Anzeige
Anzeige
Listicle

Was bleibt? 7 Prognosen für die Arbeitswelt nach Corona

Nichts wird sein, wie es war. Corona verändert sämtliche Lebensbereiche – und das nachhaltig. Zwei Unternehmer skizzieren, was das für die Arbeitswelt bedeutet.

Von Alexandra Vollmer
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Größer, schneller, weiter war gestern. Experten erwarten einen Aufwind für das lokale Business nach der Coronakrise. (Foto: mavo/Shutterstock)

Es ist nur allzu menschlich: In der Krise beißen wir die Zähne zusammen, schaffen Provisorien – und sehen zu, dass wir erfolgreich weiterpaddeln, bis das Schlimmste überstanden ist. Nun kann niemand heute mit Gewissheit vorhersagen, wann und wie diese Krise enden und welche Konsequenzen sie haben wird. „Augen zu und durch“ gefährdet den Neustart und ist keine gute Option. In diese Kerbe schlagen auch Andreas Herde, Geschäftsführer des Recruiting-Unternehmens Yeahr, und Oliver Burauen von der Firma Grapevine Marketing. Es sei ratsam, in seinem jeweiligen Kompetenzbereich aufmerksam zu beobachten, welche Auswirkungen die momentanen Umwälzungen haben und noch haben könnten. Denn nur, wer die Lernerfahrung dieser Krise nutze, könne auch gestärkt aus ihr hervorgehen. Im Dialog haben die beiden Experten die Krisenfolgen für den Bereich der Arbeitswelt skizziert. Zahlreiche Unternehmer und Arbeitnehmer würden sich – ganz gleich, ob aus freien Stücken oder notgedrungen – in ihrer beruflichen Tätigkeit neu orientieren. In Anlehnung an das Expertengespräch seien hier sieben Prognosen genannt:

1. Aufwind für lokales Business

Anzeige
Anzeige

Prognostiziert wird eine Art neue Gründerzeit mit einer lokaleren und regionaleren Ausrichtung als bisher. Die Globalisierung habe in der Krise ihre Schwächen offenbart. „Wir lernen gerade schmerzhaft, dass es nicht immer klug ist, dass bestimmte Produkte, die zum Teil zwar simpel sind, aber sehr wichtig werden können, aus Kostengründen ausschließlich in Fernost produziert werden“, so Herde und Burauen. Der Wunsch nach mehr Autarkie werde von einer Welle neuer Gründer bedient werden.

2. Mehr Sinn bitte

Es werde eine weitere Verstärkung des bereits vor der Krise vorhandenen Wunsches nach sinnstiftender beruflicher Tätigkeit geben. Die Sinnhaftigkeit werde gegenüber der turbo-kapitalistischen Ausrichtung noch einmal an Boden gewinnen. „Die unzähligen Menschen, die in der letzten Dekade in das Arbeitsleben eingetreten sind, kannten bislang nur eine konjunkturelle Richtung: aufwärts“, so die beiden Unternehmer. Die Coronakrise sei insbesondere für diese Gruppe eine einschneidende Erfahrung. Der Wunsch nach Sicherheit im Berufsleben werde stärker werden.

Anzeige
Anzeige

3. Helden des Alltags

„Wir werden eine Aufwertung zahlreicher Berufsbilder erleben, deren Wichtigkeit vielen Menschen erst in der jetzigen Krise klar wird“, so Herde und Burauen. Hierzu gehörten zum Beispiel die Pflegeberufe. Auch bei der Bewertung der oft unterschätzten Tätigkeiten vieler anderer Helden des Alltags wie die Beschäftigten im Lebensmittel-Einzelhandel erwarten die Experten mehr Fairness.

Anzeige
Anzeige

4. Digitalisierung schreitet voran

Die in der aktuellen Krise erzwungene Flexibilisierung und Digitalisierung der täglichen Arbeitsabläufe bestehe derzeit die Feuertaufe. Ein Virus werde zum Digitalisierungstreiber und beschleunige eine Entwicklung, die bislang häufig von tradierten Ansichten ausgebremst worden sei. Tools wie Homeoffice, Collaborative-Digital-Work oder Videokonferenzen seien aktuell alternativlos – und sie funktionierten. Dieser durch Corona erzwungene Erfahrungswert werde nachwirken. Rund 40 Prozent der deutschen Arbeitsplätze seien grundsätzlich geeignet für Homeoffice, nur bei zwölf Prozent sei es vor der Krise tatsächlich gängige Praxis gewesen. Das werde sich gründlich ändern.

Passend dazu: Der t3n Guide „Einzelhandel digitalisieren“ hilft stationären Händlern, den wichtigen Schritt in die Online-Welt des Commerces zu machen. Hier entlang!

5. Der Geist ist aus der Flasche

Anwesenheitskultur und der Kontrolltrieb vieler Führungskräfte wackelten gerade in ihren Grundfesten. Führungskräfte, die traditionell auf diese Aspekte setzten, würden schmerzhaft feststellen, dass ihr Führungsstil überholt sei. Weil es auch ganz anders ginge – und zwar besser. Schon während der Krise werde deutlich, dass modernes Führen Moderation statt Kontrolle sowie Freiräume statt Restriktionen erfordere. Dieser Geist modernen, vorwärts gewandten und auf Vertrauen setzenden Führens sei jetzt dauerhaft aus der Flasche.

Anzeige
Anzeige

6. Verantwortungslosigkeit rächt sich

In der jetzigen Krise würden Mitarbeiter sehr deutlich registrieren, wie ihre Arbeitgeber sie behandeln, wie groß das Commitment der Unternehmen für ihre Belegschaften wirklich ist. Illoyalität und Vertrauensbrüche würden sich tief einprägen. Defizite hätten damit klare Auswirkungen auf die Bindung und die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen nach der Krise.

7. Neue Erfahrungen für Gen Z

Die Generation Z habe den Arbeitsmarkt bisher überwiegend als Arbeitnehmer-Schlaraffenland kennengelernt. In einem neu sortierten Arbeitsmarkt werden Berufseinsteiger deutlich veränderte Bedingungen vorfinden. Nicht mehr jeder Wunsch werde ihnen von den Lippen abgelesen werden. „Es wird sehr spannend zu beobachten, mit welcher Flexibilität und Bereitschaft die jungen Kolleginnen und Kollegen diesen veränderten Bedingungen begegnen werden“, so die Experten.

Mehr zum Thema: Führen im Homeoffice: Diese Expertin verrät größte Schwachstellen

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige