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Mining à la Square: Jack Dorsey will nach Bitcoin graben

Hat bald jeder einen Bitcoin-Miner im Wohnzimmer stehen? Ja, sagt Square-CEO und Twitter-Gründer Jack Dorsey.

Von BTC ECHO
3 Min. Lesezeit
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Square-CEO Jack Dorsey. (Foto: Shutterstock)

Jack Dorsey, CEO von Square Inc. und großer Bitcoin-Befürworter, hat am 15. Oktober die Überlegung seiner Firma, in das Bitcoin-Mining einzusteigen, auf Twitter bekannt gegeben. Auch wenn die Art und Weise noch unklar ist, betont Dorsey die Methodik: Sollte Square ein Mining-System aufbauen, dann würde das Unternehmen dies im Geiste des Open-Source-Gedanken tun und sich in Transparenz üben. Als Verantwortlichen benennt Dorsey Jesse Dorogusker, Hardware Lead bei Square.

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Ziel der Unternehmung sei es, die Komplexität des Minings stark herabzusetzen, sodass auch Privatpersonen am Mining teilhaben können. Diese Absicht steht in Kohärenz zur generellen Vision des Finanzdienstleistungsunternehmens, das Finanzsystem „fairer, zugänglicher und inklusiver“ zu gestalten.

In seinem Post zeigt Dorsey fünf Gründe für seine Motivation auf, beim Bitcoin-Mining mitzumischen. Er fordert:

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  • Mining muss verteilter werden.
  • Mining muss effizienter werden.
  • Chip-Herstellung muss dezentraler sein.
  • Es ist nicht genug Fokus auf vertikaler Integration.
  • Mining ist nicht jedem zugänglich.

Nach weiterer Ausführung dieser Gründe in seinen Posts fragt er jeweils die Community um ihre Meinungen und bittet explizit darum, die Frage zu beantworten: „Sollten wir [Square] das [Entwicklung des Bitcoin-Mining-System] tun? Warum oder warum nicht?“

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„Je dezentraler, desto widerstandsfähiger?“

Bitcoins Widerstandsfähigkeit wächst mit seiner Dezentralität, so Dorsey. Für das Fortbestehen der Kryptowährung ist es folglich essenziell, dass Bitcoin dezentral ist – und vor allem bleibt. Bitcoin muss auch nach Erreichen der 21-Millionen-Grenzen dezentral sein. Man müsse daher frühzeitig die Weichen stellen.

Ein Großteil seiner Followerschaft stimmt ihm bei dieser Aussage zu. So mancher weist aber darauf hin, dass die gegenwärtige Struktur, die auf Mining-Pools aufbaut, einen Markteintritt erschwere. Das läge daran, dass die Chancen steigen, die Hash-Werte zu „finden“, um die Blöcke zu validieren, desto größer die Leistung der (größtenteils) ASIC-Miner ist. Dementsprechend müsste einiges an Kapital und Rechenpower aufgewendet werden, um den aktuellen großen Playern Konkurrenz zu bieten.

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Dorsey sieht das Energie-Problem auf Systemebene

In seinem zweiten Kommentar fordert Dorsey: „Mining muss effizienter werden. Das Streben nach sauberer und effizienter Energienutzung ist großartig für die Wirtschaftlichkeit, den Einfluss und die Skalierbarkeit von Bitcoin. Energie ist ein Problem auf Systemebene, das Innovationen bei Silizium, Software und Integration erfordert. Was sind hier die größten Möglichkeiten?“

Hierbei hat die Community ganz unterschiedliche Ideen. Eine häufig genannte Möglichkeit ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Dazu werden neben Wind, Wasser und Geothermie auch Atom-Energiegewinnungsformen benannt. Außerdem schlagen einige Nutzer:innen vor, die beim Mining entstehende Hitze zum Beispiel zum Heizen von Häusern oder von Gewächshäuser zu nutzen:

Was sind die größten Hürden, Miner zu betreiben?

Jack Dorsey fordert in Punkt fünf, dass Bitcoin-Mining so einfach sein sollte „wie das Anschließen eines Rigs an eine Stromquelle“. Seinen Follower:innen zufolge scheitert das aber vor allem an:

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  • den Kosten für Elektrizität.
  • den Kosten, um die Hardware zu erwerben und zu erhalten.
  • der Lautstärke, die durchs Mining entsteht.
  • der Volt-Leistung, die in manchen Ländern aus der Steckdose kommt.
  • dem Aufwand, der durch KYC-Regularien entsteht.
  • dem Zugang zu Chips und Mining-Pools.

Zu teures Silizium und fehlendes „Single System“

Darüber hinaus spricht der 44-jährige CEO die Probleme der Silizium-Knappheit zur Erstellung der notwendigen Chips und den fehlenden Fokus der vertikalen Integration für das Mining an. Das heißt im ersten Fall, dass Unternehmen gerade aufgrund der Kosten und dem Aufwand nicht in das Geschäft einsteigen würden. Einer der Follower Dorseys stellt darüber hinaus die These auf, dass aktuell die meisten Silizium-Chip-Entwickler:innen bei Apple arbeiten würden und es demzufolge für viele andere Unternehmen einen Talente-Mangel gebe.

Bezüglich der zweiten Frage nach einer „vertikalen Integration“ wechselt Apple als gutes Vorbild die Seite. In einem Kommentar heißt es, dass „das ganze Produkt zu besitzen der Schlüssel“ für den Erfolg ist. Fürs Mining würde das bedeuten, dass Hardware, Software, Produktion und Vertrieb aus einer Hand („Single System“) kommen sollten, um größere Anreize für das Betreiben von Mining zu setzen. Ob Dorsey die Schaffung eines solchen Systems anstrebt, geht aus seinen Twitter-Posts nicht hervor. Stattdessen ist bislang nur sicher, dass er mit seinem Team um Dorogusker abwägt, ob das Schaffen eines „Single Systems“ dabei helfen würde, das Mining zugänglicher zu gestalten. Damit würde die von Dorsey angestrebte Dezentralität auch nach dem Mining des letzten Bitcoins erhalten bleiben können.

Autor des Artikels ist Marlene Müller.

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