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Biocomputer: Machen menschliche Hirnzellen KI obsolet?

Wissenschaftler:innen arbeiten an einer Biointelligenz nach Vorbild unseres Gehirns. Sie sagen, die organoide Intelligenz sei besser bei komplexen logischen Problemen.

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Künstliches Gewebe könnte wie Nervenzellen verschaltet werden und so eine neue Art Computer etablieren. (Illustration: Maxuser/Shutterstock.com)

Seit Jahren arbeiten Institute an Biocomputern, die auf speziellem organischen Gewebe beruhen. Das meldet Cnet und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Pressemitteilung der Johns-Hopkins-Universität. Demzufolge könnte noch „zu unseren Lebzeiten“ ein Biocomputer entstehen, der von menschlichen Gehirnzellen angetrieben wird. Diese Technologie könnte in ferner Zukunft die künstliche Intelligenz erweitern oder gar ablösen.

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Grundlage dieser Forschung sind winzige Organoide. Diese Gewebe werden in Laboren gezüchtet und imitieren ausgewachsene Organe. Aktuell arbeitet ein Team von Thomas Hartung an der School of Public Health an Hirnorganoiden.

Organoid: Ethikfreier Raum mit 50.000 Zellen

Die Gewebe ermöglichen Experimente an Organen ohne Menschen- und Tierversuche. Hartung sagt: „Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns.“ Man könne das System manipulieren und „Dinge tun, die man mit menschlichen Gehirnen aus ethischen Gründen nicht tun kann“.

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50.000 Zellen enthält jedes Organoid und entspricht damit der Größe des Nervensystems einer Fruchtfliege. Die Idee: Man könnte mit ihnen einen Computer bauen. Das habe etwa Vorteile im Bereich der Energieeffizienz.

Künstliche Intelligenz frisst viel Energie

Hartung erklärt: „Das Gehirn ist immer noch unübertroffen von modernen Computern.“ Er weist auf Frontier hin. Der Supercomputer umfasst eine 6.800 Quadratmeter großen Anlage und übertraf zum ersten Mal die Rechenleistung eines einzelnen menschlichen Gehirns. Er braucht dafür allerdings eine Million Mal mehr Energie.

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Ein anderer Vorteil liegt darin, dass die organoide Intelligenz (OI) Funktionen erreichen könnte, bei denen Supercomputer bisher keine gute Figur machen. Das betrifft zum Beispiel „die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen auf der Grundlage unvollständiger und widersprüchlicher Informationen zu treffen“. Dieses Feld berührt das intuitive Denken.

Neue ethische Diskussionen erwartet

Biologische Computer und OI könnten neue Diskussionen im Bereich der Ethik auslösen. Schließlich ist es denkbar, dass Organoide empfindungsfähig, bewusst oder selbstbewusst werden. „Es ist zwar schwierig, solche Risiken auszuschließen, aber solange der Mensch Input und Output sowie die Rückmeldung an das Gehirn über die Folgen seines Outputs kontrolliert, hat er die Kontrolle.

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Wie bei der künstlichen Intelligenz tritt das Problem jedoch auf, sobald wir der künstlichen Intelligenz Autonomie geben“, so Hartung. Doch bis dahin vergeht noch viel Zeit. Hartung rechnet mit Jahrzehnten, bis die OI einen Status erreicht, die einem echten Computer gleicht. Er selbst plädiert für Förderprogramme, um diese Entwicklung zu beschleunigen.

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