
Spätestens seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten kennt der Bitcoin-Kurs nur eine Richtung: steil nach oben. Die Kryptogemeinde erhofft sich von Trump eine allgemein Bitcoin-freundlichere Politik, etwa durch den Abbau von Regulierungshürden.
Bitcoin auf neuem Höchststand
Am 17. Dezember 2024 erreichte Bitcoin mit über 108.000 US-Dollar einmal mehr einen neuen Höchststand. Freilich ist auch den meisten Bitcoin-Fans klar, dass es voraussichtlich nicht immer weiter bergauf gehen kann. Eine – potenziell heftige – Korrektur ist jederzeit möglich.
Einmal ganz abgesehen vom sogenannten Kryptowinter, der möglicherweise im Jahr 2025 den aktuellen Bullrun ablösen könnte. Genau diese Möglichkeit einbrechender Kryptokurse hat Interactive-Brokers-CEO Thomas Peterffy wohl im Sinn, wenn er davon spricht, dass ein Bitcoin-Crash in den kommenden Monaten einen Absturz der Aktienmärkte nach sich ziehen könnte.
Schulden als Damoklesschwert
Hintergrund: In den vergangenen Monaten seien laut Peterffy die sogenannten Margin Balances (Margin-Salden) „sehr, sehr schnell gewachsen“, wie Business Insider schreibt. Damit werden Geldbeträge bezeichnet, die sich Anleger:innen leihen, um Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder andere Finanzprodukte zu kaufen.
Einen besonderen Trend zur Risikofreudigkeit hat Peterffy dabei bei den Bitcoin-Futures an der Chicagoer Börse ausgemacht, die mit niedrigen Gebühren locken. Aber: Während der Kauf von Bitcoin-Futures sich bei steigenden Märkten rechnet, könnte eine Korrektur dieses Strategie schnell zunichte machen.
Bitcoin-Korrektur als Pleitegeier
Denn sollte ein Konto unter einen bestimmten Schwellenwert fallen, müssten Anleger:innen entweder die Positionen – wahrscheinlich mit Verlusten – verkaufen oder neue Geldmittel nachlegen. Sollte Bitcoin innerhalb von ein paar Tagen um 30, 40 oder 50 Prozent fallen, was unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist, könnten viele Unternehmen und Privatpersonen in die Pleite getrieben werden, wie Peterffy warnt.
Unbegründet ist die Sorge jedenfalls nicht. Denn die Margin-Schulden haben laut Daten von YCharts im Oktober 2024 mit rund 815 Milliarden Dollar den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht. Microstrategy als Unternehmen mit den größten eigenen Bitcoin-Beständen hat erst kürzlich Schulden in Milliardenhöhe aufgenommen, um weitere Einheiten der Kryptowährung zu kaufen.
Peterffy rät daher seinen eigenen Kund:innen, Bitcoin zwar zum Portfolio hinzuzufügen, aber nicht mehr als zehn Prozent ihres Vermögens in die Kryptowährung zu stecken. Denn tatsächlich könne der Bitcoin-Preis weiter steigen.
Ist Bitcoin nur ein Hirngespinst?
Der Grund, den der Investor dafür nennt, ist allerdings alles andere als positiv für den Kryptomarkt. Denn Peterffys Meinung nach handele es sich bei Bitcoin im Grunde nur um ein „Hirngespenst, das keinen Wert hat“.
Peterffy ist derweil nicht der einzige Marktbeobachter, der in puncto Bitcoin zur Vorsicht ruft und vor einer möglichen heftigen Korrektur für 2025 warnt. BCA-Research-Stratege Peter Berezin bezeichnete Bitcoin als nichts anderes als „eine gehebelte Wette auf Technologieaktien“.
Bitcoin könnte 2025 fallen – und steigen
Der Bitcoin-Preis könnte Berezin zufolge 2025 bis auf 45.000 Dollar abstürzen. Andere Analyst:innen gehen allerdings davon aus, dass Bitcoin nach einer Korrektur um bis zu 30 Prozent im Sommer 2025 in den Monaten danach noch einmal ein neues Allzeithoch erreichen werde: 180.000 Dollar.