Hüfner
4 Min.
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Microsoft-Gründer Bill Gates. (Foto: PARISIEN/Jean Nicholas)

Er stehe gerade in der Warteschlange für einen Burger, schrieb Bill Gates am Montag an die Nutzer von Reddit gerichtet. Für den Microsoft-Gründer und einst reichsten Menschen der Erde offenbar die Gelegenheit, sich einer neuen Fragerunde auf dem beliebten Diskussionsportal zu stellen. Etwa zwei Stunden nahm sich Gates Zeit, um Nutzerfragen zum Grundeinkommen, seinen Hobbys oder seinem Verhältnis zum Geld zu beantworten. Das waren die spannendsten Aussagen:

Wann er das letzte Mal programmiert hat

„Ich habe schon lange keinen Code mehr für ein echtes Produkt geschrieben Aber ich schreibe genug Code, um die neuen Tools wie TypeScript oder GitHub zu verstehen.“

Wie er über Onlinekurse denkt

„Onlinekurse sind eine großartige Sache, um das zu ergänzen, was Lehrer unterrichten. Wenn ein Schüler hoch motiviert ist, kann er einen Großteil des Lernpensums online erledigen. Die alte Idee von Hausaufgaben auf Papier kann durch das Internet ersetzt werden. Es gibt einige tolle Onlinekurse. Bislang haben die Inhalte allerdings nicht geholfen, die Abbrecherquoten an weiterführenden Schulen und Universitäten zu verringern, indem sie Schüler und Studenten besser motivieren. Unsere Stiftung finanziert viele neue Ideen in diesem Bereich, von denen ich hoffe, dass sie das ändern.“

Welches Buch er gerade liest

„Hacking Darwin – über Genomchirurgie, die immer beliebter wird und welche Regularien die Nutzung kontrollieren sollten.“

Was er von höheren Steuern für Superreiche hält

„Ich denke, dass unser Steuersystem viel fortschrittlicher sein kann. Damit meine ich, dass reichere Menschen auch einen höheren Anteil zahlen sollen. Ein Schlüsselelement ist es, die Kapitalertragsbesteuerung eher wie ein gewöhnliches Einkommen zu gestalten, und eine Erbschaftssteuer zu haben, die stärker ist, als in der Vergangenheit (55 Prozent für Vermögen über 3,5 Millionen US-Dollar). Wenn die Menschen wollen, dass die Regierung mehr investiert, muss das finanziert werden. Und ich sehe, dass wir vor allem unsere Bildungs- und Gesundheitsdienste verbessern müssen. Zusammengefasst: Bislang habe ich zehn Milliarden Dollar an Steuern gezahlt, aber ich hätte ehrlicherweise mehr auf meine Kapitalgewinne zahlen müssen.“

Welche Netflix-Serien er sich ansieht

„Melinda [seine Frau, Anm. d. Red.] und ich schauen Serien wie ‚Silicon Valley‘, ‚This is Us‘ oder ‚A Million Little Things‘. Mit meinem Sohn schaue ich mir noch ‚The Americans‘ an (Melinda findet sie zu brutal). Allein habe ich mir ‚Narcos‘ angesehen. Ansonsten: ‚Billions‘, ‚Lie to Me‘, ‚Friday Night Lights‘, ‚American Vandal‘ und ‚Black Mirror‘. Es gibt so viele gute Serien – aber ich kann sie nicht alle sehen.“

Wie er über das Grundeinkommen denkt

„Je stärker sich die Welt automatisiert, desto weniger wichtig wird Arbeit sein. Die Menschen werden entscheiden müssen, was ihnen wichtig ist und was junge Menschen tun sollten, um einen Sinn im Leben zu finden. Dafür ist unsere Welt allerdings noch nicht bereit. Wir brauchen immer noch Menschen, die die Güter und Dienstleistungen der Gesellschaft produzieren. Wir sind auch nicht reich genug, um die Arbeit als Antrieb im Leben aufzugeben. Natürlich können wir schon heute ausrechnen, wie hoch die Kosten für ein Grundeinkommen ausfallen. Ich denke aber, dass wir die Vorteile des Grundeinkommens vorerst den Menschen zugänglich machen sollten, die in Not sind – weil sie nicht arbeiten können oder eine Umschulung benötigen. Das bedeutet, dass wir diese Menschen genau identifizieren müssen, anstatt nur Schecks an die gesamte Bevölkerung zu schreiben. Hier macht die Regierung noch keinen guten Job.“

Ob Geld ihn glücklich gemacht hat

„Ja. Ich muss nicht an die Kosten für die Gesundheit oder das College denken. Sich keine Sorgen, um die Finanzen machen zu müssen, ist wirklich ein Segen. Natürlich braucht man keine Milliarden, um das zu erreichen. Aber was wir tun müssen, ist die Kostenexplosion für Gesundheit und Bildung einzudämmen, damit sie für alle zugänglich sind.“

Worin er die größte Bedrohung für die Menschheit sieht

„Es gibt einige Dinge, die nicht wahrscheinlich sind, aber wir sollten uns Sorgen machen – Atombomben und Bioterrorismus zum Beispiel oder eine große Pandemie. Die spanische Grippe jährt sich jetzt zum 100. Mal, und wenn sie zurückkäme, würde sie sich durch das enorme Reiseaufkommen der Menschen schneller verbreiten, als beim letzten Mal. Sind diese Bedrohungen beseitigt, ist die größte Frage, wie wir den Klimawandel bewältigen und das Kriegsrisiko verringern. Es ist beunruhigend zu sehen, dass sich Länder nach innen wenden und nicht in Allianzen investieren, die uns geholfen haben, große Kriege seit dem Zweiten Weltkrieg zu vermeiden. Der Klimawandel ist ein echter Test dafür, wie wir global zusammenarbeiten können, denn er ist ein komplexes Problem, bei dem große Veränderungen rechtzeitig vor den großen Schäden vorgenommen werden müssen.“

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