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Bitkom: Fast 50 Prozent aller Startups nutzen KI

Der Digitalverband Bitkom hat 206 Startups befragt, welche Technologien sie einsetzen. Jedes zweite hat laut eigener Aussage eine KI im Einsatz und jedes Dritte denkt über den Einsatz nach. Auch IoT und Blockchain werden immer beliebter.

Von Jake Pietras
2 Min. Lesezeit
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(Grafik: Shutterstock)

Corona-gebeutelte Investoren hin oder her: Die Startup-Szene in Deutschland versucht weiter positiv zu bleiben und auch technisch in die Zukunft zu blicken. Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung geben demnach rund 47 Prozent der befragten Startups an, eine künstliche Intelligenz für ihr MVP, Produkt oder ihren Service zu nutzen. 35 Prozent ziehen einen KI-Einsatz in Erwägung.

Mehr KI als im Vorjahr und in der Industrie

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Vor rund einem Jahr waren es noch 39 Prozent, die KI im Einsatz hatten, und 38 Prozent mit KI-Interesse. Die Zahlen stehen im krassen Gegensatz zur Gesamtwirtschaft, denn dort nutzen lediglich sechs Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern eine künstliche Intelligenz. 22 Prozent planen den Einsatz immerhin.

Startups setzen auf KI und IoT

Startups setzen auf Cloud Computing, KI und IoT. (Grafik: Bitkom Research 2020)

Cloud Computing ist fast Standard, KI die Zukunft

Cloud Computing ist dagegen bei 68 Prozent der befragten Startups im Einsatz, dicht gefolgt von Datenanalyse. IoT-Technologien als Enabler für Maschinenbauer und die Automobilindustrie werden von einem Drittel der Startups integriert. Blockchains und VR, respektive AR, sowie 5G und 3D-Druck sind dagegen weniger interessant und pendeln sich jeweils zwischen zwei und elf Prozent ein.

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Die Bitkom sieht KI wie die meisten Unternehmen und Futuristen als Schlüsseltechnologie: „Von ihrem Einsatz wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft abhängen“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Startups spielten hier eine besondere Rolle für den Praxiseinsatz in völlig neuen Geschäftsmodellen.

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t3n meint:

Die Ergebnisse der Studie sind in meinen Augen aus mehren Gründen mit Vorsicht zu genießen. Zum einen handelt es sich um eine reine Befragung, keine Messung. Es ist nicht geprüft worden, ob die Startups wirklich KI-Technologien oder andere im Einsatz haben. Das ist generell das „Problem“ von Obversational Studies, denn ich muss den Aussagen der Probanden vertrauen und kann maximal eine Stimmung oder einen gefühlten Trend erkennen. Und habe keine gemessenen Fakten.

Zum zweiten ist es problematisch, dass KI oder IoT nicht wirklich definiert sind, während es Blockchain beispielsweise ist. Zu sagen: „Wir nutzen KI, um unseren Kunden Produkte auf Basis ihres Kaufverhaltens und dem anderer Kunden vorzuschlagen“ ist keine KI, sondern ein Algorithmus, der mit einer großen Datenbank Wahrscheinlichkeiten errechnet. Dieses und andere Beispiele gibt es bei Startups, aber auch Großunternehmen zuhauf. „KI“ verkauft sich nur besser und ob die Blockchain jetzt wirklich notwendig war oder es eine stinknormale Datenbank nicht auch getan hätte, sollte nicht das Marketing entscheiden.

Um mal ein bisschen biestig zu sein, werfe ich mal die Frage in die Runde: Wenn ich ein Startup im Tech-Bereich bin und nicht mit Begriffen wie KI, IoT, Blockchain, AIOps, Actionable Analytics oder Quantum Irgendwas arbeite – bin ich dann überhaupt interessant für Investoren und Exit-Strategie-erfüllende Enterprises? Und nutze ich womöglich aus, dass die auch alle nicht so genau wissen, was damit gemeint ist, aber man möchte auf jeden Fall mit dabei sein? Let’s discuss in den Kommentaren.

Jake Pietras

via www.bitkom.org

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

Ribert Lirert

Jake Pietras, Dein Kommentar hat so ziemlich die ganze „StartUp“-Branche zusammengefasst.
Ich finde, dass man Unternehmen, die dieses ganze Bullshit-Bingo Marketing-Gequassel mitmachen, einfach nicht mehr erwähnen soll.
Stellt euch mal eine Berichterstattung vor, die nur darauf basiert, welche Ergebnisse man nachweislich abgeliefert hat und wie viel mehr Gewinne man eingefahren hat.

Hier wird nur ge-„umsatzt“ und ge-„innoviert“. Aber wenn man dann mal reinschaut in das Unternehmen, fällt einem doch mal auf, dass die in der Buchhaltung weiterhin Belege ausdrucken und ein Fax stehen haben…

Antworten
Jake Pietras

Danke Dir für Deinen Kommentar. Ich habe persönlich auch überhaupt nichts gegen KI und halte sie tatsächlich für einen Quantensprung, der die nächsten Jahre sehr schnell verändern wird (hier auch die Buchempfehlung „The Future is Faster Than You Think“ von Peter Diamandis). Auch Blockchains haben immens gute Einsatzzwecke, wie beispielsweise in der digitalsten Nation der Welt, Estland, gelebt.

Mir geht nur auf den Keks, wenn ich mir ansehe, was unter diesen Begriffen oft gekübelt wird. Das ist ein bisschen ähnlich wie bei Digitale Transformation / Digitalisierung und New Work.

Letztlich bin ich vollkommen bei dir: Was kommt am Ende bei rum und ist das wirklich die Technologie, von der ihr sprecht? Oder nur, wenn ich meine Fantasie anstrenge und eurem Marketing vertraue? Ich mache übrigens Content Marketing und kenne meine Pappenheimer. Da ist wirklich viel Interpretationsspielraum und Wortakrobatik möglich

Antworten
Ralf

Wie verwendet man 2020 keine KI mehr in seinem Unternehmen?

Für Content Marketing benötigt man vermutlich JETZT kein Deep Learning, Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen… aber ich kann mir keine Anwendung mehr ohne die vielen Tools nicht mehr vorstellen. Und dank Corona habe ich sogar das erste eigene Deep Learning, Projekt.

Und die Reduzierung auf ein Algorithmus mit „großen Datenbank mit Wahrscheinlichkeiten“ greift eigentlich auch nicht wirklich.

Ich bin jetzt kein Start up und die BitKom interessiert mich leider auch nicht. Aber für mich war 2016 der Anfang von einer fantastischen Reise. Auf der Google I/O 2016 wurde das Open Source Projekt TensorFlow vorgestellt.

Im Herbst 2016 veröffentlichte Google „Show and Tell“ zum Erstellen automatischer Bildunterschriften als TensorFlow-Modell. Das Modul erkennt und beschreibt Fotos auf der Basis vorhandener Beschreibungen anderer Fotos, die von menschlichen Betrachtern verfasst wurden. Dabei ist es nicht nur in der Lage, ähnliche Fotos zu klassifizieren und auf dieselbe Art zu beschreiben, sondern auch vorhandene Beschreibungen zu kombinieren und in einen neuen Kontext zu setzen.
https://ai.googleblog.com/2016/09/show-and-tell-image-captioning-open.html

Sie können gerne mit einer Bildbearbeitungssoftware Pfade zum Freistellen in Stunden erstellen … ich verwende die KI in Photoshop und stelle auf Reinweiß in Sekunden. Sie können gerne mit Ihrem Langenscheidt Wörterbuch die Übersetzung erstellen… ich verwende seit Jahren eine KI (und nicht Google) für meine Übersetzungen. Sie können gerne Bilder für eine Suche beschriften. Ich erstelle die Schlagwörter für Fotos schon lange mit einer KI.

Wenn Sie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) oder Cross Reality (XR) verwenden – benötigt man KI für die digitale Wahrnehmung der Realität, damit sie diese erweitern können.

Diese Technologien können Sie super einfach von Google, Amazon und Microsoft über die Cloud zukaufen. Oder auch von Facebook, Uber usw. erhalten. Sogar BMW teilt KI-Algorithmen mit Open Source Entwicklern https://github.com/BMW-InnovationLab

Ich habe hier sogar Open Source Hardware, die für die komplexen Aufgaben gebaut wurden. Hier zum Beispiel Edge TPU und selbstverständlich https://www.nvidia.com/de-de/deep-learning-ai/

Evtl. belegen Sie den kostenlosen Online-KI-Crashkurs
https://t3n.de/news/finnland-macht-seinen-weltweit-1235962/

Antworten
Jake Pietras

Danke für deinen Kommentar und eine persönliche Meinung. Hätte einen direkten Bezug zum Artikel vermutlich interessanter gefunden, aber ich bin auch für Meinungsfreiheit.

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