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Billiger versenden – Was Onlinehändler gegen steigende Paketpreise tun können

Der Internethandel lässt die Kosten der Paketzusteller steigen. Erste Dienstleister erhöhen deshalb bereits die Preise. Onlinehändler können dem entgegen wirken – mit diesen vier Einkaufsstrategien.

Von Frank Welge
3 Min. Lesezeit
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(Grafik: Vector Goddess / Shutterstock)

Der Distanzhandel hat mittlerweile einen Anteil von über elf Prozent am gesamten Einzelhandelsvolumen. Mit der zunehmenden Zahl der Bestellungen wächst auch die Zahl der zu verschickenden Pakete. Das verschafft den Zustelldienstleistern zwar wachsende Umsätze – verursacht aber auch zusätzliche Kosten.

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Bisher haben die meisten Zusteller diese Kosten selbst getragen, um ihre Marktanteile zu schützen, denn der Wettbewerb im Paketmarkt ist hart. Doch jetzt ändern einige Unternehmen ihre Strategie. So hat beispielsweise Hermes kürzlich bekannt gegeben, die eigenen Preise um 2,4 Prozent zu erhöhen. Sollten andere Zusteller diesem Beispiel folgen, dürften Pakete und Dienste wie Pick-Up, Express- und Inselzustellungen, definierte Regellaufzeiten oder das Verarbeiten von Nachnahmeaufträgen bald teurer werden.

Das Zeitfenster von Hermes wurde von der Autorin Dr. Katja Flinzner auf Herz und Nieren geprüft

Hermes hat kürzlich bekannt gegeben, die eigenen Preise um 2,4 Prozent zu erhöhen. (Foto: Hermes)

Wer viele (wirklich viele) Pakete versendet, sollte nicht warten, bis es soweit kommt, sondern umgehend handeln – und eine, oder alle der fünf folgenden Strategien umsetzen:

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1. Neu- oder Nachverhandeln

Die „Wettbewerbsintensivierung per Neuausschreibung“, wie Einkäufer sie nennen, ist nach wie vor der beste Weg zu niedrigeren Preisen. Denn selbst wenn ein Verfahren nicht per se zu niedrigeren Gebühren führt, kann dieses jedoch wichtige Informationen und Ideen bringen, mit denen sich besser strukturierte und deshalb günstigere Verträge abschließen lassen. Häufig können beispielsweise über die Veränderung des Leistungsspektrums (also etwa durch den Verzicht auf selten benötigte Zusatzdienste) Preisnachlässe erreicht werden. Wichtig dabei: Eine genaue Kenntnis der eigenen „Sende-Historie“ (wie viele Pakete pro Zeitraum, wohin, welche Gewichtsklassen usw.) und ein valider Forecast über den zu verhandelnden Zeitraum sind Pflicht.

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Praxistipp: Sollte ein Dienstleister die Verhandlung für Preiserhöhungen nutzen wollen, halten Sie mit einem Hinweis auf die Diesel- und Mautpreise entgegen. Die liegen derzeit nämlich unter denen von vor zwei Jahren.

2. Andere Zustelloptionen bewerben

Viele Paketdienstleister gewähren hohe Rabatte auf Pakete, die nicht an einen einzelnen Empfänger geliefert werden müssen, sondern an eine Paketstation, einen Paketshop oder an einen ähnlichen „Drop-off-Point“. Diese Art der Zustellung erlaubt den Dienstleistern Sammellieferungen von mehr als einem Paket abzusetzen, was die Kosten pro Paket erheblich reduziert.

Wer mit Paketdienstleistern verhandelt, sollte die zuständigen Geschäftsbereiche im eigenen Unternehmen (meist Marketing und Vertrieb) frühzeitig auf diese Tatsache aufmerksam machen und sie mit einbeziehen: Vielleicht können die eigenen Kunden ja vom Nutzen solcher Zustelloptionen überzeugt werden?

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3. Verpackungsgrößen optimieren

Wer bei der Verpackung genauer hinschaut, kann viel Geld sparen. (Foto: Dmitry Kalinovsky / Shutterstock)

Wer bei der Verpackung genauer hinschaut, kann viel Geld sparen. (Foto: Dmitry Kalinovsky / Shutterstock)

Die Optimierung von Verpackungsgrößen erschließt in der Regel zusätzliche Einsparreserven. Denn viele Unternehmen verschicken nach wie vor viel teure „Luft“.

Begrenzt diese Art von Verschwendung, indem ihr den Start entsprechender Verbesserungs-Projekte in eurem Unternehmen anregt. Kauft zudem gezielt spezielles Verpackungsmaterial – beispielsweise kleinere, bisher nicht verfügbare Kartongrößen.

Praxis-Tipp: Kleinere Verpackungsgrößen und höhere Füllstände sparen nicht nur Versandkosten, sondern senken häufig zusätzlich die Schadens- und Rücksendungsquoten.

4. Sendungen selbst vorsortieren

Wer die eigenen Sendungen vor der Abholung durch den Dienstleister selbst nach Postleitzahl- oder Zielregionen vorsortiert, kann Nachlässe von bis zu acht Prozent auf den Paketpreis erreichen.

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Zudem kann eine eigene Vorsortierung die Zustellung zum Empfänger beschleunigen: Weil einzelne Sendungen nicht mehr im Versandzentrum des Dienstleisters sortiert und umgeschlagen werden müssen, sondern sofort in den „Hauptlauf“ gehen, kommen sie schneller beim Kunden an.

Praxis-Tipp: Die eigene Vorsortierung rechnet sich nicht für jedes Unternehmen. Alle Vorteile hat nur, wer ausreichend viele Sendungen beauftragt, um die Fahrzeuge des Zustelldienstleisters für dessen „Hauptlauf“ auszulasten.
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Selektion anbieten

Weil Amazon und bei Ebay viele Händler Versandkosten einkalkulieren, bzw. man nach „Versand+Preis“ sortieren kann (und sollte) herrscht ständiger Druck auf die Versandpreise bzw. viele kalkulieren es in den Preis ein. Rabatte bei mehreren Stücken sind daher leider zu selten :-(((

Wenn man öfter privat versendet lernt man schnell:
– Einwurfeinschreiben. Briefe können sehr groß sein. Noch viel größer ins Ausland. Dort aber nur Einschreiben oder ganz ohne Versicherung. Da sind meist die 500/1000/2000 Gramm die relevanten Grenzen und nicht die Abmessungen.
– Warensendung. Ob das mit Einwurfeinschreiben kombinierbar ist, weiss ich nicht. Die Abmessungen sind aber recht klein. Ob man Rechnungen dazutun darf, muss man in Erfahrung bringen.
– Büchersendung.
Bei Büchersendung und Warensendung sollte man das vorher dick dazuschreiben und für 2 Euro oder so verschlossenen Versand als Option dazu anbieten. Sonst gibts böse Rezensionen.

Wichtiger wäre hier mal eine gute App zur Selektion z.B. nach PLZ und Abmessungen/Gewicht und hier natürlich einen Link wo man alle alternativen Einlieferpunkte bei GoogleMaps/OpenStreetmap sieht.
Wegen Rechtskosten progammieren Privatleute sowas vielleicht leider eher nicht mal eben an einem Wochenende. Nicht jeder präferiert Post/DHL.

Zu den Abmessungen ist noch zu sagen, das es ja normalerweise nur ein paar Stufen sind, und keine Feingranularen Kubik-cm oder Gramm-Genau. Bei B2B-Verträgen kann das vielleicht anders sein.
Zu dünn verpackt ist auch nicht gut. Die Feeder für die Onlineshopping-Preise (und folglich auch die Versandkosten die man dort einträgt) müssten also auch einmal pro Woche in der Versandabteilung arbeiten und die Rezensionen lesen.

Antworten
Matilde

Da Hermes und Co regelmäßig Scheiße bauen, Pakete zerschlagen und zerdellen, unfreundlich bis zum geht nicht mehr sind, zu unregelmäßigen Zeiten bis Abends vorbeikommen, bestelle ich nur wenn normaler Versand mit Post/DHL angeboten wird. Zahl da zum Teil auch gerne drauf, solange mit die Dämlichen Billig-Paketdienstleister erspart bleiben.

Antworten
Ahoi

Wir versenden auch hauptsächlich mit DHL. Aus unserer Sicht sind das immer noch die besten. Ich finde die Preise auch gar nicht so teuer. Schade ist nur, dass Lieferungen ins Ausland so extrem teuer sind …

Antworten
Jeanette Duester

Gute Tipps, vielen Dank für den Artikel.

Lediglich dem Tipp 2. kann ich nicht ganz zustimmen. Wenn Kunden die Pakete an der Packstation abholen müssen, werden diese erwarten, dass der Preisvorteil an sie weiter gegeben wird, da sie zusätzlichen Aufwand haben.

Mich würde außerdem interessieren, wie eine gezielte Bewerbung der Vorteile für den Kunden bei einer Packstation aussähen. Was genau könnten dem Kunden als Vorteile genannt werden?

Antworten
Karl

Ich kapiere nicht, warum die Kosten pro Versandeinheit steigen sollen bei mehr Umsatz. Scheinbar bin ich zu doof, was BWL betrifft. Bisher dachte ich, wenn der Umsatz steigt, werden die Kosten pro Einheit eher niedriger. Kann mich mal jemand aufklären?

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