Bitcoins Einfluss auf die Umwelt – BTC macht 0,1 Prozent der Treibhausgasemissionen aus

Immer wieder steht der massive Energiebedarf von Bitcoin im Vordergrund. Nun hat dies das Centre for Alternative Finance (CCAF) der Universität Cambridge näher untersucht.
Laut der Studie „A deep dive into Bitcoin’s enviromental impact“ betrugen die Treibhausgasemissionen durch den Bitcoin im Jahr rund 48,35 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Damit sei das Bitcoin-Netzwerk für 0,1 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, wie aus den Daten von Cambridge hervorgeht.
Zum Vergleich: Nepal (48,37 MtCO2e) und die Zentralafrikanische Republik (46,58 MtCO2e) haben weniger Treibhausgasemissionen als das Bitcoin-Netzwerk. In der Zentralafrikanischen Republik ist Bitcoin derweil seit April gesetzliches Zahlungsmittel.
Bitcoin wird von einigen Anlegern auch als „digitales Gold“ bezeichnet. Der Energieverbrauch beim Abbau von physischem Gold beläuft sich laut Cambridge auf mehr als das Doppelte (100,4 MtCO2e).
Schätzungsweise soll das Bitcoin-Netzwerk seit Bestehen rund 199,65 MtCO2e (Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent) produziert haben. Rund 92 Prozent der Treibhausgasemissionen sind schätzungsweise seit 2018 entstanden.
Die Energie wird für den Mining-Prozess beim Bitcoin benötigt. Miner lösen mittels mittlerweile eigens für Bitcoin entwickelte Rechner hochkomplexe Aufgaben und erhalten als Belohnung Bitcoins. Die Ausschüttung beläuft sich aktuell auf 6,25 Bitcoins pro Block, der etwa alle zehn Minuten erzeugt wird. Solange kein Teilnehmer mindestens 51 Prozent des Mining-Netzwerks beherrscht, ist das Bitcoin-Protokoll nicht durch eine sogenannte 51-Prozent-Attacke gefährdet.
Die Hardware ist bereits teuer in der Anschaffung. Doch erst durch die benötigte Energie wird das Bitcoin-Netzwerk wirklich sicher. Denn die Mining-Difficulty steigt, umso mehr Mining-Teilnehmer es gibt. Das führt dazu, dass immer mehr Energie benötigt würde, wenn ein Teilnehmer die Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk erlangen will. Das macht es in der Realität bereits aufgrund der Kosten nahezu unmöglich, die Kontrolle über das Netzwerk zu erlangen.
Vor einigen Monaten sorgte eine von Greenpeace gestartete Kampagne „Change the Code“ für Aufmerksamkeit, die einen Wechsel von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake beim Bitcoin forderte. Unter anderem beteiligte sich sogar Ripple an der Kampagne.
Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum hat am 15. September den Wechsel vom Proof-of-Work auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus durch den Merge bereits vollzogen. Dadurch benötigt das Ethereum-Netzwerk 99,9 Prozent weniger Energie. Das ist jedoch nur ein Nebeneffekt, denn das eigentliche Ziel der Ethereum Foundation ist, die Blockchain skalierbarer zu machen. Das ist mit dem Proof-of-Stake-Algorithmus in der Regel einfacher umzusetzen als mit einem Proof-of-Work-Algorithmus. Allerdings ist ein Proof-of-Stake-Verfahren in einem geringeren Ausmaß dezentralisiert, da die größten Halter der Kryptowährung den größten Einfluss auf den Coin haben.
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